Kapitel 2

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Es war ein schöner Freitag Nachmittag und ich saß in meinem Zimmer. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass Joshua Montgomery MICH zu seiner Party eingeladen hatte. Mit einem breiten Grinsen saß ich auf meinem Bett, dachte darüber nach. Es war wie in einem dieser Filme. Das unbeliebte Mädchen wurde zur Party des beliebtesten Jungen der ganzen Schule eingeladen. Auf der Party in diesen Filmen verliebten die beiden sich meistens in einander. Dieser Gedanke ließ mein grinsen breiter werden. Es war so ein unbeschreibliches Gefühl. Dann realisierte ich etwas. "Ich gehe tatsächlich zu Joshs Party! Was soll ich anziehen?!" Fragte ich mich selbst.

Ich stand auf, ging zum Kleiderschrank, welcher direkt neben meinem Bett stand und suchte alle Kleider raus, die ich hatte. Da ich mich nicht entscheiden konnte, probierte ich jedes einzelne an. Es waren 9 Stück. Ich probierte in jedem einzelnen einige Posen vor meinem große Spiegel aus. Dabei hörte ich Castle on the Hill von Ed Sheeran. Ich war glücklich wie noch nie. Es machte mir Spaß. Als ich jedoch beim letzten Kleid angekommen war, hörte ich auf zu posen.

Die Musik hatte aufgehört zu spielen, das Lied war zu Ende. Ich betrachtete mich im Spiegel. Mein eifriges grinsen hatte ich bereits verloren. "Sag mal, was tust du hier eigentlich?" Fragte ich mich selbst. Ich hatte ein gelbes Sommerkleid mit Blumen darauf an. Es hatte kurze Ärmel, ging mir bis zu den Knien. Es hatte weder einen weiten Ausschnitt, noch irgendetwas anderes, was wenigstens etwas sexy rüberkam. Es war ein ganz gewöhnliches Mädchen in einem ganz gewöhnlichem Sommerkleid, was dort vor dem Spiegel stand. Ich drehte mich zu meinem Bett um, da dort die anderen Kleider lagen. Sie sahen ähnlich aus wie dieses. Keins war für eine Party gemacht, eher für ein Familienfest oder eine Grillparty. Ich wendete mich erneut dem Spiegel zu. "Sei nicht albern, Emma. Sie werden dich niemals mögen. Josh, wird dich niemals mögen. Während er einer der reichsten Männer der Welt wird, sein Leben lebt und bereits die ganze Welt gesehen hat, vergammelst du auf dieser Ranch." Ich wurde traurig. Warum konnte nicht alles so, wie in einem Märchen sein? 

Nach einer Weile, zog ich das Kleid wieder aus und schlüpfte in meine schwarze Jogginghose. Das weiße Top und die Sweatshirtjacke zog ich auch wieder an. Ich ging zu meinem weißen Nachtschränkchen neben meinem Bett, nahm mein Handy setzte mich auf mein Bett und rief Jessica an. Es dauerte nicht sonderlich lange bis sie dranging. "Heeey, sie sprechen hier mit der zukünftigen Mrs. Montgomery. Spreche ich da etwa mit der vielleicht auch zukünftigen Mrs. Montgomery?" Ihre Stimme klang glücklich. Sie freute sich auf den Abend. "Jessica, ich..." Ich stoppte kurz. "Ich gehe nicht zur Party." Ich sprach ziemlich leise. "DU TUST WAS?! Hast du jetzt völlig den Verstand verloren?! Wir warten da schon unser ganzes Leben...." sie brach ab. Fuhr kurz danach fort. "Ganze 4 Jahre darauf!" Ihre Stimme wurde ernst, meine ebenfalls. Okay Notlüge... was soll ich tun, dachte ich. "Naja weißt du..." ich unterbrach durch ein gespieltes Husten. "Mir geht es nicht so besonders..." "Hör mal, ich bin deine beste Freundin, denkst du ernsthaft dein gespieltes husten würde mir nicht auffallen?" Erwischt. "Hör mal Jessica, ich kann da nicht hingehen... Ich habe nichts zum anziehen und jetzt mal ehrlich, denkst du wirklich wir gehören dazu? Die ganze Stufe ist eingeladen, es bedeutet also gar nichts..." Ich machte eine Pause, in der Hoffnung Jessica würde noch etwas sagen, es passierte allerdings nichts. Eine kurze Stille brach aus. "Ich werde nicht hingehen und auch du kannst mich nicht dazu überreden." "Emma warte-" Ich legte auf. Das Handy bekam seinen gewohnten Platz auf dem Nachtschränkchen wieder.

Ich atmete tief durch, sah zu meinem prall gefüllten Bücherregal. Es brachte mir ein Lächeln auf die Lippen. Ich stand auf, ging hin, kramte mir ein Buch raus, kletterte durchs Fenster und setzte mich auf das kleine Vordach.

Eigentlich wollte ich ja lesen, aber es schwirrten mir zu viele Gedanken im Kopf herum. Was wäre passiert, wenn ich doch gegangen wäre? Vielleicht wäre es ja gar nicht so schlimm geworden? "Natürlich wäre es das Emma! Hör auf dir Gedanken zu machen!"

Her own happy endingWhere stories live. Discover now