~ Vertrag III ~

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Alec las den Vertrag noch einmal ganz genau, mit seinem Daddy an seiner Seite. Er schien wirklich alle wichtigen Punkte abzudecken. Selbst Outing, Diffamierung und Datenschutz waren einer der Vertragsklauseln. Die Vertragspartner würden sich dazu bereit erklären, mögliche Fotos, Videodateien, Chats oder anderweitige Daten zu jeglichem Zeitpunkt geheim zu halten und auf Verlangen jederzeit zu löschen oder zu vernichten. Ebenfalls unterlag die genaue Natur ihrer Beziehung, unter Ausnahme von beiderseits anerkannten Einzelfällen, ebenfalls der Geheimhaltung.

Alec musste sich diesen Punkt noch einmal erklären lassen. So waren sie zwar offiziell ein Paar, aber der Umstand, dass sie eine Caregiver/Little-Beziehung hatten oder später vielleicht auch eine Dom/Sub-Beziehung, sollte zu ihrer beider Sicherheit nur ausgewählten Menschen eröffnet werden.

Magnus verpflichtete sich mit diesem Vertrag, sich nach seinen eigenen Möglichkeiten stets gut um Alec zu kümmern.

Für Alec hingegen war nur eine Regel festgehalten. So zählte die Eigensorge als wichtigster Punkt dazu. Darunter galt auch explizit, dass sich der Jüngere dazu verpflichtete, seine Medizin wie verordnet einzunehmen und auch der regelmäßige Besuch bei einem Therapeuten war verpflichtend.

Alec wollte schon nachfragen, warum dort die anderen Regeln nicht aufgeführt waren. Doch auch dazu stand etwas im Vertrag. Unter dem Punkt 'Regelungen für den Alltag' wurde beschrieben, dass Magnus in Absprache mit seinem Kleinen jederzeit, neue Regeln aufstellen konnte. Diese sollten allerdings nur sparsam eingesetzt werden, Alec im Alltag helfen und eine mögliche Konsequenz für die Nichteinhaltung musste vorher ebenfalls besprochen sein und durfte keinesfalls willkürlich gewählt werden.

Es gab sogar einen Abschnitt zum Thema Geld. Hier stand noch, dass Magnus seinem Kleinen ein beträchtliches Taschengeld im Monat zugestand, welches auf ein eigenes Konto kam und eine eigene Kreditkarte beinhaltete. Alec strich diesen Abschnitt ersatzlos.

"Ich würde mich freuen, wenn ich dich irgendwann unterstützen darf oder dir Geschenke machen darf", gab Magnus zu und Alec schaute ihn prüfend an. Dann fügte Alec handschriftlich hinzu: Finanzielle Zuwendungen sind wie Regelungen für den Alltag zu behandeln und unterliegen dementsprechend auch möglichen Strafen.

Mit einem Räuspern strich Magnus den letzten Part bezüglich der Strafen und erklärte ernst: "Geld sollte niemals an irgendwelches Verhalten oder Strafen geknüpft sein!" Dieser Punkt schien ihm sehr ernst zu sein, so dass Alec sich fügte. Sein Daddy würde es besser wissen.

Natürlich gab es auch noch eine Klausel, die beide Vertragspartner zu sexuellen Handlungen nur unter Beachtung von körperlicher und geistiger Gesundheit verpflichtete.

"Warum steht nirgendwo, dass ich tun muss, was du sagst? Oder das ich mich dazu verpflichte, dir sexuell gefällig zu sein?", fragte Alec am Ende etwas irritiert.

"Nun, du bist nicht mein Sklave, mein Kleiner. Deswegen. Wenn du mir widersprechen willst, dann sollst du das tun. Und wenn du keine Lust auf Sex mit mir hast, dann werde ich dich nicht zwingen!", erklärte Magnus ruhig.

"Apropos Sex", sagte Magnus nun mit einer verführerischen Stimme und strich Alec zärtlich über seine Wange bis hinab zu seinem Hals. Sein Kleiner reagierte wie erhofft, indem er die Lippen des Älteren fixierte und kurz den Atem anhielt. Es war so schön anzusehen, wie schnell erregbar sein Süßer doch war. Sanft strich Magnus die empfindliche Haut des Halses entlang.

"Ein Halsband würde dir sicher gut stehen, mein Kleiner?"

Kaum ausgesprochen, leuchteten die großen Augen des Angesprochenen. 

"Ja!", kam leise von ihm in freudiger Erwartung. Dabei hatte er noch nie eines getragen. Aber schon seit er das Kittenhalsband von Camille in den Händen gehalten hatte, hatte er mit diesem Gedanken gespielt.

"Darf ich, Daddy? Bitte! Gehöre ich dann zu dir?"
Alecs Worte waren mehr ein Flüstern und Magnus konnte spüren, wie viel Sehnsucht und Hoffnung von ihm in diesen Fragen steckten.

Ganz mitgerissen von den plötzlich auftretenden intensiven Gefühlen, zog Magnus ihn auf seinen Schoß und hielt ihn ganz fest.

"Du gehörst doch schon zu mir. Von Anfang an. Es hätte mir das Herz zerrissen, wenn du dich anders als für mich entschieden hättest, aber ich hätte dich gehen lassen."

Magnus sprach ganz sanft mit seinem Kleinen, der nun auch die Beine anwickelte und sich richtig anschmiegte. Etwas hatte sich in den letzten Sekunden verändert. Als hätte die Antwort des Älteren einen unsichtbaren Schalter umgelegt. 

"Es ist ok, wenn du klein sein möchtest", hauchte Magnus und spürte, wie Alec begann, mit seiner großen Hand zu spielen. Ja, Alec begann wirklich, sich klein zu fühlen.

"Freust du dich schon darauf, wenn andere Daddys oder Mommy sehen können, dass du zu jemandem gehörst, mein Kleiner?", fragte Magnus und bekam ausnahmsweise direkt ein fröhliches "Ja, Daddy!" von seinem Schatz.

"Ich will nicht, dass mich jemand anderes haben will!", sagte Alec; kindlich und mit schmollenden Lippen.

Einen Kuss auf die Schläfe drückend, sagte Magnus dazu entschieden: "Nein, das darf auch keiner mehr. Ich werde dich beschützen und wer es doch wagen sollte, bekommt Ärger mit mir. Du darfst mir das immer sagen, wenn du dich wegen jemand unwohl fühlen solltest."

"Ich glaube Kitty ist ganz ok", stellte der Kleine fest, der gerade Magnus' Hand zu seiner Wange führte und nicht enttäuscht wurde. Sein Daddy begann, ihn ganz lieb zu streicheln und kicherte leise.

"Besser du nennst sie nicht so, wenn sie es hört. Aber wer weiß, ich glaube eh fast, dass sie dich lieber hat als mich", kommentierte Magnus den süßen Spitznamen, den Alec seiner Assistentin verpasst hatte.

"Hmmmm", schnurrte der Süße schon fast dabei mit geschlossenen Augen und ließ Magnus sehr zufrieden lächeln bei dem Anblick.

"Aber ich hab dich viel viel viel lieber!", stellte der Kleine mit einer ordentlichen Betonung auf 'viel' klar.

"Mit einer Mommy würde ich nicht... Na du weißt schon", erklärte er weiter und sein Daddy hörte ihm aufmerksam zu.

"Hmhm, ich glaube, ich weiß, was du meinst, mein Kleiner. Was meinst du, sollen wir jetzt eine Höhle für uns bauen?"

Alec grübelte und legte süß seinen Kopf zur Seite. Das Gespräch und selbst Cat hatten ihm ein wenig mehr Sicherheit gegeben, dass er sich gerade wirklich wieder ein bisschen klein fühlen konnte. Er hatte es sich endlich erlaubt und er fühlte sich so sicher, geborgen und geliebt von seinem Daddy. Dieses Gefühl war sehr schwer in Worte zu fassen. Alec fühlte sich um so vieles leichter und entspannter, fröhlicher und wohler. Er war sogar so entspannt, dass er zum ersten Mal seit langem so richtig Appetit und Hunger hatte. 

Und so rieb er seinen Bauch mit einem leicht verwunderten Blick und sagte: "Ich glaube, ich hab Hunger, Daddy. Können wir etwas essen? Und... können wir danach... also.... Daddy... wann hab ich denn mein Halsband verdient?"

Hey KleinerWhere stories live. Discover now