78 | die familie slytherin.

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Als Logan das nächste Mal auf festem Boden landete, versanken ihre Füße im Matsch.

Fred donnerte neben ihr auf die Knie. Sein Keuchen rasselte durch die Abendluft, die lau entlang der Tannenzweige des Waldrandes wog, an dem sie ausgekommen waren.

Beim dritten Mal trieb es ihr nicht mehr so viel Salz in die Augen, also rappelte sie sich an der Rinde auf, noch bevor Fred sich auf die Beine kämpfte. Den Kompass behielt Logan in ihrer Hand.

Um sie war es still. Irgendwo in der Ferne pfiffen Vögel durch Baumwipfel und was vor Shell Cottage noch das wattige Rot eines Sonnenunterganges gewesen war, versank hier im Landesinnern hinter einer dicken Wolkenschicht.

„Und jetzt?", kam es von Fred, der die Hände in die Seiten stemmte und Logan schmerzvoll daran erinnerte, wie sie gemeinsam mit Rob auf den Dielen des Grimmauldplatzes gelandet war. Vielleicht hätte sie ihm sagen sollen, wie arg es die Eingeweide verpresste. „Kennst du diesen Ort?"

Logan sah sich um. Für einen Moment hätte sie sich vielleicht einbilden können, dass es Irland war. Einer der südlichen Wälder oder der Rand der Grassteppe in der nähe von Reeds Haus. Doch wenn sie den Lehmpfad entlang schielte und die Steinmauer musterte, vor der er mündete, wusste sie: Hier kannte sie sich nicht aus.

Sie schielte auf die Windrose in ihrer Hand.

„Keine Ahnung, wo wir sind. Aber ich glaube, wir sind hier richtig."

Ihre Sohlen schmatzten im Schlamm, als sie sich um die letzte Baumreihe schoben und so einen Blick auf die Lichtung erhaschten, die die Steinmauer umrahmte.

Fred umschlang seinen Zauberstab. Logan hingegen umkrallte den Kompass.

„Es ist die Hütte", befand sie. Im letzten Schatten der Tannen blieben sie stehen. „Der Kompass zeigt direkt darauf."

Und wenn Logan sich nicht irrte, wenn es überhaupt irgend möglich war, dann tat er das stärker und entschlossener als je zuvor. Als zöge er sie über die Wiese davon.

Aber Logan gehorchte ihm nicht. Sie blieb stehen, am Rande des Waldes und an der Ecke zu einem Kiesweg, aus dem sich der Lehmpfad formte. Der Kiesweg zog sich einen Hügel hinab von dannen, in die Silhouette eines ruhig da liegenden Dorfes. Vor ihnen hingegen, ummantelt von den Kiefern und der Finsternis des Waldes, thronte ein Haus. Falls es überhaupt eines war, denn viel mehr war es eine Ruine, eine hölzerne Hütte mit zersplitterten Fenstern und wild sprießender Wiese zwischen Kiesweg und Tür.

Fred stemmte sich gegen die Mauer. „Na ich wett, da wohnt niemand mehr."

„Wir müssen da rein."

„Halt."

Bevor Logan auch nur einen Schritt tat, griff Fred ihr Handgelenk.

„Stopp", wiederholte er. „Vertrau mir."

Zögerlich ging sie mit ihm gemeinsam neben der Steinmauer in die Knie.

Wenn sie von hier den Kopf schräg legte und Freds Blick auf die Hütte folgte, flirrte in der Dämmerung über der Wiese die Luft.

„Was ist das?", fragte Logan, während Fred einen Kieselstein umgriff – und ihn auf die Wiese fletschte.

Einen Augenblick lang war es still.

Dann zerriss ein berstend lauter Knall die Luft. Die Wiese rund um die Hütte explodierte, schoss in die Höhe und ließ einen kreisrunden Graben zurück, dessen Lehm in Logans Nase brannte.

„Was bei Merlins –"

Fred war gegen die Mauer gepoltert, feuchte Erde rieselte auf sie nieder. Keuchte: „Minen. Das Ding ist gesichert."

THE OUTCOME » fred weasley ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt