Everyone knows about it

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Gemeinschaftsspiele sind insgeheim immer noch die besten Sachen die es gibt.

Sie bringen Menschen zusammen, lassen Sie lachen, Spaß haben und auch Glücksgefühle erreichen. Außer man verliert.

Und dies war grade dem Team Iron Man vor mir passiert.
Ja, Thomas, Kroos und Joshua, den wir hier gefunden hatten, hatten sich Team „Iron Man" genannt.
Deshalb sind wir Team Captain America.
War ich aber mit einverstanden.

Manu, Leon und ich feierten unseren Sieg grade so als hätten wir die WM dreimal gewonnen.
„Okay, Niklas, ihr könnt." sagte ich und bewegte mich mit Joshua zum Tischkicker.
Wir wechselten einfach nur Stationen.
Manu und Thomas spielten Darts und Toni spielte mit Leon FIFA.
Joa, die WM hatte auch echt coole Sachen.

„Und das ist unser Gemeinschaftsraum." ein lallender, anscheinend Betrunkener Jonas stolzierte mit einer blonden, jungen, russischen Frau in den Raum und hob seine Bierflasche an. Dann, als hätte er nicht gemerkt das jemand hier wär küsste er sie innig, und hörte auch erstmal nicht mehr auf damit.

„Scheiße ist der betrunken?" Joshua starrte mich mit offenem Mund an, doch mehr als ein nicken bekam ich nicht hin.
Irgendwie tat es weh das sehen zu müssen.
Vielleicht musste ich es mir einfach eingestehen dass ich etwas mehr für den Linksverteidiger empfand als ich dachte. Fiete, der auch erst ein paar Minuten vor Jonas hierher gekommen war, murmelte etwas und stand dann auf um Jonas und seine Bekanntschaft aus dem Raum zu begleiten. Was dann passiert wusste niemand.
Ich starrte nur stur auf die Tür durch die Jonas, Fiete und die unbekannte grade verschwunden waren.

„Kleine, alles gut?" Leon kam zu mir und legte seine Hände an meine Oberarme.
Ich zögerte mit der Antwort, stotterte mir dann aber ein „Ja, alles gut." zusammen.
„Ich werde jetzt mal gehen, es ist schon spät und ich bin Müde.." okay, das war vielleicht etwas gelogen denn wir hatten erst halb neun und ich war hellwach, aber ich wollte etwas Zeit für mich haben.

Es war stockdunkel und echt kalt, doch ich setzte meinen Weg weiter fort.
Ich landete am Platz, auf den ich mich begab und mich dann auf den Elfmeterpunkt setzte.

Hier fallen so viele Entscheidungen und Gefühle, dass kann man gar nicht verstehen.
Hier könnte sich ein einfaches Freundschaftsspiel entscheiden. Oder ein Bundesligaspiel.
Das alles war schon manchmal sehr nervenraubend, doch wir waren bei der WM. Hier konnte jeder Elfmeter so viele verschiedene Reaktionen hervorrufen. Freude, Trauer, Liebe oder Aggressionen.

Ich saß hier bestimmt seit zwanzig Minuten und dachte nach, als sich eine mir bekannte Stimme aufmachte.
„Was machst du denn hier?" Fiete setzte sich neben mich und starrte mit mir zusammen aufs Tor.
Ich hatte keine Lust zu Antworten, sondern starrte einfach weiter Stur aufs Tor.
„War es wegen Jonas?" seine Stimme war ruhig, so als wolle er mir nichts böses. Ich zuckte nur mit den Schultern.
Weswegen war ich denn rausgerannt?
Wirklich wegen Jonas oder wegen was?
„Du magst ihn." stellte er fest und ich nickte leicht.
„Ach kleine, das ist doch normal. Man entwickelt immer Gefühle für irgendjemanden und wenn man Glück hat, findest du dein Glück mit ihm." er legte seinen Arm um mich und schaute weiterhin auf das Tor.

Er blieb auch noch ein paar Minuten, bevor er sich dann aufrappelte und ging.
Aber er kam wieder, mit einer Jacke, die er mir über die Schultern legte und mich dann hochhob.

„Komm, wir gehen rein." ich schüttelte nur meinen Kopf und er schaute mich fragend an.
„Ich komm gleich nach.." er tat sich damit ab und ging dann schonmal.

Ich aber schaute nochmal auf das Tor und auf den Elfmeterpunkt.
Ich glaube, es wird langsam Zeit Entscheidungen zu treffen.

Was wollte ich jetzt eigentlich von Jonas, Marco oder auch Fiete?

Bevor ich mir weitere Gedanken machen konnte, was nie gut für einen Menschen ist bewegte ich mich zum Hotel zurück auf den Weg ins Zimmer.

Jonas lag, wer hätte es gedacht, nicht alleine im Bett und Marco war sichtlich genervt.

„Kann ich bei dir schlafen?" fragte Marco und ich sah ihn mir ausdruckslos an.
„Haben nur zwei betten. Tut mir leid." entschuldigte ich mich nur und ging dann in mein Zimmer weiter durch.
Fiete gab ich seine Jacke wieder, zog mich um und legte mich hin.

Und ich traf meine Entscheidung.
Ich sollte Jonas vielleicht einfach vergessen.

Mein Leben mit IHNENWhere stories live. Discover now