Kapitel 6

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„Shirin! Immer muss ich dich wecken! Kind steh auf Emir seine Mutter und Schwestern sind schon auf den Weg hierher." sagte meine Mutter und verließ mein Zimmer.
Uff ich will nicht.
Ich schaute auf die Uhr es war 9 Uhr. So früh?! Man was wollen die so früh?!

Wohl oder übel ich musste mich jetzt fertig machen.
Ich machte im Bad meine übliche morgen Routine.
Ich glättete meine Haare durch aber schminkte mich nicht.
In meinem Zimmer überlegte ich was ich anziehe. Letztendlich entschied ich mich für eine blaue Boyfriend Hose und einen Hellroten Pulli den ich in die Hose steckte. Ich zog mir meinen Hermes Gürtel an und als ich fertig war ging ich nach unten.
Emir seine Mutter und seine Schwestern waren schon da.
Aus Respekt küsste ich die Hand seiner Mutter und umarmte seine Schwestern. Ihm gab ich nur die Hand und lächelte kurz fake.

„Shirin endlich." sagte meine Mutter woraufhin ich sie nur anlächelte.
„Gülcan wollt ihr echt nicht Frühstücken?" fragte meine Mutter Frau Aktas.
„Elif ich sag dir wir Frühstücken dort zusammen." sagte Frau Aktas.

Dann machten wir und auf den Weg.
Semiha bestand darauf, dass Emir und ich alleine fahren um als Verlobte ein wenig alleine sind.
Man sie regt mich so auf! Ich hasse sie!
Dann musste ich mit Emir alleine fahren.
Semiha fuhr mit Yasin in meinem Auto, Kerem und Leyla fuhren auch bei den beiden mit.
Während Emre unsere Mutter mit seinem Auto fuhr.
Dann machten wir uns auf den weg nach Duisburg.

Im Auto mit Emir herrschte stille.
Ich steckte meine Kopfhörer in mein Handy und hörte Musik.
Bis Emir mich antippte.
Ich zog einen Hörer aus und schaute ihn emotionslos an.

„Ja?" fragte ich ihn ohne Emotionen.
„Wie heisst denn dein Freund?" fragte er mich kalt und schaute dabei auf die Straße.
„Interessiert dich nicht." antwortete ich.
„Doch sonst hätt ich nicht gefragt." sagte er ernst.
Ich fand das lächerlich und musste deshalb lachen.
Dann wendete er seinen Blick auf mich.
„Was ist so lustig?" sagte er und lächelte.
Ich verdrehte nur die Augen und lachte weiter.
„Solltest öfter lachen steht dir mehr." sagte er und lächelte mich an.
Sofort wurde ich wieder ernst.
Ich zuckte nur mit den Schultern und schaute nach vorne ohne etwas zu sagen.
„Wieso bist du so... so.." sagte er genervt.
„So was? Wie soll ich sein wenn ich Zwangsverheiratet werde obwohl ich jemand anderes liebe? Wie soll ich sein wenn die Schwester meines Verlobten versucht uns zu verkuppeln obwohl sie weiss, dass wir gegen unseren willen verheiratet wurden? Wie soll ich sein wenn mein kleiner Bruder angst hat auch Zwangsverheiratet zu werden? Wie soll ich sein wenn mein Freund noch nix von all dem weiß, weil ich Angst habe ihn zu verletzen?! Nur weil du es akzeptiert hast heisst es nicht, dass ich das auch jemals machen werde!" antwortete ich und konnte mir meine Tränen nicht unterdrücken.
„Akzeptiert? Ich? Dein ernst? Mir geht's nicht besser! Denkst du mich stört es nicht mit dir verlobt zu sein und bald verheiratet? Denkst du  ich merke nicht wie meine Schwester ist? Denkst du meine kleine Schwester hat keine Angst auch Zwangsverheiratet zu werden?! Ich war dabei als du gelauscht hast. Ich hab mit gelauscht. Ich wollte einfach nett sein, da wir bald unter einem Dach leben und ich keine Lust hab ständig mit dir zu Streiten. Jeder lebt sein Leben weiter wie du gesagt hast nur soll es nicht so sein, dass wir untereinander verhasst sind!" sagte er wütend und zog die Augenbrauen zusammen.
Ich verschränkte die Arme vor der Brust und schaute wütend nach vorne. Ich merkte, dass er recht hatte. Schließlich wurde er ja auch gezwungen. Ich hatte ein schlechtes gewissen.

„Es tut mir leid." sagte ich so leise, dass man es kaum hören konnte.
„Was? Ich hab nicht richtig gehört was hast du gesagt?" sagte er und man hörte raus, dass er mich gehört hatte aber er wollte, dass ich das nochmal sage.
„Es tut mir leid." sagte ich diesmal etwas lauter und er lachte nur.
„Mir auch." sagte er. Ich verstand nicht was ihm leid tat.
„Was denn?" frage ich ihn.
„Es tut mir leid, dass du so zickig bist. Du kannst nix dafür." sagte er und lachte.
Ich schaute ihn wütend an.
„Ich bin nicht zickig!" zischte ich wütend.
„Doch bist du." sagte er und grinste provokant.
„Wenigstens kann ich Auto fahren." sagte ich und war jetzt diejenige die Provokant grinste.
„Dein ernst? Du kommst schon wieder mit der Auto Sache? 1. Ich hab nur zu schnell gefahren, weil ich wütend war, weil ich von meinen Eltern erfahren hatte, dass ich Heirate. 2. Hatte ich vorfahrt 3. Hätte ich gewusst, dass du meine Frau wirst hätte ich dich an dem Tag gebeten mit deinen schlechten Fahrkünsten mich direkt zu überfahren." sagte er und grinste.
„Ich sitze hier neben dir und bin Zeuge deiner schlechten Fahrkünste." sagte ich.

Kaum war dies gesagt Parkte er das Auto am Rand der Autobahn. Ich schaute ihn verwirrt an. Er stieg aus und öffnete mir die Tür.
„Na dann los. Jetzt kannst du fahren." sagte er.
Ich schnallte mich ab und setzte mich auf die Fahrer Seite.
Als er dann saß fuhr ich los. Er hörte nicht auf zu meckern.

„Wir sind auf ner Autobahn du darfst schnell fahren. Aber fährst auf 100 km/h?!" heulte er rum.
Ich würdigte ihm keinen Blick.
„Ok gut du fährst zwar besser aber dafür Lahm. Und langweilig." sagte er verschränkte die Arme und verdrehte die Augen.
„Vorsicht ist besser als Nachsicht." gab ich von mir und grinste.
„Guck mal siehst du irgendwo Emres Auto? Oder Yasin's?" fragte er mich. Ok er hatte recht. Wir waren so sehr damit beschäftigt unsere Fahrkünste zu kritisieren, dass wir vergessen hatten, dass die nicht mehr vor uns waren.
Bei dem Gedanken bekamen ich einen Anruf.
Mein Handy war in meiner Tasche. Also holte Emir es raus.
Ich konnte nicht sehen wer es war und Emir ging ran. Ich dachte mir, dass es bestimmt Emre war.
Emir stellte auf Lautsprecher sodass ich mithören konnte.

„Hallo?" sagte Emir.
„Hallo? Wer ist da?" hörte ich Ardian sagen.
Ehe ich was sagen konnte sprach Emir weiter.
Ich traute mich nicht zu reden.
„Die Frage ist wer bist du?" sagte Emir ernst.
„Ich bin Shirins Freund! Und du?!" sagte Ardian. Ich war etwas schockiert denn was wäre , wäre Emre,Yasin oder mein Vater rangegangen?
„Bin Emre ihr Bruder! Wie kannst du es wagen dich an meiner Schwester zu vergnügen hinter meinem Rücken?! Ruf sie nie wieder an! Sprich sie nie wieder an! Schau sie nichtmal an wenn du sie nochmal siehst! Wehe ich sehe, dass du ihr weiterhin schreibst oder dich mit ihr triffst! Glaub mir dann werde ich nicht nur reden! Ich warne dich wag es ja nicht!" sagte Emir und legte auf.
Ich war erleichtert, dass er sich als Emre ausgegeben hat. Aber dennoch hatte er Quasi meine Beziehung kaputt gemacht?
„Ruf ihn später an und klär das mit ihm. Ich weiss nicht wie du das machst aber kriegst du schon hin." sagte er.
„Danke." gab ich unsicher von mir.
„Wofür?" fragte er mich.
„Naja das du dich als Emre ausgegeben hast und nicht erzählt hast, dass du mein Verlobter bist." sagte ich.
„Ist kein ding. Aber schon dumm von ihm direkt zu sagen, dass er dein Freund ist. Was wenn wirklich Emre rangegangen wäre oder dein Vater oder so?" fragte er mich.
„Keine Ahnung. Apropo Emre ruf ihn mal an frag mal wo die sind." sagte ich.
Er tat was ich ihm sagte.
Er holte sein Handy aus seiner Tasche und stellte auf laut sodass ich mithören konnte.

„Emir rufst genau richtig an wollt dich eben anrufen. Wo seid ihr? Wir warten schon seid 20 Minuten in dem Restaurant wo wir Frühstücken wollten auf ich. Wir wollten nicht ohne euch anfangen." sagte Emre.
„Ja Shirin fährt so langsam. Ihr könnt ruhig essen Shirin und ich haben noch 15 Minuten vor uns. Dann holen wir uns einfach unterwegs etwas aus ner Bäckerei. Wir treffen uns dann in ner Stunde vor diesem Brautladen." sagte Emir.
Dann verabschiedeten sie sich und legten auf.
„Dein ernst? Wir könnten es rechtzeitig schaffen." gab ich genervt von mir.
„Ach komm guck mal wie langsam du fährst. Lass einfach gleich in der Bäckerei als Freunde Frühstücken." sagte er. Ich nickt nur.
Irgendwie fühlte ich mich nicht mehr unwohl neben ihm. Ich fand es gut, dass er uns nur als Freunde sah.

Nach 20 Minuten kamen wir auch schon an. Wir setzten uns in eine Türkische Bäckerei und Frühstückten.
Dann wollte er, dass ich Ardian anrufe und mit ihm rede.
Ich überlegte erst aber tat dies dann.
Ich entschuldigte mich und ging in die Frauentoilette.
Dort rief ich Ardian an.
Was ich hörte zerbrach mir das Herz....

Zwangsheirat: Verliebt in meinen Ehemann?Where stories live. Discover now