Kapitel 91

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Die Bahn verspätete sich nochmal um 20 Minuten und so waren es dann 50 Minuten die ich in der Kälte warten musste.

Ich fuhr nachhause und fühlte mich völlig kaputt. Ich brauchte dringend ein heisses Bad. Ein ruhiges heisses Bad, welches ich mir auch einließ.

Im Bademantel sass ich auf dem Wannenrand und spielte Gedankenvertieft mit dem Wasser.

Ich dachte über mich nach. Mein Leben. Meinen Sohn.

Wieso war ich zurückgekehrt? Ich hatte doch alles was ich brauchte. Ich kam für einen Vater zurück, der mich seitdem er mir seine Firma überschrieben hat nicht angerufen hat. Für einen Tee, ein Essen oder einfach zum spazieren, zum reden. Ich bedeutete doch eigentlich niemandem an diesem Ort etwas. Meine Gefühle waren einfach jedem immer egal und daran würde sich nie was ändern. Nach allem was damals passiert ist wie konnte ich so naiv sein und zurückkehren?

Bei dem Gedanken klingelte es an der Haustür.

Ich stand auf und ging die Tür öffnen. Vor mir stand ein breit grinsender Yaman. Er trat sofort ein und schloss die Tür hinter sich.

„Ist Kian zuhause?" fragte er und ich schüttelte leicht den Kopf.

Er drückte mich sofort gegen die Tür und küsste meinen Hals. Ich war mit der Situation überfordert und bewegte mich nicht. Er wollte mich anschließend auf den Mund küssen doch ich drehte mich nicht zu ihm.

„Was ist los?" fragte er.

„Das ist nicht richtig Yaman." sagte ich und konnte ihm nicht einmal in die Augen sehen.

„Was? Wieso?" fragte er verwirrt. Ich holte tief Luft.

Ich konnte ihm nicht einmal sagen, dass es wegen Maryam war. Ich wollte ihr nicht die Gelegenheit nehmen ihm selbst ihre Gefühle zu gestehen.

„Ich-ich..." stotterte ich und er unterbrach mich.

„Sag schon." sagte er gereizt und dabei atmete er Unregelmäßig. Ich hatte meinen Blick gesenkt.

„Ich liebe Emir." sagte ich.

„Schau mir in die Augen und sag das nochmal." sagte er.

Wie sollte ich das machen? Er würde sofort erkennen, dass ich Lüge. Er las mir immer in den Augen ab ob ich log oder nicht. Er würde dann den wahren Grund wissen wollen aber wenn ich ihm das sagen würde dann wäre Maryam sauer.

Er hob mein Kinn und so schauten wir uns in die Augen.

„Sag das nochmal." sagte er wütend.

„Ich liebe E-emir." sagte ich. Seine Augen wurden Glasig und er trat einen Schritt zurück. Ich konnte seinem enttäuschtem wütendem Blick nicht mehr stand halten, weshalb ich wegschaute.

Es war still.

Bis er plötzlich eine Vase auf den Boden warf. Ich zuckte sofort zusammen und tränen bildeten sich in meinen Augen.

„WIE KANNST DU JEMANDEN LIEBEN DER DIR SO VIEL LEID ZUGEFÜGT HAT?!" schrie er mich an.

„WIE KANNST DU SO EIN ARSCHLOCH LIEBEN?! HAST DU ETWA VERGESSEN WIE DU UM EINEN JOB ALS PUTZKRAFT GEBETTELT HAST WÄHREND DU SCHWANGER WARST?!" schrie er weiter und ich weinte stumm.

„WO WAR ER ALS DU EUER KIND ZUR WELT GEBRACHT HAST? WO WAR ER ALS EUER KIND SEINE ERSTEN WORTE GESPROCHEN HAT ODER SEINE ERSTEN SCHRITTE GEMACHT HAT? Er war nicht da. Ihm war es egal. Ich war aber da. Ich kenne sogar das genau Datum von seinen ersten Schritten. Ich liebe ihn und ich liebe dich. Kannst du nicht sehen, dass ich der bessere bin?" er wurde immer ruhiger und aus Wut wurde Trauer. Er fing an zu weinen und verließ die Wohnung ohne ein weiteres Wort.

Ich rutschte die Wand runter und saß weinend auf dem Boden. Vielleicht hätte ich doch lieber den wahren Grund und zwar Maryam nennen sollen?

Aber wieso ist er so überreagiert es war doch nur eine Lüge und normalerweise erkannte er das auch immer...

3 stunden Später

Ich war so kaputt und Müde. Ich hatte den Flur sauber gemacht und war duschen statt Baden. Ich war so traurig, dass ich einfach Müde und Kaputt war und einfach liegen wollte. Doch das war mir nicht vergönnt.

Denn gerade als ich mich hinlegen wollte schrieb Emir, ob ich Kian abholen könnte, da er dringend weg musste.

In meinem Schlafanzug machte ich mich auf den Weg meinen Sohn abzuholen. Es fiel mir echt schwer Auto zu fahren, da es Dunkel war und meine Augen immer wieder zu fielen.

Ich schaffte es aber heile zu seinem Haus und wartete im Auto auf Kian, welcher einfach nicht kam.

Genervt stieg ich aus dem Auto und lief zur Haustür. Ich klingelte und Emir öffnete die Tür.

„Danke dass du gekommen bist. Der kleine schläft oben wenn ihr geht schließ die Haustür bitte hinter dir ab. Hier ist der Schlüssel." sagte er und drückte mir einen Schlüssel in die Hand. Ohne auf eine antwort zu warten ging er auch schon zu seinem Auto. Ich wollte gerne wissen warum er es so eilig hatte, dass er mich sogar abschließen ließ aber ich war zu müde.

Ich zog meine Schuhe aus, machte die Tür hinter mir zu und ging nach oben zu seinem Schlafzimmer. Kian lag ruhig schlafend auf dem Bett.

Ich ging auf das Bett und näherte mich Kian um ihn zu wecken aber er stand nicht auf. Ich war etwas genervt, da ich ihn nun tragen musste, obwohl ich so müde war.

Gerade als ich ihn hochheben wollte fing er an zu murmeln.

„Ich will nicht." murmelte er. Ich legte mich neben ihn und streichelte seine Wange.

„Komm schon." sagte ich und er reagierte nicht.

„Kian. Bitte." sagte ich und hatte immer weniger Kraft zum reden.

Meine Augenlieder wurden immer schwerer und das Bett fühlte sich immer mehr an wie eine Wolke.

Irgendwann fiel ich dann in einen tiefen Schlaf.

SOOO NEUES KAPITELLLLL

Sorry dass es so spät kommt aber wie üblich ging es mir nicht so gut und ich hatte keine Motivation zum schreiben

Hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️

Zwangsheirat: Verliebt in meinen Ehemann?Where stories live. Discover now