15. Kapitel *

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Ihr Körper bewegte sich langsam auf und ab und das fahle Licht ließ ihren  Silhouette wie der einer Göttin erscheinen. Ihre Augen waren geschlossen und ihr Mund formten eine Linie, während sie ihr Becken vor und zurück schob. Meine Hände lagen an ihren Oberschenkeln und versuchten sie dazu zu bewegen ihren Rhythmus zu erhöhen. Doch natürlich tat sie das nicht. Sie hob ihren Zeigefinger und bewegte ihn von links nach rechts. Frustration machte sich in mich breit und ich war kurz davor sie anzubetteln. Doch ich wusste es wäre Zwecklos.

Die schwarzen Haare fielen über ihre Brüste als sie das Tempo wieder aufnahm. Ich wagte es nicht sie zu berühren, denn dies war ihr Spiel und ich war nur eine Figur da drin. Sie drückte sich nach oben, kurz bevor ich aus ihr fiel stockte sie. Benebelt sah ich sie an und dann öffnete sie ihre Augen. Eiskaltes blau traf auf meine Grünen. Ihr Mund verzog sich zu einem spöttischen lächeln und Hände tauchten hinter ihr auf. Sie umfassten ihre Brüste, drückten ihre Brustwarzen zusammen und ihr Kopf lehnte sich nach hinten. Das Stöhnen aus ihrem Mund klang wie der Himmel während sich unter mich die Hölle auftat. Ihr Körper stand auf und drehte sich zu der Gestalt hinter ihr.

Das Gesicht hätte ich überall erkannt, schließlich war ich mit ihm aufgewachsen. Ihre zarte Hand legte sich auf seine Brust und sie wandte mir den Rücken zu als sie ihn küsste. Ich wollte schreien, doch kein Ton konnte meine Lippen verlassen. Bewegungsunfähig musste ich mit ansehen wie sie sich umschlangen und ich war froh als sie sich lösten. Sie sahen mich an, sahen mich, wie ich wirklich war. Ihre schwarzen Haare bewegten sich, als sie mich über die Schulter fixierte. „Du bist erbärmlich." Die Stimme echote in meinem Kopf. „Komm von deinem Trip mal wieder runter." „Du hast es nicht anders verdient." Und dann lachten sie. Und lachten. Ich wollte mir die Ohren zuhalten, wollte ihnen sagen dass sie aufhören sollten, wollte das sie verschwanden. Doch sie lachten weiter und fingen wieder an sich zu küssen.

Keuchend wachte ich auf, mein Körper war verschwitzt und ich brauchte einen Moment um wieder klar zu kommen. Ich schüttelte meinen Kopf um die Bilder zu verscheuchen und stand auf. Als ich das Fenster öffnete strömte kalte Luft in mein Zimmer, ich holte tief Luft und trank ein Schluck aus der Wasserflasche. Eine Woche war die Party her und seit dem hatte ich angefangen von Ava zu träumen. Doch jedesmal fuhr ich aus dem Schlaf hoch, hatte einen Steifen und verfluchte alles und jeden. Keine Ahnung wie lange ich das noch aushalten würde, doch jedesmal wenn ich sie in der Schule sah wurde es schwerer und schwerer sie nicht gegen die nächste Wand zu drücken. Noch keine hatte so einen Drang in mir erweckt, aber ich versuchte mir einzureden, dass es an dem Reiz der Situation lag und dass ihr Körper mich lockte. Das ich aber Kyle mit in meinen Traum zog, zeigte nur wie abgedreht das alles langsam wurde. Kyle würde nie etwas mit ihr anfangen. Selbst andere Frauen konnten mich nicht ablenken, ich fing an sie mit Ava zu vergleichen und das führte nur dazu, dass ich keine Lust mehr hatte. Was passierte nur mit mir? Gott ich wollte mir gar nicht vorstellen wie es sein würde wenn unser Deal nicht zustande kommen würde. Dad hatte aber gesagt, dass die letzte Woche und die nächste noch Vorstellungsgespräche wären und mich dann gefragt warum ich mich plötzlich für die Firminternen Angelegenheiten interessierte.

Ruhelos schloss ich das Fenster wieder. An Schlaf war nicht mehr zu denken und die Uhr an der Wand sagte mir, dass ich noch mehr als drei Stunden Zeit hatte bevor ich den letzten Tag vor dem Wochenende in die Schule musste. „Scheiß drauf.", murmelte ich und zog mir Sportsachen an. Die Luft war angenehm, meine Beine fingen von selbst an zu laufen und während ich die Straße runter lief Richtung Stadtgrenze, sah ich wie die Sonne erste Bemühungen aufzugehen zeigte. Musik drang aus meinen Kopfhörern, doch ich achtete nicht auf den Rapper der davon sang, dass seine Chick nur hinter seinem Geld hinter her war, sondern konzentrierte mich einzig und allein auf meinen Körper. Die Welt um mich verschwamm, mein Tempo nahm zu. Bilder von Ava und Kyle schossen wieder in meinen Kopf und ich erhöhte meine Geschwindigkeit. Fuck, was war mit mir.

DeliriumWhere stories live. Discover now