Kapitel 39

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Ich setzte mich auf die Rückbank, damit Lily vorne neben Josh sitzen konnte. Sie liebte den Wind, welcher während der Fahrt aufkam und streckte ständig ihre Hand aus dem offenen Dach. Sie war so glücklich, was Josh wirklich erfreute.

Plötzlich realisierte Josh etwas. "Du hast gar kein Handtuch oder so etwas mit," sagte er zu mir. Jetzt war ich eindeutig verwirrt. "Wofür brauche ich das?" Er sah mich durch den Rückspiegel an. "Es ist warm. Jessica hatte die Idee schwimmen zu gehen."

Schwimmen? Oh mein Gott, wie lange war ich denn schon nicht mehr schwimmen? Es muss bereits eine Ewigkeit her gewesen sein.

"Wir müssen wohl nochmal zurück."

Diese Worte trafen mich wie ein Schlag. Zurück ins Haus? Damit ich meine Mom wiedersehe? Nein! Bestimmt nicht!

"Nein!", schrie ich etwas zu laut. Josh erschrak sich, trat in die Bremse. "Was war das denn?", fragte er erschrocken. "Tut mir leid ich-" "Deine Mom?", unterbrach er mich.

Ich nickte nur Stumm und Josh fuhr weiter von unserem Haus weg. "Ruf mal Maja an. Sie kommt gleich zu uns, damit wir sie mitnehmen. Vielleicht kann sie dir was zum anziehen mitbringen."

Dankbar griff ich schnell in meine linke Jackentasche, kramte mein Handy heraus. Als das Freizeichen ertönte, entspannte ich mich wieder etwas. Es dauerte nicht lange, bis sie endlich dran ging.

"Hallo?"
"Hey Maja. Ich habe meine Schwimmsachen vergessen. Hättest du zufällig noch einen Bikini oder so etwas für mich übrig?"
"Ja klar, bring ich dir mit."
"Danke! Du rettest mir gerade das Leben!"
"Bis gleich."
"Ja, tschüss."

Gelassen lehnte ich mich wieder zurück, genoss den Fahrtwind. Ich dachte immer noch an Mom, aber ich hatte Hoffnungen, dass diese Gedanken gleich verschwinden würden.

Als wir am Montgomery Anwesen angekommen waren, zog ich mir schnell in Joshs Zimmer den Bikini von Maja an und darüber dann wieder meine Reitklamotten an. Geschwind eilte ich nach unten und stellte mich zu Maja und Jamie, welche bereits auf Josh und mich gewartet hatten. Josh war nämlich gerade in der Küche um Lily bei ihrer Tante, die mit Joshs Mutter redete, abzugeben.

Kurze Zeit später kam er und wir fuhren los. Wir fuhren an den Ort, an dem Josh und ich unser letztes Date hatten.

Der große Baum, die kleine Holzschaukel, das Dach aus Baumkronen, welche die anderen kleineren Bäume drum herum bildeten. Alles war so, wie bei unserem Date. Es gab nur einen Unterschied. Diesmal lag eine Picknickdecke unter dem großen Baum und Jessica und Robbie saßen dort. Während Robbie an den Baum gelehnt war, sein Rollstuhl neben ihm, saß Jessica vor ihm und hörte ihm aufgeregt mit großen Augen zu. Alicia saß daneben, verdrehte die Augen.

Als sie uns sah, stand sie auf und umarmte mich. Jamie schenkte sie dabei keinerlei Beachtung. Sie deutete mit dem Kopf auf die beiden auf der Picknickdecke. "Also wenn das mit den beiden nichts wird, dann weiß ich auch nicht." 

Wir fingen alle an zu lachen. Auch Jamie, weshalb Alicia ihm nur einen lach-über-deine-eigenen-Witze-Blick zuwarf. Sofort hörte er auf. Ich musste noch mehr lachen. Sie war scheinbar echt sauer auf ihn. 

Ohne der Situation weitere Beachtung zu schenken, ging Josh auf Jessica und Robbie zu. "Ich hoffe, wir stören nicht," sagte er ziemlich schadenfroh. Alicia und ich sahen uns aufgeregt an. Wir merkten scheinbar sofort, wenn irgendetwas in der Luft lag. Vor allem, wenn es etwas romantisches war.

"Ach quatsch, warum solltet ihr denn stören?" Manchmal war Jessica echt dämlich. Man merkte ihr sofort an, dass sie nichts von dem verstand, was wir meinten.

Mit einem lieb gemeinten Kopfschütteln setzten wir uns alle auf die Decke. 

"Und? Was ist mit deinem Führerschein?", fragte ich Alicia aufgeregt, woraufhin sie stolz das kleine Stück Plastik in ihrer Hand hochhob. "Herzlichen Glückwunsch," sagte ich. "Danke. Ihr glaubt nicht, wie lange ich darauf gewartet habe." 

Her own happy endingWhere stories live. Discover now