Schicksalhafte Begegnung Kapitel 3

16 1 0
                                    

Schicksalhafte Begegnung



Kapitel 3




Okay. Es geht weiter. Bitte hinterlasst doch eine kleine Rückmeldung; wäre interessant zu wissen, was ihr denkt. Danke! LG Pendragon 100







Monate später...



Für Major Merlin Emres war es doch verwunderlich, wie schnell er sich eingelebt hatte. Nicht das er Schwierigkeiten hatte, sich an neue Umstände zu gewöhnen. Doch hier war es etwas anders. Er war in einer ganz anderen Galaxie; Millionen von Lichtjahren von der Erde entfernt. Und er hatte zum ersten Mal ein Team. Und Feinde, die so ganz anders waren, wie der Pöbel, mit dem er sich normalerweise herumschlug. Hier gab es Raumschiffe, Stargates, Wesen, die sich von der Lebenskraft anderer Wesen ernährten, Splittergruppen von Militär, die nur Ärger machten. Damals auf der Apollo hatte er sich gefragt, als er hierher reiste, ob dies ein neues Abenteuer werden würde. Merlin fand, das jeder Tag etwas Neues...Gefährliches brachte. Was das Auslöschen von Feinden anging, hatte sich nicht viel verändert. Nur das diese schwieriger zu töten waren. In dieser Hinsicht hatte sich nichts geändert. Er war immer noch ein Soldat und...Auftragskiller.




Merlin kam aus der Dusche und warf das Handtuch auf das Bett. Er war gerade von einem Planeten gekommen mit Bewohner, die wirklich schwierige Verhandlungspartner waren. Denn sie mochten keine Fremden und seinem Team war nichts übrig geblieben, als wieder zu verschwinden. An einem Handelsabkommen waren sie nicht interessiert. Sie bauten Getreide an und verarbeiteten dieses zu einem außergewöhnlichen Mehl. Das Besondere daran war, das man nur sehr wenig brauchte, um ein Brot zu backen und es sättigte ungemein. Für den Stützpunkt und die anderen wäre das optimal. Doch diese Bewohner waren unfreundlich, feindselig und abgeneigt. Danach sprach er mit dem Colonel, der nicht erfreut war und ihn das spüren ließ.

„Ich werde das so nicht hinnehmen. Wir müssen sehen, das wir genug Handelspartner haben, um zu gewährleisten, das wir hier alle versorgt sind. Dieses spezielle Mehl wäre mehr als nur gut für uns; das muss ich Ihnen doch nicht sagen. Sie gehen morgen wieder zurück und versuchen nochmal mit den Leuten zu reden. Es gibt bestimmt etwas, was sie von uns haben wollen. Ist das klar?"

„Ja, Sir", hatte Merlin geantwortet „Aber ich sehe dort keinen Erfolg. Sie haben uns gedroht, wenn wir wiederkommen, würden sie reagieren. Sie wollen keinen Kontakt."

„Trotz allem müssen wir es noch einmal versuchen, Major. Sie gehen morgen mit dem Team zurück. Sie drohten? Gott, das sind Bauern, was sollen sie schon groß drohen. Versuchen Sie es noch einmal."

„Ja, Sir!"

Merlin seufzte. Ja; jetzt hatte er es endlich begriffen, das er strafversetzt war. Es ist ja nicht so, das er es hier nur schrecklich fand. Merry und Mckenzy waren ganz in Ordnung. In diesen Monaten hatten sie sich besser kennen gelernt und waren tatsächlich zu einem Team heran gereift. Trotz allem fiel es ihm schwer, Verhandlungen über Waren mit den Bewohner der Planeten zu führen. Gott; er war ein Soldat und jemand, den man rief, wenn man einige Leute für immer loswerden wollte. Verhandlungen lagen ihm nicht, er hatte auch nie mit den Terroristen verhandelt. Er hatte sie getötet. Dazu kam, der Colonel und Kommandant dieses Stützpunktes mochte ihn nicht. Nun ja, natürlich hatte nicht alles so geklappt, wie Merlin hoffte. Was allerdings Nahrung für seinen Kommandanten war, um ihm die Hölle heiß zu machen.

Er hatte bei einem Einsatz den Major des zweiten Teams verloren, als er von einem Wraith getötet wurde. Merlin konnte zwar den Wraith töten, doch war es zu spät für Major Timmes. Er war ein Greis und starb kurz darauf an den Folgen des Nährens. Was natürlich gut bei dem Colonel ankam.

Sie hatten einen kleinen Stützpunkt der Wraih auseinander genommen. Und das mit einem zweiten Team. Sie hatten letztendlich alle getötet, doch für Major Timmes und einen Soldaten kam jede Hilfe zu spät. Diese Rasse war mehr als nur gefährlich.

Gott ja, er hatte viele Wraith getötet, aber sein Respekt für diese Rasse war gestiegen. Einen gesunden Respekt und Vorsicht bei diesen Wesen. Statistisch traf er bei jedem dritten Einsatz auf irgendwelche Weltraum Vampire, die Jagd auf ihn und sein Team machten. Oder die Merlin und sein Team bei irgendetwas störten, wenn sie auf sie trafen.

Unter anderem traf er auch andere, so wie die Genii. Sie lebten auf einem militärischen Planet; das Militär war dort sehr präsent. Auch sie hatten ihre Anlagen unter der Erde. Angeblich hatte Atlantis mit ihnen ein Bündnis, aber Merlin war eher vorsichtig. Sie hatten sich in der Vergangenheit als verschlagen heraus kristallisiert. Und natürlich gab es da noch diese Splittergruppen der Genii. So eine Art rebellischer Soldaten, die nicht mit dem Regime einverstanden waren und verstreut in der Galaxie waren. Sie waren die erklärten Feinde ihrer eigenen Rasse und die von Atlantis und Co. Und sie waren zahlreich und gut organisiert.

Ja, er hatte in diesen Monaten viel erlebt oder sollte er sagen überlebt. Es war oft gefährlich und knapp gewesen. Er war sogar schon in einem dieser Schwarmschiffe. Natürlich war es eine Frage der Zeit, wann sie mal erwischt wurden. Wenn er auch nur die Zellen dieses Schiffes gesehen hatte, war das eine einmalige Erfahrung. Merlin konnte Ian nie so richtig glauben, das die Basisschiffe zum Teil organisch waren. Nun...Jetzt wusste er, das es so war. Sie hatten keine Schutzschirme, weil die Haut der Basisschiffe organisch war und sich selbst regenerierte. Diese Schiffe reparierten sich in der Tat selbst. Doch trotz organischer Masse...Lebte es nicht. Nicht so, wie Menschen Leben beschreiben würden. Diese Schiffe fand Merlin trotz allem faszinierend; da kam bei ihm der Biologe durch.

Auch die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch in diesen Schwarmschiffen, auch sehr warm und ein eigenartiger Nebel, der immer über den Boden kroch. Dieses Schiff war noch nicht gestartet, auf einem einsamen Planeten, den Merlin erkunden sollte. Die Wraith landeten die Basisschiffe, wenn sie in den Schlaf gingen. Da sie erst vor Kurzem alle aufgewacht sind, war dieses Schiff noch auf dem Boden. Merlin hatte es fast nicht gesehen; die Oberfläche war bewachsen mit Moos und Bäume. Er konnte nur erahnen, wie lange es hier schon lag oder die Wraith geruht hatten. Jahrhunderte?

Leider bemerkten sie die Späher Truppe viel zu spät und wurden betäubt. Die Drohnen hatten nur Betäubungsgewehre, denn sie wollten die Menschen nicht töten, denn von toten Menschen konnten sie sich nicht nähren. Sie wachten alle drei in einer Gefängniszelle auf, die in dem gelandeten oder gestrandeten Basisschiff existierten. Sie waren mit anderen Menschen eingekerkert und sollten wohl als Futter dienen. Es war reines Glück, das dieses Basisschiff von einem anderen aus dem All angegriffen wurde und sie fliehen konnten, als die Zellen getroffen wurden. Ihr Jumper war getarnt und Gott sei Dank hatte sich Merlin gemerkt, wo er gestanden hatte.

Das Basisschiff auf dem Boden versuchte unter Beschuss zu starten, als sie mit dem Jumper ins All flogen und durch das nächste Gate flohen. Leider konnte er die anderen Menschen nicht retten. Doch er musste wirklich ehrlich zugeben, das die Schiffe der Wraith faszinierend waren. Merlin hatte genug Zeit in dieser Zelle, sie eingehend zu studieren, bevor er über einen Fluchtplan nachdachte. Der Angriff kam ihm daher gelegen.

Aber sie hatten auch schöne Dinge erlebt; neue Kontakte geknüpft. Handelsabkommen getroffen; neue Planeten entdeckt. Und wirklich eine gute Zeit in La Cantina gehabt. Mit Leutnant Merry und Mckenzy hatte er gute Männer. Der Leutnant war jung und ein guter Kämpfer und, was Merlin so an ihm schätzte...Kein junger Soldat, der wild darauf los ging. Merry war eher besonnen und dachte nach, bevor er handelte. Mckenzy war ein typischer Ire mit seinen roten Haaren und seinem Dialekt. Doch Merlin wusste, das er nicht nur ein kluger Kopf war, sondern auch ein Experte was Waffen anging und wie man sie benutzte. Er war Merlin sehr ähnlich und er hasste die Wraith. Merlin konnte sich denken, wo er diese Kenntnisse sich angeeignet hatte. Und er kannte niemanden, der so mit einem Computer umging, egal welchen. Mckenzy konnte so ziemlich alles hacken, was man hacken konnte. Und war ein Genie was Astro Physik anging.

Heute war Merlins Geburtstag. Er wurde einunddreißig. Und verdammt; er hatte genug erlebt. Wenn er ehrlich war, fand er es hier gar nicht so übel. Er seufzte, als er sich anzog. Heute musste er wieder M4X 39P besuchen, der laut Eingliederung so hieß. Er war sich ziemlich sicher, das die Toleaner sie auch diesmal nicht freundlich empfangen würden.

Im Gegenteil; sie drohten das letzte Mal, das sie Maßnahmen ergreifen, sollten sie wieder ungebeten hier erscheinen. Merlin traute ihnen nicht; sie machten einen verschlagenen, bösen Eindruck und sie waren absolut feindlich gestimmt. Das war doch dieses scheiß Ersatzmehl nicht wert. Merlin hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Den Befehl zu ignorieren würde auch nicht wirklich helfen. Also dann...Rein in das Geschehen und sehen, das man in einem Stück wieder raus kam.

Doch heute Abend würde er mit seinem Team in La Cantina seinen Geburtstag feiern und es würde wieder feucht fröhlich werden. Mit Leuten hier Freundschaften zu knüpfen, war nicht schwer, zumal die anderen beiden schon länger hier waren und die Leute kannten. Was romantische Dinge anging; tja...Da war er nicht auf der Sonnenseite. Es gab ein paar Frauen, ja... Doch viele waren schon liiert; die anderen suchten die Abwechslung. Nun...Er hatte schon lange keine Gesellschaft in seinem Bett.

Er rasierte sich vorm Spiegel und dachte darüber nach, das es langsam zur Gewohnheit wurde, das er sich unter der Dusche einen runter holte. Sein Liebesleben war auch hier eine komplette Katastrophe. Das Date mit der Lady damals im Hangar war etwas aus der Spur gelaufen, als ihr Freund auftauchte und er eine wirklich gute Barschlägerei hatte. Was allerdings wieder sehr sehr schlecht bei seinem Lieblings Colonel ankam. Okay, das war vor vier Monaten; seitdem begnügte er sich mit Handjobs. Klasse. Sein Leben war wirklich erfüllt.

Kein Sarkasmus, Merlin....Ermahnte er sich selbst. Heute ist dein Geburtstag.

„Hast es ja noch einigermaßen gut getroffen", sagte er zu seinem Spiegelbild „Obwohl....Atlantis wäre meine erste Wahl gewesen und nicht dieser gottverdammte Stützpunkt, vergraben unter der Erde."

Atlantis, die Stadt im Meer. Auf einem Planeten, der streng geheim war und nur wenige kannten. Er war in den Monaten nie dort gewesen, obwohl er sehr gerne diese sagenumworbene Stadt mal sehen wollte. Doch dort kam man nur hin, wenn man einen Einsatzbefehl hatte und das hatte er nie gehabt. Doch er hoffte, einmal in diese Stadt zu kommen oder vielleicht dorthin versetzt zu werden.

„Träum weiter, Merlin", sagte er zu seinem Selbst im Spiegel „Das wäre ja keine Bestrafung gewesen. Die Herren General und Co wussten nur zu gut, wo sie mich hinschicken", er wandte sich vom Spiegel ab, doch drehte sich nochmal herum und grinste sich selbst an „Ach ja...Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag; Merlin."

Dann ging er in sein Zimmer und machte sich fertig.

Okay, er war Gott sei Dank viel unterwegs. Und oft mit dem Jumper. Herrje, er liebte dieses Ding zu fliegen. Natürlich brauchte er kein riesiges Training bei seinem Talent jede Kiste zu fliegen; zumal man bei einem Jumper der Antiker wirklich nur denken musste und ihn niemand fliegen konnte, der nicht das Gen hatte.

Nachdem er angezogen war, verließ er sein Quartier und machte sich auf in den Hangar. Ian und Jason warteten dort schon und der Ire grinste.

„Hab es schon gehört. Wir sollen wieder zu den gastfreundlichen Leuten. Hatten sie uns nicht gedroht, sollten wir jemals zurückkommen?"

„Ja", sagte Merlin „Aber unser Colonel will ja unbedingt dieses scheiß Mehlzeug. Lasst es uns hinter uns bringen. Begeistert bin ich auch nicht und ziemlich sicher, das wir jetzt wieder Schwierigkeiten bekommen. Ich habe kein gutes Gefühl."

„Mag sein. Aber Befehl ist Befehl", sagte Merry „Packen wir es an. Und...Major; alles Gute zum Geburtstag."

Ian grinste.

„Ja. Sollen wir Sie umarmen und küssen?"

Merlin grinste.

„Gott bewahre. Das fehlt mir heute noch. Aber trotz allem...Danke."

Sie stiegen in den Jumper und der Major sagt durch das Mikrofon:

„Jumper eins fertig zum Start."

„Fertig zum Start", ertönte es und das Hangar Dach öffnete sich.

Merlin ließ den Jumper nach oben schweben und sagte zu Merry.

„Wählen Sie das Gate an."

Das war wirklich gut durchdacht, denn man konnte die Sternentore auch vom Jumper aus anwählen, denn sie verfügten über ein Anwahl System; kurz DHD genannt. Für Merlin war das inzwischen alles Routine. Er konnte sich schnell anpassen; er hatte nur Probleme, idiotische Befehlen zu folgen.

Merlin flog durch das Gate; diese Schiffe waren wirklich dafür gebaut, durch ein Sternentor zu fliegen. Sie hatten wieder die Gate Adresse der Toleaner angewählt und kamen jetzt durch. Merlin landete hinter einer Baumgruppe und tarnte den Jumper. Er drehte sich um zu seinen Teammitglieder.

„Okay, hier der Plan. Wir gehen zu Fuß wieder in diese Siedlung. Sollte alles falsch laufen, merkt euch wo der Jumper steht. Sollten wir es nicht zu ihm schaffen, warum auch immer...flüchten wir durch das Stargate. Okay?"

„Alles klar", sagte Merry „Ich habe da ein ganz mieses Gefühl."

„Wem sagen Sie das", antwortete Merlin „Doch jetzt ziehen wir das durch."

„Sie waren sich ziemlich sicher, als sie uns drohten", meinte Ian und sah sich um „Für Bauern hatten sie ein großes Mundwerk. Was mich vermuten lässt, das sie noch etwas in der Hinterhand haben. Irgendjemand, der hinter ihnen steht."

„Mit viel Glück oder auch Pech, wie man es nimmt, werden wir das vielleicht feststellen", antwortete Merlin „Also...Dann mal los."

Sie verließen den Jumper und schauten sich aufmerksam um. Niemand würde vermuten, das hier ein Jumper stehe würde; er war komplett getarnt. Wachsam gingen sie über die Lichtung, die Waffen im Anschlag. Es dauerte nicht lange, als ihnen eine Delegation entgegen kam, so wie das letzte Mal, diesmal bewaffnet. Anscheinend waren es nicht nur einfache Bauern. Das letzte Mal kamen sie auch nicht bis zur Siedlung. Dieser Anführer sah ihn spöttisch an, auch feindselig.

„Sie haben uns wohl das letzte Mal nicht verstanden? Wir wollen keinen Kontakt. Aber ich hatte das im Gefühl, das Sie wiederkommen und danach gehandelt."

Merlin hob die Hände.

„Warten Sie. Können wir nicht mal ruhig darüber reden? Bei einem Handelsabkommen würden Sie nur profitieren. Und...Was heißt, sie haben danach gehandelt?"

Der dunkelhaarige Mann grinste. Es sah irgendwie verschlagen aus. Die anderen sahen nicht weniger bedrohlich aus, doch Merlin zählte zehn Leute. Im Notfall könnten sie sich verteidigen. Aber diese Leute wollten nicht einlenken, das sah und fühlte er. Und er wollte sie auch nicht eiskalt töten; wäre nicht optimal für Verhandlungen. Gott, der Mist lag ihm einfach nicht und irgendwie wusste er, das man das hier nicht diplomatisch lösen konnte. Und seine Erfahrung sagte ihm auch, das dieses Zusammentreffen nicht gut ausgehen würde. Also hatte Merry mit seinem miesen Gefühl gar nicht mal so unrecht.

„Wir haben schon ein Handelsabkommen", antwortete der Anführer kalt „Und diejenigen sind nicht sehr erfreut, aber...", er hob einen Finger an sein Kinn „Lassen Sie mich überlegen. Eigentlich sind sie doch froh, das sie wieder zurück gekommen sind. Wissen Sie...Meine Handelspartner sind doch sehr an Atlantis und ihren Alpha Stützpunkte interessiert. Sie wollen ein Abkommen? Dann sollten Sie mit unseren Handelspartner reden; sie sind extra dafür gekommen", grinste er boshaft.

Alle Alarmglocken schrillten bei Merlin. Ja; es würde nicht gut ausgehen. Es raschelte im Gebüsch und dann brach die Hölle aus. Männer kamen aus dem Wald, in dem sie sich versteckt hatten. Und sie fackelten nicht lange; das waren Profis. Schüsse fielen und Merlin sah sich auf einmal rennen, Ian und Merry neben sich. Er rannte normalerweise nie davon, aber sie waren nur zu dritt, mit einer Übermacht an Männer gegen sich. Und das waren keine einfache Bauern. Sie hätten keine Chance und er hatte die Verantwortung für sein Team. Deshalb rannte er jetzt Richtung Stargate und schoss zwischendurch zurück. Verdammt; darum arbeitete er lieber allein. Merlin rief den anderen beiden zu.

„Keine Zeit für den Jumper. Gate anwählen! Wir müssen weg."

Sie liefen auf das Gate zu und Merlin drehte sich um und feuerte, um den anderen Zeit zu geben, anzuwählen. Ian schlug die Gate Zeichen in das DHD und drückte in der Mitte. Das Gate öffnete sich mit einem Wirbel und zeigte die blaue Fläche.

„Major", schrie Ian und rannte auf das Gate zu. Merry hinter ihm. Merlin feuerte noch ein paar Salven ab und rannte auf das Gate zu, in dem die anderen zwei verschwunden waren. Kurz davor spürte er den Schmerz in seiner Wade und sein Bein knickte weg. Zwei Meter vor dem Tor fiel er und hörte nur noch wie es sich schloss. Es war still und er keuchte, sah zu seinem Bein. Aber die Wunde war nicht schlimm. Trotz allem hatte das ihn aufgehalten. Verdammt! Doch dann drehte er den Kopf, als er Schritte hörte und kurz darauf standen Soldaten mit Gewehren vor ihm, die sie bedrohlich auf ihn hielten. Sie nahmen ihm seine Waffen ab, als er die Stimme hörte.

„Major Merlin Emres...Sie hätten nicht zurückkehren sollen. Doch ich war wirklich erfreut, als die Leute hier mir eine Nachricht zukommen ließen, das ein Team von einem der Alpha Stützpunkte hier war. Ich dachte mir schon, das ihr nicht so schnell aufgibt. Schließlich haben die netten Leutchen etwas, auf das ihr auch scharf seid."

Merlin schaute in die Richtung, aus der die Stimme kam. Ein Mann kam siegessicher näher und blieb vor ihm stehen. Er hatte braunes Haar, das glatt an seinem Kopf anlag, braune Augen, in denen Kälte lag. Er schien Soldat zu sein, durchtrainiert und derjenige, der ihn wohl am Bein getroffen hatte. Denn er hatte das Gewehr mit Zielfernrohr noch in der Hand und hängte es sich jetzt über die Schulter. Er trug eine dunkelgrüne Uniform, die etwas zerschlissen war, darüber einen langen, dunklen Mantel, der bis zu den Stiefeln ging. Und anscheinend hatte er hier das Sagen und...Er war Genii, ganz klar. Wahrscheinlich diese Rebellen.

„Genii?", fragte Merlin aus einem Impuls heraus „ Sind wir denn nicht Verbündete?", sagte er etwas spöttisch dazu, denn er wusste schon die Antwort.

Der Typ schnalzte mit der Zunge und grinste.

„Nicht diese Genii. Wir haben uns vom Regime gelöst. Mein Name ist Talik und Sie haben die Ehre, mein Gefangener zu sein. Es wird Ihnen gefallen", grinste er und wandte sich an seine Männer „ Wählt das Gate an; wir müssen hier weg und verbindet seine Fleischwunde. Ich möchte doch nicht, das er Schmerzen hat...Noch nicht."

Sie wählten das Tor an. Zwei Männer zerrten Merlin hoch, nachdem sie seine Wunde provisorisch verbunden hatten und schleppten ihn durch den blauen Horizont. Danach wählten sie noch zweimal eine andere Adresse an; es würde schwierig werden, das zu verfolgen. Selbst Merlin wusste nicht, wo er war, als sie ihn durch das Gelände schleppten.





XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX





Ian und Merry standen bei dem Kommandanten im Büro. Nachdem sie bemerkt hatten, das Major Emres nicht mit durch das Gate kam, waren sie etwas später mit anderen Teams und Soldaten zurück gegangen. Doch die Toleaner stritten ab, die Genii zu kennen. Und wussten angeblich nichts über das Verschwinden des Majors.

„Hören Sie", sagten sie zu den Teams „Wir haben nichts mit Majors Emres Entführung zu tun. Die Genii sind hier aufgetaucht und haben uns bedroht. Es war leider kein glücklicher Zufall, das der Major zurück gekommen ist. Sie zwangen uns, all das zu sagen und drohten unsere Familien zu töten. Ich kann es nur immer wieder sagen; wir sind nicht an Fremden interessiert, auch nicht an den Genii. Wir haben genug Probleme mit den Wraith. Bitte verlassen Sie unseren Planeten."

Das sagten sie und Ian sagte zu Merry, als sie zurück zum Tor gingen.

„Der lügt doch wie gedruckt. Ich habe doch gesehen, wie stolz er mit den Genii war. Ich wette, das er sie gerufen hatte, weil er ahnte, das wir wiederkommen. Der Dreckskerl weiß doch was."

„Das sagte er doch, das er seine Handelspartner kontaktiert hatte. Leider können wir ihm das nicht beweisen. Und wir sollen keine Gewalt anwenden", antwortete Merry „Wir haben den Befehl, abzuziehen wenn sie es wünschen. Außerdem sind diese Rebellen nicht dumm; die haben doch mit Sicherheit einige Gate Adressen gewechselt. Diese Spur ist jedenfalls kalt. Wir haben null Ahnung, wo der Major ist."

„Ja", knurrte Ian „Und ich kann jetzt schon sagen, das der Colonel sauer ist, das Emres vermisst wird. Er mag ihn nicht besonders. Und das hier war nicht der Plan."

„Ich weiß, aber trotz allem hatte er die Teams nochmal los geschickt. Ich denke, das er Anweisung von oben bekommen hat. Die Toleaner sind ein diplomatisches Problem, das mit Gewalt nicht zu lösen ist", sagte Merry „Uns sind die Hände gebunden. Und ihm wahrscheinlich auch. Ich denke nicht, das er aus freien Stücken so gehandelt hatte. Der Major gehört immerhin zu seinen Leuten."

Ian fluchte auf irisch, was Merry nicht verstand, als er durch das Gate ging; gefolgt von den anderen.

Später bat er darum mit einigen Marines die Suche zu beginnen, doch der Colonel sagte.

„Ich kann wegen eines Mannes nicht die Teams aufs Spiel setzen. Die momentane Situation mit den Genii ist noch nicht gefestigt; sie um Hilfe zu bitten, um einen Major zu finden, der überall sein könnte, wäre zu dem Zeitpunkt nicht zu empfehlen. Ich habe mit dem Stargate Center gesprochen und die sagten mir, das ich ruhig bleiben soll. Es ist eher eine diplomatische als militärische Situation und ich werde im Moment das befolgen. Major Emres ist kein Anfänger. Er weiß sich zu helfen. Wenn er noch lebt, wird er zurückkommen. Er ist ziemlich gerissen."

Das stimmte allerdings und der Colonel schien Major Emres etwas zu kennen. Allerdings hatte er mit Bestimmtheit seine Akte gelesen. Ian würde das auch interessieren, doch sie war unter Verschluss. Nur die Vorgesetzten hatten das Recht, die Akte von Soldaten zu lesen. Datenschutz oder so was Ähnliches. Zumal ja alles super geheim war, was sie hier taten.

Ian verließ das Büro, fluchte vor sich hin, als er auf dem Weg in die La Cantina war. Er brauchte jetzt einen Drink. Und Merry hatte recht. Es war ein diplomatisches Problem und sie waren eben auf dieses Getreide scharf. Mit wenig Mehl konnte man viel backen und...Es sättigte ungemein.

Ian wusste, das Atlantis und die Alpha Stützpunkte zusehen mussten, das sie hier in der Pegasus Galaxie Handel trieben, um keine Versorgungsschwierigkeiten zu bekommen. Die Apollo und Daedalus brachten auch Güter mit, aber das war wesentlich schwieriger, da sie drei Wochen brauchten, bis sie von der Erde kamen. Außerdem waren das Kriegsschiffe und keine Frachter.

Ian hoffte nur, das der Major so erfahren war, in schwierigen Situationen klar zu kommen. Er wusste rein gefühlsmäßig, das Merlin nicht einfach nur ein Soldat war. Er war viel mehr.




XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX




Merlin wachte in einer kahlen Zelle auf. Sie hatten ihm eins übergezogen, als sie zum dritten Mal das Gate durchquerten. Das taten sie deshalb, weil er einen Fluchtversuch unternommen hatte, der kläglich gescheitert war. Daraufhin beschlossen sie wohl, ihm eins überzuziehen, um sicher zu gehen. Er tastete nach der Beule und verzog sein Gesicht, als er die Feuchtigkeit spürte. Er hatte höllische Kopfschmerzen und zog sich stöhnend etwas hoch, um sich an die Mauer zu lehnen. Er wusste nicht, wie lange er so da saß und versuchte, den Kopfschmerz in ein akzeptables Level zu bringen, als er Schritte hörte.

Zwei Soldaten öffneten die Gittertür und schleppten ihn ohne Worte mit sich. In einem anderen kahlen Raum, indem nur ein Stuhl war, setzten sie ihn wortlos darauf und fesselten seine Hände hinter dem Stuhl. Es tat weh und Merlin verzog das Gesicht. Erst jetzt sah er wieder diesen Anführer an einem der Pfeiler stehen, der ihn beobachtete, nicht so ganz ohne Stolz, das er der Überlegene war. Nachdem die Soldaten damit fertig waren, ihn an diesen Stuhl zu knebeln, kam er langsam näher. Schließlich sprach er.

„Die Toleaner sind uns sehr zugetan. Wir hatten sie mal vor den Wraith gewarnt und sie konnten alle in Sicherheit bringen. Außerdem muss ich zugeben...", er grinste „Das ihr Verfahren, dieses bemerkenswerte Mehl herzustellen, nicht zu verachten ist. So ist doch garantiert, das meine Männer versorgt sind. Und sie sind sehr loyal uns gegenüber, wie Sie wohl schon bemerkt haben. Ich war angenehm überrascht, als ich eine Nachricht bekam."

„Wissen Sie...", Merlin überlegte einen Moment. Wie war noch sein bescheuerter Name? Egal. „Herr Möchtegern Anführer..."

„Mein Name...", sagte er drohend „Ist Talik."

„Wie auch immer. Wissen Sie...Talik; es interessiert mich nicht wirklich, was Sie für scheiß Probleme mit Ihren Leuten haben. Was wollen Sie von mir; das würde mich eher interessieren."

„Gleich auf den Punkt kommen?", grinste Talik „Hat man doch gerne."

„Ja", knirschte Merlin „Ich muss mir ja nicht stundenlang Ihr Gequatsche anhören."

Taliks Grinsen verschwand und er funkelte Merlin feindselig an.

„Für jemanden, der an einen Stuhl gefesselt ist, haben Sie ein verdammt loses Mundwerk. Aber das wird Ihnen noch vergehen."

„Wenn Sie meinen...Könnten wir jetzt wieder auf den Punkt kommen?"", sagte Merlin und grinste.

Talik beugte sich vor.

„Sicher. Wenn Sie kooperieren, sind wir hier schnell fertig", er richtete sich auf und sprach weiter „Sagen Sie mir die Gate Adressen Ihrer Stützpunkte und von Atlantis. Vielleicht überleben Sie dann."

„Zu welchem Zweck?"

Talik ging um ihn herum.

„Liegt doch auf der Hand, Major. Sie enttäuschen mich. Nun gut, dann will ich Ihnen mal auf die Sprünge helfen...Die Stützpunkte sind nur schwach besetzt. Natürlich wäre es eine Bereicherung für uns, die dortigen Waffen, Informationen und vor allen diese faszinierende Jumper zu bekommen. Bevor wir uns mit den anderen verbünden und zum Generalschlag gegen Atlantis ausholen", er machte ein verächtliches Gesicht „Unsere Welt hat sich Atlantis zu Füssen geworfen; ohne Stolz und ohne Ehre. Ich werde das ändern, indem ich diese Stadt einnehme. Und dann wird sich das Regime schon beugen."

„Wohl größenwahnsinnig geworden?", meinte Merlin spöttisch „Was? Außerdem haben die Genii ein Bündnis mit Atlantis. Und nebenbei nur mal angemerkt; sie können diese Jumper nicht fliegen. Sie haben nicht das Gen. Tja...Und da haben wir schon mal eine unbekannte Variable, die das Ganze zum Scheitern verurteilt. Nicht wahr?"

„Hören Sie auf, mich von oben herab zu behandeln oder Sie werden es bereuen. Ich bin kein Idiot. Natürlich weiß ich, das wir sie nicht fliegen können", sagte Talik gefährlich leise. Merlin reizte ihn.

„Nicht?", fragte Merlin und bezog sich auf den Idiot, doch Talik ignorierte das und sagte stattdessen leicht wütend.

„Bündnisse machen uns angreifbar. Nein; ich sollte unser Volk führen und nicht dieser Schwachkopf, der denkt, er wäre ein guter Anführer für unser Volk. Wir brauchen keine Verbündete; wir sind eine Militär Macht. Und ich werde das in Erinnerung bringen. Und Sie werden mir dabei helfen. Was die Jumper angeht, Major...", er grinste bösartig „ Habe ich auch eine Lösung. Ich werde die am Leben lassen, die das Gen haben. Sie werden mir eher dienen wollen als zu sterben. Klingt doch gut? Oder?"

Merlin lachte leise. Er wusste noch nicht mal die Adressen von Atlantis und den anderen Alpha Stützpunkten. Nur von seinem Stützpunkt und es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn er es dem Arsch sagen würde.

„Sie glauben doch nicht wirklich, das ich Ihnen die Adressen gebe? Was denken Sie sich eigentlich; ich bin Soldat und ihre lächerlichen Drohungen interessieren mich nicht. Aber träumen Sie ruhig weiter, denn mehr wird es nie sein...Ein Traum eines Größenwahnsinnigen."

Talik schlug ihm ohne Vorwarnung mit der Faust ins Gesicht. Verflucht; Merlin glaubte, das sein Schädel platzte. Er spürte das Blut an seiner aufgeplatzten Lippe. Es brannte. Arschloch!

„Sie denken; ich meine es nicht ernst? Sie werden noch darum betteln, mir die Informationen zu geben; mein Wort darauf. Sie haben zwei Stunden, sich zu entscheiden. Führt ihn ab", schrie Talik ihn an.

Sie warfen Merlin in den Kerker und er fluchte, fuhr sich über den Mundwinkel und wischte sich das Blut mit dem Ärmel ab. Scheiße; seine Kopfschmerzen wurden wieder schlimmer. Er stand auf und sah die beiden Wachen an, die ihn immer noch belustigt beobachteten.

„Sagt eurem Chef; er kann mich mal. Ich werde ihm nie helfen."

Die Wachen drehten sich wortlos um und gingen und Merlin schrie ihnen hinterher.

„Sagt ihm das, dem großen Rebellen", es klang sarkastisch „Und ich werde ihn umlegen, wenn ich die Möglichkeit habe. Das sagt ihm!"

Merlin fluchte und trat gegen das Gitter. Es schepperte. Gott, diese verdammte Kopfschmerzen.

„Es nützt wenig, hier herumzuschreien", sagte eine vieltönige, dunkle Stimme „Es bringt gar nichts und Sie werden auch hier nicht rauskommen. Es gibt kein Entkommen aus dieser Hölle. Finden Sie sich damit ab."

Merlin drehte sich um und sah zu dem Gitterfenster der benachbarten Zelle. Anscheinend war er hier unten nicht allein.

„Oh, ich wusste nicht, das ich hier Gesellschaft habe", sagte er überrascht und ging langsam zum dem Gitter, doch er sah nichts. Der Gefangene saß im Schatten der Zelle.

Merlin versuchte irgendetwas zu erkennen, doch der Andere saß in der Ecke im Dunkeln. Also war er nicht der einzige Gefangene hier unten.

„Wie lange sind Sie denn schon hier?", fragte er.

„Eine Ewigkeit."

„Huh", sagte Merlin und versuchte immer noch etwas zu erkennen „Was haben Sie getan?"

„Ich war so dumm, mich lebend erwischen zu lassen."

Merlin lächelte leicht. Tja, das Problem hatte er auch gehabt.

„Nicht nur Sie. Aber hören Sie...Ich werde schon noch eine Lösung finden und dann kommen wir vielleicht beide hier raus."

Er bekam keine Antwort und so setzte er sich hin, denn sein Kopf brachte ihn fast um. Scheiß Kopfschmerzen; mussten sie ihm eins überziehen? Er schloss seine Augen, denn noch hatte er Zeit. Merlin wusste, das dieser Talik nicht bluffte und er wusste, das er ihm nicht die Tor Adressen gab. Er würde ihn foltern...Klar. So ein Typ war er. Er hätte Merlin gerne jetzt schon zu Brei geschlagen. Aber was würde er tun? Merlin nahm Luft und versuchte sich mental darauf vorzubereiten. Auch was Folter anging, war er ausgebildet worden. Und es war bei Gott kein Spaziergang gewesen. Und...Merlin war nicht scharf auf Folter; nicht wirklich.

Er musste zusehen, das er hier raus kam. Aber es war verdammt nochmal nicht leicht. Anscheinend waren sie unter der Erde; auf irgendeinem Planeten. Und Talik hatte nicht wenig Männer. Was das anging, war er gut organisiert. Talik war zwar ein Arsch, doch nicht blöd. Zu Entkommen würde nicht einfach sein, wenn überhaupt. Doch Merlin würde nicht aufgeben.

Eine Flucht wäre schwierig, wenn er berücksichtigte, das er vielleicht noch gefoltert wurde. Merlin schloss seine Augen; er war erschöpft und seine Kopfwunde und Schmerzen führten nicht dazu, das er sich besser fühlte.

Toller Geburtstag!

Zwei Stunden, bis sie kommen...





Schicksalhafte BegegnungWhere stories live. Discover now