Kapitel 40

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Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker bereits um 05:00 Uhr morgens. Es war Zeit in den Urlaub zu fliegen.

Bis jetzt konnte ich Mom ganz gut aus dem Weg gehen, denn ich war gestern Abend erst sehr spät nachhause gekommen. Meine Eltern waren schon im Bett und das merkwürdige war, Hannah hatte sich auch nicht blicken lassen. Sie war wahrscheinlich immer noch traurig wegen Darnell. Bei dem Namen lief mir ein Schauer über den Rücken. Wie konnte man so jemanden nur mögen?

Ich stand also auf, ging ins Bad und machte mich fertig. Jetzt bald würden wir also schon in Indien sein. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass uns alle in diesem Urlaub noch etwas unerwartetes passieren würde, aber ich hatte keine Ahnung was.

Kurze Zeit später kam Hannah rein. Sie stellte sich neben mich, um sich ebenfalls fertig zu machen.

Mein Blick fiel zu ihr herüber und als sie bemerkte, dass ich sie anstarrte, harkte sie nach. "Was ist los?", fragte sie verwirrt. 

"Warum genau, hast du dich eigentlich von Darnell getrennt? Ich dachte du mochtest ihn so sehr." Mein Blick wurde ernst.

Hannah fing an zu lächeln. "Tja weißt du, ich stehe nicht so auf Männer die meine Schwester anbaggern." 

Ich lief rot an. Woher wusste sie das denn schon wieder? Ich hatte nichts davon erwähnt. Hatte Josh etwa? Nein, ausgeschlossen. Er ist nicht der Typ für so etwas. 

Hannah bemerkte mein verwirrtes Gesicht. "Woher ich das weiß?" Ich nickte. "Ich hatte schon länger so einen Verdacht und als wir wiedergekommen sind, habe ich durchs Fenster gesehen, wie Darnell auf die zugekommen ist. Ich wollte es erst nicht wahr haben, doch als Josh dann auch noch etwas erwähnte, wurde mir langsam klar, was für ein verlogenes Schwein Darnell ist."

"Und du hast Josh mehr geglaubt als ihm?" Hannah nickte. "Ich habe gemerkt, wie Darnell zu dir ins Bad gegangen ist. Das hat eigentlich den kompletten Verdacht und Joshs Aussage nur noch bestätigt..." Hannah unterbrach ihren Satz kurz, sah zu mir. "Warum hast du nie etwas gesagt?"

Ich zuckte mit den Schultern. "Du warst immer so glücklich in seiner Gegenwart. Ich wollte nicht, dass... dass er dir dein Herz bricht." 

Sie sah mich fürsorglich an. "Danke, aber das hättest du nicht tun müssen. Egal was passiert, du bist mir immer wichtiger als jeder andere, den ich kenne. Ich habe dich lieb."

Der letzte Satz entlockte mir ein Lächeln. Ich war so froh, dass wir uns endlich ausgesprochen hatten.

Hannah machte sich noch schnell die Haare und verschwand aus dem Bad. "Beeil dich," rief sie, "wir müssen in 10 Minuten los." 

Schnell macht eich mich ebenfalls fertig und ging runter. Meinen Koffer hatte Dad bereits zum Auto gebracht. Unsere Großeltern waren schon mit Kyle in Richtung Flughafen aufgebrochen. Jetzt fehlten nur noch Hannah, Mom, Dad und ich. Tante Sybill passte während dieser Zeit lieber auf die Ranch auf.

Ein letzter Spiegelcheck bei unserem großen Spiegel im Flur, ich trug ein weißes Sommerkleid, eine hellblaue Jeansjacke darüber und weiße adidas Turnschuhe, und es ging los. 

Die Autofahrt war nicht sonderlich lang und wir waren schnell am Flughafen angekommen. 

 Vor Ort trafen wir uns mit unseren Großeltern und Kyle, welcher ein großes Eis auf der Hand hatte, wieder. Sie hatten sich bereits erkundigt, wo wir jetzt hin mussten, um den richtigen Flug zu bekommen. 

Wir gingen durch die Kontrolle, auf direktem Weg zum bald startenden Flugzeug. Meine Familie saß so ziemlich im ganzen Flugzeug verteilt, nur Kyle hatte seinen  Platz neben mir. Hannah saß bei Mom und Dad bei unseren Großeltern.

Ich hatte den Platz mit Hannah getauscht, nicht etwa, weil ich nicht neben Mom sitzen wollte, was auch etwas mit in meine Entscheidung reinspielte, sondern auch, weil Hannah Flugangst hatte und sich in der Nähe von Mom wenigstens etwas sicherer fühlte. Sie hasste das Geruckel, die Höhe, einfach alles am Fliegen. Wenn in den Nachrichten etwas über einen Flugzeugabsturz kam, wollte sie erstmal ein halbes Jahr nichts mehr von "in den Urlaub fliegen" hören.

Da ich wusste, dass der Flug ziemlich lang werden würde, hatte ich meinen Laptop eingepackt, um mit Jessica zu Skypen. 

Sie ging ran. "Hey, na? Wie weit seid ihr schon?" Ich sah sie misstrauisch an. "Wir sind gerade erst los geflogen," sagte ich. "Oh stimmt, hast recht. Ich habe gar nicht auf die Zeit geachtet!" 

"Wer ist da?", ertönte Robbies Stimme. Jessica drehte sich um. "Das ist Emma. Willst du hallo sagen?" 

Robbie war also bei Jessica. Ich musste auflachen. Die beiden waren echt süß zusammen. 

Jessica drehte sich nun wieder zum Bildschirm. "Was ist so lustig? Ich will auch lachen!" Ich schüttelte nur den Kopf. "Ach, nicht so wichtig. Weißt du was? Ich will euch nicht stören. Wir können später nochmal reden." 

"Aber du störst doch nicht ich-" "Bye, und viel Spaß euch beiden noch." Mit einem verschmitzten Grinsen klappte ich den Laptop zu. 

Kyle neben mir, hatte das Gespräch mitbekommen. "Jessica und Robbie? Ich dachte immer, sie steht mehr auf den reichen Typen," sagte Kyle, woraufhin ich lachend den Kopf schüttelte. "Wo die Liebe hinfällt, Kyle." Sein Mund verformte sich zu einem Schmollmund. "Versteh ich nicht." 

Wieder musste ich lachen. "Das wirst du schon noch." Mit diesem Satz gab ich ihm eine Kopfnuss, weshalb er förmlich ausrastete. "Jetzt sieh dir doch mal meine Haare an!" 

Er sah noch viel süßer aus, wenn er sich aufregte. Wie ein kleiner Wonneproppen.

Ich sah aus dem Fenster. Überall Wolken. Weit und breit war nichts anderes zu sehen, als Wolken. 

Bald würden wir im Urlaub sein und ich war echt gespannt, wie das mit dieser Chaos-Familie wohl werden würde.

Her own happy endingحيث تعيش القصص. اكتشف الآن