Just wanna Change your Mind

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Down Phasen. Schlechte Tage, oder schlechte Laune. Alttagssachen, die die richtigen Menschen ändern können. Verbring deine Down Phase nicht alleine sondern mit Freunden. An schlechten Tagen, oder wenn man schlechte Laune hat können diese das sehr einfach drehen.

Aber heute war für mich ein Tag, den konnte man mir einfach nicht schmackhaft machen. Nichtmal Mü-Wo, der meinen Gips abgemacht hatte und mir die Nachricht überbrachte, dass ich sogar in einer Woche schon wieder spielen könnte und dass ich diese Krücken nicht mehr bräuchte.

Aber mein Vater sah genau so schlecht gelaunt aus als ich die Kantine betrat. Wieso? Heute ist es schon 3 Jahre her das meine Mutter uns verlassen hatte. Ich denke genau deshalb werde ich heute auf den Platz gehen und einfach ein bisschen spielen, auch wenn ich's eigentlich noch nicht dürfte. Aber das war mir dann heute ausnahmsweise egal.

„Was ziehst son Gesicht?" heute am Tisch von Jonas sitzend, würde ich schon so begrüßt.
„Gegenfrage. Warum so schlecht gelaunt?" ich schaute ihn ausdruckslos aus, und er lachte kurz humorlos auf.
„Darf man das nicht?" er stützte seine Unterarme auf dem Tisch ab und schaute mich mit einem charmanten Lächeln an.
Ich schüttelte nur kurz den Kopf.
„Du nicht. Du bist normalerweise froh." stellte ich fest.
„Und du?" er lächelte immer noch, nur diesmal dümmlich.
„Schlechten Tag heute." ich zuckte mit den Schultern und aß etwas von meinem Rührei, bevor Jonas weiterredete.

„Und wieso?" seine Fragerei ging mir etwas auf die Nerven.
„Jonas ich mein das nicht böse, aber ich will darüber bei Gottes Willen nicht reden." am Anfang war ich noch ruhig, doch zum Ende hin wurde ich immer frustrierter.
Er nickte nur.
„Du weißt, ich bin da." er strich mir kurz über den Oberarm bevor er das Thema wechselte.
„Und was hast du heute vor?" seine Augen auf mich gerichtet, wartete er auf eine Antwort.
„Ich wollte etwas Fußball spielen.." zögerlich antwortete ich und wartete auf die Reaktion seinerseits.
„Darfst du überhaupt?" auf meinen Fuß beziehend schaute er mich prüfend an und ich nickte.
„Naja so richtig erst in einer Woche laut Mü-Wo, aber ich möchte einfach etwas mit dem Ball machen." gab ich peinlich berührt zurück und schaute auf den Tisch.

„Ich komm mit." Jonas sah mich entschlossen an und innerlich freute ich mich.
„Okay." ich lächelte kurz, bevor ich aufaß und dann mein Tablett wegbrachte. Mein Vater war auch schon lange wieder weggegangen, am heutigen Tag kann man nicht viel mit ihm anfangen.

Oben ins Zimmer hineingehuscht, andere Schuhe angezogen und auf dem Weg zum Platz verbrauchte ich ungefähr 15 Minuten.
Jonas kam treu den ganzen Weg mit, und wir beide spielten einfach ein paar Pässe und ärgerten uns auch zwischendurch.

Nach ungefähr eineinhalb Stunden legten wir uns auf das Gras und starrten in den blauen Himmel.
„Ich weiß, du willst darüber nicht reden aber ich frag dich nochmal. Willst du mir erzählen was los ist?" er legte seinen Kopf nach links um mich anzuschauen. Ich weiß nicht, aber grade hatte ich das Gefühl Jonas vertrauen zu können, weshalb ich kurz seufzte, dann aber anfing zu erzählen.

„Vor drei Jahren hab ich den Vertrag vom FC Bayern für die U-16 Mannschaft des Vereins bekommen. Damals war meine Mutter auch noch da.
Ich hatte sowieso schon einen beschissenen Tag, einfach weil Leon mir ein Bild geschickt hatte wie er meinen damaligen Freund gesehen hatte wie er mit meiner besten Freundin rumgemacht hatte." ich atmete kurz ein, weil ich irgendwie vergessen hatte zu atmen zwischendurch.
„Auf jeden Fall, ich lief also freudig nachhause wegen dem Vertrag. Mein Vater hat sich so sehr für mich gefreut, doch meine Mutter überhaupt nicht. Sie fand es immer schon schlimm das mein Vater so viel mit Fußball zu tun hatte, aber das ich dann noch spielen würde fand sie übertrieben. An diesem Tag ist sie auch sofort abgehauen, wegen mir." am Ende der Geschichte brach meine Stimme und ich musste schlucken. Ich hatte bisher nur Manu und Leon diese Geschichte erzählt, und es war nie einfach für mich ohne Mutter.

„Das ist asozial." war das einzige was Jonas sagen konnte.
„Ich verstehe warum du heute so drauf bist. Es ist auch nicht schlimm, dafür hast du ja mich!" er sagte das mit so einer Überzeugung, da musste ich einfach kichern.
„Und ich weiß wie ich dich noch zum Lachen bekomme!" Jonas grinste und setzte sich auf. Ich schaute nur nach rechts zu ihm hoch, und wartete ab. Was wollte er jetzt?
Dann setzte er sich auf mich und fing an mich zu kitzeln.
Ich musste laut anfangen zu lachen, und bettelte das er aufhörte.
Das tat er irgendwann auch und schaute mir dann wieder so in die Augen wie er es schonmal getan hatte. Ich weiß nicht wieso, aber ich war grade aufgeregt. Doch dieser schöne, ruhige Moment würde zerstört.

„Ach guck doch mal Ann, sind sie nicht süß?"

Was wollten die denn jetzt hier?

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Frohes Fest euch allen!

Mein Leben mit IHNENWhere stories live. Discover now