Kapitel 90

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Flashback 6 Jahre zuvor

„Was fällt dir ein nochmal in dieses Haus zu kommen?!" schrie mich mein Vater an.

„Glaubt mir doch. Ich habe nichts gemacht. Die haben sich das alles ausgedacht." heulte ich und schaute dabei meine Geschwister und Mutter an aber sie schauten alle weg.

„Ich hätte nie gedacht, dass du diese Familie mal so in den Dreck ziehen würdest. Du bist eine Schande." schrie mein Vater weiter.

„ES REICHT!" schrie ich, weil ich keine Geduld hatte und im selben Moment spürte ich, wie meine Wange anfing zu glühen und zu brennen. Reflexartig legte ich meine Hand auf meine Wange und mir wurde klar es war vorbei. Meine andere Hand lag auf meinem Bauch.

„Wollt ihr gar nichts dazu sagen?" fragte ich den Rest meiner Familie. Niemand antwortete und in mir Zerbrach wirklich einfach alles.

Wie konnten sie so einfach ihre Tochter verstoßen? Ohne ihr zuzuhören?

So viele Fragen schwirrten mir durch den Kopf und ich war kurz vor einem Zusammenbruch aber ich blieb standhaft mit aller Kraft.

Verletzt und Enttäuscht, Wütend und Hasserfüllt verließ ich das Haus.

Ich stieg in mein Auto und fuhr einfach los. Ohne ein Ziel. Verzweifelt. Gebrochen. Allein.

Flashback Ende

Ich hatte mir an dem Tag geschworen nie wieder zurückzukehren.

Ich habe meinen eigenen Schwur gebrochen.

Die Wut stieg in mir auf. Es fühlte sich so an als wär der Tag erst gestern gewesen.

„Kian wir gehen." sagte ich und alle schauten mich an.

„Kian!" sagte ich wieder, weil er beim ersten mal nicht kam.

Als er kam griff ich nach seiner Hand und verließ das Haus. Was war in mich gefahren?! Sie alle. Emir eingeschlossen. Sie hatten mit alle so viel Unrecht getan und jetzt musste ich auch noch diejenige sein, die wie ein Hund dahin geht?! 

„Shirin?" rief Emir aber ich ging einfach weiter.

„Shirin." sagte er und hielt mich an meinem Oberarm fest.

Ich drehte mich um und haute ihm eine rein.

„Das hast du verdient dafür, dass du meinen Sohn ohne meine Erlaubnis in dieses Haus gebracht hast.

„Du hast recht. Ich hätte das nicht tun dürfen." sagte er.

„Fahr zur Hölle du scheiss Arschloch." sagte ich und zog Kian mit mir.

„Mama wohin gehen wir?" fragte er.

„Wir gehen zur Bahn." antwortete ich.

„Okey." sagte er ruhig.

„Shirin." rief Emir aber ich ging einfach weiter.

An der Bahnhaltestelle angekommen hörten wir aus den Lautsprechern, dass die Bahn 30 Verspätung habe und ich war noch genervter als vorher.

„Mama mir ist aber so kalt." sagte Kian.

„Komm auf meinen Schoß mein Baby." sagte ich und er tat dies. Ich drückte ihn ganz fest an mich.

„Sei mir nicht böse ja? Ich- ich bin einfach traurig." sagte ich und legte meinen Kopf auf seinen, während er seinen an meine Brust gelehnt hatte.

„Warum bist du Traurig?" fragte er.

„Wegen deiner Oma, deinen Onkels, deinem Opa.. und deinem Papa." antwortete ich.

„Ich mag Papa." sagte er.

„Das sollst du auch. Egal wie wütend ich auf ihn werde oder wie oft ich sage, dass ich ihn hasse. Du sollst ihn mögen." sagte ich.

„Außerdem kleiner... ich hasse deinen Papa eigentlich nicht. Ich weiß nicht wieso... eigentlich sollte ich es aber nein man darf niemanden hassen. Aber ich hasse ihn nicht. Ich mag ihn. Sehr sogar aber er hat mir sehr wehgetan weißt du." erzählte ich.

„Wo denn?" fragte er.

„Ganz tief in mir drinnen." antwortete ich.

„Wie?" fragte er weiter.

„Nun ja. Sagen wir es so... wenn du mich nach deinem Ipad fragst oder etwas von mir willst und ich nein sage dann bist du traurig. Oder als ich zu lange weg war obwohl ich sofort wieder kommen wollte, da warst du wütend. Weißt du warum? Weil es in dir drinnen wehgetan hat. In deinem Herzen. Du hattest mich vermisst und ich hab dich belogen und damit habe ich dir innerlich wehgetan." versuchte ich es ihm so einfach wie möglich zu erklären. Wie sollte man sowas auch am besten erklären?

„Ich glaub ich hab es verstanden Mama." sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Brust.

„Was willst du essen wenn wir zuhause sind?" fragte ich ihn.

„Mir egal. Mach das worauf du Lust hast." antwortete er.

„Wie wäre es wenn wir zu mir fahren und ich was Koche?" ertönte Emir's stimme in meinen Ohren.

„Baba!" freute sich Kian und lief direkt zu ihm. Emir hob ihn hoch und hielt in auf den Armen.

„Nein." antwortete ich.

„Shirin. Ich will es wieder gut machen. Es tut mir wirklich sehr leid." sagte er.

„Ich hab nein gesagt." antwortete ich stur.

„Mama bitte." bat mich Kian. Wenn er anfing konnte mein Herz nie nein sagen.

„Kian... ich hab dir doch gerade etwas erklärt." sagte ich.

„Aber es tut ihm leid." sagte Kian traurig. Ich hatte Sorge, dass Kian denken könnte, wir könnten eine Familie werden.

„Tut mir leid Kian aber es geht nicht." sagte ich ohne Emir dabei anzusehen.

„Darf ich wenigstens mit Baba gehen?" fragte er. Er wäre sicher sehr traurig wenn ich nein sagen würde also stimmte ich zu.

„Soll ich dich wenigstens Heim fahren?" fragte Emir.

„Nein danke und jetzt geh bitte einfach." sagte ich und er tat dies.

„Bis später Mami." rief Kian und winkte mir zu. Ich winkte zurück und dann war er auch schon weg.

In dem Moment wünschte ich mir einfach, dass ich nie zurückgekehrt wäre ich meine mein Leben lief so toll?

Ich hatte nen guten Job. Ein Dach überm Kopf. Ich hatte Kian. Ich hatte Yaman. Ich hatte Miriam.

Und dann war es wie ein Gedankenschuss.

MIRIAM!

Fuck. Fuck. Fuck.

Wie konnte ich sie vergessen?! Wie konnte ich vergessen, dass sie auf Yaman stand schon so lange und dann hab ich seit einer Woche was mit ihm am laufen?!

In dem Moment war ich so verzweifelt und enttäuscht von mir selbst.

Ich war einfach Schuld an allem was war. Allem. Dass Emir sich zu viel erlaubte als „Vater" oder dass Kian Hoffnung auf eine Familie hat. Dass Yaman Hoffnung auf eine Beziehung hat...

SOOO NEUES KAPITEEEEELLLL

Viele erwarten Drama aber wir sind schon beim 90 Kapitel 🧿 und es wird zwar noch ein wenig Drama kommen aber nicht mehr so viel die Geschichte neigt sich auch langsam langsam dem Ende zu

Hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️

Zwangsheirat: Verliebt in meinen Ehemann?Where stories live. Discover now