Mein Leben mit IHNEN

Wie ein Verbrecher

Mist.
Jetzt standen hier 6 meiner besten Freunde und starrten mich an als wäre ich von den Toten auferstanden.

„Ich wollte mit was zu Essen holen." log ich schnell, doch ich bin schlecht im Lügen. Das weiß auch Leon, der sich auf mich zu bewegte, meine Hände in die Hand nahm und mich eindringlich ansah.
„Du solltest keinen Sport machen Kleine." Ich hasste es schon immer das Leon direkt wusste was passiert war oder wie es mir geht oder was ich vor hatte.

Ich lehnte mich nach zwei Sekunden derweil an Leon an, und genoss einfach seine Umarmung.
„Kann ich später zu dir?" fragte ich leise und ich spürte wie er nickte. Dann gab er mir einen Kuss auf den Haaransatz und ließ mich los.
„Und jetzt geh auf dein Zimmer okay? Ich komme dich gleich holen!" versprach er mir und ich nickte. Also ging ich schnell auf den Flur in Richtung Zimmer. Dort schloss ich auf, bewegte mich zu meinem Bett und legte mich hin.

Die Tablette die ich heute morgen vergessen hatte nahm ich jetzt, und schluckte sie mühsam herunter. Ich konnte noch nie Tabletten schlucken.
Ich schaute mir den Anfang einer Doku über Antoine Griezmann an, einer meiner Lieblingsspieler. Er war einfach eine kleine Legende.

Kurz nach den ersten 10 Minuten klopfte es an der Tür und Leon trat herein.
„Kommst du mit mir?" fragte er und hielt mir einen Arm hin.
Ich nickte und stand auf um mit Leon mitzugehen. Er jedoch bückte sich und signalisierte mir so auf seinen Rücken zu springen. Also tat ich dies und er lief los in Richtung Flur. Doch anstatt auf sein Zimmer zu laufen schaute er sich ständig um und bog dann nach zwei Minuten in einen mir unbekannten Raum ein. Es war kuschelig und ruhig. Beim betreten des Raumes sprangen nach dem schließen der Tür die Bayern los.
„Was wird das denn hier?" lachte ich fröhlich und umarmte Joshua nachdem ich von Leon runtergesprungen war.
„Wir wollten einen Bayernabend veranstalten!" verkündete Basti und legte seine Arme um die Schultern von Thomas und Lukas.
„Und was macht dann der Kölner hier?" Manu beobachtete Lukas misstrauisch und ich musste lachen.
Ich musste richtig lachen.

„Was hast du denn jetzt?" fragte Niklas mich und ich hob eine Hand.
„Ich hab das vermisst. Seit der WM haben wir Bayern nie was zusammen gemacht, zumindest nicht so alle zusammen." sagte ich und atmete wieder normal.

Dann lächelten sie mich alle an und wir setzten uns zusammen in einen Kreis. Hier redeten wir über belangloses Zeug, über die Bundesliga, über Manus Familien Zuwachs und mehr.

„Ey Leute ich hab gesehen auf Netflix gibt es ne Antoine Griezmann Doku!" freute ich mich und klatschte einmal in die Hände.

„Du und dein Franzose.. Sarah Sarah Sarah.." machte Manu und alle lachten.
„Ja was denn? Der ist halt knuffig!" sagte ich und verschränkte gespielt beleidigt meine Arme.

„Aber ey, morgen ist erstmal Cristiano angesagt." murmelte Joshua und wir alle nickten.
„Seid ihr aufgeregt?" fragte ich in die Runde und nur einer nickte.
Manu.

„Du? Unser Schlussmann?" fragte Jérôme erstaunt und Mats schlug Manu gegen den Rücken.
„Du hast uns. Jonny, Niklas, Hector und mich. Wir passen auf. Außerdem hast du die krassesten Reflexe von den ganzen Torhütern bei der WM also alles super." die Rede von Mats war echt Filmreich, weshalb Lukas und Basti so taten als wenn die weinen würden. In die Arme fallend schnieften sich abwechselnd und brachten uns damit zum Lachen.

„Ihr seid so bescheuert!" sagte Serge und ließ sein Gesicht in seine Hände fallen.

Früher hatten wir echt viele solcher Abende gemacht. Fast alle Bayern Spieler waren dabei, auch Jupp sogar manchmal.
Spaß hatten wir aber allemal. Entweder haben wir nur Fifa gespielt, oder wir haben Pizza bestellt und ein bisschen gefeiert.

Ich schwelgte wohl zu lang in Erinnerungen, denn Leon zog mich zurück auf seinen Schoß. Thomas und Manu Pfiffen anerkennend los und brachten uns zum Lachen.

Wir unterhielten uns grade ganz ruhig über die kommenden Spiele, als ich plötzlich wieder ein ziehen in meinem Magen feststellte.
Die Hand schnell drauf gelegt und etwas verkrampft schaute Leon mich von der Seite an.
„Alles gut? Brauchst du nen Eimer oder so?" flüsterte er mir leide ins Ohr damit es keiner mitbekam.
Ich schüttelte schnell den Kopf.
„Nein, klappt schon." Zähne zusammenbeißend saß ich in der Runde und Leon drückte seine Hand auf meinen Bauch. Die Wärme die von dort ausging half etwas, sodass ich doch nicht mehr ganz so verkrampft dort saß.

Insgesamt war dieser Bayernabend wirklich einer der schönsten Abende und wir alle genossen ihn wirklich sehr denke ich. Irgendwann legten sich aber auch alle auf eine der vielen Matratzen die dort lagen und schliefen ein.