34. Kapitel

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„Hey Man, wie geht es ihm?", fragte Josh, während er in meine Hand einschlug und durch die Tür trat. Hinter ihm folgten Kyle und Tyler. Jeff schien nicht die Zeit gefunden zu haben was mich auf einer anderen Ebene total ankotzte.

„Es geht, er schläft die meiste Zeit und wenn er wach ist, versuche ich ihm was zu trinken einzuflößen oder Schmerztabletten. Aber ihr werdet es ja gleich selbst sehen." Meine Stimme klang ruhig, ruhiger als ich mich fühlte. Seit dem der Arzt gefahren war, saß ich an Noah's Bett oder wechselte die Kühlakkus aus und überlegte wie es weiter gehen sollte. Ich war froh, dass Dad das genau wie ich sah aber ich hatte auch Angst vor Noah's Reaktion, wenn er erfuhr, dass ich es weiter erzählt hatte. Ich erklomm die letzten Stufen und ging voraus. Die anderen folgten mir schweigsam und machte sich auf das kommende gefasst. Noah schlief ruhig, dass Gesicht nicht zu erkennen unter den Kühlakkus und obwohl wir 35 Grad draußen hatte und ich diesen Anblick der sich darunter verbarg kannte, durchlief mich ein Kälteschauer. Die anderen verteilten sich um das Bett, ich hörte wie sie Luft holten, als ich sein Gesicht freilegte und die Decke zurück zog.

„Verdammt.", murmelte Tyler und begutachtete die Hämatome.

„Weißt du was passiert ist?", erkundigte sich Kyle. Froh, Vorbehaltlos darüber zu sprechen, erzählte ich ihnen bis ins kleinste Detail was passiert war. Ich erzählte von dem Anruf, wie ich ihn fand, wie es in seinem Zimmer aussah, was ich vermutete, wie es passiert war und was der Arzt gesagt hatte.

Josh trat zu mir und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Du hast alles richtig gemacht es deinem Dad zu erzählen. Irgendjemand muss es wissen und vielleicht sieht Noah das jetzt auch endlich ein. Es wird sich nichts ändern, auch wenn sie es jedes Mal schwören."

Leider war ich mir da nicht so sicher, denn Noah's Worte spuckten mir noch in meinem Kopf herum. Er meinte das nicht so. Ja sicher, wenn man den Kopf seines Sohnes gegen das Waschbecken schlug, meinte man das aus Liebe. Oder wenn man ihm gegen die Rippen trat, mehrfach, dann war das Wertschätzend gemeint. Oder auf seinen Sohn urinieren, das drückte nur de Stolz aus, den er empfand. Wieder stieg dieser Ekel in mir auf und ich war froh das Shirt weggeschmissen zu haben. „Ich hoffe du hast Recht. Dad meint, dass er so lange hier bleiben wird, bis eine Lösung gefunden ist. Wo ist Jeff eigentlich?"

Betreten sahen die anderen zu Boden, bis Kyle die Wörter zu finden schien. „Wir hielten es für besser, ihm nichts zu sagen." Ich nickte, so etwas hatte ich mir bereits gedacht.

„Ava hat heute nach dir gefragt, wirkte ganz schön geladen.", versuchte Josh abzulenken und ich nickte geistesabwesend.

„Wann ist sie das nicht? Ich denke sie wird mir die Hölle heiß machen, weil ich die Nachhilfe für eine schnelle Nummer abgesagt habe."

Kyle lachte auf. „Ich denke sie wird mehr als das." Ja, das dachte ich auch, aber ich hätte ihr nicht die Wahrheit sagen können, soweit traute ich ihr nicht und abgesehen davon, ging es sie auch nichts an. Sie war eh schon zu tief in mein Leben abgetaucht.

Noah hustete leicht und öffnete das gesunde Auge. „Hab ich was verpasst?", nuschelte er. Er sah vollkommen benebelt aus, was wahrscheinlich auch an den Medikamenten lag.

„Hey, wie geht es dir?", fragte Kyle besorgt.

Schwach hob Noah den Daumen und sah sich um. „Wie bin ich hier hin gekommen?"

„Du hattest mich angerufen und ich habe dich hier her gebracht. Der Arzt meinte, dass du vermutlich eine Gehirnerschütterung hast.", berichtete ich ihm langsam.

„Du hascht einen Arzt gerufen? Spinnst du?" Noah versuchte sich aufzurichten, aber Josh und Kyle drückten ihn sanft aber bestimmt wieder runter.

DeliriumWhere stories live. Discover now