Kapitel 58

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Reese

„Guten Morgen, Liebling.", flüstert jemand in mein Ohr. Seufzend drehe ich mich um und reibe meine Nase an der glatten Haut vor mir. Sanft streicht jemand gleichmäßig über mein Haar und hat ein Arm um mich gelegt. „Guten Morgen.", brumme ich und reibe mir den Schlaf aus den Augen. Schmunzelnd beobachtet mich Jake. „Was guckst du denn so?", schmollend sehe ich zu ihm und lege mich komplett auf ihn drauf, nur um mein Gesicht in seiner Halsbeuge zu vergraben. „Ach nichts...", lacht er leise. Kopfschüttelnd sehe ich zu ihm auf. „Wie lange bleibst du?", frage ich ihn interessiert und streiche über sein stoppeligen Bart. „Morgen früh geht mein Flieger...", murmelt er und lässt seine Hände über meinen Rücken fahren. „Schon?", schmollend sehe ich zu ihm. „Tut mir leid, aber ich habe viel zu tun.", beschwichtigend küsst er meine Lippen. Schnell vertiefe ich den Kuss. „Na dann lass uns die nächsten Stunden sinnvoll nutzen.", kichere ich. Sofort flammen seine Augen rot auf und er fällt über mich her.

~

Den halben Tagen treibe wir es in allen möglichen Positionen. Wir haben uns irgendwann Pizza bestellt, die ich gerade lachend verputze, weil Jake einfach nicht aufhören kann bescheuerte Grimassen zu ziehen. Schräg beugt er sich zu mir rüber und beißt einfach so von meiner Pizza ab. „Hey! Du hast deine eigene!", lache ich und ziehe den Karton beschützend zu mir. „Beiß noch einmal von deiner ab! Ich muss einfach noch einmal dieses Geräusch hören.", bittet er mich laut lachend. „Das ist unfair, du weißt ich mach das nicht mit Absicht.", jedoch beiße ich grinsend ab und zergehe bei dem Göttlichen Geschmack auf meiner Zunge und kann meinen halben Orgasmus von dieser Pizza vor mir einfach nicht unterdrücken. Funkelnd betrachtet er mich.
„Lass uns was unternehmen.", bestimmt er plötzlich und nimmt mir den leeren Karton ab. „Was?", überfordert sehe ich zu ihm, doch er wirft mir nur ein paar Klamotten zu. „Na los. Ich komm den weiten weg doch nicht, nur um dich zu sehen.", sagt er versucht ernst und zieht seine schwarze Hose hoch.
„Ach nein?"
Ich hebe eine Augenbraue und schlüpfe in einen Pulli von Jake, den er mir mitgegeben hat, als ich hier her gezogen bin. „Neeein. Jetzt komm, Krümel.", er packt mich bei der Hand. Überrascht reiße ich die Augen auf, verwundert wo er denn so plötzlich hin will. Schnell ziehe ich noch meinen Hosenstall hoch. „Wo ist eigentlich Willow?", fragt mich Jake, als wir unsere Schuhe anziehen. „Bei Ronny, sie hat mir vor ein paar Stunden eine SMS geschickt.", erkläre ich ihm. „Alles klar.", er packt mich und zusammen laufen wir nach draußen auf die Straße. „Was hast du denn überhaupt vor?", gespannt sehe ich zu ihm auf. Gott er ist so wunderschön. Lächelnd sieht er zu mir und zuckt nur verschwörerisch mit den Schultern.
„Lass dich überraschen..."

Wir laufen durch ganz NewYork, sehen uns den Times Square und das Empire State Building an und jetzt liegen wir im Central Park und schauen in den Himmel auf. Jake hat mir eine Zuckerwatte gekauft, die ich jetzt genüsslich verschlinge. Lange betrachtet mich Jake von der Seite, während ich diese wundervolle, rosane, süße Watte verputze. „Ich liebe dich.", kommt es plötzlich von ihm und lächelnd sehe ich ihn an. Sein Gesicht ist entspannt, liebevoll und seine Augen glitzern wie die Sterne der Nacht. Kaum zu beschreiben wie unwirklich perfekt er in diesem Moment wirkt. „Ich liebe dich.", flüstere ich und grinse. Lächelnd beugt er sich zu mir und küsst kurz und unschuldig meine Lippen. „Hm... Zuckerwatte und du...", seufzt er und schließt genüsslich die Augen, während er sich langsam und laszive über die Lippen leckt.
Als ich meine Zuckerwatte fertig gegessen habe, schmeiße ich den Stiel weg und zusammen laufen wir durch den Park. Ich greife nach seiner Hand und verschränke meine Finger mit seinen. Immer wieder stielt sich Jake ein paar küsse und ich muss lachen. Der Tag ist wirklich ein Traum und ich will absolut nicht an morgen denken, denn ich weiß jetzt schon das ich ihn den ganzen Tag vermissen werde. Es wird schmerzhaft. „Ich will nicht das du gehst.", brumme ich und schieße schmollend einen Stein vor meinen Füßen davon. „Das will ich auch nicht.", sagt er mir und legt ein Arm um mich, so dass ich meinen Kopf an seine Schulter lehnen kann. „Dann bleib.", mit großen, hoffnungsvollen Augen sehe ich zu ihm auf, in sein so unfassbar perfektes Gesicht. „Ach Reese, du weißt doch, dass das nicht geht."
„Hm...", seufze ich nur. „Ich habe lange darüber nach gedacht Reese...", fängt er an zu erzählen und zusammen setzen wir uns auf eine Bank. Unser Blick schweift über den schönen Teich vor uns. „Ja?"
„Du hast noch zwei Jahre vor dir und... naja ich dachte mir, dass du dein letztes Jahr vielleicht online und damit bei mir machen könntest. Es wären zwar noch anderthalb Jahre, aber ich brauche dich, bei mir.", erzählt er mir und streicht sich leicht verunsichert durch die Haare. Unruhig wandern seine Augen über den See. Sanft nehme ich sein Gesicht in meine Hände und drehe ihn zu mir. Sachte streiche ich über seine Stoppeln, runter zu seinen schönen, geschwungenen Lippen. „Okay.", bestätige ich. „Ja?!", erfreut sieht er mich fragend an. „Ja.", lächelnd verziehe ich die Lippen. „Und ich werde, auch wenn es mir schwer fällt meinen Job kündigen. Somit kann ich mindestens jeden Monat zu dir Fliegen. Denn es gibt nichts, was ich mehr will als bei dir zu sein.", sage ich ihm und sein Gesicht fängt so unfassbar doll an zu strahlen und schnell presst er seine Lippen glücklich auf meine. „Wir schaffen das, oder?", flüstert er und legt seine Stirn an meine.
„Zusammen?"
„Zusammen."

~

Am Abend hatten wir noch viel Spaß. Wir haben mit Willow und Ronny Karten gespielt und gegessen. Danach sind wir übereinander hergefallen und sind dann einfach tot müde eingeschlafen.
Jetzt stehe ich mit Jake am Flughafen und halte ihn schon seit gefühlten Stunden im Arm, bringe es aber einfach nicht über mich ihn gehen zu lassen. „Letzter Aufruf für den Flug nach Atlanta.", hallt die Stimme einer Frau durch den Flughafen. „Ich muss...", flüstert er. „Nein.", sage ich bestimmt und ziehe ihn noch fester zu mir. Mit Tränen in den Augen sehe ich zu ihm auf. „Bitte Reese, ich kann nicht gehen, wenn du mich so ansiehst.", sanft streicht er über meine Wange. Augenschließend lege ich meine Stirn an seine und Atme noch einmal seinen Duft tief in meine Lungen.
„Jake...", flüstere ich.
„Reese..."
Wir lösen uns und dann geht er. Ich weiß, dass ich ihn in ein paar Wochen wieder sehe, aber ihn gehen zu lassen, schmerzt so extrem, dass ich jetzt an Ort und Stelle zusammenbrechen könnte und ich weiß, er fühlt ebenso. Anderthalb Jahre. Anderthalb Jahre, in denen ich den Schmerz noch oft zu spüren bekomme.
Anderthalb Jahre.

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