Kapitel 54.: Kunoichi aus Konoha

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Drei Tage vergingen, in denen Yuri nicht einmal das Bett verlassen durfte und winzige Bruchstücke ihrer Erinnerungen zurückkamen.
Da war zum Beispiel diese rote Wolke auf schwarzem Stoff.
Oder auch eine blaue Katze.
Doch die onyxfarbenden Augen gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf.

Der Silberhaarige Ninja, der wie sie herausgefunden hatte Kakashi hieß, hatte die Yosome nicht eine Sekunde allein gelassen und nebenbei sein Flirt Paradies gelesen.

Warum er da war?

Yuri würde gerne die Antwort kennen.
Heute konnte sie sich zumindest ablenken, da sie nach kurzer Diskussion, wohlgemerkt mit dem Jonin, an die frische Luft durfte.

Die Nukenin hatte immerzu sehnsüchtig durchs Fenster geschaut und beobachtet, wie sich die Natur auf den Winter vorbereitete.

Nur noch wenige Vögel flogen umher und begrüßten den Morgen mit ihrem Gesang.
Schnee war noch nicht gefallen, jedoch wusste jeder, dass er noch kommen würde.

Yuri erhielt eine graue, lange Leggings, einen dunkelblauen, dicken Pullover und Stiefel, damit sie die Kälte meist gehend ignorieren konnte.

Kakashi hätte selbst mit seinem Sharingan nur schwer erfassen können, wie schnell die Yosome in die warmen Sachen schlüpfte und mit Vorfreude aus dem Zimmer stürmte.
Fast hätte sie eine Krankenschwester umgerannt.

Das war überhaupt nicht die Yuri, die überall als gefährlichste Kunoichi eingestuft wurde.
Diese hier war, freundlich, offen, aufgedreht und vorallem kaum wieder zu erkennen.
Sie setzte nicht auf ihre Stärke, selbst wenn sie von dieser wüsste.
Yuri wäre in ihrer derzeitigen Verfassung ein Mensch, der alles für seine Freunde riskieren würde.

Ein Naruto in weiblich, nur mit guter Auffassungsgabe und hoher Intelligenz ausgestattet.

Der Hatake war so in seinen Gedanken versunken, sodass er viel zu spät realisierte, dass Yuri ohne ihn los war.
Schnell klappte er sein Buch zu und steckte es während des Loslaufens weg.

Das Zimmer war schnell leer, im Gegensatz zu den vollen Fluren.
Das kalte Wetter hatte für eine Erkältungswelle gesorgt.
Überall wurde geniest, gehustet oder die Nase geputzt.

Man konnte vermuten, dass halb Konoha sich in dem Krankenhaus versammelt hatte.
Die vielen Menschen versperrten ihm die Sicht auf den ihm so vertrauten weißen Haarschopf.

Gerade, als er wie jeder normale Jonin sein Chakra benutzen wollte, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
Die Chakraversiegelung war noch immer aktiv.

Jetzt hatte der Hatake zwei Probleme.
Yuri und sein Chakra.

Moment, wenn er sein Chakra nicht benutzen konnte, konnte Yuri das auch nicht.
Es ging also keine Gefahr von ihr aus, richtig?

Kakashi musste sie trotzdem schnell finden, es kann immer etwas unerwartetes passieren.

Wo wir gerade bei dem Thema unerwartet sind...

"Geht es Kakashi denn gut, wenn er im Krankenhaus ist?", fragte Ino ihren Sensei besorgt.

Asuma seufzte und beinahe fiel ihm dabei seine Zigarette aus dem Mund.
Sein Blick richtete sich auf das weiße große Gebäude vor ihnen und er hoffte inständig, dass es seinem Jugendfreund gut ging.

"Er war über zwei Monate als vermisst gemeldet. Ihm muss etwas passiert sein, Ino. Etwas anderes kann ich mir nicht erklären. Kakashi ist kein Typ, der sich von seiner Mission ablenken lässt.", erklärte Shikamaru seine Vermutung.

Gerade stieß Gai und sein Team dazu.

"Hey Freunde der Jugend! Wenn ihr zu Kakashi wollt, kommen wir mit!", gab Gai sein nächstes Ziel preis.

Ein vorbestimmtes SchicksalWhere stories live. Discover now