An Tagen wie diesen

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„Und wo willst du hin?" Marco und ich saßen in einem Mietwagen, den Marco extra für heute gemietet hatte.
„Lass dich überraschen." sagte er nur und startete dann den Motor des Audi TTs.
Marco fuhr vom Parkplatz des Hotels und wir kamen in 10 Minuten auf eine Autobahn.
„Wie lang fahren wir denn?" ich mochte lange Autofahrten, aber wenn dann nur mit Musik.
„Ungefähr eine Stunde.." er konzentrierte sich auf den Russischen Verkehr vor uns und wechselte auf die Linke Spur.
„Darf ich Musik anmachen?" genervt starrte ich auf das Radio, was nicht mal angeschaltet war. Marco nickte, und ich meine gesehen zu haben wie er grinst.
Also verband ich mein Handy mit dem Auto und schaltete sofort auf meine Lieblingsplaylist.
Das erste Lied war „Besser als 50 Cent." von Veysel. Eines der einzigen Deutschrap Lieder die man hören konnte.
Das Lied war ein guter Einstieg, auch Marco kannte es und wir konnten uns ein bisschen einsingen, bevor dann etwas ältere Lieder kamen, wie zum Beispiel von den Backstreet Boys, Britney Spears und noch vielen mehr. Und ab da machte die Autofahrt auch wirklich Spaß.

Nach gut einer Stunde fuhr Marco dann auf einen Parkplatz auf.
„Okay, wo sind wir jetzt?" ich machte die Beifahrertür auf und schaute mich um. Und ich sah in naher Ferne ein Riesenrad.
„Warte.. Wir gehen auf eine Kirmes?" begeistert sah ich in Marcos grinsendes Gesicht und sprang ihm in die Arme.

„Wofür ist die denn?" lachte er und ließ mich runter.
„Ich war schon voll lang nicht mehr auf einer Kirmes!" sagte ich und hörte mich wahrscheinlich wie ein kleines Kind an.
Ohne auf ihn zu warten ging ich in Richtung Kirmes, wo schon die Musik am dröhnen war.
„Das nächste mal wartest du." Marco tauchte neben mir auf und brachte mich zum Lachen.
„Okay wohin zuerst?" Marco fackelte nicht lang und zog mich zu einer Geisterbahn. Wohin auch sonst.
Wir mussten auch nicht lange warten und konnten uns sofort in einen Abteil setzen wo wir alleine waren. Die Bahn fuhr los, und auf einmal war es dunkel. Sehr dunkel.

Ich gestehe, ich war schon immer ein sehr schreckhafter Mensch gewesen, doch Marco konnte mich übertreffen. Er schrie ungefähr bei jeder Sache, aber ich tat es ihm gleich. Doch im Endeffekt hatten wir ziemlich viel Spaß.

Wir fuhren auch noch einmal wilde Maus, bevor wir etwas aßen.
„Siehst du den Teddy da?" Marco zeigte auf einen relativ großen braunen Teddy an einer Spielbude. Ich nickte und trank kurz etwas von meiner Cola. Ja, die erlaubte ich mir einfach mal.

„Da muss man Fußball spielen." sagte er nur, grinste dann wie ein Irrer und lief los.
„Marco ich kann das doch selbst!" bestand ich und stellte mich neben ihn.
„Ja aber," er zeigte auf meinen Fuß „darfst nicht!" dann drehte er sich nach vorne und bekam einen Ball vor die Füße gelegt. Der Budenbesitzer schaute Marco wie ein Auto an, als er jeden Ball in die rechte obere Ecke beförderte.

„Hier.." in einem gebrochenen Deutsch übergab der Besitzer Marco den Teddy, den er dann mir gab.
„Dankeschön.." etwas staunend schaute ich ihn an und umarmte ihn, bevor wir noch etwas über die Kirmes liefen.
Gegen 16:00 Uhr kamen wir dann wieder am Hotel an.
„Vielen Dank für den Tag, Marco. Er war wirklich schön." ich umarmte ihn nochmal. Ich hab ihn heute echt oft umarmt.

„Ich möchte dir danken, das du mir noch eine Chance gegeben hast. Vielen Dank." sagte auch er und ging dann in eine andere Richtung. Ich ging aber hoch zum Zimmer.
Den Teddy auf meinem Bett verstaut, wollte ich kurz ins Bad, doch Jonas war da.

„Darf ich dich was fragen?" er stellte sich mir abwartend in den Weg und schaute auf mich herunter.
„Klar." unsicher folgte ich ihm zum Bett, wo ich mich draufsetzte und wartete. Er stand am Fenster.
„Läuft etwas zwischen Marco und Dir?" er drehte sich um und guckte mich abwartend und auch fragend an.

„Nein, wir sind nur Freunde." perplex schaute ich zu ihm hoch.
„Hm.." dann drehte er sich wieder um. Ich stand auf und legte meine Hand auf seine Schulter.
„Alles gut bei dir?" fragte ich etwas ruhiger. Er senkte kurz seinen Kopf.
„Ich hab Angst, Sarah." seine Stimme klang irgendwie kalt.
„Wovor?" wovor hat er denn bitte Angst? Das ich mich Marco zusammen bin?

„Ich hab Angst, mich in dich zu verlieben. Weil ich weiß, das du auf Marco oder Fiete stehst." damit schüttelte er meine Hand ab und lief aus dem Zimmer heraus. Ich blieb hier stehen, verwirrt.
Wieso dachte er das? Oder hatte es ihm irgendwer gesagt?

Ich setzte mich wieder auf sein Bett, wartete dort fünf Minuten und beschloss dann mit meinem Vater zu reden.

Beim Abendessen also fragte ich ihn schnell ob er später Zeit hätte, und er bejahte sofort.

Mein Leben mit IHNENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt