Wie reagierst du, wenn du statt der Stelle als Marketing Managerin lediglich die freie Stelle als persönliche Assistentin des arroganten Chefs bekommst?
Meriya Hazard ist zuerst geschockt, dann wütend. Was bildet sich dieser arrogante Italiener eige...
Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.
Ich schiebe die Skizzen und Notizen zusammen und stecke sie in einen Umschlag, den ich anschließend in die oberste Schublade des Schreibtisches lege. Es ist Freitagnachmittag – Feierabend! Und ich habe noch einiges zu erledigen, ehe Meriya später zu mir kommt. Während der Woche haben wir uns nur bei der Arbeit gesehen, da ich dank zwei Abendessen mit Klienten, einem Boxtraining mit Daniele und unseren beiden Cousins sowie einem Treffen mit meinen Großeltern ausgelastet war.
Apollo liegt in der offenen Tür zu meinem Büro und sieht erwartungsvoll zu mir herüber.
»Wir fahren gleich«, erkläre ich und sehe mich ein weiteres Mal nach allen Seiten um, aber es schaut alles ordentlich aus. Nichts, was der Putzfrau im Weg herumliegt, wenn sie am frühen Abend vorbeikommt.
Noah steckt seinen Kopf in den Raum und klopft gegen den Türrahmen. »Hast du eine Minute?«
»Klar, noch bin ich ja hier«, sage ich und er kommt hereingeschlendert.
Apollo folgt ihm und stellt sich neben ihn, um ein paar Streicheleinheiten abzustauben. Mein Freund und Geschäftspartner krault ihn geduldig hinter den Ohren.
»Ich hatte vorhin ein Gespräch mit Gaby und Meriya«, beginnt er und lässt sich auf einem der Besucherstühle vor dem Schreibtisch nieder.
»Worum ging es?« Erstaunt sehe ich ihn und setze mich ebenfalls auf meinen Stuhl. »Gibt es Probleme, von denen ich bisher nichts weiß?«
»Nein, nein ...«, winkt er ab und lehnt sich entspannt zurück. »Ich habe sie lediglich um ihre Meinung zu den drei Bewerberinnen gefragt.«
Ach ja. Heute hatten wir die Bewerbungsgespräche für den Posten am Empfang. Alle drei Frauen machten auf mich einen wirklich kompetenten Eindruck. Im Gegensatz zu unserer derzeitigen Sekretärin und Empfangsdame sahen sie alle normal aus, nicht aufgemotzt.
»Und was haben sie gesagt?« Neugierig tippe ich mir mit einem Finger gegen das Kinn. »So richtig können sie die Damen nicht einschätzen, immerhin waren sie bei den Gesprächen nicht dabei.«
»Stimmt schon, aber ich haben ihnen die Bewerbungsunterlagen gezeigt und erzählt, welchen Eindruck wir vier von ihnen haben.«
»Okay.«
»Gaby ist natürlich für die junge Mutter«, erwidert er lächelnd und ich nicke, da ich mir das bereits gedacht habe.
Momentan ist unsere Marketing-Managerin so hormongesteuert, dass sie schnell rührselig wird. Das sie sich für die junge Mutter stark macht ist daher nur logisch.
»Und Meriya?«
»Sie schwankt zwischen der früheren Callcenter-Mitarbeiterin und der erst kürzlich hergezogenen Mittvierzigerin.«
»Dann sind wir ja genauso schlau wie zuvor.« Auch wir konnten uns bisher auf keine der Kandidatinnen einigen, denn jede von ihnen hat ihre Vor- und Nachteile.
