Kapitel 23.: Sie lebt?!

395 20 2
                                    

~•~

Es war dunkel.
Das hatte die Dunkelheit so an sich.
Zugleich war es aber auch hell.
Hell und warm.
Eine Wärme, welche jeden dazu einlud liegen zubleiben, doch Yuri kannte diese Wärme.
Sie war falsch.
Unecht.
Verräterisch.
Sie lügte jeden an und man durfte sich nicht in diesen Bann ziehen lassen.
So stand Yuri auf und sah sich suchend um.
Wo steckte sie?
Sie war doch sonst nicht so schüchtern!

Was verleitet dich denn hierher?

Gefunden.

Ich brauche deine Hilfe.

Nichtmal ein Hallo? Sind wir schon soweit?

Yuri seufzte.
Sie hatte echt keine Lust auf so eine Diskussion mit ihr.

Ich bin vermutlich tod, da kann ich dich doch zuerst um deine Hilfe bitten und danach Hallo sagen?

Hast ja recht. Komm her, Kleine!

Die blaue Chakra Faust der riesen Katze erschien vor Yuri und, über den Spitznamen die Augen verdrehend, schlug sie ein.

~•~

"Jiraiya, du kannst nichts mehr bewirken. Lass sie endlich gehen."

Tsunade verstand zwar noch immer nicht die Verbundenheit welche ihr Teamkamerad zu der Nukenin fühlte, doch so langsam sollten sie aufbrechen und zurück nach Konoha.

Gerade, als Jiraiya aufstehen wollte, fing an, sich Yuri's Brustkorb wieder zuheben und zusinken an.
Yuri atmete.
Yuri lebte.

"Wie ist das möglich?", rätselte Tsunade, doch bevor sie eine Antwort bekam, gingen von Yuri Unmengen an Chakra aus.
Die Senju zog den Sannin noch rechtzeitig in sichere Entfernung als eine Chakra Druckwelle von der Yosome ausging.
Sie öffnete ihre Augen, setzte sich aufrecht hin, stand auf und betrachtete die Wunde, welche ihr das Katana des Anbu's hinzugefügt hatte.
Binnen von Sekunden war diese verheilt, nichtmal eine Narbe blieb zurück.

"Wem gehört dieses mächtige Chakra?", fragte der Yamanaka an die Konohanins gewandt, als er die Mengen an Chakra, welche von Yuri ausgingen, beobachtete.

Diese Frage wurde schnell beantwortet, als sich rotes Chakra um Yuri's Körper legte und einen Schwanz formte.
Jiraiya kannte diesen Aussehen nur zu gut von Naruto.

"Ist sie eine Jinchuriki?", fragte nun Danzo.

Als sich der zweite Schwanz bildete, nahm der Bijuu sich den ganzen Körper von Yuri und nun stand Tsunade und ihrem Gefolge, die zweischwänzige Matatabi entgegen.

Eine unerwartete Wendung.
Etwas, was noch unerwarteter war, war ein Mädchen, 16 Jahre alt, rosefarbendes Haar, ebenfalls mit Bijuu Chakra ausgestattet, aber nicht wie Yuri mit Matatabi's sondern mit dem Chakra von Choumei die siebenschwänzige Bijuu.

Für sie war es eine Leichtigkeit, durch Choumei's Hilfe, gegen die geballte Kraft von dem Nibi anzukommen.

Yuri hatte gerade ihren Körper wieder, da wollten sie ihre Augen doch glatt anlügen.
Da kam ein Mädchen.
Mit ihrer Haarfarbe.
Das Chakra war gleich.
Das Gesicht, unverwechselbar für eine große Schwester.

Doch bevor sie reagieren konnte, übernahm Matatabi ihren Körper und beeinflusste somit auch ihr Denkvermögen.
Dies sagte nur eins.

Töten!

Die Chakra Katze brüllte und streckte ihre Schnauze in die Luft.
Sie formte eine Bijuu Kugel und schoß diese auf die Konohanins.

Doch Choumei's Chakra war schneller und schloss die Bijuu Kugel von Matatabi ein.
Sie explodierte innerhalb des Chakra's und die Konohanins waren gerettet.
Sie drehten sich verwundert zu ihrer Retterin und Danzo verengte wütend die Augen, als er das Clansymbol auf ihrer Kleidung sah.

Yosome.
Noch eine.

Ihm hatte Yuri damals in die Hände gespielt, als sie ihren Clan tötete.
Der Clan war eine Bedrohung und hätte vermutlich Konoha eingenommen.
Er hatte sich fürs erste damit zufrieden gegeben, dass es nur noch eine Yosome gab, doch jetzt, hatte er noch eine an der Backe und wer weiß, vielleicht gibt es ja noch mehr Überlebende.

Matatabi fauchte die junge Yosome angriffslustig an und spie einen Feuerball, der auf das Mädchen zuflog.
Wieder beschützte Choumei's Chakra sie.

"Yamato, bist du endlich soweit?!", drängte Tsunade ihn.

"Ich brauche noch Zeit! Das Chakra des Bijuu hat den gesamten Boden durchflutet und ich kann die Versiegelungsstämme dadurch nicht lenken.", erwiderte er.

Der Nibi wütete und Kakashi sowie Gai versuchten sich einen Angriff zu überlegen, welcher funktionierte.

"Ihr müsst dem Bijuu das Chakra entziehen. Ein Nin-jutsu würde sie nur absorbieren und das dafür verwendete Chakra aufsaugen.", erklärte die Unbekannte den beiden Jonin.

"Wer bist du und woher willst du das wissen?", fragte Kakashi sie misstrauisch.

Irgendwas kam ihm an ihr bekannt vor, doch er konnte nicht sagen was.
Es war so ein Gefühl, als kannte man diese Person, aber der Name fiel einem dazu nicht ein.
Genau dieses Gefühl hatte der Kopierninja.

"Ich kenne Yuri Yosome nur zu gut und habe sie selbst beim Trainieren beobachtet.", antwortete sie nur, während sie eine weitere Bijuu Kugel abwehrte.

"Ich habe eine Idee!", und schon stürmte der Sensei von Team 9 auf den Nibi zu.

Im Rennen öffnete er sieben seiner Acht inneren Tore und eine gewaltige Kraft ging von ihm aus.
Ein riesiges Maul eines weißen Tigers erschien hinter ihm.

"Ist der bescheuert?! Ich hab gesagt Nin-Jutsu absorbiert Yuri!", schrie die 16 jährige ihm hinterher.

"Das ist kein Chakra, das ist Tai-Jutsu.", beantwortete Kakashi ihre Frage mehr oder weniger.

"Tai-Jutsu?"

Der Hatake nickte und schaute seinem Rivalin dabei zu, wie er der Großkatze mehrere Hiebe verpasste und das Chakra des Nibi's immer weniger wurde.

Er setzte zu seinem letzten großen Angriff an und schleuderte Matatabi mitten ins Gefängnis, welches ab jetzt schon als Ruine galt.
Das blaue Chakra der Katze verblasste und ließ eine schwerverletzte Yuri zurück.

Die andere Yosome verengte ihre Augen bei dem Anblick und es bildete sich Choumei's fünfter Schwanz.

Yuri war schwindelig und ihre Haut brannte. Das Chakra des Nibi's hatte sie verbrannt und nun lag sie im Dreck.
Unfähig auch nur einen Finger zubewegen.
Als sie es endlich schaffte, ihr linkes Auge zuöffnen, war ihre Sicht zuerst verschwommen, dann wurde sie immer klarer, bis sie ihnen nicht glaubte.

Sie stand tatsächlich dort.
Sie hatte sich das vorhin nicht nur vorgestellt.
Ihre kleine Schwester, lebend, ging langsam, ein Katana in ihrer Hand, auf sie zu.

"Yukine?", brachte Yuri gerade so raus.

"Wag es nicht meinen Namen zusagen!", schrie sie zurück.

Sie war völlig aufgebracht.
Wer würde es nicht sein, wenn man vorsich den Mörder seines gesamten Clan's hatte?
Sie raubte ihr, in nur einer Nacht, einfach alles.
Ihre Mutter.
Ihren Vater.
Ihre Freunde.
Ihre Kindheit.
Sie konnte noch so viel aufzählen, doch sie hatte ihre Schwester erreicht.

"Du bist ein Monster!", beschuldigte sie Yuri.

"Nein. Ich bin das, was diese Welt aus mir gemacht hat."

Sie grinste unter ihrer Maske.
Das brachte das Fass zum Überlaufen.
Aufgebracht rammte sie das Katana in Yuri's Brust.
Oder zumindest dorthin, wo sie noch vor wenigen Sekunden war.

Ein Kichern ließ sie herumfahren.
Dort stand sie, ihre Nee-san, völlig unverletzt, nur ihr Akatsukimantel hatte Risse, Löcher, war an einigen Stellen zerfetzt oder angekokelt und durchtränkt von ihrem Blut.

Yuri konnte ihren Augen noch immer nicht glauben.
Yukine lebte.
Aber wie ging das?
Sie erinnerte sich zugut daran, wie sie ihrer kleinen Schwester das Katana in den Körper rammte.
Eine rotgefärbte Träne stahl sich über ihr Gesicht.

Wörter: 1152

Ein vorbestimmtes SchicksalWhere stories live. Discover now