Kapitel 72

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Ich war nun nach einigen Stunden in der Stadt angekommen und da es Winter war, war es bereits Dunkel draussen und es regnete stark.

Am Krankenhaus angekommen parkte ich mein Auto auf dem Parkplatz. Ich blieb noch eine Weile im Auto sitzen und war mir unsicher ob ich jetzt reingehen sollte oder nicht. Aber mir war so oder so klar, dass ich reingehen würde.

Also stieg ich aus dem Auto und lief schnell zum Eingang, da ich keinen Regenschirm bei mir hatte.

In der Eingangshalle schaute ich mich nach der Information um aber fand sie irgendwie nicht. Das Krankenhaus war mir ziemlich Fremd geworden, dafür, dass ich dort mal ein 6 Monatiges Praktikum gemacht hatte. Aber das lag am Neubau.

Ich bog in einen Gang und sah dort dann auch direkt die Information. Ich fragte dort nach der Zimmer Nummer meines Vaters und die Frau erklärte mir den Weg aber ich war verwirrt und verstand nichts.

„Folgen sie einfach der Frau dort, die den selben Mantel wie sie trägt sie ist zufälligerweise auf dem Weg zum selben Raum." sagte die Frau genervt und zeigte auf eine Frau, die wirklich hübsch war und sehr langes Haar hatte und natürlich den selben Mantel anhatte wie ich. Ich nickte einfach und folgte ihr.

Irgendwie war es unangenehm. Ich kannte die Frau nicht und sie war auf dem Weg zum Raum von meinem Vater. Wer war sie?

Wir betraten gleichzeitig den Aufzug und sie drückte auf die 6 Etage.

„Schöner Mantel." lächelte sie belustigt und schaute mich an. War es verwerflich, dass ich nicht antworten wollte?

„Danke." lächelte ich gezwungenermaßen zurück. Es wäre zu unhöflich gewesen nicht zu antworten.

In der 6 Etage angekommen bog sie Richtung Toiletten ab und ich konnte ihr nicht weiter folgen. Ein Glück, dass ich lesen konnte und irgendwie den Weg zum Raum selber fand.

Auf dem weg dorthin fiel mir mein Hände aus der Jackentasche, als ich meine Hände rausholte und dann drehte ich mich ruckartig um und hebte es auf. Erleichtert schaute ich das noch heile Display an.

„Da bist du ja." sagte eine Stimme, die mir eine Gänsehaut am ganzen Körper verpasste. Ehe ich reagieren konnte umarmte diese Person mich von hinten und zog meinen Duft ein.

„Benutzt du ein neues Parfüm?" fragte er mich. Ich war erstarrt. Ich bekam keinen einzigen Ton raus und konnte nicht einmal Atmen. Mein ganzer Körper wurde Warm und ich zog meine Arme zusammen und machte mich etwas klein und krumm.

„Was ist los?" fragte er lachend und drückte mich fester. Ich wusste nicht wann der Moment kommen würde in dem mein Herz aussetzt aber mir war klar wenn er sich nicht entfernen würde wäre es noch bald.

„Schatz was tust du da?" fragte die Stimme von gerade im Aufzug. Die Frau. Ich hob meinem Blick und sah die Frau vom Aufzug da mit verschränkten Armen stehen.

„Warte wenn du da bist. Wer ist dann? Omg." sagte er und löste sich ruckartig von mir.

„Es tut mir so leid. Ich hab sie verwechselt." entschuldigte er sich. Mein Körper hatte sich auch beruhigt und meine Atmung wurde wieder regelmäßig. Ich hob meinen Kopf und schaute ihm direkt in die Augen. Er blieb erstarrt stehen und bekam keinen Ton aus sich raus. Emir.

„Kein Problem. Der selbe Mantel." sagte ich ohne jegliche Emotionen und drehte mich um.

Ich ging den Gang weiter und bog dann in den Gang, wo das Zimmer meines Vaters sein sollte und als hätte es nicht gereicht, dass ich gerade auf meinen Ex-Mann zutreffen musste und so eine unangenehme Verwechslung vorgekommen war stand meine ganze Familie im gang und seine ebenfalls.

Wieso mussten sein Vater und mein Vater nur so gute Freunde sein?

Wäre es nicht so wär mein einziges Problem nur meine Familie aber jetzt war es auch seine Familie. Und Er.

Ich versuchte gelassen zu bleiben und mein Blick schweifte einmal über alle die dort standen und sie starrten mich wie Er versteinert an. Jeder einzelne und in dem Moment war es mir so egal als wären sie Fremde. Sie waren Fremde. Immerhin hatte ich 6 Jahre nichts mit ihnen zutun gehabt und dies sollte auch in Zukunft so bleiben.

Ich hörte Schritte hinter mir und mir war sofort klar, dass er da stand. Mit ihr. Wahrscheinlich seine neue. Es war mir ziemlich egal. Ich empfand schon lange nichts mehr für diesen Mann.

Für niemanden der gerade da war. Ich hätte früher nie gedacht, dass Familie so wertlos für mich werden könnte aber es war einfach dazu gekommen und das hatten sie alle selbst zu verantworten.

Ich hatte nur eine Familie und die bestand aus Kian. Natürlich auch Yaman und Miriam die mir in diesen 6 Jahren immer zur Seite standen und mich unterstützt haben.

Nach der Geburt von Kian hatte ich mich verzweifelt als Putzkraft in Yamans Firma beworben. Er hat mein leid und meine schwere Lage sofort erkannt und mir angeboten mich zu unterstützen und mir einen besseren Job zu geben. Ich nahm an denn ich hatte keine andere Wahl ich musste für meinen Sohn sorgen. Mit der Zeit wurden Yaman und ich die besten Freunde und ich stieg mit meiner Position in seiner Firma immer mehr auf und jetzt bin ich seine Stellvertretung mit seiner Unterstützung und meinem Fleiß bin ich weit gekommen und habe ein Leben, welches ich für nichts eintauschen würde.

Miriam war ganz früher eine Freundin an meiner Schule und ist wegen ihres Studiums aus der Stadt gezogen. Als ich alleine da stand hatte sie mich bei sich in ihrer kleinen Studentenwohnung aufgenommen und mich während der Schwangerschaft sowie auch danach unterstützt. Sie hat mir geholfen meine eigene Wohnung zu finden und einzurichten. Währenddessen half ich ihr mit dem Studium und lernte sehr viel mit ihr, da ich Nachts sowieso immer wach war wegen Kian, der nie geschlafen hat Nachts. Es war eine Gegenseitige Unterstützung und jetzt ist sie die Klassenlehrerin meines Sohnes und er ein Schüler ihrer ersten Klasse ihres Berufes.

Meine kleine Familie. Kian. Yaman und Miriam.

SOOO NEUES KAPITEL ES WIRD IMMER SPANNENDER PUHHHHHHH

Ich hatte eigentlich gar kein bock zu schreiben und wollte lieber meine Serie weiterschauen aber ich dachte mir so komm dafür dass du davor zu lange nicht geschrieben hast musst du jetzt durchziehen ❤️💪

Zwangsheirat: Verliebt in meinen Ehemann?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt