42. Kapitel *

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Ich legte meine Hand in Ava's Rücken und sie schien beinahe erstarrt. Sie setzte sich stumm in das Auto, während ich die Tür hinter ihr schloss und zur Fahrerseite wechselte. „Hattest du wirklich geglaubt, dass du vor mir abhauen kannst Ava?", fragte ich und wieder zuckte sie bei meinem Tonfall zusammen.

„Ehrlich gesagt ja, konnte ja niemand ahnen, dass du meinen Bruder dafür ausnutzen würdest." Sie sah mich kurz an, dann drehte sie ihren Kopf wieder in Richtung Fenster.

„Man sollte meinen, dass du mittlerweile weißt wie weit ich gehen würde.", murmelte ich und parkte aus.

Erst als ich an einer Kreuzung nach rechts abbog, sprach sie wieder. „Geht es zu dir nicht nach links?" Ich nickte nur zur Antwort, verriet aber nicht wohin wir fuhren. Selbstverständlich war mein erster Einfall gewesen zu mir zu fahren, doch dann fiel mir Noah wieder ein und ich konnte nicht das Risiko eingehen, dass sie ihn so sah. Also hatte ich die Geschichtsstunde sinnvoll genutzt und mir einen Ort überlegt den wir stattdessen nutzen konnten. Die Abstellkammer in der Schule schied kategorisch aus, Ava war nicht die Art von Mädchen mit der man es in einer Abstellkammer treiben sollte. Auch mein Auto war keine Alternative, denn das war zu einem sehr unpraktisch, zum anderen auch nicht wirklich gut. Bei ihr Zuhause ginge es auch auf keinen Fall und dann fiel mir die Hütte ein. Etwa eine Stunde entfernt hatten meine Eltern noch vor meiner Geburt eine Hütte an einem See gekauft und als ich noch klein war waren wir häufig dort. Mittlerweile wurde sie kaum noch benutzt und die Leute, die sie in Schuss hielten, sahen sie vermutlich öfter als wir es taten. Aber das machte es gerade perfekt. Ich bog auf den Highway ab und nahm die Hand von Ava, die auf ihren Oberschenkel lag, in die Hand. Sanft drückte ich sie leicht, trotzdem sah Ava weiterhin stur aus dem Fenster, so dass ich grinsen musste. Manchmal bewunderte ich sie wirklich um ihre Selbsthaltung oder wünschte mir nur ein Bruchteil ihrer Stärke. Vermutlich konnte nichts sie aus der Fassung, nichts sie an den Rand der Verzweiflung bringen.

Der Rest der Fahrt schwiegen wir, aber ich fand es nicht unangenehm. Seit dem ich sie in diesem Kleid gesehen hatte, wollte ich sie für mich haben und der Kuss heute morgen hat das nicht besser gemacht. Stattdessen war mein Plan mich zurück zuhalten vernichtet worden, als meine Lippen ihre berührten. Und ihre Hände an meinem Oberkörper hatten es nicht besser gemacht. Dass ich sie in der Schule einfach geküsst hatte überraschte mich. Dass es mir aber egal war ob uns jemand sah oder nicht erschütterte mich förmlich. Den ganzen Tag über konnte ich ihre Lippen nicht vergessen und mein Penis reagierte unmittelbar auf meine Vorstellungen wie es gewesen wäre wären wir in meinem Zimmer gewesen.

 Den ganzen Tag über konnte ich ihre Lippen nicht vergessen und mein Penis reagierte unmittelbar auf meine Vorstellungen wie es gewesen wäre wären wir in meinem Zimmer gewesen

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Ich verließ die Straße und folgte einem unebenen Waldweg ehe die Hütte vor uns auftauchte. Ava richtete sich in ihrem Sitz auf und ich merkte wie sie sich neugierig umsah. Das Holzhaus lag einsam an einem See und war komplett aus Holz. Dahinter ragten Bäume über das Dach und der Wald fing ein kurzes Stück später an. Die Sonne schien auf den See, was sich wiederum in den Fenstern widerspiegelte. Die Veranda hing zum Teil über den See und als Kind bin ich häufig davon ins Wasser gesprungen statt die Leiter zu nehmen. Es fühlte sich gut an wieder hier zu sein und ich fragte mich warum wir nicht mehr hier her kamen. Vermutlich weil wir wussten, dass wir es nicht aushalten würden auf so engem Raum zusammen zu sein. Früher oder später würde das wieder in Streit ausarten. Den Wagen parkte ich unter dem Carport aus Stein und ich eilte auf die Beifahrerseite um Ava die Tür zu öffnen.

DeliriumWhere stories live. Discover now