Kapitel 69

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Nachdem wir gegessen hatten fuhren wir beide Nachhause.

„Mama wo ist das Ipad?" rief Kian aus seinem Zimmer.

„Mach erstmal deine Hausaufgaben dann gebe ich es dir." rief ich zurück.

„Ich will aber erst spielen." nörgelte er.

„Hausaufgaben dann spielen." antwortete ich ernst, weshalb er schnell seine Tasche nahm und mit den Hausaufgaben anfing.

„Ich gehe schnell Duschen Schatz." sagte ich.

„Oke." antwortete er und war auf seine Aufgaben fixiert.

Ich ging ins Bad und duschte.

Als ich fertig war und mich gerade anziehen wollte hörte ich die Klingel. Ich griff nach meinem Bademantel und zog ihn mir über. Dabei hörte ich wie Kian die Tür geöffnet hatte.

„Ist deine Mama da?" fragte eine männliche bekannte Stimme.

„Mama ist im Bad." antwortete Kian. Ich zog meine Schlappen an und verließ im Bademantel das Bad und lief zur Tür.

„Omg Hey." sagte ich, als ich den bekannten Postboten für der Tür stehen sah.

„Hey wie gehts?" fragte er.

„Ganz gut und dir?" fragte ich.

„Auch gut." antwortete er.

„Was machst du denn so spät hier? Unsere Pakete solltest du doch eigentlich bei den Nachbarn abgeben wenn wir nicht da sind." sagte ich.

„Ich sollte dieses Paket dir in die Hand drücken." sagte er und ich war ein wenig verwirrt. Warum das denn?

Ich nahm ihm das Paket ab.

„So jetzt muss ich zu meiner Verabredung." sagte er und kratzte sich am Hinterkopf. Ich nickte lächelnd.

„Tschüüüsss bis zum nächsten mal." winkte Kian ihm zu während er die Treppen runterlief. Ich winkte ebenfalls.

Kian machte die Tür zu und schaute mich mit weit geöffneten Augen an.

„Ist es die Spiderman Hülle für's Ipad?" fragte er.

Ich zuckte mit den Schultern und betrachtete das Paket. Es war zu klein für eine Ipad Hülle.

Ich setzte mich ins Wohnzimmer aufs Sofa und öffnete das Paket.

Als ich sah was sich darin befand traute ich meinen Augen nicht. Mit einem mal hatte mich meine Vergangenheit eingeholt. Mein Herz fing an zu rasen und ich konnte meine Emotionen nicht beherrschen. Wut Trauer und Verzweiflung alles überkam mich.

„Mama was ist das?" fragte Kian und schaute in das Paket.

„Eine Kette?" fragte er. Diese Kette.

„Kian das Ipad ist in meinem Nachttisch geh bitte in dein Zimmer und spiel ruhig damit." sagte ich. Ich wollte nicht, dass er mich in diesem Zustand sieht und ich musste das erstmal verarbeiten.

„Ehm. Okey. Ist alles gut Mama?" fragte er unsicher und besorgt. Wie ich diesen jungen Liebe.

„Natürlich mein Schatz. Mami wäre jetzt gerne allein." sagte ich und er nickte dann verließ er auch schon das Wohnzimmer.

Ich lehnte mich zurück und betrachtete die Kette. Nach einigen Minuten holte ich sie raus und betrachtete sie in meiner Hand.

Diese Kette hatte ich damals an meinem Hochzeitstag von meinem Vater angelegt bekommen. Ich habe sie vor 6 Jahren mit Absicht nicht mitgenommen, als ich sein Haus verlassen habe. Ich wollte nichts bei mir haben, was mich an unsere Ehe erinnern würde und diese Kette war der Anfang von allem. 

-Flashback-

Unglücklich saß ich auf einem Stuhl ihm Salon, als ich fertig geschminkt und angezogen war. Ich starrte auf meine Hände und spielte damit, wie immer wenn ich Unsicher war.

Wieso musste mir sowas passieren, obwohl ich immer eine gute Tochter war? Wieso hat mein Vater sich dazu entschieden mich Zwangs zu verheiraten. Wieso sitze ich überhaupt hier im Brautkleid anstatt abgehauen zu sein? Wäre das nicht besser? Dann wäre ich nicht so unglücklich.

Hasst mein Vater mich etwa so sehr, dass er mich zwingt jemanden zu Heiraten den ich nicht kenne und den ich für den falschen halte?

„Shirin." riss mich die ernste Stimme meines Vaters aus den Gedanken. Mein blick schoss in seine Richtung.

„Ich weiß, dass du sicher gerade darüber nachdenkst wieso ich das tue. Ich weiß auch, dass du mich dafür hasst, dass ich das tue. Ich hasse mich selber dafür weisst du." sagte er und ich war schockiert. Wieso tat er das dann?

„Irgendwann Shirin. Irgendwann wirst du mich verstehen. Sollte dies nicht der Fall sein wird der Moment kommen an dem ich dir erkläre wieso ich das tue." sagte er. Dann griff er in seine Jackentasche.

„Diese Kette hat mal deiner Großmutter gehört. Sie wollte immer, dass du sie an deinem Hochzeitstag kriegst, wie sie die an ihrem Hochzeitstag gekriegt hat. Du warst ihre Lieblingsenkelin. Die Entscheidung liegt bei dir ob du sie trägst oder nicht." sagte er und drückte mir die Kette in die Hand. Dann stand er auf.

„Ich hab dich Lieb Shirin." sagte er und verlies den Laden.

Im selben Moment tauchte er auf. Der Mann den ich an diesem Tag heiraten sollte.

„Ich wäre dann so weit." sagte er und streckte mir seine Hand entgegen. Seine Nähe fühlte sich so Kalt an. Mir war bewusst ich mache einen Fehler aber anstatt zu fliehen streckte ich ihm meine Hand aus. Er zog mich schnell hoch, weshalb ich stolperte und gegen seine Brust knallte und die Kette auf den Boden fiel.

Dann fing er an zu Lachen und löste sich.
Ich funkelte ihn Böse an und er bückte sich runter um die Kette aufzuheben.

Als er dies tat betrachtete er sie einen Moment.

„Sie sieht wunderschön aus." sagte er ruhig und seine Stimme klang so sanft in diesem Moment.

„Sie gehörte meiner Großmutter. Kannst du sie mir bitte geben?" fragte ich.

„Soll ich sie dir Umlegen?" fragte er unerwartet. Ich sagte nichts, weshalb er einfach machte. Seine Hände an meinem Hals verbreiteten auf meinem ganzen Körper eine Gänsehaut, was er natürlich bemerkte. Nachdem er die Kette angelegt hatte spürte ich seinen warmen Atem an meinem Hals und dann an meinem Ohr.

„Ich denke es wird aufregend mit dir." flüsterte er in mein Ohr und ging einfach.

„Spinner." rief ich ihm unsicher hinterher aber er grinste nur und machte sich auf den Weg nach draussen zum Auto.

-Flashback Ende-

Beim Gedanken an diesen Moment fühlte es sich so an als Würden seine Hände gerade meinen Hals berühren und es überkam mich eine Gänsehaut.

Hatte er etwa die Kette geschickt?

BOOOOMM NEUES KAPITEL ICH BIN MOTOVIERT

Was glaubt ihr hat er die Kette geschickt oder eher nicht?

Zwangsheirat: Verliebt in meinen Ehemann?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt