13 | propheten.

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Corben brauchte drei Tage, bis er einen zusammengeschnürten Berg an Zeitungen auf Logans Geschichtsbuch patschen ließ.

Der Gemeinschaftsraum der Ravenclaws war verlassen, bloß in der hinteren Ecke beugten sich zwei Drittklässler über ein Schachbrett.

„So", hörte Logan Corben seufzen, doch ihre Augen waren vor Verblüffung ausschließlich auf den Stapel gepinnt „das ist alles, was ich kriegen konnte."

Sie musste sich zwingen, ihren Mund nicht offen stehen zu lassen. „Ich glaube, ich schulde dir was."

Mit einer unwirschen Handbewegung fuhr Corben durch sein dunkles Haar.

„Höchstens mal ein Butterbier."

Amüsiert musterte er, wie Logan den Batzen an Ausgaben beiläufig unter den Tisch gleiten ließ.

 „Oder wir gewinnen einfach direkt das erste Spiel, dann wär deine Schuld auch beglichen."

Jetzt schielte sie zu ihm empor. „Wann ist denn das erste Training, steht schon ein Termin?"

Seine Mundwinkel verzogen sich. „Bin noch in der Diskussion mit Johnson und McGonnagall, dass die Gryffindors Montags erst nach uns dran sind. Die hinterlassen immer ein Chaos im Besenschrank." Er raffte sich die Ledertasche zurecht, die er über seine Schulter geworfen hatte. „Glaub mir, ich lass dich wissen, wann's losgeht."

Mit einer Hand auf den vielen Zeitungen, die sich bis an ihre Wade stapelten, sah Logan dabei zu, wie Corben ging. Und fragte sich, ob es ihm nicht vor Neugier in den Fingern juckte, herauszufinden, wonach sie suchte. So ähnlich, wie es ihr in den Fingern juckte, zu erfahren, was für ein Geheimnis er mit Robert teilte.

Allerdings fragte Corben kein Mal danach, was Logan mit einem solchen Berg an Zeitschriften von vor füfzehn Jahren wollte. Er schenkte ihr bloß manchmal einen Blick, während dem Mittagessen oder nach Zauberkünste, der sie wissen lies, dass sie von nun an Verbündete waren. Verbündet in nichts Besonderem, aber verbündet.

In Hogwarts hatte sich derweil das Thema der bald startenden Quidditchtrainings zum Lieblingsthema auf den Fluren entwickelt und nun, da alle Mannschaften ihre Mitglieder ausgewählt hatten, waren die ersten Wetteinsätze über den diesjährigen Meisterschaftstitel längst über die Haustische geschoben worden.

„Du weißt schon, dass du uns noch eine Erklärung schuldig bist?", erklang am Dienstag Georges belustigte Stimme, als Logan sich grade auf den Weg zu Wahrsagen gemacht hatte.

Er und sein Bruder waren aus den Verwandlungskorridoren ausgeschert und balancierten verräterisch volle Pappkisten unter ihren Armen.

Überrascht sah Logan zu ihnen auf, doch Fred warf ihr bloß einen zynischen Blick zu.

„Du kannst nicht einfach McLaggens Trumpfkarte im Quidditch werden, ohne uns einzuweihen. Das grenzt an Hochverrat."

Logan nahm ihm einen Karton ab, den er zwischen Kinn und Brust eingeklemmt hatte. Zahlreiche Kügelchen rappelten darin umher.

„Ich kann schon, wenn ihr meint, den Meisterschaftspokal so sicher zu haben."

Theatralisch verzog Fred die Miene. „Und ich dachte, wir würden dich in voller Gryffindormontur auf den Rängen erleben. Als größter Fan!"

George seufzte in den Korridor hinein. „Wie du uns anfeuerst. Zujubelst. Anschmachtest -"

Dumpf donnerte Logan ihm den Pappkarton auf seinen Stapel und versperrte ihm so die Sicht - George musste einen Ausfallschritt wagen, um die Balance zu halten.

„Aber jetzt mal ernsthaft", beteuerte Fred und beugte sich an Logan heran. Seinen taumelnden Bruder ignorierte er „das war ein cleverer Schachzug von McLaggen. Die Neue zu nehmen. Verdammt, keiner weiß wie gut du bist, nichtmal wir können dich einschätzen."

THE OUTCOME » fred weasley ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt