Kapitel 55

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Song Empfehlung:
Yellow von Coldplay

Reese

Überglücklich und unendlich erleichtert halte ich mein Abschluss in der Hand. Strahlend sehe ich zu meiner Granny die stolz in der hinteren Reihe steht und mir lächelnd zu sieht, wie ich mein Zeugnis von dem Direktor annehme.
„Meinen Glückwunsch, Mr. Hale. Auch, wenn sie erst vor kurzem zu uns kamen, haben sie ein ausgezeichnetes Abschlusszeugnis. Sie können stolz sein!", förmlich lächelnd reicht er mir die Hand und ich gehe die Treppen wieder nach unten. Glücklich und doch fehlt etwas.
„Hey Mann, wir haben es geschafft!", kommt Scott zu mir und schlägt mir auf die Schulter. Er ist in den letzten Wochen ein echt guter Freund geworden, auch, wenn Willow immer einen Ehrenplatz in meinem Herzen hat. Sie hält wohl genau in dem selbem Moment ihr Zeugnis in der Hand. Unser Kontakt hat sich kein Stück verloren. Täglich schreiben wir und rufen uns an. Wir sind noch immer für einander da, auch, wenn sie Meilen weit weg wohnt. Am meisten hat mich jedoch gefreut, dass sie mit nach NewYork kommt. Sie will sich auf Modedesign spezialisieren und wo kann man das besser als in NewYork! Ich freue mich darauf.
Mit Jake habe ich vereinbart, dass ich doch eine Wohnung nehme, die ich jedoch mit Willow teile. Erst war er skeptisch, doch nach einiges an Überredungskunst, klappte es. In der Schule hatte ich die beste Schulzeit, was eigentlich ziemlich traurig ist. Ich kannte glücklicherweise schon ein paar, unteranderem Scott und Naomi, was mir vieles vereinfacht hat. Hier habe ich kein Mobbing, keine Schmerzen erfahren und das hat mich glücklich gemacht. Trotzdem fehlte etwas, jede einzelne Minute.
Ich habe Jake jetzt schon so ewig nicht mehr persönlich gesehen und es macht mich traurig, dass er heute nicht kommen konnte. Um uns versammeln sich alle und befreit heben wir unser Mortarboard an, die wir in die Luft schmeißen. Ein Ende, eines langen Kapitels. Glücklich kommt meine Granny auf uns zu.
„Ich bin so stolz auf dich Spätzchen.", lieblich streicht sie mir über meine erhitzte Wange. „Danke das...", mein Blick gleitet nach oben, wo die Autos stehen und viele Schüler versammelt sind und da steht er, lehnt sich lächelnd an seinem Pick-Up und schaut mich an. Jake. Ohne noch ein Wort zu sagen renne ich auf ihn zu. Monate. Unendlich lange Wochen und so viele endlos lange Tage, an denen ich mich nach ihm gesehnt habe. Stürmisch springe ich an ihm hoch, schlinge meine Arme und Beine um ihn.
„Du bist hier!", murmle ich in seine Halsbeuge. „Aber natürlich, Kleiner. Wie könnte ich deinen Abschluss verpassen.", sanft streicht er mir durchs Haar. „Mein Herz.", mit schwarz leuchtenden Augen sieht er in meine. Uns starren zwar einige komisch an, aber was soll's. „Ich habe dich so schrecklich vermisst.", seufze ich. Wollend legt er seine Lippen auf meine und sofort schließe ich genüsslich stöhnend die Augen.
Tief saugen wir den Duft des jeweils anderen auf. Sachte lehnt sich Jake an die Motorhaube und greift um meinen Nacken, um den Kuss zu vertiefen. „Gott, du schmeckst noch immer so fantastisch.", keucht er, als wir uns wieder gelöst haben. Kichernd sehe ich zu ihm und lehne mein Kopf an seine Schulter, ehe er seine Nase in mein Haar vergräbt. Ein Räuspern lässt uns aufhorchen und langsam lässt mich Jake wieder runter. „Werde ich denn gar nicht begrüßt?", grinst meine Granny. Wissend sieht sie zu uns. Natürlich wusste sie es.
„Aber selbstverständlich, tut mir leid." Jake nimmt sie fest in die Arme. „Du wirst bei jedem Mal stärker, wenn ich dich sehe.", lacht sie. Jetzt wo sie es sagt. Jake hat tatsächlich noch an Muskelmasse zugenommen, was ihn noch viel stärker, einschüchternder und mächtiger wirken lässt. Seufzend sehe ich zu ihm.
Und das alles gehört mir...
„Na kommt ihr beiden. Jetzt wird gefeiert!", unsere Granny ist einfach klasse! „Habt ihr einen Abschlussball?", fragt mich Jake. „Sowas in der Art. Eine Art Sommerfest. Es sind aber alle eingeladen, die kommen wollen, alsooo... begleitest du mich?", hoffend sehe ich zu ihm. „Was kriege ich dafür?"
„Das wirst du noch sehen.", augenzwinkernd steige ich ins Auto und lecke über meine Lippen. Ich höre nur noch sein tiefes Knurren, was mir unter die Haut geht.
Gott.

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