Wie reagierst du, wenn du statt der Stelle als Marketing Managerin lediglich die freie Stelle als persönliche Assistentin des arroganten Chefs bekommst?
Meriya Hazard ist zuerst geschockt, dann wütend. Was bildet sich dieser arrogante Italiener eige...
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Ich öffne die Fahrertür des Mietwagens und lasse mich auf den Sitz fallen. Es ist gerade mal neun Uhr morgens, und eigentlich würde ich jetzt noch mit Meriya im Bett liegen, dösen und kuscheln. Oder auch ein wenig rummachen, aber das müssen wir verschieben, denn wir haben einen Termin. Die kleine Lyra erwartet uns. Wenn ich Nilas Nachricht von gestern Glauben schenken darf, dann freut sie sich sogar schon darauf, die Freunde ihrer Mutter kennenzulernen.
Vorhin hat Nila ein weiteres Mal geschrieben, um uns wissen zu lassen, dass ihre Tochter heute einen guten Tag hat und sich für unseren Besuch extra das Prinzessinnenkleid angezogen hat. Als ich diese Worte gelesen habe, bildete sich ein Knoten in meinem Hals. Es berührte mich zutiefst, dass sich das Mädchen für zwei Fremde gezielt hübsch machte.
»Ich habe gegoogled«, sagt Meriya und steigt auf der Beifahrerseite an. »Wir kommen auf dem Weg an einigen Geschäften vorbei, wo wir ein Geschenk besorgen können.«
»Woran denkst du genau?«
»Keine Ahnung. Bisher musste ich noch nie was für ein Kind ihres Alters kaufen. Etwas das ihren Interessen entspricht, sollte doch möglich sein.«
»Also was mit Pferden oder Ballett«, vermutete ich.
»Oder zum Thema Prinzessin, immerhin scheint sie das zu interessieren, wenn sie sich schon wie eine anzieht.« Auf Meriyas Lippen breitete sich ein sanftes Lächen aus.
Sobald sie sich angeschnallt hat, starte ich den Motor und folge ihrer Wegbeschreibung zu einer Mall. Zielsicher steuern wir auf einen Spielzeugladen zu, in dem ich ein Krönchen, ein Spielzeugpferd mit seidenweicher schwarzer Mähne und eine Ballett-Barbie kaufe. Die nette Verkäuferin packt die einzelnen Geschenke in glitzerndes Papier ein und wir verlassen den Laden mit einem Hochgefühl.
»Lass uns noch kurz in das schnuckelige Café draußen gehen«, schlägt Meriya vor und hakt sich bei mir unter. »Dort habe ich vorhin echt süße Cupcakes gesehen. Davon können wir Lyra, doch welche mitnehmen.«
Wenn sie das für eine gute Idee hält, werde ich bestimmt nichts dagegen einwenden. Als wir das Café betreten, klingelt über der Tür ein kleines Glöckchen, um unseren Besuch anzukündigen. Eine junge Frau mit einem pinkfarbenen Bob, die gerade die Auslage mit frischen Sandwiches auffüllt, hebt den Kopf und lächelt uns freundlich an.
Meriya steuert die Theke an und gibt dann ein entzücktes Seufzen von sich. »Matteo, sieh dir nur all die niedlichen Schmetterlinge auf den Cupcakes an. Die würden Lyra sicher gefallen.«
Ich stelle mich neben sie und lasse den Blick über das Angebot wandern. Tatsächlich. Es gibt ein Tablett mit bunten kleinen Küchlein, auf deren Spitze jeweils ein detailgetreuer Butterfly thront. Mal sind die Flügel ausgebreitet, mal halb zusammengeklappt.
»Die sehen echt toll aus. Sollen wir von jedem einen mitnehmen?«, frage ich und zücke schon mal die Geldbörse.
Meriya nickt zustimmend und gibt unsere Bestellung auf. Eifrig macht sich die Bedienung ans Werk, holt einen quadratischen lilafarbenen Karton aus dem Regal und setzt dann vorsichtig die vier Cupcakes hinein. Ich bezahle und nehme die Backwaren an mich, um sie sicher zu dem Mietwagen zu transportieren.
