Entschuldige, ist das dein Ernst?

1.5K 41 9
                                    

Ich blinzelte ein paar mal, denn laute Geräusche ertönten und ich hörte Gelächter. Es war sehr schwer durch das Rauschen in meinen Ohren und dem generellen Druck auf diesen etwas zu erhören, doch was ich direkt hörte waren mehr als die normalen drei Personen, mit denen ich hier lebte.

„Hey.. Sarah?" Fiete platzte laut in das Zimmer, senkte aber sofort seine Stimme als er mich sah.
„Also als dein Vater gesagt hatte du wärst Krank hätte ich nicht erwartet das du aussiehst wie eine Leiche!" stellte er erstickt fest und schloss die Tür hinter sich.
„Wenn du möchtest kann ich die anderen bitten zu gehen, dann hast du Ruhe." bat er mir an und setzte sich auf die Bettkante wo er mir über die Unterschenkel strich.

„Nein, feiert ihr ruhig euren Sieg. Ihr habt es verdient." hüstelte ich und schüttelte mich einmal.
Fiete lehnte sich nach vorne und hielt seine Hand an meine Stirn, die er sofort wieder wegzog.

„Heiß." fluchte er leise und ich grinste.
„Ich weiß, aber wie ist die Temperatur." neckte ich ihn und Fiete schien einen Moment zu überlegen, bevor er kapierte was ich damit meinte.
„Du keck. Ich komme gleich, dann sind alle weg und wir können in Ruhe schlafen." er lächelte mich friedlich an und ich zitterte.
„Möchtest du noch eine Decke?" fragte er besorgt und ich nickte. Mir war von dem einen auf den anderen Moment schlagartig Eiskalt geworden und mein Körper bebte. Dann nahm er die Decke von seinem Bett und legte sie über meine. Bevor ich irgendwas sagen konnte zeigte er mir mit einem Finger dass ich nichts sagen solle, weshalb ich meinen Mund wieder schloss.

Wirklich keine 15 Minuten später war es total ruhig, und Fiete kam zurück ins Zimmer. Im gedämmten Licht sah ich nur wie er sich auszog und auf mein Bett zubewegte.
„Fiete du kannst dich nicht hier hin legen, dass wird dich umbringen." versuchte ich ihn daran zu hindern dass er sich unter die Decke legte, doch er tat es einfach.

„Sarah für dich würde ich es tun." flüsterte er mir ins Ohr und ich kicherte. „Bitte nicht." bestand ich und er lachte einmal auf.
„Wer war für dich denn der Spieler des Spiels?" fragte Fiete nach einer kleinen Redepause und schlang seinen Arm um mich, mit dem er mich näher zu sich zog weil mir kalt wurde.
„Leon." lachte ich und Fiete beugte sich über mich.
„Und der schönste?" neckisch schaute er mich an und wackelte mit den Augenbrauen.
„Hm..Granit Xhaka!" stieß ich hervor und ich hörte wie Marco und Jonas sich im anderen Zimmer beschwerten.

„Ratte." knurrte Fiete nur gespielt beleidigt, bevor er sich wieder normal hinlegte.
„Und dieser Yann Sommer ist auch gar nicht mal so übel.." flüsterte ich und Fiete seufzte.
„Ist das dein Ernst? Für wen warst du denn heute überhaupt?" fragte er mich empört und ich lachte kurz, was zu einem weiteren Husten mutierte.

„Darauf gebe ich keine weiteren Antworten mehr." stellte ich klar und Fiete schnaubte.
„Egal, Hauptsache du hast mein HSV Trikot an." ich spürte ihn förmlich grinsen, denn ich hatte es mir eventuell stibitzt. Ich war froh dass man im gedämmten Licht fast nichts erkannt, und ich so in Ruhe rot sein konnte.
„Fiete nein." stoppte ich ihn, als er mir wahrscheinlich grade einen Kuss auf die Wange aufsetzen wollte.
„Sarah.." setzte er an, doch ich unterbrach ihn.
„Nein Fiete, in einer Woche ist das Halbfinale, und diese Erkältung wird dich dermaßen umhauen dass du bis dahin liegst." sagte ich ihm streng und er schnaubte wieder einmal.

„Aber nur dieses mal." sagte er plötzlich sehr streng was ich von ihm gar nicht kannte.
„Du hörst dich an wie mein Vater." lachte ich los und auch er lachte leise.

„Aber.." sagte er, drehte mich um und legte meinen Kopf auf seine Brust. Meine linke Hand legte er auf seinen Bauch und verschränkte sie mit seiner. Meine rechte Hand starb grade irgendwo ab.
„..das geht doch oder?" murmelte er und ich kicherte.
„Jap. Das geht." überschlug ich den Satz und Fiete brummte. Der Fakt dass meine Hand grade auf einem sehr muskulösen Bauch liegt und verschränkt mit dem Besitzer ist machte es auch nicht besser.

Doch einmal musste ich dem Krank sein danken, denn eine Müdigkeitswelle riss mich erfolgreich mit und mit einem „Gute Nacht." schlief ich ein.

Mein Leben mit IHNENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt