Ich bin kein Feigling

1.6K 41 29
                                    

Es war das Finale gegen Frankreich. Ja, wir hatten Respekt vor unserem Gegner, aber wir waren keine Feiglinge. Wir waren bereit dazu die Franzosen zu zerstören und nachhause fahren zu lassen als Verlierer. Der Bus war still, alle hörten Musik und redeten kaum. Sogar Fiete war nicht gesprächig.

Ich schaute mir Highlights der Französischen Nationalmannschaft und deren Spieler an. Natürlich kannte man ein zwei Spieler die gefährlich waren, wie zum Beispiel Griezmann oder Pogba. Aber auch Mbappé war sehr gefährlich. Dafür hatten aber auch wir ganz eigene Spieler mit ihren Charakteren.

Sami, der Hitzköpfige und doch ganz ruhige Mittelfelder, Marco, der blonde „Charmeur" und doch klasse Offensivmann.
Manu, der lustige und liebevolle Wunderkeeper der alles hielt was kam. Unsere Abwehrkanten Niklas, Mats, Jérôme und Jonas, der kleine Sechser und der großer Sechser, Leon und Joshua. Unser jungen Stürmer, Fiete, Kai, Mario. Wir alle waren besonders und hatten ein gewisses Temperament. Doch davon war grade alles verschwunden. Leise stiegen alle aus dem Bus hinaus und schauten sich neugierig am Stadion um. Es war riesig, größer als die Allianz Arena oder der Signal Iduna Park. Selbst ich staunte bei der Größe dieses Stadions und wartete nur darauf es von innen betrachten zu können.

Viele Fans in weißen und blauen Trikots standen schon vor dem Stadion und tranken Bier oder Cola, weil sie auf den Start des Spiels warteten, der erst in zwei Stunden war.

Für uns hieß es nun, Kabinen besichtigen, Platzcheck und umziehen. Das ging alles sehr schnell, und so wartete ich zusammen mit meinem Vater in der Kabine darauf dass die Jungs sich umziehen.
„Aufgeregt?" fragte ich meinen Vater und er schaute mich an.
„Etwas.. Es ist einfach ein Spitzenspiel. Natürlich wäre ich traurig und enttäuscht wenn wir heute verlieren, jedoch bin ich Stolz auf die Jungs dass wir so weit gekommen sind." öffnete er sich mir und ich lächelte ihm beruhigend zu.

„Glaub mir Paps. Ich bin noch viel stolzer als du glaubst. Ich hätte nie gedacht dass wir es mit so einer jungen Mannschaft so weit geschafft haben. Und sieh nur, wir sind im Finale gegen die Franzosen." das Finale betonte ich nochmal besonders, und er fing an zu lächeln.

„Ihr könnt ruhig in den Raum kommen." rief Lukas und wir betraten den Hauptraum der riesigen Kabine.
Es war eine normale Lautstärke, die Jungs waren sich normal am unterhalten und schauten zu und hoch als wir reinkamen.

Sie standen alle auf und versammelten sich um den Tisch den es hier gab und schauten leise in die Runde.

„Ich finde, Sarah sollte die Ansprache halten.." murmelte Leon in die Runde und alle starrten mich an. Ich hon derweil meinen Kopf an und schaute meinen besten Freund verräterisch an. Alle Jungs nickten und ich schluckte.
„Alles klar.." ich überlegte kurz, leckte mir über die Lippen und klatschte dann einmal kurz auf den Tisch, aber nur leise.
„Okay. Leute, wir sind 90 Minuten entfernt von Geschichte. Vor 4 Jahren haben wir es geschafft. Vier Jahre sind es her, dass wir den vierten Stern geholt haben. Und nun sind wir hier. 90 Minuten davor den fünften Stern zu bekommen, 90 Minuten davor entfernt ein Stück Geschichte zu schreiben, 90 Minuten davon getrennt unserem Land einen Gefallen zu tun. Wir müssen da auf den Platz gehen als Sieger und wieder als Sieger herunterkommen. Und jetzt macht dass ihr rauskommt und zeigt wer Deutschland ist!" versuchte ich die Jungs zu motivieren und sie klatschten, bevor sie zusammen mit dem Trainerstab die Kabine verließen.

„Nicht schlecht kleine." gab Fiete mir einen Kuss auf den Kopf und lief mit Marco raus auf den Platz. Ich setzte mich zusammen mit dem verletzten Marc auf die Bank, er hatte sich beim letzten Training das Handgelenk verstaucht und konnte nun nichts mehr mit der Hand machen.
„Was glaubst du? Wie geht es aus?" fragte ich ihn nervös, und er lächelte.
„Ich weiß es nicht, aber mir ist es egal. Natürlich will ich, dass wir gewinnen, doch wir sind ins Finale gekommen. Wir haben uns wacker geschlagen, und ich denke wir sind zufrieden damit wenn wir heute hier heile rauskommen." erzählte er mir und ich nickte, während ich beim Aufwärmen zusah, was grade vorbeiging. Die Startelf zog sich zurück in den Tunnel, ebenso wie die Franzosen. Griezmann, Pogba, Mbappé und Giroud standen vorne im Offensiven Bereich. Hinten sollte Lloris den Kasten säubern. Griezmann lächelte mir Charmant zu, während er zusammen mit Pogba in den Tunnel lief.

Mein Leben mit IHNENWhere stories live. Discover now