Kapitel 34.: Ein Engel der Sake liebt

250 14 7
                                    

Dieser Regen war erfrischend auf Yuri's Haut. Er tat echt gut.
Ewig hätte die Yosome in dem Regen laufen können, doch schon bald kamen riesige, abstrakte Betonklötze in ihr Sichtfeld.

Wer wohnt denn freiwillig in so nem Haus?

Sie konnte schon viele kleine Chakraflüsse wahrnehmen.
Sie waren schwach, vermutlich normale Menschen und schwache Shinobi.
Aber auch Itachi's Chakra konnte sie wahrnehmen, besser als die der anderen, da Yuri an ihm einen Teleportationspunkt angebracht hatte.

Er musste das ja nicht unbedingt wissen.

Trotz dem Regen eilten viele Menschen durch das 'Dorf'.
Aus einer Bar drang Gelächter und fast schon automatisch brachten Yuri's Füße sie zu dem Eingang.
Bevor sie allerdings die Tür öffnen konnte, packte ihr derzeitiger Teamkamerad sie und schleifte sie durch den Regen.

Yuri machte einen Schmollmund und verschrenkte die Arme.
Sasori war gemein.
Sie war lange nicht mehr in einer Bar gewesen und genauso lange hatte Sake auch ihre Lippen nicht mehr benetzt.

Jetzt war ihr Verlangen nach dem Schnaps nur noch größer und sie machte sich extra schwer.

"Sei jetzt kein kleines Kind.", erwiderte der Marionettenspieler auf ihr Verhalten und ließ Yuri die Augen aufreißen.

Sie?!
Ein kleines Kind?!
Hatte er überhaupt eine Ahnung wer sie war?!
Die Letzte, ähh, das geht ja garnicht mehr, verdammt...
Eine der zwei letzten noch lebenden Yosome!
Ne, das klingt überhaupt nicht krass...
Und immer mit Clanmörderin wollte sie sich auch nicht betiteln.
Ihre kleine Schwester brachte ihr nur Ärger und Kopfschmerzen!
Und was hilft gegen Kopfschmerzen?
Richtig, Sake.

"Sasori.", quengelte Yuri leise.

"Nein, ich lass dich nicht in eine Bar. Du könntest höchstens Kisame oder Hidan nach einer Flasche Sake fragen."

Mit dieser Antwort gab sich die Nukenin zufrieden und lief wieder selbst.
Weiter hätte der Marionettenspieler sie auch nicht hintersich hergezogen.
Obwohl sie nicht so aus sah, war sie ziemlich schwer.

Sie gingen noch eine Weile schweigend durch den Regen, bis Sasori plötzlich vor einem Gebäude anhielt.
Er formte Fingerzeichen und der Beton öffnete sich und gab eine Wendeltreppe frei, die nach oben sowie nach unten führte.

Sasori nahm den Weg nach oben und da Yuri sowieso keinerlei Orientierung und Plan hatte, folgte sie ihm.
Die Treppe schien endlos, doch irgendwann hatten sie die endlosen Treppen bezwungen.
Kurz musste Yuri tatsächlich schnaufen.

"Ihr seid da.", merkte Pain an, als er die beiden Nukenin hintersich spürte.

Ach ne

Der Akatsuki Leader stand mit den Rücken zu ihnen.
Vor ihm fehlte die Wand, dadurch offenbarte sich eine weitreichende Sicht.
In diese hatte der Rinneganträger die ganze Zeit geschaut, als er auf die beiden gewartet hatte.

"Wieso sollten wir die Mission abbrechen?", fragte Sasori den Leader.

"Konoha mobilisiert Truppen, welche dich anscheinend suchen, Yuri."

Er drehte seinen Kopf leicht nach links und sah über seine Schulter Yuri misstrauisch an.
Sie hielt seinem Blick stand und aktivierte ebenfalls ihr Rinnegan.

"Und du denkst, ich habe mich mit ihnen zusammengetan und führe sie jetzt direkt zu uns."

Was für ein bescheuerter Einfall.
Die große Yuri Yosome würde sich doch niemals mit solch schwachen Shinobi von Konoha zusammentun.

"Zurzeit bist du noch undurchschaubar. Ich gehe allerdings davon aus, dass die Hokage denkt, dich nach dem Treffen einfacher ausfindig zumachen."

Yuri stimmte ihm zu, indem sie ihr Kekkei Genkai deaktivierte.
Das ihre kleine Schwester noch lebte und ihr größtes Ziel es ist, Yuri zutöten, musste er ja nicht wissen.

Ihr Kopf nervte sie auch damit, dass sich Yukine jetzt vielleicht sogar Konoha angeschlossen hat.
Wenn sie jetzt keine Flasche Sake bekam, wird sie durchdrehen, da war sich die Nukenin sicher.

"Du wirst vorerst auf keine weiteren Missionen gehen und Zetsu wird dich im Auge behalten."

"Hn."

Jetzt hatte sie noch einen Babysitter am Hals.

Ich schwöre dir Jashin, wenn ich gleich keinen Sake bekomme, nehme ich ganz Amegakure auseinander!

Pain drehte sich jetzt ganz zu den beiden um.

"Sasori, du wirst in wenigen Tagen mit Deidara zu einer neuen Mission aufbrechen."

"Hai!"

Der Rothaarige, gefolgt von der Yosome, stieg wieder die Treppen hinab.
Vor die Tür getreten, zeigte er Yuri, von den Dächern der Häuser aus gesehen, Amegakure.

Als er ihr das Zentrum zeigte, es war eine große, runde Steinplatte, welche ein zwei Meter aus dem Wasser herausragte, auf dem ein kleiner Marktplatz aufgebaut war, sah sich ein kleines Mädchen an der Hand ihrer Mutter um und erblickte dann Yuri.

Ihr weißes Haar, welches im Wind wehte und ihre bersteinfarbenden leuchtenen Augen ließen sie wie einen Engel wirken.
Das Mädchen zog an der Hand ihrer Mutter, doch noch bevor diese sich umdrehte, waren Sasori und Yuri auch schon wieder verschwunden.

Vor dem Akatsuki Haupquartier hielten sie an. Sasori formte Fingerzeichen und legte danach seine flache Hand an die Steinmauer, nur damit sich die Wand ins Wasser zog und den beiden Einlass gewährte.

Eine Weile lang folgte die Nukenin noch dem Marionettenspieler, bis dieser dann aber eine Tür öffnete, hinter der sich seine Werkstatt befand.
Er schloss sie hintersich und ließ Yuri verdutzt im Gang stehen.

Sie blinzelte vier Mal schnell hintereinander, bevor sie sich zu Itachi teleportierte.
Dieser saß, wie Kisame und Konan auf der Couch.

Er brauchte einen Moment, bis er bemerkte, dass Yuri, wie aus dem Nichts, neben ihm auf der Couch aufgetaucht war.

Er konnte seinen Schreck so gut wie es ging verstecken, Konan allerdings nicht.
Ihr Herz setzte einen Moment aus, bevor es doppelt so schnell als davor weiter pochte.
Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihre Muskeln angespannt.

"Kisame,-"

Erschrocken zuckte Genannter zusammen, er war wohl zu sehr in das Schreiben des Missionberichtes vertieft gewesen, sodass er Yuri's Auftauchen nicht mitbekam.

"Hast du noch Sake da? Ich bräuchte was gegen meine Kopfschmerzen."

Sie sah ihn hoffnungsvoll an.

"Wäre da eine Kopfschmerztablette nicht sinnvoller?", mischte sich Konan ein.

"Die bringt nichts."

Kaum merklich verengte Itachi seine Augen.
Was für Kopfschmerzen sollen das denn sein, wenn eine Tablette nicht hilft?

"Und?", fragte Yuri erneut den Blauhäutigen.

"Hidan hat den letzte Nacht leer getrunken, aber wir könnten heute Abend in eine Bar, wenn wir schonmal alle versammelt sind.", schlug der Schwertkämpfer vor.

Keine mal so schlechte Idee. Irgendwo in einer Bar feiern ist immer gut.

Wörter: 1013

Ein vorbestimmtes SchicksalWhere stories live. Discover now