Sailing along and we dont look back

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Das Spiel gegen Spanien stand quasi schon auf dem Teppich. Übermorgen würden wir gegen sie antreten, und mittlerweile war es soweit dass ich dachte wir schaffen es nicht.
Das Klima war auf gut Deutsch gesagt beschissen und alle keiften sich an.
Die junge Frau die Jonas gestern angeschleppt hatte war immer noch hier und saß auf der Bank und starrte die ganze Zeit zu Jonas.
Ich übernahm derweil wieder das Torwarttraining und schoss vielleicht manchmal etwas aggressiv.

„Sarah, wir wollten und erstmal nur aufwärmen!" rief Marc zu mir rüber der sich grade bereit machte. Ich kam sehr gut mit den Torhütern klar, durch das ganze Training hatten wir uns des Öfteren unterhalten und herausgefunden dass wir uns gut verstanden.

„Entschuldigung..!" rief ich ihm zu und schoss etwas leichter, woraufhin ich ein dankendes Lächeln bekam als er mir den Ball zurückwarf.

Nachdem sich alle mit ein paar lockeren Schüssen aufgewärmt hatten stellte ich ein paar „Sprünge" auf, wo sie rüberspringen mussten.
Beziehungsweise Hechten um an den Ball in der linken oberen Ecke zu kommen.
Auch während dieser Übung wurde ich manchmal etwas härter, hielt mich aber im Zaum.

Wir machten noch viele Übungen die die Torhüter an ihre Grenzen brachte.
Hier war alles Harmonisch, doch bei meinem Vater sah es weniger sonnig aus.
Die Spieler keiften sich untereinander an, gingen alle ihrer eigenen Nase nach und achteten nicht mehr auf ihre Mitspieler.
Darüber konnte mein Vater nur seinen Kopf schütteln und enttäuscht sein.
Er tat mir schon leid, dass hatte er nicht verdient. So kam auch eine verdiente Ansage, die ich aber nicht mitbekam.

Ich konzentrierte mich mehr darauf nicht die ganze Zeit auf Jonas und die Frau am Feldrand zu achten, die sich grade abschlabberten wie zwei Schweine. Ein kleiner Stich durchfuhr mich, doch er war nur sehr leicht.
„Komm kleine." Marco legte seinen Arm um mich und führte mich vom Feld herunter in Richtung Lichtung.

„Marco was machst du?" fragte ich ihn doch er setzte sich nur auf das schöne grüne Gras und klopfte neben sich. Wir redeten nicht, sondern schauten nur auf das blau-silber schimmernde Wasser vor uns.
„Er macht das um dich zu provozieren." unterbrach Marco irgendwann die schöne Ruhe und ich schaute ihn an.
„Wer? Wie meinst du das?" verwirrt versuchte ich nachzuvollziehen was er mir damit grade sagen wollte doch ich kam auf kein Ergebnis.

„Jonas. Er hatte sich volllaufen lassen gestern Abend während ich mit ihm in einer Bar war. Erzähl das bloß nicht deinem Vater. Er erzählte mir dass er was für dich fühle doch er verzweifelt damit war. Also hat er gesagt er will dich vergessen und hat sich dann die kleine dort angelacht." er zeigte in Richtung Feld wo man die beiden noch kurz sehen konnte bevor sie hinter dem Tor verschwanden.

Ich nickte nur mit blick auf dem Boden. Eigentlich sollte es mir nichts machen, immerhin hab ich ja keine so starken Gefühle für ihn aber irgendwie machte es mich schon fertig.

„Ach süße.." Marco zog mich zu sich und legte seine beiden Arme um mich und gab mir einen Kuss auf den Haaransatz.

„Ich weiß doch auch nicht was ich machen soll. Es macht mich fertig obwohl ich nichtmal was für ihn fühle." okay dass war vielleicht etwas gelogen aber das musste er ja nicht wissen.
„Lass es einfach auf dich zukommen. Sarah kleine, alles was passiert hat der dort oben im Himmel für jemanden vorgeschrieben. Das Leben ist sozusagen gescriptet. Und alles gibt ein Happy End. Glaub mir." alles was er da grade sagte machte Sinn. Und ich glaubte ihm, denn irgendwo hatte er ja schon recht.

„Et kütt wie et kütt, und es wird immer gut gehen." sagte er noch zum Schluss, bevor er mich hochzog um dann zurück zu gehen zum Zimmer.
Dort zogen wir uns um, taten noch irgendwas bevor wir uns dann auf den Weg zum Mittagessen machten bevor danach noch eine zweite Trainingseinheit folgte.
Und auf die hatte ich überhaupt keine Lust, denn der Torwarttrainer übernahm dann wieder und ich musste oder konnte mich entscheiden ob ich bei meinem Vater mittrainieren wollte oder nicht.
Und mein Vater sah sehr schlecht gelaunt aus, doch das wäre ich auch. Ich hab nämlich momentan auch das Gefühl als würden wir übermorgen unsere Sachen packen.

Und das wollte eigentlich niemand.

Mein Leben mit IHNENWhere stories live. Discover now