Wie reagierst du, wenn du statt der Stelle als Marketing Managerin lediglich die freie Stelle als persönliche Assistentin des arroganten Chefs bekommst?
Meriya Hazard ist zuerst geschockt, dann wütend. Was bildet sich dieser arrogante Italiener eige...
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Lässig schlendere ich am Montagmorgen in den Konferenzraum, wo Shirley gerade zwei Kannen Kaffee in die Mitte des ovalen Tisches stellt. Owen und Evan haben sich bereits einen Platz gesucht.
»Guten Morgen«, grüßt mich unsere Sekretärin, doch ihr Lächeln wirkt aufgesetzt. Sie trägt ein dunkelblaues Kleid mit einem recht tiefen Ausschnitt, dank dem ihre Fake-Titts nicht zu übersehen sind. Die aufgespritzten Lippen sind knallrot geschminkt und ihre Haare hat sie kunstvoll auf dem Kopf aufgetürmt. Warum hat sie sich so aufgebrezelt?
Wir haben sie selbstverständlich darüber informiert, dass wir nach einem Ersatz für sie suchen, da wir mit ihrer Arbeitsmoral nicht einverstanden sind. Zu sagen, dass sie enttäuscht war, wäre untertrieben. Seitdem lässt sie keine Gelegenheit aus, uns zu zeigen, dass sie angepisst ist. Wahrscheinlich zählt sie schon die Tage, bis sie ihre sieben Sachen packen kann. Nur noch vier Wochen, liebste Shirley!
»Morgen«, erwidere ich und lasse mich auf dem Stuhl gegenüber von Evan fallen.
Shirley verlässt den Raum und schließt geräuschvoll hinter sich die Tür. Ein wirklich ladyliker Abgang!
Während Owen etwas auf dem Handy liest, blättert Evan in irgendwelchen Unterlagen.
»Was ist denn so früh am Morgen schon so interessant?«, will ich wissen, drehe die Tasse auf dem kleinen Teller herum, schnappe mir eine der Kannen und gieße Kaffee ein.
»Die Bewerbungsunterlagen der drei Ladys«, murmelt Owen und hebt kurz den Blick, um mir zu zunicken.
»Und? Hast du doch noch ein Haar in der Suppe gefunden?« Grinsend führe ich die Tasse zum Mund und nippe daran.
»Nö, sie sind wirklich kompetent und geeignet«, findet unser Hoch- und Tiefbauspezialist. »Sie passen alle drei zu uns.«
»Besonders Ms. Sharpe, stimmt's?« Owen legt das Telefon auf den Tisch und zieht sich ebenfalls die Kaffeekanne heran. »Ich glaube, unser lieber Evan hat sich in eine der Bewerberinnen verguckt.«
»Quatsch«, kommt es sofort von unserem Kumpel und Geschäftspartner. »Ich überlege krampfhaft, warum sie mir so bekannt vorkommt beziehungsweise wem sie ähnlich sieht.« Auf seiner Stirn bilden sich tiefe Furchen und er fährt sich mit einer Hand durchs Haar.
»Zeig mal«, sage ich und wackele mit den Fingern, damit er die Bewerbung rüber reicht. Evan schiebt ein paar Blätter über den Tisch und ich konzentriere mich auf das Foto von Ms. Sharpe. Sie hat lange braune Haare mit blonden Strähnen, braune Augen, volle Lippen und ein bezauberndes Lächeln. Mir kommt das Interview mit der jungen Frau in den Sinn, bei dem sie ein weißes Kleid getragen hat, dass ihren üppigen Rundungen schmeichelte. Schon damals hat Evan sie kaum eine Sekunde aus den Augen gelassen. Ich dachte, sie hätte sein Interesse geweckt, doch anscheinend erinnerte sie ihn einfach nur an jemanden.
»Also ich kenne sie nicht«, merke ich an und reiche den Lebenslauf an Owen weiter, der ebenfalls den Kopf schüttelt.
