Kapitel 3

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"Nein, wäre es nicht!" Sagte ich entschlossen. Nun drehte sich der Taxifahrer um. "Wie meinen?" Fragte er mit einem genervten Blick. Ich sah ihn an, wurde rot. Hatte ich das gerade echt laut gesagt? "Ähm... Wie viel macht das?" Verunsichert blickte ich ihm direkt in die Augen. Er drehte sich wieder nach vorne. "Schon gut, steig einfach aus, okay?" Seine Stimme klang, passend zu seinem Gesichtsausdruck, genervt. "Wow vielen Dank Sir." Ich lächelte ihm ein letztes Mal durch den Rückspiegel zu, stieg dann aus. Das gelbe Auto fuhr in Windeseile davon. Ich stand nun allein dort. Vor dem großen weißen Penthouse, etwas abseits der City.

Langsam ging ich auf die große, weiße Eingangstür zu. Mein Herz pochte mir bis zum Hals. Ich fühlte mich, als würde ich es jeden Moment auskotzen. Ich blieb auf halbem Weg stehen. "Okay Emma, ganz ruhig. Du schaffst das! Jessica ist doch auch da."

Bei meinem Selbstgespräch sah ich die ganze Zeit zu Boden, bis ein Lichtstrahl die dunkle Location erhellte. Es war der Lichtstrahl einer geöffneten Tür. Hastig, sah ich auf. "Hey, Emma richtig?" Es war Josh. Er stand an der Tür und rief zu mir rüber. "Was tust du da?", fragte er verwirrt. Meine Augen weiteten sich. "Äh... die Luft genießen."

Ich stand immer noch wie angewurzelt dort, starrte ihn einfach nur aus der Ferne an. Es wurde immer kälter und mein Kleid war nicht gerade das wärmste. Ich schlang meine Arme um meinen Körper, um mich etwas zu wärmen. Josh schien das nicht zu interessieren. Ach, er sieht es bestimmt aus der Ferne nicht, dachte ich. "Kommst du rein, oder soll ich weiter so rumschreien?" Sein Mund verzog sich zu einem charmanten Lächeln. Ich musste ebenfalls grinsen. Schnellen Schrittes ging ich auf das große Haus zu. Ich musste an Josh vorbei, welcher mir die Tür aufhielt, um ins Haus zu kommen. Beim vorbeigehen, kreuzten sich unsere Blicke und ich hatte das Gefühl, schon wieder rot zu werden. Seine wundervollen, grünen Augen fesselten mich zum einen, zum anderen fühlte es sich jedoch an, als würden sie mir direkt in die Seele gucken. Diese tief grünen Augen würde ich vermutlich nie wieder vergessen.

Ich blieb in der Eingangshalle stehen. Es war wunderschön. Die Eingangshalle war groß und die hintere Wand bestand aus Fenstern, wodurch man das Meer sehen konnte. Der Ausblick war unbeschreiblich, da diese Nacht besonders klar war und der Mond blendend hell schien sodass man ihn über dem Meer strahlen sah. Ich hätte die ganze restliche Nacht vor dem Fenster stehen können. Dieser Ausblick hatte etwas beruhigendes. Zu spät realisierte ich, dass etwas hinter mir stand. Eher gesagt, jemand. "Wundervoll, nicht wahr?" Bei Joshs tiefer Stimme, zuckte ich vor Schreck zusammen, fasste mich schnell wieder. "Ja, ich... wundervoll."

Ich sah vor Scham zu Boden, bewegte mich nicht. Mein Herz raste vor Aufregung. Er ging zurück. "Komm jetzt, die anderen warten." Ich atmete tief ein, drehte mich um. Er hatte wieder Abstand zwischen uns aufgebaut. "Oh, die anderen wissen doch gar nicht, dass ich komme." Sagte ich mit einer schüchternen Stimme und einem nervösen Lächeln auf den Lippen. Er fing an, laut zu lachen. "Doch nicht auf dich." Sein Blick wirkte entsetzt. "Auf mich." Mit diesen Worten drehte er sich um, ging die weiße Treppe hoch. Ich verlor mein Lächeln, mein Gesicht glühte. "Man war das peinlich," flüsterte ich leise vor mich hin. Ich wäre am liebsten im Boden versunken.

Er war bereits nicht mehr zu sehen, weshalb ich mich sputete, die Treppe hinauf zu kommen. Fast unmöglich in diesen Schuhen. Die Musik war nicht zu überhören. Es hörte sich an, als würde das Penthouse jeden Moment zusammenbrechen. Das einzige was mich und die laute Musik, die tanzenden Menschen noch trennte war eine weiße, ganz normale Tür. Ich atmete tief ein. "Okay, du schaffst das." Danach nahm ich all meinen Mut zusammen und ging durch die Tür. Es war laut, bunte lichter flackerten überall. Der Geruch von Alkohol und Shisha Rauch lag in der Luft. Der ganze Raum war voll mit Menschen aus unserer Stufe. Sie alle tanzten zu dem Beat eines DJs, bemerkten mich gar nicht. Auch wenn ich noch nicht lange hier war, ich fühlte mich unwohl. Zwischen all diesem Gedränge und der lauten Musik schien es keinen Ausweg zu geben.

Her own happy endingWhere stories live. Discover now