Sie konnte sich selbst nicht erklären wieso, doch an diesem Abend wartete Logan vor dem knisternden Feuer des Kamins, bis die Flammen zu Glut und ihre Finger taub geworden waren.
Vielleicht, weil Freds Wärme sie nicht verließ. Vielleicht, weil seine Worte in ihren Ohren klingelten wie ein Rufgesang, dem sie nicht mehr widerstehen konnte. Du liebst ihn nicht. Du magst mich.
Und wenn sie ganz still war, wenn Logan ihre Augen schloss und ihren Rücken spannte, dann verspürte sie überall dort, wo Fred sie berührt hatte, noch immer ein seichtes Prickeln unter ihrer Haut. Als hätte er einen Teil von sich dort gelassen.
Der Gemeinschaftsraum der Ravenclaws war mittlerweile leer, auch die letzte Gruppe Drittklässler hatte sich mit ihren Gobsteinen in den Schlafsaal geschlichen und Logan hatte schon drei Mal nachgesehen: Naome, Anne und Corben waren noch immer nicht zurück. Nicht einmal Chos dunkles Haar glitzerte auf ihrem weißen Kissen.
Es war als hätte der Erdboden sie verschlungen, denn an anderen Tagen blieben sie nie so lange weg. An anderen Tagen schlug die Turmuhr im Zentralgebäude nicht zwölf, wenn sie noch fehlten.
Logan verharrte also unabdingbar auf ihrem Platz am Sofa; manchmal, wenn sie sich nicht mehr konzentrierte, glitten ihre Augen zu. Doch aus irgendeinem Grund brannte in ihr das Verlangen, jemanden zu sehen; mit jemandem zu sprechen. Als hoffe sie, irgendwer konnte ihr all die Sehnsucht nach ihrer Bindung zu Fred aus dem Verstand fegen – oder ihr zugestehen, wie berechtigt sie war. Irgendwer, der ihr ihre Fehler verzieh; irgendwer, der Corben war. Allerdings kam Corben nicht zurück.
So lange, bis um halb eins die Gemeinschaftsraumtür aufschlug.
So laut, Logan zuckte aus ihrem Schlaf und war prompt hellwach.
„Was ist los?", schoss sie hervor, bevor sie das einstürzende Chaos zuordnen konnte.
Eine Schülerschaar war eingefallen, Naomes Bruder allen voran, Ruß im dunklen Haar und Brixton hintenan, eine Schramme an der Stirn – Logan kämpfte sich durch sie hindurch.
„Wo seid ihr gewesen?"
„DA", war alles, was sie hörte. Ein beißendes Keuchen, das Naome kaum atmen ließ. Vor Schmerz presste sie ihren Handballen in die Seiten.
Irgendwer hinter ihnen schlug die Türe zu. Logan hatte Naome noch nie panisch gesehen. Und jetzt wünschte sie sich, sie könnte den Anblick aus ihrem Gedächtnis löschen, doch Naome starrte sie immer noch an, als sie sagte, was Logan die Nackenhaare zu Berge stehen ließ: „Aufgeflogen. Umbridge."
„Bei Merlin, was –", hatte Logan ansetzen wollen, wich zwei Drittklässlern aus, von denen eine weinte und ihr Begleiter humpelte. Naome hatte sie so fest am Arm gepackt als müsse sie ihr dringend noch etwas sagen, aber Logan hatte sich schon auf die Zehenspitzen gestellt, ihr Blick war die Gruppe entlanggewandert, da – „Corben!"
Der Junge im nachtblauen Mannschaftshoodie fuhr herum. Auch er atmete schwer, durchquerte ihre Distanz binnen Sekunden und Logan war noch nie so froh gewesen, ihn vor sich zu sehen. Auch, wenn er aus einem tiefen Riss unter seiner Augenbraue blutete.
„Jemand hat uns verpfiffen", zischte er, ließ aber zu, dass Logan ihm den Stoff ihres Sweaters auf die Wunde drückte. Ein dünnes Rinnsal seines Blutes sickerte in ihren Saum. „Wir stehen auf Umbridges Abschussliste."
„Wenn sie uns alle erkannt hat." Naome hatte aufgehört, die Fäuste in die Seite zu stemmen und verschränkte sie vor ihrer Stirn. Sie hatte noch nie so blass ausgesehen.
Logan sah sich um. „Wo ist Anne?"
Eine Fünftklässlerin hinter ihnen zog Glassplitter aus ihrem Haar.

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THE OUTCOME » fred weasley ✓
Hayran Kurgu❝They made you into a weapon and told you to find peace.❞ [FW] | © cxrls_ | 2019/2020 | German Der Tag, an dem sie Maden Boltons Familie töten, ist ein Samstag. Und der Zauberstab, mit dem alle unverzeihlichen Flüche geschickt werden, ist ihr eigene...