Kapitel 42

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Wieder unten auf der Liege angekommen, bemerkte ich, dass Hannah und Oliver nicht mehr da waren. Ich sah mich um. Sie waren in den Pool gegangen und redeten jetzt fröhlich, mit einer Kokosnuss in der Hand, miteinander.

Endlich war sie über Darnell hinweg. Nie wieder würde dieses arrogante Arschloch bei uns auftauchen. Na ja, das hoffte ich zumindest.

Noch bevor ich auf den grünen Hörer drücken konnte, klingelte mein Handy. Es war Alicia.

"Du glaubst nicht, was Jamie getan hat?!"
"Ja, Hallo erstmal."
"Er hat mit Maja Schluss gemacht und hat mir versucht zu erklären, dass er keine Ahnung hätte, warum er das alles, also warum er wieder mit Maja zusammengekommen ist, gemacht hat und dass es ihm leid tut und so. Er hat auch gefragt, ob ich ihm noch eine Chance geben würde... Mein Gott, was soll ich jetzt machen????"

Warte mal, er hat was?! Ich meine, okay, es ist wirklich toll für Alicia, dass Jamie sie mag, aber wegen einer anderen mit einem Mädchen Schluss machen, das geht gar nicht! Ob er wohl nur ein Spiel mit ihr spielte? Oder meinte er das alles wirklich ernst? Naja, jetzt lässt es sich ja nicht mehr vermeiden.

"Gib ihm noch eine Chance," antwortete ich trocken.
Alicia wurde für eine kurze Sekunde still, bis sie wieder in Panik geriet.

"Aber.... ich kann doch nicht-"
"Natürlich kannst du," unterbrach ich. "Du magst ihn doch, oder nicht?"
"Ja, aber-"
"Kein aber! Mach es einfach!"
"Was ist mit Maja? Ich fühle mich schlecht."

Ich musste zugeben, das war wirklich etwas blöd von ihm, aber er würde jetzt sowieso nicht mehr mit ihr zusammenkommen, das stand fest. Er hatte nur noch Augen für Alicia.

"Auch wenn du nein sagst, er wird nicht mehr mit Maja zusammenkommen."
"Ja, ich weiß."
"Ach ich weiß doch auch nicht, was du machen könntest..."

Ich war tatsächlich ratlos wie nie. Wenn Alicia ihm jetzt eine Chance geben würde, wäre das blöd für Maja. Wenn sie ihm jedoch keine Chance geben würde, wäre das für alle Beteiligten ziemlich blöd gelaufen.

Ich wollte ihr gerade nochmal antworten, als sie mich plötzlich abwürgte.

"Tut mir leid, ich habe gerade eine Nachricht bekommen. Wir reden später nochmal."

Mit diesen Worten legte sie schnurstracks auf. Also jetzt verstand ich gar nichts mehr. Sie wollte meinen Rat, würgte mich aber dann wieder ab? Irgendetwas stimmte nicht.

Schnell schlug ich meinen Laptop erneut auf und drückte den grünen Hörer, damit ich Josh bald sehen konnte.

Doch merkwürdigerweise sah ich anstatt Joshs Gesicht, das von Jamie, der erstaunt und auch etwas beunruhigt vor dem Bildschirm saß. Er war sichtlich nervös.

"Jamie? Was machst du da? Wo ist Josh?", fragte ich hektisch.

Jamie schluckte schwer. "Naja, weißt du er.... Er ist gerade nicht da."

Er versuchte wohl etwas zu verheimlichen, aber ich würde schon noch dahinter kommen.

"Jamie, was ist los?" Er schüttelte den Kopf. "Was soll los sein? I-ich sage die Wahrheit."

Misstrauisch sah ich ihn an. "Ach ja? Wo musste Josh denn so dringend hin?" Jamie schnappte nach Luft. Er wurde immer nervöser. "Er meinte, ich soll dir nichts sagen. Du sollst deinen Urlaub genießen," sagte er.

"Jamie was soll das? Was sollst du mir nicht sagen?!" So langsam reichte es mir. Ich hatte keine Lust mehr auf Spielchen. Ich wollte endlich die Wahrheit wissen.

"Gut, du wirst sowieso nicht locker lassen, ehe du alles weißt..." Jamie stoppte kurz, machte dann schnell weiter. "Die Krankheit schreitet schneller voran als Gedacht. Josh musste wieder ins Krankenhaus."

Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Josh musste wieder ins Krankenhaus? Und ich war jetzt HIER??! Warum nur?!! Schnell fasste ich mich wieder und traf eine Kurzschlussreaktion. Ich musste wieder nachhause.

"Alles klar, ich nehme den nächsten Flieger. Ich komme nachhause."
Jamie versuchte noch etwas einzuwenden, jedoch vergeblich. Ich hatte meinen Laptop bereits zugeklappt.

Schnell nahm ich all meine Sachen und ging hoch aufs Zimmer. Voller Sorge folgte Hannah mir.

"Emma? Was machst du da?" Ich war bereits am Koffer packen, um so schnell wie möglich hier wegzukommen.

"Joshs Zustand hat sich verschlechtert. Ich muss nachhause," sagte ich entschlossen, doch Hannah wurde nur noch besorgter. "Was? Du kannst jetzt nicht einfach gehen. Zumindest nicht alleine. Ich komme mit!"

Hastig schüttelte ich den Kopf. "Nein, Hannah. Du bist hier im Urlaub und deshalb bleibst du auch hier. Es geht um meinen Freund und damit auch meine Angelegenheit. Du bleibst hier."

Das waren meine letzten Worte, bevor ich mit meinen gepackten Koffern das Zimmer verließ. Schon bald würde ich wieder bei Josh sein.

Ich machte mir immer noch riesengroße Sorgen...

Her own happy endingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt