Kapitel 76

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Als ich die Tür des Pausenraums öffnete war es kein Pausenraum mehr sondern ein Café. Wow.

Ich ging zur Theke und bestellte einen Kaffee.

„Mit Zucker oder Milch?" fragte die hübsche Frau an der Theke.

„Ohne alles bitte." lächelte ich sie an und schaute mir alles nochmal an. Man konnte sogar auf dem großen Balkon sitzen und die Stadt von oben ansehen.

„Sieht sehr schön aus oder?" fragte die Kassiererin.

„Ja. Als ich das letzte mal hier war da war das nur ein stinknormaler Pausenraum." sagte ich.

„Ja die Verlobte des Chef's hatte die Idee und hat alles Designed und sogar beim umbau geholfen." erzählte sie. Seine Verlobte...

„Seit wann sind sie denn schon Verlobt?" fragte ich.

„Seit einem Jahr und kennengelernt haben sie sich vor zwei Jahren. Die Hochzeit steht auch schon bald an. Die beiden sind so süss zusammen. Ich muss zugeben ich bin schon etwas neidisch auf sie. Sie hat einfach den perfekten Verlobten er tut wirklich alles für sie und ist so liebevoll. Manchmal wünschte ich, ich wäre an ihrer stelle." erzählte sie und machte dabei meinem Kaffe fertig.

„Ich hab gehört sie Arbeiten jetzt mit dem Chef zusammen." sagte sie und hielt mir den Kaffee hin.

„Eh.. ja.." antwortete ich.

„Wie ist er so?" fragte sie verliebt und stützte ihre Hände am Tresen ab.

„Du arbeitest doch in der selben Etage wie er du kennst ihn doch sicher selbst." sagte ich.

„Ich sehe ihn so selten. Er kommt nie hierher. Nur wenn Alara dabei ist dann sitzen die beiden zusammen auf dem Balkon und omg sind einfach süss zusammen. Ich gönns ihr." sagte sie.

„Was hälst du von ihr?" fragte sie mich.

„I-ich kenne sie nicht." antwortete ich.

„Sie sollten sie ehrlich mal kennenlernen dann verstehen sie sicher wieso ich die beiden so shippe. Muss ehrlich sein wär ich ein Mann wäre sie auch meine erste Wahl." sagte sie.

„Nun ja. Sie ist ein toller Mensch aber ich finde nicht, dass sie die erste Wahl sein muss. Es gibt Frauen die haben etwas anziehenderes an sich. Sie ist zu langweilig." ertönte eine männliche Stimme.

Mein Blick schoss in die Richtung des Mannes und unsere Augen trafen aufeinander. Ich zog die Augenbrauen zusammen.

„Na ihnen muss sie ja nicht gefallen." sagte ich leicht genervt. Wieso bildete er sich überhaupt so eine Meinung über sie? Sie war doch sowieso Verlobt und wenn ihr Verlobter sie so liebt wie sie ist hat er kein Rederecht.

Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffee und ging auf den Balkon. Ich schaute mir vom Eingang in den Balkon die Stadt an und genoss den kalten Wind auf meiner Haut.

„Mich wundert es, dass du die Verlobte deines Ex-Mannes verteidigst." ertönte die Stimme von dem Typen direkt in mein Ohr. Hastig drehte ich mich um und erschreckte mich, weil er mir so nah stand.

„Halten sie bitte Abstand." sagte ich gereizt. Er fing nur an zu lachen.

„Die Wunde ist also noch offen. Tut mir leid das wusste ich nicht." grinste er frech.

„Man was willst du von mir?" fragte ich. Er kam mir näher und ich rückte weiter nach hinten, bis ich an der Wand war. Ich schaute Ängstlich hinter mich und blickte in die Tiefe. Mein Herz fing an zu Rasen und mein Atem wurde unregelmäßig.

Höhenangst.

Es schien ihm egal zu sein und für mich gab es auch keinen Ausweg denn an beiden Seiten von mir waren Tische und Stühle.

„W-was willst du von mir?" fragte ich mit zittriger Stimme.

„Ich will wissen, ob du wirklich eine Hure wie in den Gerüchten bist." sagte er und grinste breit. Dann packte er mich mit beiden Händen an meinen Schultern und ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten.

„Lass sie sofort los!" brüllte Emir wütend und zog ihn von mir Weg.

„Oh. Tut mir leid." sagte der Typ sarkastisch und ging.

Emir drehte sich zu mir aber ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Ich ging einfach weg.

Mit schnellen schritten ging ich gefolgt von ihm in sein Büro, wo ich meine Sachen nahm und ging.

„Shirin warte." sagte er, als ich in den Aufzug stieg aber ich ignorierte ihn und drückte den Knopf für die Tiefgarage. Bevor die Tür zu ging stieg er ein.

„Was ist los?" fragte er aber ich senkte nur meinen Kopf und drehte mich weg um zu verdeutlichen, dass ich nicht reden wollte.

Er packte meinen Oberarm zog mich hinter sich und schaltete den Stopp Knopf ein und stellte sich davor.

„Wir bleiben jetzt hier bis du nicht gesagt hast, was los ist." sagte er.

Ich blickte ihm direkt in die Augen aber sagte nichts.
Er kam mir sehr nah und schaute zu mir runter.

„Bitte." flüsterte er.

„Ich kann das nicht. Ich dachte ich kann das aber ich kann es nicht." sagte ich.

„Aber wieso?" fragte er.

„Das fragst du? Ernsthaft? Mir hat grad irgend ein scheiss Kerl den ich nichtmal kenne gesagt, dass ich eine Hure bin. Und warum? Wofür? Für etwas was ich nie getan habe, wovon aber jeder glaubt ich hätte es getan. Ich habe versucht das alles einfach zu vergessen es hinter mir zu lassen und es hat gut geklappt bis.. bis mein Vater vor zwei Wochen geschrieben hat er sei Krank und will mich sehen. Ich- ich bin freiwillig zurück in die Vergangenheit gegangen und dachte wenn ich so tue als wäre nie was passiert dann würde nichts komisch werden. Aber ich kann nicht. Ich kann die Tatsachen nicht ignorieren. Was passiert ist, ist nunmal passiert und ich kann es nicht ignorieren. Vor allem seit ich hier bin.. sieht mich jeder so an als wäre ich der schlimmste Mensch. Eine Untreue Frau. Mein Vater glaubt das zwar nicht mehr und es fiel mir verdammt schwer ihm zu verzeihen mich verstoßen zu haben aber ich wollte nicht, dass wir zerstritten sind wenn ihm was passiert. Ich bin sauer auf den Rest meiner Familie. Mein Vater war ein Sturer Mann und ein zu Stolzer aber die anderen.. 6 Jahre und keiner. Niemand hat mich jemals kontaktiert. Es hätte mich so glücklich gemacht wenn nur einer sich ein einziges mal bei mir gemeldet hätte aber das hat niemand. So wütend ich auf sie alle bin ihre verachtenden Blicke sind schlimmer als meine Wut. Mein großer Bruder hat mich so angesehen als wäre ich eine Schlampe. Es tat so weh. Es tut immer noch weh. Sie haben mich nicht einmal angesprochen, als ich selber gekommen bin. Ich habe sie zwar ignoriert aber ich hätte ihnen alles verziehen hätten sie mich einfach angesprochen mich in den Arm genommen und gesagt, dass alles gut ist aber kein einziger hat das getan. Ich hab es versucht. Aber ich kann nicht. Ich werde meinem Vater sagen, dass ich nicht mit meinem Ex-Mann arbeiten kann und werde wieder nachhause fahren. Weit weg von all dem hier, was mir Schmerz zugefügt hat." platzte es alles aus mir raus und seine Augen wurden glasig.

Er zog mich in eine unerwartete Umarmung und ich konnte mir die Tränen nicht zurückhalten. Auch er fing an zu schluchzen und ich spürte wie mein Oberteil nass wurde.

SOOO BITCHES NEUES KAPITEL

HOFFE ES GEFÄLLT EUCH❤️

Zwangsheirat: Verliebt in meinen Ehemann?Where stories live. Discover now