Kapitel 27

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Ich hatte keine andere Wahl. Ich musste dahin, sonst würden die anderen falsch denken.

Langsam drehte ich mich um und ging vorsichtig auf sie zu. Wieso ist er ausgerechnet mit seinen Kumpels hier? Wieso kann der Typ nicht einfach Shishan gehen oder so?? Zuhause könnte ich ihm aus dem weg gehen doch hier? Unmöglich.

Mit jedem schritt den ich näher kam schmerzte meine Brust. Du bist nicht sein Typ. Hatte sie gesagt. Er hat dich nur geküsst um mich Eifersüchtig zu machen. Hatte sie auch gesagt.
Ich war so in Gedanken an ihre Worte, dass ich garnicht merkte, dass ich bereits bei ihnen Stand.

„Shirin? Alles gut?" riss mich seine Stimme aus den Gedanken. Ohne ihm in die Augen zu schauen nickte ich. Ohne weiteres legte er einen Arm um mich und ich bekam eine Gänsehaut. Da ich ein Schulterfreies Oberteil anhatte bemerkte er dies. Ich wollte nicht, dass er denkt, dass ich bei jede seiner Berührungen Nervös werde.

„Lasst uns mal da rein gehen." sagte ich zu den Mädels und zeigte dabei auf irgend ein Pflege Shop. Ohne auf eine Antwort zu warten ging ich einfach darauf zu und ging rein. Es musste sein. Denn nur so kam ich in Abstand mit ihm.

Einige Minuten ging ich allein durch die Regale und erst dann kamen die Mädels. Ohne ihn und seine Kumpel. Zum Glück.

„Wo ist Emir?" fragte ich Nura, die sich neben mich gestellt hatte.

„Mit seinen Jungs wieder gegangen." antwortete sie. Ich atmete erleichtert auf. Selinay, welche das geschehen beobachtete grinste nur eklig.
Ich hasse sie. Das war mir von anhieb klar.

„Shirin was machen wir hier?" fragte Daria.

„Ich hab was gesucht gibt es hier nicht lasst uns gehen." sagte ich und lockte sie somit raus.

Meine Stimmung war einfach kaputt ich hatte kein bock mehr zu shoppen, weshalb ich nichts fand was mir gefiel und ich mich einfach nur darauf freute, dass es vorbei war.
Als es soweit war gingen wir in eine Döner Bude um was zu Essen.
Ich hatte einfach kein Appetit.

„Iss schon." forderte Nermin.

„Kein Appetit." sagte ich.

„Bist du etwa Schwanger??" grinste Nura.

Mir wurde ganz warm und es war mir unangenehm. Es war nicht nur die Tatsache, dass ich keine Kinder kriegen konnte sondern auch die, dass mein Ehemann mich nicht will und eh niemals welche von mir haben wollen würde.

„Nein." kam es gerade so aus mir raus.

„Schade." senkte Daria Traurig den Kopf.

„Hey lasst sie." lachte Nermin um die Stimmung aufzulockern.

„Ich glaube irgendwann öffne ich mein eigenes Restaurant. Dann kriegen die Menschen wenigstens etwas gutes aufgetischt." sagte Nermin, die ihr Essen garnicht lecker fand.

„Ich will mal einen eigenen Friseur Salon." erzählte Nura.

„Und ich will meine eigene Praxis eröffnen." sagte Daria, die momentan Medizin Studierte.

„Ich weiß nicht was ich machen will." sagte ich.

„Du bist noch 18 du hast noch etwas Zeit. Aber überleg dir gut, was du machen willst." sagte Nermin woraufhin ich nickte.

„Ihr seid dumm. Wofür all das? Eure Männer haben alle Firmen verdienen so gut und ihr wollt arbeiten gehen? Verrückt." schüttelte Selinay den Kopf.

„Als Frau sollte man Selbstständig sein. Du kannst dich nicht immer auf deinen Mann verlassen Selinay. Außerdem ist es immer besser wenn beide arbeiten. So hast du was zutun und hockst nicht immer zuhause rum." sagte Nermin streng.

„Ich verbringen meinen Tag damit spaß zu haben, bis mein Mann nachhause kommt." sagte Selinay.

Nermin schüttelte einfach nur den Kopf.

Als wir fertig waren setzten die Mädels mich als erstes ab. Ich verabschiedete mich und ging ins Haus.
Ich ging erstmal hoch zog mir was gemütliches an und dann setzte ich mich einfach auf das Bett und starrte einfach durch den Raum, bis ich ein Hochzeitsbild von mir und ihm auf seinem Nachttisch sah. Ich nahm es in die Hand und betrachtete es lange. Ich musste schmunzeln. Das Bild war einfach so gezwungen. Wir hatten beide einfach null bock darauf und er hatte es gerade so hingekriegt ein vernünftiges Fake Lächeln aufzusetzen.
Wer die Story nicht kennt würde denken wir haben uns in dem Moment verliebt angeschaut und waren überglücklich.
Leider war es nicht so...

Ich legte das Bild zur Seite und legte mich auf meine Seite des Bettes, tat meine Hand unter meinen Kopf und schaute aus dem Fenster in das Mondlicht.
In mir war irgendwas los etwas komisches es tat weh und irgendwie brannte es auch.

lange dachte ich darüber nach, was Selinay gesagt hatte und immer wieder wenn ich an ihre Worte dachte war wieder dieses stechen in meiner Brust da.
Ungewollt kullerte mir eine Träne die Wange runter. Aus einer wurden 2 dann 3 und dann flossen die Tränen wie ein Wasserfall. Ich schluchzte laut. Ihre Worte hatten mich getroffen. Sehr. Es lag wohl daran, dass ich mich in Emir verliebt habe.
Wahrscheinlich war ich es schon länger aber erst jetzt bin ich mir sicher damit, denn würde ich ihn nicht Lieben wäre es mir egal, was sie sagte. Aber das war es nicht. Es tut weh. Es tut weh zu wissen, dass er mich niemals lieben wird. Das ich nicht sein Typ bin. Das er mich angeekelt anschaut wie Selinay sagt und das er sich gezwungen hat mich zu Küssen nur um Selinay Eifersüchtig zu machen, weil er nur sie liebt.

Die Tatsache, dass er mich dafür benutzt hat macht mich auf verdammt wütend und, da ich meine Wut nicht rauslassen kann heule ich vor Wut. Ich dachte einfach der Kuss wäre real er würde was bedeuten aber so war es nicht. Der Kuss war fake. Wie alle schmeichelnden Worte die er mir gesagt hat einfach alles.
Bin ich so schlimm, dass er mich so benutzt und mein Herz dadurch kaputt macht? Hat er nicht daran gedacht, dass das was er tut etwas in mir auslösen könnte? Das ich ein Mensch bin und es normal ist, dass man anfängt etwas zu fühlen, wenn jemand einem das Gefühl gibt wichtig oder besonders zu sein?

Während ich Gedankenvertieft heulte spürte ich nur noch eine Hand auf meiner Schulter. Sofort zuckte ich zusammen und bekam eine Gänsehaut am Körper. Die stelle die er berührte fing an zu brennen. Ich hielt es nicht mehr aus, weshalb ich aufstand und das Zimmer ohne ihn einmal nur anzublicken verließ. Ich ging ins Bad schloss schnell die Tür hinter mir setzte mich auf den Boden und lehnte mich an die Tür.
Die Tränen ließen ihren Lauf und ich versuchte so Leise wie möglich zu bleiben.
Ob er gehört hatte, wie ich geheult hab?

„Shirin.." hörte ich seine Stimme sagen. Ich antwortete nicht sondern blieb still.

„Shirin was ist los? Mach bitte die Tür auf." sagte er.

Ich schüttelte den Kopf auch wenn ich wusste er sieht es eh nicht.

„Es ist alles gut." versuchte ich sicher von mir zu geben und nicht verheult zu klingen.

„Wieso weinst du dann?" fragte er.

„Tu ich nicht." antwortete ich.

„Shirin ich hab dein schluchzen gehört. Wer hat dich verletzt? Wer hat dir wehgetan? Sag es mir und ich bring denjenigen um." knurrte er wütend.

Ich blieb still.

„Shirin sag schon. Wer hat dir das Herz gebrochen?" fragte er etwas ruhiger.

„Du." murmelte ich vor mich hin.

„Was sagst du? Ich hab dich nicht verstanden." sagte er.

Ich antwortete nicht sondern ging zum Waschbecken und wusch mein Gesicht. Ich cremte mir den Bereich unter meinen Augen ein, da dieser wegen der Tränen brannte.

Als ich etwas normal aussah ging ich zur Tür und öffnete sie langsam...

noch nie so schnell ein Kapitel gepostet 🤭

hoffe es hat euch gefallen 🐥❤️

Zwangsheirat: Verliebt in meinen Ehemann?Where stories live. Discover now