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„Schlaf gut Ava.", sagte Jake und nahm mich in den Arm.

Ich genoss das Gefühl seiner Wärme um mich. „Danke für den schönen Tag Jake." Meine Stimme klang gedämpft durch den Stoff seiner Jacke, doch ich weigerte mich die Wärme aufzugeben.

„Jederzeit, ich habe ihn wirklich genossen mit dir." Ich sah zu ihm hoch und nur wenige Zentimeter trennten unsere Köpfe. Mein Blick fiel von seinen Augen auf seine Lippen, mein Herz begann schneller zu schlagen und irgendwas in mir sagte, dass dies der Perfekte Moment für einen Kuss wäre, aber während ich regungslos in seinen Armen verharrte und Jake mir näher kam, fragte ich mich, ob ich das wirklich wollte. Erleichtert bemerkte ich, dass seinen Lippen meine Stirn berührten und sie als sie sich lösten, beendeten sie auch den Moment unserer Einigkeit. Sein Arm gab mich frei, sodass ich schnell einen Schritt zurück trat um ihn den Helm zu reichen. Die kühle Abendluft umfing mich und ich räusperte mich verlegen.

„Gute Nacht Jake." Meine Stimme klang in meinen Ohren fahl und ich wandte mich zum gehen. Ich weiß nicht ob ich gehofft hatte, dass er mich zurückrief oder nicht, aber als ich an der Tür stand und hörte wie er sein Motorrad startete, fühlte ich mich resigniert. Seufzend ging ich durch die Tür, wo mich ungewohnter Lärm empfing. Dave saß mit Dad am Tisch und sie führten ein hitziges Gespräch über Football. Erst als die Tür ins Schloss fiel, bemerkten sie mich.

„Ava! Bist du schon fertig mit arbeiten? Warum hast du dich denn dafür so angezogen?" Dad musterte mich skeptisch, währen ich die Tür hinter mich schloss. Ich überlegte, was ich antworten sollte und ob ich wirklich die Wahrheit sagen sollte, als Dave aufgeregt zu mir sah.

„Ich bin in der Football Mannschaft aufgenommen worden!", rief Dave und verschonte mich damit vor einer Antwort.

„Echt? Das ist ja schön, wie kommt das?", erfreut zog ich meine Schuhe aus und ging zu ihm.

„Liam hat mich heute gesehen und gesagt, dass ich zum Training kommen soll und dann war ich da und dann meinte der Coach, dass ich wirklich gut sei und wieder kommen soll und alle haben sich voll gefreut und jetzt bin ich im Team! Das muss ich morgen gleich Steven diesem Idioten erzählen. Von wegen der sei besser als ich. Als ob er in die Mannschaft kommen würde." Daves Wangen färbten sich im Laufe seines Monologes Rot und ich grinste bei dem Anblick.

Ich wusste wohl, dass er in die Mannschaft wollte, aber dass er deswegen so aufgeregt war wie in diesem Moment, hatte ich so auch erst selten erlebt. „Das freut mich wirklich. Glückwunsch Kleiner, aber es war nur eine Frage der Zeit, dass sie dich entdecken und wenn sie dich nicht genommen hätten, wären sie selten dämlich." Er stand auf und ich schloss ihn in meine Arme.

„Danke Schwesterherz. Aber du kommst doch zu meinen Spielen oder?" Ein wenig schüchtern vergrub er sein Gesicht in meinen Haaren und wieder einmal war ich überrascht wie groß er geworden war.

Ich küsste seinen Kopf. „Natürlich, ich werde immer da sein um dich anzufeuern, dass weißt du doch." Dave atmete erleichtert auf und ich war erstaunt, dass es ihm so wichtig gewesen war, dass ich ihn unterstützen würde. Seine Arme drückten mich fester an sich, während ich ihn über seinen Rücken strich. Als wir uns trennten, sah Davie immer noch glücklich aus und ich war Liam dankbar für das, was er heute getan hatte.

„Ich wusste immer, dass mein Sohn auch ein Footballer wird." Stolz sah Dad auf meinen Bruder, es sah beinahe so aus, als würde sich eine Träne in seinem Auge befinden. Noch bevor ich es genauer sehen konnte, riss er uns beide in eine Umarmung. „Wisst ihr eigentlich wie stolz ich auf euch alle bin? Es kann keinen stolzeren Vater wie mich geben." Seine Stimme brach zum Ende hin weg.

„Dad, weinst du gerade?", vergewisserte ich mich. „Dad?" Doch ich bekam keine Antwort mehr, nur ein vielsagendes Schniefen und ich grinste Dave bedeutungsvoll an.

DeliriumWhere stories live. Discover now