~ Cats ~

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"Catarina", begrüßte der Geschäftsmann du schöne großgewachsene Frau, die nach einem Klopfen ins Krankenzimmer hereingetreten war. Magnus und seine Assistentin schienen ein vertraulicheres Verhältnis miteinander zu pflegen als nur das berufliche, denn Magnus machte sich noch nicht einmal die Mühe aufzustehen. Die Frau kam direkt auf das Bett zu, stellte eine Reisetasche und eine Tüte vom Lieferdienst ab und gab Magnus einen angedeuteten Kuss auf die Wange.

"Alec, das ist meine rechte Hand Catarina Loss", stellte Magnus sie vor. 

"Cat, das ist Alexander. Ich ...", begann Magnus, wurde aber von ihr direkt unterbrochen. 

"Ja, du hast mir schon genügend erzählt über diesen netten jungen Mann und mein Konto weiß nichts davon, dass ich deine rechte Hand bin", sagte sie lächelnd und neckend in Magnus' Richtung mit einer warmen Stimme und hielt Alec ihre Hand hin. Dieser setzte sich erst einmal auf und schüttelte dann höflich ihre Hand.

"Danke für das Essen und die Tasche", sagte Magnus, der sich ebenfalls aufgesetzt hatte. Doch seine Assistentin, die wahrscheinlich so alt wie Magnus war, winkte nur ab und kam dann auch gleich zum nächsten Thema. 

"So, einen Auftrag habe ich ja noch", sagte die Frau und schaute Alec an. 

"Habe ich die Erlaubnis in ihre Wohnung zu gehen und ihre Sachen zu holen?", fragte sie höflich.

Alec nickte, wie immer ohne etwas dazu zu sagen und bevor er sich noch rühren konnte, legte Magnus ihm eine Hand auf den Oberschenkel und sagte: "Du bleibst liegen. Ich hole die Schlüssel."

Und so bekam Catarina die Schlüssel und ließ die beiden Männer dann auch alleine.

"Sie ist nett, oder?", fragte Alec, als Magnus das Essen für sie beide vorbereitete. Es war war nicht mehr komplett warm, aber das war nicht so schlimm.

"Ja, aber vor allen Dingen ist sie immer ehrlich und überaus vertrauenswürdig und loyal mir gegenüber. Ohne sie würde ich wahrscheinlich schon längst hier im Krankenhaus liegen und hätte schon einen oder mehrere Stands gelegt bekommen. Doch sie hält mir den größten Stress vom Leib und ist auch meine Vertraute", erzählte Magnus ruhig.

Zum Essen hatte er Alec sein Bett überlassen und es so eingestellt, dass er bequem aufrecht sitzen konnte. Mit einem kleinen Tablett über dem Schoß sah es doch schon fast gemütlich aus. Magnus selbst hatte sich einen Sessel und einen kleinen rollbaren Tisch ans Bett gestellt.

So aßen die beiden Männer in Ruhe, bis Alec fragte: "Bist du böse auf mich?" Magnus schaute ihn einen Moment lang an, abschätzend ob er bei der Wahrheit bleiben sollte.

"Ich war böse auf dich, ja mein Kleiner. Denn ich habe mir sehr viele Sorgen um dich gemacht und hatte große Angst um dich", sagte Magnus sanft und trotzdem konnte er sehen, wie sich direkt die Sorgenfalten auf Alecs Gesicht ausbreiteten. Wahrscheinlich sorgten die Medikamente dafür, dass er nicht direkt in Tränen ausbrach.

"Schau mich an, Alexander", sprach Magnus weiter und tatsächlich hob Alec seinen Blick wieder und schaute verschämt auf seinen Daddy.

"Hat Clary dir ausgerichtet, dass ich einen Auftrag für dich hatte?", fragte er und bekam direkt ein heftiges Kopfschütteln. 

"Nein! Ich wusste gar nicht wo du bist, ich habe dich nicht reinkommen sehen und Clary hat mir nichts gesagt! Ich habe dich so vermisst, Daddy. Es tat so unglaublich weh....", platzte es förmlich aus Alec heraus und Magnus wollte gar nicht wissen, wie das Gespräch ohne dämpfende Medikation ausgesehen hätte.

Der Ältere schob sein Essen mit dem Tischchen fort und setzte sich zu seinem Kleinen, um ihn in seinen Arm zu ziehen. 

"Schhhh.... es ist schon gut. Es ist nicht deine Schuld, Alexander. Ich bin nicht mehr böse auf dich", sagte Magnus ruhig und strich seinem aufgebrachten Schützling über den Kopf und den Rücken. 

"Schhhh...... ich bin hier. Mach dir keine Sorgen! Ich habe dich auch vermisst."

Das Essen war nun nicht mehr so wichtig. Es wurde kalt, während Magnus seinen Kleinen in seinen Armen hielt und sanft schaukelte. Erst nach fast zwanzig Minuten hatte der Ältere das Gefühl, dass sich Alec wieder so weit im Griff hatte, dass er ihn loslassen konnte.

"Komm, lass uns doch noch etwas essen", sagte Magnus und wie gewohnt nickte Alec. "Aber du musst hier im Bett bleiben", sagte Alec noch immer etwas traurig und so zog sich Magnus den kleinen Tisch heran. Auch wenn es eng war und wirklich keinen existierenden Tischmanieren entsprach, so schafften sie es doch gemeinsam ihre Speisen aufzuessen. 

Es klopfte erneut und Catarina trat herein. Schneller als Magnus schauen konnte, war Alec aus dem Bett gestiegen. Erst dann war ihm aufgefallen, dass er ja noch diese seltsame Krankenhauskluft trug, die hinten offen war. Also legte er sich schnell verschämt wieder unter die Bettdecke und ignorierte das Lächeln der beiden anderen. 

"Ich habe alle Sachen gefunden und wie du wolltest, ist dein Wolf ganz oben in der Tasche", sagte Catarina freundlich und ohne auch nur einen Hauch eines bewertenden Untertons. 

Sie stellte die Tasche vor Alec auf das Bett und sah ebenso wie Magnus dabei zu, wie dieser verschämt zur Tasche und dann wieder zu den beiden anderen guckte. 

"Hast du noch etwas, was du brauchst, Magnus? Und wann kann ich dich zurück erwarten?", fragte sie dann an den Geschäftsmann gewandt, da dem Jüngeren die Aufmerksamkeit gerade anscheinend sehr unangenehm war. 

Während die beiden Kollegen noch ein paar geschäftliche und auch private Dinge austauschten, nutzte Alec die Ablenkung, um Wolf aus der Tasche zu holen und heimlich unter seine Bettdecke zu stecken. 

Nach dem Catarina sich verabschiedet hatte, kümmerte sich Magnus darum, dass Alec unter die Dusche kam. Während er selbst duschte, blieb Alec mit ihm Bad und zog sich um. Mit geputzten Zähne und eigenen Schlafsachen steckte er ihn nun wieder in sein eigenes Bett und schob das andere Bett dicht heran. 

"Du darfst auch bei mir schlafen, Daddy", sagte Alec schon wieder müde. Doch Magnus schüttelte den Kopf. 

"Du brauchst deine Ruhe und ich bin ganz nahe bei dir. Du kannst meine Hand halten", bot Magnus an. Doch sobald er selbst im Bett lag, krabbelte Alec hinüber auf seine Seite, um sich anzukuscheln. Überrascht aber mit einem Lächeln zog Magnus die Decke ordentlich und streichelte Alec übers Haar, der Wolf ebenfalls fest im Arm hielt. 

"Erzählst du mir eine Geschichte, Daddy?", bat sein Kleiner müde. Seine schmachvolle Leistung im Geistergeschichtenerzählen noch völlig präsent, verzichtete Magnus darauf eine eigene Geschichte zu erzählen und googelte schnell nach einem Ersatz aus dem Internet. Und so las er ihm den Anfang von 'Tausendundeine Nacht' vor, einem Buch, welches er selbst als Kind geliebt hatte. 

***

Auch den nächsten Tag verbrachten die beiden Männer friedlich und ruhig miteinander, gingen im Krankenhauspark spazieren und Magnus las weiter aus dem Buch vor. Am Abend ließ er Catarina wieder Essen bringen, welches sie zu dritt teilten. So konnte Magnus noch wichtige geschäftliche Dinge regeln und Alec lernte Cat etwas besser kennen. 

Nachdem sie bettfertig waren und Alec sich schon bereit für die Geschichte wieder an Magnus' Seite gekuschelt hatte, sagte Magnus: "Morgen, wenn du entlassen wirst, werden wir zusammen zu mir fahren, dann lernst du Chairman kennen und es gibt noch ein paar Dinge mehr, die ich dir mitteilen möchte..."

AN: Danke Danke Danke für 5000 Reads und 1000 Sternchen!!! 👨‍❤️‍💋‍👨♥️🏳️‍🌈😁

Hey KleinerWhere stories live. Discover now