📄 Tag der Wahrheit

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Ausschlusswahrscheinlichkeit des Putativvaters: 99,9999%

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Ausschlusswahrscheinlichkeit des Putativvaters: 99,9999%

Seit einigen Minuten starre ich auf das Blatt Papier in meiner Hand, lese diese eine Zeile immer und immer wieder.

Die Vaterschaft ist ausgeschlossen. Nilas Tochter ist nicht mein Kind.

Ich wusste es.

Erleichtert lasse ich das Schreiben sinken, lehne mich auf dem Stuhl zurück und schließe die Augen, um kurz aufzuatmen. In den letzten Tagen stand ich dermaßen unter Strom, dass ich kaum entspannen konnte. Tagsüber konnte ich kaum stillsitzen und nachts kam ich nur für wenige Stunden zur Ruhe. Nicht mal der Sex mit Meriya konnte mich wirklich erleichtern.

Die Anspannung fällt schlagartig von mir ab, so als würde mir jemand mit einem Hammer eine überziehen. Ich gähne herzhaft und reibe mir mit beiden Händen über die Wangen.

Obwohl ich froh darüber bin, nicht aus heiterem Himmel eine Tochter zu bekommen, so empfinde ich auch jede Menge Mitgefühl mit der kleinen Lyra. Wieder ist ein potenzieller Vater weggefallen. Ich schnappe mir mein Telefon und suche in der Liste der zuletzt geführten Anrufe nach Nilas Nummer. Was zur Höhle hat sie damals getrieben, wenn sie nicht mal weiß, wer sie geschwängert hat?

Nachdem ich den grünen Button gedrückt habe, halte ich mir das Handy ans Ohr, drehe mich mit dem Stuhl herum und blicke aus dem Fenster hinaus auf den Hinterhof, wo gerade ein Angestellter einer örtlichen Landschaftsgartenfirma den Rasen mäht.

»Matteo?« Nilas Stimme klingt ein wenig schrill und ich zucke zusammen.

»Ja«, sage ich trocken und klopfe mir mit der freien Hand auf den Oberschenkel. »Bist du wieder in Washington?«

»Ja, seit zwei Tagen.«

»Dann komme ich rüber.«

»Was? Warum denn?«, will sie überrascht wissen, räuspert sich. »Hast du schon ein Ergebnis?« Die letzte Frage kommt so leise, dass ich sie nur schwer verstehe.

»Ja, ich habe es vor einer halben Stunde erhalten.«

»Und?«

»Darüber möchte ich nicht am Telefon reden«, erkläre ich entschieden. »Ich werde mir gleich einen Flug buchen und komme am Wochenende nach Washington.«

Nila ist mucksmäuschenstill am anderen Ende der Leitung und ich sehe nach, ob die Verbindung möglicherweise abgebrochen ist. »Nila? Bist du noch dran?«

»Ja. Tut mir leid, ich war gerade in Gedanken.«

Kann ich mir vorstellen. Wahrscheinlich denkt sie, dass ich nur vorbeikomme, um meine Tochter kennenzulernen. So ganz falsch ist diese Annahme nicht. Obwohl wir nicht miteinander verwandt sind, so möchte ich dieses kleine unschuldige Mädchen doch treffen. Wenigstens ein Mal.

»Geht das für dich in Ordnung oder hast du bereits andere Pläne?«

»Nein, das passt schon.«

»Gut. Ich schreibe dir, sobald ich weiß, in welchem Hotel ich ein Zimmer bekommen habe.«

Temptation - Cheeky Beauty & Cocky Bastard (OMEN-Reihe Part 1)Where stories live. Discover now