Let it be

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„Okay, wobei können wir dir helfen Torratte?" Manu schloss die Tür hinter sich und wir standen alleine zu dritt in dem von nun an getauftem Bayernraum.
„Ich weiß einfach nicht wie es weitergehen soll.." ich schilderte ihnen ganz ausführlich die Geschichte und vertraute ihnen meine Gedanken an.

„Okay.. was empfindest du gegenüber Jonas?" fing Leon an.
Ich überlegte. Wenn ich an ihn dachte, kribbelte es leicht, doch ich war sehr sauer und enttäuscht.
„Es fängt an zu kribbeln, doch ein Gefühl von Enttäuschung und Sauerheit kommt dann hoch." gab ich zu und sie nickten.
„Und was empfindest du bei Fiete?" fragte nun Manu und ich überlegte wieder.
„Ich freue mich wenn ich ihn sehe, mit ihm fühl ich mich irgendwie frei, so unverpflichtet. Er schafft es dass ich mich gut fühle, aber irgendwie ist er wie ein bester Freund.." fasste ich schnell zusammen und sie nickten wieder.

Ich kam mir vor wie bei einem Termin mit einem Psychologen. Sie berieten sich sogar kurz, bevor sie mir ihr Ergebnis preisgaben.
„Komm heute mit zum Training. Denk länger abwechselnd über beide nach, und sag uns danach was du gefühlt hast. Dann denken wir, wissen wir was abgeht." schlugen Leon und Manu mir vor, wo ich zusagend nickte.

„Gut, dann sehen wir uns ja gleich kleine." sagte Manu und ließ mich dann aus dem Zimmer heraus, von dem ich sofort aus auf mein Zimmer ging.

„Du hast ja wieder keine Sachen an!" stellte ich erstaunt fest als ich mein Zimmer betrat. Fiete lag wieder, nur in Trainingshose vor der Klimaanlage und genoss es sichtlich.
„Was dagegen?" grinste er verschmitzt und ich schmunzelte.
„Nene.." machte ich nur, packte ein zwei Sachen weg und ging dann in Marcos Zimmer, wo auch die anderen beiden meiner Zimmergenossen nur in kurzer Hose rumliefen.

„Ist heute Tag des Halbnackt seins?" beschwerte ich mich langsam und seufzte.
Jedes Mädchen würde wahrscheinlich über Leichen gehen für diesen Anblick, aber mich nervte es langsam nur noch. Sie versuchten alle damit anzugeben, aber merkten nicht dass es dafür an Charakter fehlte.

„So schlimm ist es doch nicht." während Marco selbstverliebt seine Muskeln präsentierte, wurde Jonas leicht rot und zog sich schnell sein T-shirt an. War schon irgendwie ganz süß.

„Ihr habt gleich Training." sagte ich abwartend als Fiete, Marco und Jonas sich darüber unterhielten ob sie gleich beim Italiener oder Chinesen essen gehen.
„Wie der Vater so die Tochter.." stöhnte Marco und ich rollte meine Augen.

Als sie nach fünf Minuten immer noch mitten im Raum standen, scheuchte ich sie runter damit sie noch rechtzeitig zum Platz kamen.
Marco und Fiete lieferten sich ein Wettrennen, während Jonas mich derweil nur anstarrte.

„Willst du nicht runter?" fragte ich und verschränkte meine Arme.
„Ich würde lieber mit dir reden." seine feste, tiefe Stimme jagte mir einen kleinen Schauer über den Rücken und ich bekam Gänsehaut.
„Worüber?" fragte ich gespielt unwissend, doch er lächelte.

„Heute Abend, wir beide. Alleine in einem Restaurant. Ich lade dich ein, oksy?" er klang vorsichtig, hatte aber dennoch etwas Sicherheit in seiner Stimme, was ich beneidete.
Ich überlegte wirklich zuzusagen, und schaute ihn deshalb nur regungslos an. Ich sah, wie sein Gesicht von Sekunde zu Sekunde unsicherer wurde, und antwortete schnell mit einem „Ja.".

„Super. Dann bis später." er schnappte sich seine Tasche und lief ganz schnell durch die Tür, da er wegen mir schon fünf Minuten zu spät war.
In mir keimte deswegen ein schlechtes Gefühl auf.

Aber hatte ich richtig gehandelt? Wollte ich mit ihm zusammen Essen gehen? Vielleicht würde ich dort herausfinden ob ich noch was für ihn empfinde oder nicht. Aber würde ich es ihm dann auch sagen können, wenn dem nicht so wäre?
Ich wusste nicht.

Aber ich dachte mir, ich lasse den Tag einfach auf mich zukommen.

Mein Leben mit IHNENWhere stories live. Discover now