Im not like that

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Menschen sind unfein.
Bist du zurückhaltend, hältst du dich für was besseres.
Bist du laut und temperamentvoll bist du ein Freak.
Ich war vielleicht ein Mittelding zwischen den Sachen, doch früher und auch heute noch kann ich mir anhören ich wäre Arrogant und hielt mich für was besseres.

Wieso?
Weil ich die Tochter Löws bin.
Ich hatte deshalb nicht viele Freunde, doch die aus der Mannschaft waren immer für mich da.

Aber die Mannschaft bröckelte.
Schon morgens in der Kantine konnte man die angespannte Stimmung fühlen, und die Blicke die sich alle zuwarfen sehen.
„Du bist nur aufgestellt weil Jogi dich mehr mag!" rief Niklas und schaute Thomas und die anderen sauer an.

Anscheinend kamen sie immer noch nicht damit klar das sowas wie ein Umbruch in der Mannschaft hermusste. Sie warfen sich gegenseitig vor einen Bonus zu haben, nur weil mein Vater sie länger kannte.

Ich kam mit den Gesprächen und dem Gebrülle überhaupt nicht klar, weshalb ich mir nur schnell zwei Äpfel schnappte und mich zurück auf mein Zimmer zog.
Dort oben packte ich sofort meine Kopfhörer und meine Englisch Bücher aus, um etwas in Arbeit zu versinken.
Ich hoffte das dieser Tag schnell vorübergehen würde und die Stimmung etwas besser wurde.
Aber ich kam nicht richtig zum lernen. Mein Kopf erinnerte mich immer wieder an die Szene mit Jonas von Gestern, und ich musste zugeben dass ich es genoss. Auf meinem Körper breitete sich eine angenehme Gänsehaut aus wenn ich an seinen Atem auf meiner Haut dachte. Doch ich schüttelte meinen Kopf. Ich musste diesen Gedanken loswerden, immerhin hat er ja anscheinend nun eine Frau an seiner Seite.

Es klopfte an der Tür, doch ich hatte keine Lust mit irgendwem zu reden, also machte ich die Musik noch etwas lauter und tat so als ob ich nichts hörte. Doch die Tür öffnete sich trotzdem und Fiete kam zusammen mit Kai hinein.
Er tippte mir auf die Schulter und zog mir den rechten Kopfhörer aus dem Ohr.
„Kommst du mit?" fragte er nur und schaute mich abwartend an. Ich wusste nicht wohin, doch als er auf den Pool draußen zeigte schüttelte ich nur den Kopf und steckte mir wieder meinen Kopfhörer rein.
Fiete guckte nur etwas fraglich, ging dann aber wieder aus dem Zimmer hinaus.
Ich wollte mich diesmal wirklich auf Englisch konzentrieren, doch diesmal erschien mir Marco im Kopf.
Mit ihm saß ich zusammen auf der Lichtung am See, und redete nicht viel. Die Ruhe von dort übertrug sich sofort und ich atmete schon etwas ruhiger, was ich sofort merkte.
Dann verschwand aber auch diese Szene aus meinem Kopf und die nächste Szene mit Fiete auf dem Feld machte sich in mir breit.
Er saß mit mir auf dem Elfmeterpunkt und starrte einfach nur auf das leere Tor hinaus.
Er wusste wahrscheinlich genau wie ich mich gefühlt hatte, denn sonst wäre er nicht so verständnisvoll gewesen.
Je mehr ich daran dachte umso mehr wurde in mir ein Schuldgefühl breit dass ich ihn grade eben so weggeschickt hatte. Ich nahm mir vor mich gleich auf den Weg zum Pool zu machen, zu Fiete und meinen Freunden.
Denn ich sollte sie nicht verlieren, sie waren mit die einzigen die mich nie gehasst hatten weil mein Nachname „Löw" war.

Naja gut, auch bei mir in der Mannschaft wurde ich manchmal verhasst, doch auch das legte sich irgendwann.
Früher kam ich überhaupt nicht klar damit, aber nun wusste ich dass ich darüber hinweg sehen musste. Diese Leute hatten einfach nie was besseres zu tun als auf mir rumzuhacken und versuchen mich niederzumachen.

Niemand sollte sich deswegen unterkriegen lassen und traurig sein, denn eigentlich konnte man Stolz sein. Diese Leute waren wahrscheinlich einfach nur Neidisch darauf das man etwas besonderes konnte.
Naja okay, mein Nachname war jetzt kein Talent oder so, aber ich war Stolz ihn zu tragen. Denn meine Familie ist wirklich die beste die man haben kann und ich würde nie etwas anderes behaupten.

Ich war am Pool angelangt und wurde direkt von Fiete hergerufen. Ich legte mich zu ihm, und wir redeten etwas, bevor wir zusammen etwas schwammen.
Er ging vor mir raus, ich wollte noch etwas drinnen bleiben denn das Wasser war noch schön warm.

Aber ich umso schneller wollte ich wieder raus als Jonas den Pool betrat und auf mich zusteuerte.

Mein Leben mit IHNENWhere stories live. Discover now