Schicksalhafte Begegnung Kapitel 4

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Schicksalhafte Begegnung



Kapitel 4





Die Zelle war dunkel, feucht und dreckig, keine Fenster. Und es standen auch keine Möbel darin; kein Bett und nichts zum Sitzen. Merlin ging nach vorne zu dem Gitter. Er umgriff es und rüttelte daran. Keine Chance. Es war felsenfest, genauso wie die Tür verschlossen war. Dahinter war ein Raum und ein Gang führte um die Ecke. Auch hier keine Fenster, so das Merlin davon ausging, das sie unter der Erde waren. Aus Berichten wusste er, das die Genii einen Fabel für unterirdische Gebäude hatten.

Dieser Anführer der Rebellen gehörte einmal zu dem Militär Regime, wahrscheinlich war das hier ein aufgegebener Stützpunkt. Alles war alt und verrottet, außer diese Zelle hier. Sie war intakt. Merlin drehte sich um und setzte sich auf eine trockene Stelle auf den Boden. Sein unbekannter Zellengenosse nebenan, war still. Merlin hatte ihn angesprochen, doch er antwortete nicht. Wahrscheinlich schlief er.

Er wusste, das er am Arsch war. Talik war ein Fanatiker und diese gingen über Leichen, um zu bekommen, was sie wollten. Doch Merlin wusste auch, das er ihm nie geben wird, was er verlangte. Er war darauf trainiert, Schmerzen zu ertragen. Die meisten wussten gar nicht, welche höllische Ausbildung er hinter sich hatte. Trotz allem würde er die Schmerzen verdammt real fühlen. Merlin war immer noch nur ein Mensch, kein Superheld. Irgendwo tropfte Wasser, ansonsten war es still.

Die Ruhe vor dem Sturm.

Nach einiger Zeit kamen diese Soldaten wieder, aber diesmal kamen sie zu dritt. Merlin stand auf und stellte sich in die Mitte der Zelle. Er hatte keine Uhr, doch wahrscheinlich waren die zwei Stunden um. Jetzt würde es zur Sache gehen. Als Soldat war er erfahren genug zu wissen, das Folter nie ein Zuckerschlecken war. Doch anscheinend kam er da nicht unbeschadet heraus. Er holte tief Luft und bereitete sich mental vor. Einer der Soldaten schloss die Gittertür auf und sagte kalt.

„Vorwärts."

„Wohin denn?", fragte Merlin frech.

„Wirst Du schon noch sehen...Beweg dich!", antwortete der Soldat kalt.

Merlin schätzte die Situation ab. Könnte er die drei schaffen? Er wägte das Ganze ab und kam zu dem Schluss, das es wohl nichts nützte, zumal einer der Soldaten ihm ohne Vorwarnung mit diesem Elektrostab eins überzog und er in die Knie ging. Okay, das zwang ihn in die Knie und er bemerkte, das er definitiv nicht auf der Höhe war. Die Kopfwunde und die damit verbundenen Kopfschmerzen setzten ihm mehr zu, als er geglaubt hatte. Merlin rappelte sich wieder auf.

„Versuche es erst gar nicht. Es bringt nichts. Vorwärts!", sagte der Soldat und gab ihm einen Stoß.

Wahrscheinlich bauten sie vor, da Merlin schon einmal versucht hatte, zu fliehen. Was ihm nur Kopfschmerzen einbrachte. Er verließ die Zelle und sie führten ihn ab. Wieder in diesen Raum mit dem Stuhl und wieder wurden seine Hände hinter dem Stuhl grob zusammen geknebelt. Verdammter Dreckskerl! Schien ihm wohl Spaß zu machen, so wie der Soldat grinste. Und wieder kam dieser Talik aus dem Dunkeln, immer noch so selbstsicher wie zuvor. Er grinste.

„So. Zwei Stunden sind um. Ich werde nicht lange drum herum reden. Also? Werden Sie mir die Adressen geben? Sie würden uns viel Zeit ersparen und so einiges mehr."

Merlin lachte leise.

„Sie denken doch nicht wirklich, das ich es Ihnen so einfach mache? Ich habe schon Schlimmeres erlebt, als hier an einen Stuhl gefesselt zu sein. Kommen Sie...Überraschen Sie mich", reizte Merlin ihn „Was haben Sie zu bieten?"

Talik grinste boshaft.

„Sie haben keine Ahnung. Ihnen wird Ihr freches Mundwerk noch vergehen. Wir werden sehen, wer am Ende lacht und Sie werden darum betteln, mir Informationen zu geben. Aber ich will Sie ja nicht voll quatschen, so wie Sie sich ausdrückten; Emres, aber ich bekomme immer was ich will. Immer. Fangen wir also an", er drehte sich um und sagte „Bringt ihn herein."

Die Tür ging auf und zwei Soldaten kamen herein. In der Mitte stützten sie eine Gestalt, die den Eindruck machte, das sie bald zusammenbrach. Doch als Merlin den Kopf drehte und sah, wen sie da hereinschleppten, stockte sein Herz einen Moment. Der Mann war groß, doch sehr schwach. Er trug einen schwarzen, zerschlissenen Ledermantel, der schon bessere Zeiten gesehen hatte und er hatte lange, weiße Haare. Diese Jade farbige Haut mit den schwarzen Linien, die hohen Wangenknochen mit den Schlitzen, die grauen Lippen, sagten all das aus, was Merlin mit Schrecken dachte.

Wraith.

Sie hatten einen Wraith als Gefangener, der halb verhungert war, so schwach wie er war. Was hatte Talik vor? Wenn er ihn sich nähren ließ, wäre er tot und Tote sagten bekanntlich gar nichts mehr. Doch der Anführer der Rebellen ließ ihn nicht im Unklaren. Er grinste in Vorfreude, als er Merlin aufklärte.

„Sie fragten, was ich zu bieten habe?", grinste er bösartig „ Ich habe ihn hier", und zeigte mit seinem Kopf in die Richtung des Wraith „ Und es ist eine Zeit lang her, das er sich nähren konnte. Ich werde den Wraith alle paar Stunden an Sie ran lassen, damit er sich nährt. Nicht lange genug, das sie sterben, doch sehr real mitbekommen, wie Ihr Körper stetig verfällt, wenn er sich genährt hat. Solange bis Sie mir sagen, was ich wissen will. Es wird ein langer Prozess und wollen Sie wirklich, das ich Ihnen dabei zusehe, wie sie verwelken? Also, letzte Chance. Sagen Sie mir, was ich wissen will, Emres?"

Merlin sagte nichts, sah ihn nur an.

„Also gut. Die harte Tour, soll mir recht sein", sagte nun Talik und grinste wieder bösartig „Ich habe Zeit und...Um ehrlich zu sein; ich werde das genießen. Sagte ich schon, das Ihnen Ihr freches Mundwerk vergehen wird?", fragte er belustigt „Das wird es...Und zwar jetzt."

Er nickte dem Soldaten zu, der so eine Art Handschuh von der Hand des Wraith zog. Seine rechte Hand mit dem Futterspalt kam zum Vorschein. Der Wraith spreizte seine Hand in Erwartung und sah Talik an, um die Erlaubnis zu bekommen. Wahrscheinlich machte er das nicht zum ersten Mal. Talik nickte ihm zu.

„Bedien dich!"

Der Wraith schaute Merlin an, doch dieser sah nur geradeaus und wappnete sich für...Okay, er hatte keine Ahnung, wie es sich anfühlte, wenn ein Wraith sich nährte. Die Soldaten hatten sein Hemd halb aufgeknöpft und seine Brust freigelegt. Der Schmerz war unvorstellbar, als der Wraith seine Futterhand auf seine Brust schlug. Etwas durchdrang seine Brust, wahnsinnig schmerzhaft und er fühlte wie Ranken sich in seiner Brust bewegten und sich einhakten. Gott, diese Schmerzen. Merlin warf den Kopf zurück und krampfte, um nicht zu schreien, doch ein Stöhnen entwich ihm. Es fühlte sich an, als würde jemand an jeder Faser in seinem Körper schmerzhaft ziehen. Er schloss die Augen, verkrampfte sich und stöhnte. Dieser Schmerz; dieser alles verzehrende Schmerz.

Diese Erfahrung gab dem Wort Folter eine ganz neue Bedeutung. Merlin konnte nicht denken, nichts fühlen, außer dieser abartige Schmerz. Er bekam nicht mit, das sie den Wraith von ihm wegzogen und ihn mit Elektrostößen zum Aufhören zwangen. Merlin zitterte, um über den Schmerz Herr zu werden, als er Talik ansah. Er fühlte sich furchtbar und konnte sich nicht erinnern, jemals so gefühlt zu haben. Doch er wollte vor diesem Bastard nicht klein bei geben. Dieser Schmerz; er war mit nichts zu vergleichen.

Sie führten den Wraith wieder weg und Talik sah den Major mitleidslos an.

„Ihr Körper braucht vier Stunden, um sich von dem Nähren zu erholen. Zeit genug darüber nachzudenken, was Sie mir als Nächstes antworten", informierte ihn Talik.

Er musterte Merlin einen Moment, sichtlich zufrieden mit seiner Arbeit. Er kam näher zu Merlin und hob mit einem Finger sein Kinn an, so das dieser ihn ansehen musste.

„Sie sagen nichts?", fragte Talik boshaft und grinste „Kein freches Mundwerk mehr? Ich sagte doch, es wird Ihnen vergehen...Major."

Es klang höhnisch.

Merlin sagte nichts; er fühlte nur Schmerz und er fühlte sich schwach.

„Schafft ihn fort", sagte Talik im Befehlston und drehte sich um, ging aus einer anderen Tür hinaus.

Die Soldaten schleppten ihn mehr, als er ging. Seine Beine fühlten sich wie Pudding an.



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Merlin kniete auf dem Boden, auf den er sich fallen ließ, als sie ihn in diese Zelle schleppten. Er war ziemlich lädiert. Dagegen waren die Kopfschmerzen ein Klacks gewesen. Er zog sich mehr auf den Knie an die Wand und lehnte sich stöhnend mit dem Rücken daran. Gott, solche Schmerzen; selbst jetzt noch. Er bewegte sich leicht und stöhnte leise. Und er musste Talik neidlos zugestehen, das er ihn wirklich überrascht hatte. Das war Folter vom Feinsten, sogar mit Folgeschäden. Wieder stöhnte er, als er sich leicht bewegte.

Er war auf alles vorbereitet gewesen, doch nicht auf so etwas. Wie war das mit den unbekannten Variable? Jetzt hatte er auch eine kennen gelernt. Seine war ein Wraith...Ein Weltraum Vampir.

„Sie haben Schmerzen", sagte diese Stimme aus der anderen Zelle. Es war eine Feststellung, keine Frage. Merlin schnaubte unwirsch.

„Wissen Sie, wie sich das anfühlt, wenn sich ein Wraith an Ihnen nährt?", fragte Merlin gepresst, weil dieser Schmerz so präsent war.

„Nein, das weiß ich nicht."

„Seien Sie froh und hoffen Sie, das Sie nie einem Wraith begegnen. Oder ihn so nah an sich ran lassen. Gott verdammte Scheiße, tut das weh", sagte er mehr zu sich selbst und versuchte sich nicht zu bewegen.

All diese Zeit hier hatte er es immer erfolgreich vermieden, einen Wraith so nah zu kommen, das er die Möglichkeit hatte, sich zu nähren. Er hatte gegen viele gekämpft und auch gegen starke Wraith, die sich von der Masse abhoben. Doch er war immer davon gekommen; bis jetzt. Jede Glückssträhne hatte ein Ende. Und er hätte nie gedacht, das es so schmerzvoll wäre. Merlin war nicht zimperlich, aber solche Schmerzen hatte er noch nie gefühlt.

„Er nannte Sie Emres. Ist das Ihr Name?", fragte diese Stimme und riss ihn aus der Schmerzwelle.

„Ja. Merlin Emres", stöhnte er mehr, als er sagte.

„Jedenfalls leben Sie noch", sagte jetzt diese Stimme.

Sicher, er lebte noch. Aber mit jedem Nähren stahl dieser Wraith ihm kostbare Jahre. So wie vorhin. Das war wie sterben auf Zeit.

„Ja, aber ich möchte nicht wissen, wie viele Jahre dieses verdammte Ding mir geraubt hat und noch tun wird. Ich werde als Mumie enden."

„Dann sollten Sie Talik sagen, was er hören will."

„Nein", antwortete Merlin entschlossen „Wir geben Terroristen nie nach. Würden Sie ihr Volk verraten? Dieser Bastard wird gar nichts von mir hören."

„Dann werden Sie sterben." Kalt, bestimmend und die verfickte Wahrheit!

„Ja. Dieses gottverdammte Ding wird mich aussaugen", zischte Merlin angepisst, weil diese Schmerzen wirklich schlimm waren.

Und weil er sich so was von Scheiße fühlte. Und weil er nicht in einer dreckigen Zelle verrecken wollte. Und weil er nicht wusste, ob er diesmal aus dieser Nummer raus kam. Seine unbekannte Variable war dieser Wraith. Merlin hätte Folter ertragen, aber dieser Wraith folterte ihn nicht nur; er zog ihm auch langsam und sicher sein Leben aus seinem Körper. Und das an seinem Geburtstag. Eigentlich wollte er heute Abend mit den anderen etwas feiern, aber stattdessen saß er hier auf dem Boden einer feuchten Zelle und wurde langsam aber systematisch seiner Lebenskraft beraubt. Talik, dieser verfluchte Bastard. Merlin würde ihn auf jeden Fall töten. Und es würde nicht schnell gehen. Vorausgesetzt; er überlebte das hier.

„Geben Sie dem Wraith die Schuld oder Talik?", fragte die Stimme und lenkte ihn von den Schmerzen und düsteren Gedanken ab.

Merlin schnaubte frustriert.

„Was spielt das für eine Rolle? Ich werde tot sein."

„Ja, aber Sie müssen etwas wirklich verstehen. Der Hunger ist für einen Wraith furchtbar und sehr schmerzhaft. Er brennt in ihm wie...Feuer. Sagen Sie, Emres...Wenn Sie innerlich brennen, würden Sie sich mit einem Schluck Wasser zufrieden geben oder würden Sie alles nehmen?"

Merlin horchte auf. Das klang fast wie eine Rechtfertigung und woher wusste er, was ein Wraith fühlte, wenn er hungerte? Und woher wusste er, wie sein Name war? Merlin konnte sich nicht erinnern, ihn genannt zu haben. Okay...Schmerz hin oder her, Merlin wollte wissen, wer hier neben ihm in der Zelle war. Er rappelte sich auf und ging langsam auf das Gitterfenster zu, mit einer bösen Ahnung in seinem Kopf.

„Woher wissen Sie wie ich heiße?", fragte er jetzt „Ich kann mich nicht erinnern, Ihnen meinen Namen gesagt zu haben. Also...Wieso kennen Sie meinen Namen?"

Dieser Schatten kam näher und dann...Dann kam er ins Licht und Merlin sah Jade farbige Haut, lange, weiße, ungepflegte Haare und blaue Augen, die vertikale Schlitze schwarz wie bei einem Panther. Er hatte noch keinen Wraith mit solch einer Augenfarbe gesehen. Meistens waren sie grün oder gelb. Merlin nahm hörbar Luft und sah den Wraith fassungslos an, obwohl er es fast schon geahnt hatte.

„Kurz bevor ich mich an Ihnen nährte, hörte ich wie Talik Ihren Namen nannte", zischte der Wraith.

Merlin starrte ihn immer noch an, als könnte er nicht realisieren, was er sah. Er hatte ihm diese Jahre gestohlen? Und ihm diesen furchtbaren Schmerz angetan? Er wurde sauer. Wirklich sauer. Sollte das eine Art Scherz sein? Eingesperrt mit diesem...Diesem Ding, das ihn langsam und sicher töten wird? Gott, Talik war wirklich gerissen. Hatte wohl einen Kurs in psychologischer Kriegsführung gemacht.

Merlin lachte zornig auf, trotz Schmerzen und der Erkenntnis, wer nebenan wohnte.

„Rate mal, wer zum Essen kommt?", rief er sarkastisch und schaute wütend zu dem Gitterfenster.

„Meine Hochachtung, Talik du Bastard", sagte er leise zu sich selbst.

Zumindest hatte er noch seinen Sarkasmus.

Er begann auf und ab zu gehen, auch weil er nicht wusste, ob er das hier überlebte, vorzugsweise lebend und nicht als Greis oder vertrocknete Mumie. Und nun war neben ihm genau derjenige, der an seinem Elend schuld war und ihm letztendlich das Leben aussaugen würde. Bizarr traf es nicht annähernd. Das war ein Alptraum. Noch immer ging er auf und ab, trotz Schmerzen, sonst würde er gleich ausflippen.

„Warum sind Sie so wütend?", fragte der Wraith, der ihn beobachtete „Sehen Sie denn nicht, das er uns beide foltert?"

„Ach wirklich?", fragte Merlin angepisst und blieb einen Moment stehen „Was hat er Ihnen angetan?"

„Er lässt mich hungern, gibt mir nur so viel, das ich nicht sterbe und dann...Hat er mich eben unterbrochen. Haben Sie jemals gehungert, Emres? Sie sind wütend, weil ich mich an ihnen genährt habe; ich bin es, weil ich mich nicht genug nähren konnte. Das wenige, was Sie mir gaben, verblasst schon wieder."

„Wissen Sie was?", sagte Merlin unwirsch, denn es brodelte in ihm, während er nah ans Gitter kam „Es ist mir so was von scheiß egal, wie Sie sich fühlen und ich bin nicht wirklich in der Verfassung, mich mit Ihnen zu unterhalten...Also...Halten Sie einfach ihre verdammte Klappe."

Der Wraith knurrte und schlug mit der Hand, um die dieser Eisenhandschuh geschlungen war, gegen die Gitter und es gab ein metallisches Geräusch. Merlin zuckte zurück, sich bewusst, das diese Hand ihm den Tod bringen wird. Denn Talik würde ihn nicht gehen lassen; selbst wenn er ihm die Koordinaten von der Erde sagte. Der Bastard wollte keine Zeugen und auch niemanden, der ihn verfolgte. Der Wraith sprach laut, was er insgeheim wusste.

„Sie werden bald tot sein. Wenn Sie bis dahin schweigen wollen...Bitte sehr."

Doch Merlin wollte nicht aufgeben; das lag einfach nicht in seinen Genen. Nein, er würde Talik nicht die Genugtuung geben. Solange er atmete, solange würde er versuchen zu entkommen oder eine Lösung finden; deshalb sagte er fast inbrünstig.

„Nein. Ich werde hier nicht zugrunde gehen. Ich werde von hier verschwinden. Ich habe ein Leben da draußen und ich gedenke das zu behalten. Dieser Bastard wird nicht zu seinem Ergebnis kommen und Sie werden sich auch nicht an meiner Lebenskraft laben."

Der Wraith schaute ihn einen Moment überrascht an, sagte dann.

„Das glauben Sie wirklich? Mal sehen, wie Sie darüber denken, wenn ich mich das nächste Mal an Ihnen nähre", antwortete er aggressiv und arrogant.

Und Merlin wusste, das es nicht zu vermeiden war.

Er setzte sich wieder etwas unbeholfen auf den Boden; die Schmerzen und diese Erschöpfung waren noch immer sehr präsent. Und er wusste nicht, wie er aus der Sache raus kam, ohne wieder dem Wraith zu nah zu kommen. Talik hatte viele Soldaten; eine Flucht schien nicht möglich zu sein. Vor allem, wenn sich der Wraith wieder an ihm nährte, würde er mit jedem Nähren schwächer werden. Und Nichts und Niemand könnte das verhindern.

„Ja, das glaube ich", sagte er trotz allem und müde.

Danach sprachen sie nicht mehr. Und Merlin wusste das erste Mal nicht weiter.

Wahrscheinlich würde er hier sterben und als eine vertrocknete Leiche enden.




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Vier Stunden später kamen die Soldaten wieder. Merlin lag immer noch auf dem Boden, an die Wand gelehnt und stand jetzt auf, als er Schritte hörte. Es ging ihm etwas besser, aber das hatte nichts zu sagen. Denn jetzt ging die Folter weiter und bei Gott; es war eine Folter. Es gab Augenblicke, in denen Merlin sich wirklich wünschte, das der Wraith es zu Ende brachte und es vorbei wäre. Und selbst wenn er nur Talik damit eins auswischen würde. Er sah den Wraith an, der jetzt auch abgeführt wurde und bekam einen Stoß in den Rücken, so das er nach vorne taumelte.

„Beweg dich!", sagte der Soldat.

Etwas später dann alles wie gehabt. Merlin war wieder an den Stuhl gefesselt und der Drecksack von Soldat hatte die Schnüren noch enger gezogen. Sie hatten sein Hemd geöffnet und die Wunde frei gelegt. Der Wraith stand neben ihm, flankiert von zwei Wachen. Sie hatten ihm diesen Metallhandschuh entfernt und er spreizte seine Hand in Erwartung der Zustimmung von Talik. Merlin registrierte nebenbei, das der Wraith immer noch erschöpft war. Es war nicht genug, was er von Merlin an Kraft bekam. Er brauchte mehr und das würde er jetzt wohl bekommen. Talik trat vor.

„Nun...Emres. Wollen Sie mir jetzt die Tor Adresse ihres Stützpunktes geben? Ich verspreche Ihnen, das ich Sie sofort frei lasse. Und sollten Sie mir die anderen Adressen auch geben, sorge ich noch dafür, das sie medizinisch versorgt werden. Na, wie hört sich das an?"

Merlin sah ihn an. Er würde diesem Arsch nie irgendetwas geben. Das würde bedeuten, aufzugeben und das Wort kannte Merlin nicht. Und weil er seine Freunde nie verraten würde. Aber auch weil er stur wie ein Esel sein konnte, egal was es kostete. Und nie klein bei gab, zumal Talik ihn dann tötete. Er würde ihn nie freilassen. Merlin wusste das nur zu gut. Er kannte sich mit Fanatiker aus.

„Fick dich!", zischte er. Talik grinste

„Wie Sie wünschen", sagte er und nickte dem Wraith zu.

Merlin sah ihm in diese sonderbare, blauen Augen, die ihn stetig an ein Raubtier erinnerten, was er auch war. Der Wraith sah ihn einen Moment an, dann schlug er seine Futterhand in Emres Brust und in die vorhandene Wunde. Der Schmerz kam mit solcher Wucht, das Merlin den Kopf zurück warf, während der Wraith vor ihm stand und knurrte, stöhnte und zitterte, während er Merlins Lebenskraft in sich aufnahm. Gott, diese Schmerzen; diese furchtbaren Schmerzen.

„Genug!", rief Talik und sie zerrten den Wraith von ihm weg.

Weiße Flecken tanzten vor seinen Augen; der Schmerz unvorstellbar, zitterte und stöhnte Merlin in seinen Fesseln, bis er den Kopf nach vorne fallen ließ. Dieser Schmerz und diese Schwäche überschwemmten seinen Körper bis zur letzten Faser. Undeutlich bekam er mit, wie sie ihn in der Zelle auf den Boden warfen. Auf allen Vieren kroch er zur nächsten Wand, unfähig aufzustehen und lehnte sich dagegen. Er wusste nicht, wie lange er das aushalten würde und er fragte sich, wie er wohl aussah. Wie ein fünfzigjähriger Mann? Er fühlte sich, als wäre er hundert.

„Sind Sie immer noch so überzeugt, das Sie von hier wegkommen?", fragte der Wraith etwas höhnisch arrogant am Gitterfenster mit seiner vieltönigen Stimme, die sich gar nicht schlecht anhörte.

„Ja; ich muss nur eine Gelegenheit bekommen, um hier raus zu kommen", antwortete Merlin leise und überhörte seine Arroganz in seiner Stimme.

Er war nicht in der Lage und in Stimmung, aggressiv zu reagieren. Es ging ihm gelinde gesagt scheiße, aber er wollte nicht aufgeben. Er brauchte eine Gelegenheit.

Und Zeit. Er brauchte Zeit und sie war gegen ihn. Denn mit jeder Folter und Nähren wurde er schwächer und die Chance zu fliehen gleich Null. Es schien ihm, das er es nicht schaffen würde und hier alles zu einem Ende kam. Als würde der Wraith seine Gedanken lesen, sagte er nun.

„Hier ist noch nie jemand lebend herausgekommen. Diejenigen, die es versucht haben, wurden erschossen, bevor sie das Tageslicht gesehen haben, weil sie sich komplett verirrt hatten. Hier unten ist es wie in einem Labyrinth und Talik hat viele Soldaten, die Sie schneller aufspüren, als Sie denken. Sie werden auch nicht weit kommen, sollten Sie je hier herauskommen. Glauben Sie mir; ich weiß es nur zu gut. Ich habe das oft genug erlebt. Viele gaben auf und diejenigen, die kämpften...Starben. Es gibt kein Entrinnen."

Es klang deprimiert und Merlin wusste irgendwie, das dieser Wraith schon sehr lange hier sein Dasein fristete. Und er hatte plötzlich eine Idee. Vielleicht kam er nicht allein raus, aber mit Hilfe? Wie heißt es doch so schön? Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Es war gewagt; trotz allem, er war ein Wraith und er konnte ihm nicht trauen, aber es wäre ein Versuch wert. Sonst würde er hier sterben. Er überwand seine Schwäche und zog sich an der Wand zu den Gitterstäben hoch. Er keuchte, doch stand aufrecht und sah den Wraith an. Ihm fiel auf, das er ein Tattoo über und unter dem Auge hatte, verschnörkelte Zeichen, was nicht schlecht aussah und wirklich ein kleines Bärtchen am Kinn, genauso weiß wie seine Haare.

„Wie gut kennen Sie dieses Gebäude?", fragte Merlin.

„Gut genug", antwortete der Alien und musterte Merlin. Er sah bestimmt beschissen aus mit all den Falten und sein Haar war mit Sicherheit grau oder zumindest angegraut.

„Gut genug", nahm er den Satz wieder auf „ Um zu wissen, das Sie nicht weit kommen. Die Anderen gaben auf und starben; diejenigen, die kämpfen wollten...Starben auch. Keiner hatte es jemals geschafft. Ich sagte schon; es ist unmöglich."

„Was halten Sie davon, wenn wir beide es versuchen?", fragte Merlin, der das Wort -unmöglich- nicht kannte „Sie kennen sich hier aus. Und zu zweit haben wir bessere Chancen."

„Sie und ich?", fragte er und musterte Merlin wieder mit einem seltsamen Blick, in dem Unglauben und vielleicht etwas Spott lagen. Er hielt wohl nicht viel von Menschen, außer sie zu essen.

„Ja", nickte Merlin „Und hören Sie auf, so arrogant zu sein und mich so zu behandeln. Wohl eine Eigenart von ihrer Rasse. Sie sind alle arrogant bis zum Abwinken. Selbst wenn sie sterben, blicken sie noch arrogant drein. Ich dann auch, weil ich sie getötet habe", zischte Merlin angepisst.

„Sie sind wirklich...", er musterte Merlin wieder so seltsam „Etwas Besonderes; Merlin Emres", sagte er langsam und rollte wieder die R so. Merlin mochte das wirklich.

„Also", nahm Merlin den Faden wieder auf „Wird Talik Sie freilassen, wenn ich tot bin?"

„Nein."

„Was überlegen Sie da noch", sagte Merlin „Was haben Sie zu verlieren?"

Der Wraith sah ihn an.

„Mein Leben."

Merlin lachte leise.

„Ihr Leben? Wie lange fristen Sie schon hier unten, immer am Rande des Hungertodes? Jahre? Sie sagten eine Ewigkeit. Anscheinend finden Sie Ihr Leben hier unten sehr erbauend. Was?"

Der Wraith knurrte ihn an.

„Hören Sie", sprach Merlin weiter „Es wäre ein Versuch wert. Überlegen Sie es sich."

„Ich sagte schon...Es ist sinnlos", antwortete der Wraith und drehte sich um.

Merlin ließ sich wieder zu Boden sinken. Es war ein Versuch wert. Auf jeden Fall. Er glaubte auch, das er es allein nicht schaffen konnte, aber mit Hilfe des Wraith hätten sie vielleicht eine Chance.

Nach drei Stunden zerrten sie ihn wieder in diesen Raum mit dem bescheuerten Stuhl. Und Talik stellte ihm wieder die gleichen, bescheuerten Fragen. Nur mit dem Unterschied, das seine Geduld erschöpft war und ihn in eine gefährliche Stimmung versetzte, als er schrie.

„Ich habe jetzt genug. Sie werden sterben und ich werde jemand anderes finden, der mir gibt, was ich will", er kam auf Merlin zu und musterte ihn, sagte nun „Doch ich muss Ihnen zugestehen, das sie wirklich ein sturer Bastard sind und so auch jetzt sterben werden. Es war mir eine Ehre...Major", grinste er und Merlin sah in seinen Augen, das sein Tod beschlossene Sache war. Talik wandte sich an den Wraith und sagte kalt.

„Nimm soviel du willst", und bestätigte damit Merlins Ende.

Der Wraith schlug seine Hand in seine Brust und dieser alles verzehrende Schmerz brachte Merlin fast um den Verstand. Er warf den Kopf zurück, schloss seine Augen und krampfte. Der Wraith sah ihn an; in seinem Gesicht nichts zu lesen, als er abrupt die Hand zurück zog.

„Warum hörst du auf?", schrie ihn Talik an.

„Er ist fast tot; soll ich dem Ganzen ein Ende setzen?", sagte der Wraith fast unterwürfig „Ich werde es tun, wenn Sie es wünschen."

Talik starrte ihn an, dann zu Emres, der jetzt wirklich grau war und schon ziemlich alt aussah. Sein Gesicht war fahl, die Falten nicht zu übersehen, sowie der Schmerz in seinen Augen.

„Schafft den Wraith raus", sagte er unwirsch. Anscheinend gab er Merlin eine letzte Galgenfrist. „Und bringt mir Emres wieder in zwei Stunden."

„Letzte Chance, Emres", sagte Talik leise, als sie ihn von dem Stuhl befreiten „Danach werden Sie Geschichte sein."

Doch Merlin bekam das alles nicht mit. Er hatte das Bewusstsein verloren.



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Und er war immer noch bewusstlos, als sie ihn in die Zelle schleppten und dort grob auf den Boden warfen. Irgendwann wachte er auf und rappelte sich mit Mühe an der Wand etwas hoch. Er wusste nicht, wie lange er weg war und er hatte kalt. Und was seine Schmerzen und allgemeiner Zustand anging, konnte er mit Worten nicht beschreiben. Scheiße? Mega Scheiße? Hinter sich hörte er den Wraith an dem Gitterfenster atmen und leise knurren. Anscheinend ging es ihm wesentlich besser. Nun ja, er hatte Merlins Lebenskraft in sich. Was natürlich auch nicht ewig anhielt.

„Ich lebe noch", sagte er nach einem Moment „Etwas, was mich wirklich überrascht. Ich dachte, jetzt ist es vorbei. Erstaunlich."

„Sie sind stark. Stärker als jeder Mensch, an dem ich mich genährt habe. Und Sie schmecken nach Zorn und Widerstand; eine delikate Mischung", antwortete der Wraith.

„Tröstet mich wirklich, das ich gut schmecke. Ich werde mich daran erinnern, wenn ich sterbe", antwortete Merlin höhnisch „Dann kann ich mit einem positiven Gedanken in den Tod gehen."

„Sie sind wirklich...Sonderbar", sagte der Wraith wieder „Außergewöhnlich. Andere hatten mich angefleht, mich nicht mehr zu nähren. Sie jammerten und flehten. Und dann starben sie auch so jämmerlich unter mir. Sie dagegen sind aggressiv, kämpferisch und sarkastisch."

„Okay; das wird bei mir nicht passieren und wissen Sie auch warum? Weil ich nicht unter Ihnen krepiere und Sie weiter Hunger schieben. Klar? Nennen Sie es aggressiv oder sarkastisch. Ich nenne es überleben."

Es war wirklich gruselig, sich mit diesem Wraith zu unterhalten, der für seinen Zustand verantwortlich war. Und trotzdem war es irgendwie beruhigend, das er hier war und Merlin sich unterhalten konnte. Nicht jeder konnte noch ein Plauschen mit demjenigen halten, der ihn tötete.

Galgenhumor? Wahrscheinlich.

„Ich glaube das langsam auch", gab der Alien zu „Sie sind der außergewöhnlichste Mensch, den ich je traf."

„Liegt wohl an meiner Sturheit, aufzugeben", meinte Merlin und erinnerte sich daran, das der Wraith von selbst aufgehört hatte, sich an ihm zu nähren, bevor er das Bewusstsein verlor „Sie haben aufgehört, sich zu nähren. Warum?"

„Der Grund ist einfach. Je länger ich mich an Ihnen nähre, umso schwächer werden Sie und wir brauchen noch die Kraft, wenn wir hier verschwinden."

„Ach...Jetzt wollen Sie plötzlich fliehen?", fragte Merlin überrascht „Konnten Sie das nicht entscheiden, bevor Sie sich noch einmal an mir genährt haben?"

Da der Alien keine Antwort gab, stand Merlin mühsam auf, alles tat ihm weh und sah den Wraith an.

„Also gut. Wenn Sie das nächste Mal kommen, schlagen wir zu, denn noch einmal Nähren werde ich nicht überleben. Es sind immer für jeden zwei Wachen. Sie werden nicht sehr aufmerksam sein, denn sie denken, das Sie und ich sehr schwach sind. Wir müssen zuerst die Wachen ausschalten. Denken Sie, das bekommen Sie hin?"

„Und Sie, Merlin Emres?", fragte der Wraith und er rollte die R so in die Länge.

„Ja; ich weiß. Ich bin im Moment wirklich nicht der Kämpfer der Nation; ich muss mich nur etwas ausruhen.", sagte Merlin und drehte sich um, setzte sich wieder an der gegenüberliegenden Wand auf den Boden „Und ja, ich bin schwächlich, aber das hat nichts zu sagen."

„Dann werden wir kämpfen", sagte der Wraith nur.

Gott, er fühlte sich wirklich schwach. Normalerweise würde er keinen Gedanken daran verschwenden, zwei Wachen auszuschalten, doch jetzt...Er fühlte sich, als könnte er es nicht mit einem Zehnjährigen aufnehmen.

„Haben Sie einen Namen?", fragte er den Wraith nach einer Weile.

Denn er sprach ihn oft mit seinem Namen an. Und weil er neugierig war. Er hatte nicht viele Gelegenheiten, sich mit einem Wraith zu unterhalten. Normalerweise tötete er sie und hielt keinen Smalltalk. Und...Da sie zusammen fliehen wollten, musste er ihn ja irgendwie anreden. Hey, Wraith....Hörte sich wirklich bescheuert an.

„Sie könnten ihn nicht aussprechen, also ist es irrelevant", kam die Antwort.

Merlin lächelte leicht. Also hatten sie alle Namen.

„Okay, dann nenne ich Sie...", er überlegte einen Moment, dann sagte er „Arthur. Ich nenne Sie Arthur. Ich hatte mal einen guten Freund mit dem Namen; bringt vielleicht Glück. Schließlich wollen wir hier zusammen raus; ist doch etwas persöhnlicher, sollten wir beide hier den Tod finden."

„Ihr Menschen seid seltsam", sagte der Wraith gleichgültig „Wenn Sie das wünschen, so soll es sein."

„Ja", sagte Merlin leise.

„Schlafen Sie jetzt", sagte der Wraith.

Ja. Schlafen. Der Gedanke war mehr als verlockend, doch er sollte das nicht tun. Hier zu liegen und sich auf den Kampf zu konzentrieren, reichte ihm. Er war außerdem neugierig. Er hatte schon viele Wraith gesehen; die meisten hatten gelbe oder grüne Augen. Alle immer wie Raubtiere. Arthur; er lächelte leicht, der Name passte zu ihm, hatte blaue Augen. Und wie gesagt; er hatte nie Möglichkeiten, sich mit ihnen zu unterhalten, weil er sie immer killte. Und weil sie alle viel zu arrogant waren, um sich mit ihrem „ Essen „ zu unterhalten.

„Wieso sind Ihre Augen blau?", fragte er „Andere haben grüne oder gelbe Augen."

„Sie sind so nah an die Wraith herangekommen, das Sie die Augenfarbe erkennen konnten und leben noch? Respekt."

Es klang doch wirklich ein wenig sarkastisch und Merlin könnte beleidigt sein, doch dazu war er einfach zu müde. Stattdessen antwortete er.

„Tja, das können diejenigen nicht mehr sagen. Ihre Arroganz hat sie umgebracht", sagte Merlin höhnisch „Hatten wohl ihr Essen unterschätzt."

„Dafür sind Sie unverschämt", hörte er den Wraith sagen und er lächelte leicht. Ja, verdammt; das war er.

„Was ist jetzt mit Ihrer Augenfarbe?", hakte Merlin nach.

Schweigen.

Merlin schloss einen Moment seine Augen, schließlich antwortete der Wraith.

„Ich gehöre zu einem bestimmten Clan, da sind blaue Augen möglich. Aber es ist nicht sehr verbreitet."

„Clan? Welcher Clan?

„Night Clan", antwortete er „Aber unsere Art zu leben ist zu kompliziert, um das in einer Gefängniszelle zu diskutieren. Ruhen Sie sich aus, denn wenn wir versagen, ist das unser beider Tod."

Merlin sagte nichts mehr und langsam driftete er ab. Gott, er fühlte sich so schwach, die Wunde auf seiner Brust schmerzte und jedes einzelne Glied in seinem Körper. Er hoffte sehr, das er die beiden Wachen überwältigen konnte. Der Wraith war stärker; schließlich hatte er sich an seiner Kraft bedient. Merlin seufzte und ließ zu, das sein Körper sich etwas Erholung nahm.

Die Flucht musste gelingen. Sie hatten nur diesen einen Versuch. Talik würde ihn töten und später den Wraith auch, nachdem er Merlin sämtliche Kraft genommen hätte.

Nein, der Bastard durfte nicht gewinnen.

Das waren seine letzten Gedanken, bevor er wirklich einschlief.





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