🐕 Treudoofes Riesenbaby

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Mit halbgeschlossenen Augen stehe ich in der Küche und stelle gerade eine Tasse unter den Vollautomaten, als ich das Klappern eines Schlüsselbundes höre

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Mit halbgeschlossenen Augen stehe ich in der Küche und stelle gerade eine Tasse unter den Vollautomaten, als ich das Klappern eines Schlüsselbundes höre. Meine Schwester ist da. Juhu! Das wird ein Spaß. Halbherzig drehe ich mich um und das Erste, dass ich sehe, sobald die Tür geöffnet wird, ist ein heller wuscheliger Kopf, der sich von links nach rechts dreht, dann folgt ein freudiges Bellen. Apollo hat mich also entdeckt. Meine Mundwinkel zucken, als ich mich wieder meiner eigentlichen Aufgabe widme, denn ohne einen starken Kaffee bin ich morgens einfach nicht zu gebrauchen. Das Klackern seiner Krallen auf dem Parkettboden verrät mir, dass das Riesenvieh auf dem Weg zu mir ist und schon wenige Sekunden später stupst er mit seiner Schnauze gegen meinen Oberschenkel.

»Guten Morgen, Großer«, brumme ich und senke einen Arm, um über den Kopf des irischen Wolfshundes zu streichen.

Hinter uns kommt Giorgia in die offene Küche gestöckelt. »Bist du eben erst aufgestanden?«

»Wie kommst du denn darauf? Was hat mich verraten?« Bisher hat sie mein zerknautschtes Gesicht noch nicht gesehen.

Sie stellt eine weiße Pappschachtel auf der Theke ab und schwingt sich auf einen der Hocker. »Die abstehenden Haare und deine Aufmachung.«

Aufmachung? Im Moment trage nichts weiter als ein Paar dunkelblauer Shorts. Giorgia kann froh sein, dass ich nach dem Aufstehen die Geistesgegenwart besessen habe, mir die Unterhose überzustreifen. Ich schlafe nackt und hin und wieder laufe ich auch schon mal textilfrei in die Küche, um mir einen Kaffee zu holen, ehe ich duschen gehe.

»Außerdem siehst du aus, als hättest ihr gestern mächtig über die Stränge geschlagen.«

Smart Girl!

Wie erwartet hat mein Cousin Michele nicht lange durchgehalten und sich bereits nach zwei Bierchen auf den Heimweg gemacht. Dafür war sein großer Bruder Alessandro umso munterer. Gleich mehrere der anwesenden Frauen in der Bar interessierten sich für ihn, entschieden hat er sich am Ende für eine kleine Asiatin mit großen mandelförmigen Augen. Daniele und ich konnten uns ebenfalls nicht über mangelndes Interesse beklagen, aber ich habe die Gesellschaft des Gins vorgezogen und mich gegen halb eins von einem Taxi nach Hause fahren lassen. Allein wohlgemerkt! Ich habe es wirklich versucht, aber selbst nach fünf Drinks spukte mir Miss Hazard noch immer im Kopf herum. Die gertenschlanke Blondine namens Dinah, die immer wieder versuchte, mich zu sich einzuladen, konnte mich nicht wirklich ablenken. Unter normalen Umständen wäre ich gern auf ihr Angebot eingegangen, aber der gestrige Tag war alles andere als normal.

»Kann schon sein«, gebe ich wortkarg zurück und bin erleichtert, als der Kaffee endlich durchgelaufen ist. Rasch hebe ich die Tasse hoch, puste kurz auf die heiße Flüssigkeit und nippe daran. Sobald der erste Tropfen des schwarzen Muntermachers auf meine Zunge trifft, kann ich mir ein zufriedenes Stöhnen nicht verkneifen.

Apollo lässt sich neben mir nieder und blickt erwartungsvoll zu mir auf. Dieses überdimensionale Fellknäuel weiß genau, dass ich hier irgendwo Leckerli für ihn verstecke.

Temptation - Cheeky Beauty & Cocky Bastard (OMEN-Reihe Part 1)Where stories live. Discover now