Kapitel 49.: Ein Band für die Ewigkeit

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Netsu erstarrte.

Sie war direkt vor ihr.
Die Mörderin ihres kleinen Bruders und doch baute sich kein Hass auf, eher Mitgefühl machte sich in Netsu's Herz breit.

Sie kannte nur zu gut das Gefühl, wenn das Blut der Familie an den Händen, in dem Fall Pfoten, klebte und nie wieder abging.
So oft man sie auch nur in eiskaltes Wasser getaucht hatte, es war noch immer da und würde auch nie verschwinden.
Nur überdecken konnte man es, mit Freundschaft wenn nicht sogar Liebe.

Yuri war wirklich überrascht, dass es wirklich jemanden gab, die ihr Gesicht nicht sofort mit dem Yosome-Massaker in Verbindung brachte.

Obwohl es damals unter allen Umständen geheim gehalten werden sollte, veranlasst vom dritten Hokagen, erfuhr es nur wenige Monate später die gesamte Shinobiwelt und auch Vertraute Geister wussten Bescheid.

"Du scheinst, nicht überrascht."

"Ich, äh, das tut mir leid. Also nicht das ich nicht überrascht bin, sondern die Sache mit deinem Clan."

Doch irgendwie bedrückte die Situation Yuri viel mehr als sonst und sie sah schnell hinaus in den strömenden Regen.

"Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie du dich jeden Tag fühlst."

Ach ja?
Du willst mir nur Mitleid zusprechen, wie manch andere.
Spar es dir lieber.

Doch die Yosome dachte viel zu aggressiv.
Sie fühlte sich verletzlich, was selten vorkam.

"Das ständige Gewissen was an dir nagt, obwohl du dir zu diesem Zeitpunkt so sicher warst. Doch dir jetzt erst deine Tat bewusst wird. Sie versuchst zu leugnen und doch immer und immer wieder daran erinnerst wirst."

Netsu sprach der Clanmörderin aus der Seele.
Yuri atmete mit weit geöffneten Augen laut aus und fixierte direkt Netsu's lilane katzenartige Pupillen.
Ihre Augen wirkten glasig, als würde die Großkatze jeden Moment anfangen zu weinen.

Hab ich sie unterschätzt?

"Ich weiß wie du dich fühlst, weil ich auch meine Familie tötete. Es war aus blinder Wut und damals schien es mir so richtig das zutun. Heute bereue ich es nur. "

"Deswegen jagen dich deine Artgenossen.", stellte Yuri fest.

Netsu bejahte die Feststellung indem sie traurig wie auch schmunzelnd zu Boden sah.

Das letzte was diese zwei Mörder jetzt brauchten, war Mitleid.
Es brachte ihnen nichts und erinnerte sie nur daran, was sie am liebsten vergessen würden.

"Wir sind uns ähnlicher, als wir denken.", erklärte Yuri leise.

'Moment, das heißt, sie ist die letzte Yosome und noch dazu das Clanoberhaupt!'

"Lass mich mal deine Wunden versorgen. Ich bin zwar kein Iryonin, aber für das Mindeste reicht es."

Während Yuri vorsichtig Chakra in Netsu's Wunden fließen ließ und sich diese dann verschlossen, begann Netsu wohl das Gespräch, welches den Lauf der Geschichte ändern wird.

...

Sie war weg.
Einfach im Maul des Bijuu's verschwunden.
Ihr Chakra war nicht mehr spürbar und das sollte wohl was heißen.

Obito war sichtlich mit der Situation überfordert und doch froh, dass Isobu von ihm abließ und es tatsächlich nur auf die Clanmörderin abgesehen hatte.

Der Uchiha baute sich oberhalb der Küste ein kleines Lager auf und würde erst einmal abwarten, was passieren wird.
Er konnte es nämlich nicht glauben, dass Yuri Yosome so einfach von einem Bijuu besiegt werden würde.

Ein vorbestimmtes SchicksalWhere stories live. Discover now