~ Bettgeflüster ~

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AN: 2000 Reads! Für bisher nicht mal viele Kapitel. Ich danke euch allen. Vor allen Dingen, da diese Geschichte hier ja nicht gewöhnlich ist, sondern ein sehr spezielles Thema als Hintergrund hat. Ich freue mich sehr, dass ihr diese Reise mit mir macht.

*****

Magnus war also schon lange in ihn verliebt, in ihn den Waisen, der sich mit drei Jobs durchschlagen musste. In ihn, den niemand wirklich wahrnahm und der alle Menschen von sich wies. In in, der verlassen wurde und seitdem allein und einsam gewesen war, da dies sicherer war.

Alec spürte, dass der Ältere es ernst meinte. Oder wollte er es jetzt einfach nur noch glauben? Es war anstregend immer skeptisch zu sein und alle Menschen zu vergraulen. Aber Alec hatte nun einmal erleben müssen, wie weh es tat, wenn man geliebte Menschen verlor. Er hatte immerhin mit 16 Jahren mit einem Schlag beide Eltern verloren. Und auch wenn er große Angst hatte, noch einmal jemand an sich heran zu lassen, im Moment war die Sehnsucht und das Verlangen nach Nähe, das so lange nicht gestillt worden war, viel größer als jede Angst. Sehr viel größer sogar.

Magnus hatte wieder seine Zweifel ausgeräumt und er nahm Alec einfach so wie er war, selbst dass er mit einem Kuscheltier schlief hatte Magnus nicht gestört. Wie hätte der Jüngere denn nicht einen Bauch voller guter Gefühle haben können? Er war gerade so voll davon, dass er gar nicht wusste, wohin damit. Er wusste ja schon gar nicht mehr, wie sich das anfühlt.

Und so schmiss er seine Decke von sich und schwang sich über Magnus. Mit einem herrausfordernden Grinsen packte er dessen Hände und hielt diese über Magnus' Kopf fest. "Wer ist jetzt der Daddy?", fragte Alec mit einem schelmischen Funkeln in den Augen und schaute in das Gesicht seines Daddys, der ihn liebevoll und entspannt anschaute.

"Was hast du denn mit mir vor, Daddy?", spielte Magnus das Spiel natürlich mit und spielte den devoten Kleinen recht passabel. Sogar die großen Augen und die kindlichere Stimme passten richtig gut. Darauf war Alec gar nicht vorbereitet gewesen und überlegte jetzt. "Hmmm, warst du denn ein braver Junge?", fragte der Jüngere gespielt streng und Magnus antwortete gespielt reumütig: "Oh... Nein, Daddy, ich habe mein Gemüse heute nicht gegessen."

"Oh, oh! Was soll ich nur mit dir machen, mein Kleiner?", sagte Alec streng. "Muss Daddy dich übers Knie legen?" fragte er dann und konnte sich ein Kichern schon gar nicht mehr verkneifen. Die Vorstellung, dass er Magnus tatsächlich züchtigen würde, war einfach zu abstrus. So ließ er auch Magnus' Handgelenke los und rollte sich auf den Rücken vor Lachen.

Diesen Moment nutze der Ältere und nun war er es, der auf Alec hockte und ihn mit einem Funkeln in den Augen ansah. Alec wurde plötzlich ganz ruhig und schon von diesem Blick rann ihm eine Gäsehaut den Rücken hinab. Der Ältere war einfach ein geborener Alpha und selbst ein Blick genügte, um seine Autorität geltend zu machen.

Magnus sah die Veränderung in Alecs Blick und in seinem ganzen Körper. Er spürte, dass sich sein Kleiner ihm jetzt sofort hingeben würde und alles tun würde, nur um ihm zu gefallen. Der Ältere liebte diesen Anblick so sehr. Alec schenkte ihm schon so viel Vertrauen, dass er ihm diese verletzliche Seite an ihm zeigte.

"Du willst mich übers Knie legen?", fragte Magnus nun mit einer hochgezogenen Augenbraue und Alec hatte Mühe seinem Blick stand zu halten. Schnell schüttelte der Jüngere den Kopf. "Nein, natürlich nicht...", gab er schnell kund. "Ich weiß...", hauchte Magnus und schon als er seinen Kopf in Richtung von Alecs Hals senkte, bot ihm sein Kleiner automatisch seinen bloßen Hals dar.

Ein leises Knurren drang aus Magnus' Kehle. Diese Geste, die sein Kleiner da unbewusst gemacht hatte... Der Ältere musste sich zusammenzureißen, um nicht in den dargebotenen Hals zu beißen, um sein Revier direkt zu markieren.

Alec wurde es gleichzeitig heiß und kalt. Und doch... fühlte er sich so unglaublich sicher. Der Drang, sich Magnus, seinem Daddy, hinzugeben war so stark. Er wollte geführt und genommen werden; wollte sich ihm ganz hingeben und alles tun, was der Ältere wollte.

Doch Magnus zögerte noch, bewegte sich keinen Millimeter, sondern fixierte nur diesen wunderschönen weißen Hals vor sich, dessen feine Adern er durch die helle Haut schimmern sehen konnte. Ihre Mitten lagen übereinander und die beiden Männer spürten die Hitze und die Härte des jeweils anderen an sich.

Noch ein Knurren stahl sich aus seiner Kehle und nun schaute Alec zu ihm. Sehnsucht und Hingabe, aber auch ein wenig Angst. Angst, etwas falsch gemacht zu haben, lag nun im Blick des Jüngeren.

"Alexander...", bemühte sich Magnus zwischen zusammengepressten Zähnen hervorzubringen, "du machst mich so unglaublich spitz... Wenn ich... wenn... Ich würde dir weh tun..."

Alecs Blick war erschrocken und fast schon verzweifelt. "Nein...", hauchte der Jüngere. "Nein, es ist mir egal...", sagte er noch einmal und mit lauterer Stimme. "Bitte Magnus... Nein... geh nicht weg!"

Kurz ließ Magnus den Kopf hängen, denn er konnte dem verzweifelten Blick des Jüngeren einfach nicht länger stand halten.

Dann hatte er sich gesammelt und auch wenn es ihm sichtlich schwer fiel, sagte er nur: "Nicht jetzt, Alexander..." Nur ein Kuss auf die Stirn des Jüngeren, der all die Liebe für ihn enthielt, und dann entfernte sich Magnus schnell und ohne noch einmal zurück zu blicken.

Alec blieb allein zurück. Was war geschehen? Warum wollte ihn Magnus nicht?



Hey KleinerWhere stories live. Discover now