22 | nachwirkungen.

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„Ihr habt gut gespielt."

Logan hielt inne.

Sie hatte ihn kommen hören, mit dem Rascheln seines Trainingspullovers und dem Klang des Lächelns auf seinen Lippen. Etwas, das ihr langsam viel zu bekannt vorkam.

Fred Weasley trat durch den flimmernden Sonnenschein an sie heran und die letzten Gespräche abseits des Spielfelds verblassten. Die Ränge hatten sich gelehrt und der Donner war verschwunden.

Logan schenkte ihm ein Schmunzeln, während sie ihren treuen Nimbus 2000 an seinen Platz in der Besenkammer lehnte. In den Umkleidekabinen, die sie flankierten, prasselten die Duschen. Aus der linken Hütte drang feierlicher Siegesgesang. In der rechten war es still.

„Wie geht es deiner Hand?", fragte sie, als sie sich zu Fred herum drehte.

Die gerötete Haut um seinen Handrücken spannte, als er seine Finger streckte. Sie wusste, dass es brennen musste, doch er verzog keine Mine. Bloß ein Achselzucken: „Könnte schlimmer."

Dabei hatte sie die Narbe bluten sehen, als er einen Klatscher übers Feld geschmettert hatte. Sie entfloh seinem Blick und das drängende Gefühl der vergangenen Nacht verfolgte sie, als er sich an ihr vorbei zu dem Besenschrank schob. Sein Atem an ihrem Ohr hatte sich gut angefühlt.

„Fred, du solltest -" Sie brach ab. Er wusste, was sie sagen wollte.

„Niemand geht damit zu Dumbledore."

Es war keine Feststellung, vielmehr eine Anweisung, bevor er galant die Tür zwischen ihnen zufallen ließ. Dann vergrub er die Hände in den Taschen.

Logan lehnte sich gegen den Besenschrank. „Danke fürs Klatscher-Fernhalen eben."

Belustigt blinzelte Fred gegen das gleißende Sonnenlicht. Die Überraschung war aus seinem Blick verschwunden, trotzdem hatte sein Ausdruck Logan bis in die Kabine verfolgt.

„Ich weiß, dass das eigentlich nicht üblich ist", sagte sie und konnte das Rasen ihres Pulses immer noch spüren, wenn sie nur daran dachte. Es war wichtig. Also holte sie tief Luft und flüsterte: „Warum hast dus getan?"

Fred zog die Schultern vor. „Kurzschlussreaktion. Ich glaube einfach, die Bettdecken des Krankenflügels stehen dir nicht."

„Dann muss ich mich ja fürs doppelte Retten bedanken."

Galant deutete Fred eine Verbeugung an: „Ein Danke reicht."

Aber sie wusste, das George und Alicia ihn dafür noch nach Abpfiff gescholten hatten. Auch Corben war sich durch die Haare gefahren, als sie zurück in ihre Kabine schlichen: „Sag, was du willst, aber das war verdammt komisch."

Insgesamt hatte Corben ihre Niederlage gut hinuntergewürgt. Wie labbrigen Zwieback, dessen Nachgeschmack er noch nicht schmeckte. 

Als sie, nachdem sie für mindestens eine Minute noch ungläubig an Ort und Stelle gehangen hatten, am Boden landeten, hatte er nicht reagiert, wie Logan erwartet hätte. Denn eigentlich wollte sie ihn schreien sehen. Oder toben. Wütend oder entrüstet, denn das waren all die Dinge, die ihr durch die Brust geschossen waren, als Harry auf Georges Schultern den Schnatz in den Himmel gestreckt hatte. Sie hatten besser gespielt, sie hätten all diesen Applaus kriegen müssen.

Doch Corben hatte nichts davon gezeigt. Auch, wenn er bleich und mit so fest aufeinander gepressten Lippen ausgesehen hatte als würde er seinen Feuerblitz auf den Boden schmettern wollen - am Ende hatte er es nicht getan. Er hatte bloß die aufgelöste Cho, die voller Entschuldigungen zu ihnen hinüber gerannt kam, umarmt. So fest, bis er ihre Schultern schüttelte: „Vergiss es, Cho, das war meine Anweisung, meine Fehlentscheidung. Harrys Besen ist schneller, du hast alles richtig gemacht- So ist das Spiel."

THE OUTCOME » fred weasley ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt