Schicksalhafte Begegnung Kapitel 24

35 1 0
                                    

Schicksalhafte Begegnung



Kapitel 24




Merlin ging neben Arthur durch das Schiff. Er machte mit ihm eine kleine Führung und Merlin fand das hochinteressant. Und wahrscheinlich wollte Arthur auch mit ihm etwas allein sein. Er erklärte ihm hier und da manches, während sie durch das Basisschiff gingen. Merlin wusste nicht mehr, wo er war und allein hätte er sich total verirrt. Wraith kamen ihnen entgegen, manche sahen Merlin grimmig an, andere nickten ihrem Commander zu.

„Wir werden bald die restliche Flotte treffen. Sunshine sagte mir, das ihre Moral so ziemlich am Boden ist, weil ich vermisst wurde. Er meinte, ich sollte mich mal zeigen, das sie sehen, das alles in Ordnung ist. Und das niemand auf dumme Gedanken kommt und meint, er könnte jetzt die Macht an sich reißen. Bei solchen Fällen, wenn man vermisst ist oder nicht anwesend, meinen manche, sie könnten jetzt auftrumpfen."

„Deine Leute sind eigentlich sehr loyal dir gegenüber", merkte Merlin an.

„Das kannst du so nicht sagen", antwortete Arthur „Es sind immer welche dabei, die nach Macht streben und mich verraten würden. Das war früher so und heute auch. Nur rate ich demjenigen, der es versucht, das sein Plan auch aufgeht, sonst würde ihm das verdammt nochmal leid tun."

„Hat schon jemand versucht, dir das Kommando streitig zu machen, Arthur?"

„Ja."

„Und?"

„Ich habe ihn getötet."

„Jason erzählte mir, das Sunshine einer der Commander der angreifenden Schiffen gefangen hatte, um an die Koordinaten zu kommen."

„Ja, er war in den Zellen."

„War?"

Arthur sah ihn an.

„Nachdem wir an Bord waren, hat Sunshine ihn getötet. Er hätte uns verfolgt und mein Schiff angegriffen. Und...So wie mein Freund mir sagte, war das der Deal gewesen."

„Toller Deal", meinte Merlin sarkastisch „Ich hoffe, das ich so ein Deal nie machen muss."

Arthur blieb stehen und hielt ihn am Arm fest.

„Merlin. Es ist anders bei uns als du es gewöhnt bist. Ich weiß, das du es falsch findest, das wir ihn getötet haben, weil er uns ja die Information gab. Menschen hätten ihn wahrscheinlich gehen lassen. Aber Wraith sind keine Menschen und verzeihen so etwas nicht. Wenn wir ihn frei gelassen hätten, wäre er zu seinem Schiff zurück gekehrt, nur um festzustellen, das er sein Kommando an einen anderen verloren hatte. So etwas geht verdammt schnell; es lauern immer welche, die dann die Chance ergreifen. Das hat nichts mit Loyalität zu tun. Es gibt viele, die loyal sind, so wie Sunshine. Aber auch welche, die nach der Macht streben und zuschlagen, wenn man geschwächt oder nicht aufmerksam ist. Dieser Wraith hätte auf Rache gesinnt, sich ein anderes Schiff besorgt und uns verfolgt. Und wenn es noch so lange gedauert hätte; er hätte die Schmach nie vergessen. Und nie hat bei unserem langen Leben eine ganz andere Bedeutung. Ich habe keine Zeit für solche Spielchen. Und ich möchte nicht unangenehm überrascht werden, so wie dieser Spinnenwraith, der nie mit einem Angriff gerechnet hatte. Das kostete ihn letztendlich sein Schiff. Verstehst du?"

„Ja. Es ist etwas gewöhnungsbedürftig. Menschen töten nicht einfach den Captain von einem Schiff, wenn sie das Schiff wollen. Und wenn sie es tun, dann werden sie wegen Mord vor Gericht gestellt. Bei euch ist es eben ganz normal, den Commander zu meucheln und sich das Schiff zu nehmen. Andere Spezies...Andere Sitten."

„Ja", sagte der Wraith und sah sich um. Sie waren allein hier in diesem Gang und in einem etwas abgelegenen Teil des Schiffes. Arthur zog ihn grob an sich und hielt ihn fest. Ohne viel Worte beugte er sich etwas hinab und küsste Merlin auf die Lippen, erzwang dominant Einlass in seinen Mund und küsste ihn hart und grob, auch leidenschaftlich. Merlin legte seine Arme um ihn und seufzte leise in den Kuss. Arthur lernte schnell, er vollführte einen Tanz mit seiner und Merlins Zunge und dieser berauschte sich an Arthurs Geschmack. Er hielt Merlin an sich gepresst und küsste dem Menschen die Seele aus dem Leib. Merlin spürte das bis in die Lenden und er machte sich mit sanfter Gewalt los.

„Hör auf", keuchte er „Sonst..."

„Nehme ich dich hier auf dem Gang?", fragte Arthur „Der Gedanke kam mir."

„Nein. Bist du verrückt? Wenn jemand kommt."

„Wir sind hier in einem abgelegenen Teil des Schiffes, der selten besucht wird."

„Hast du das mit Absicht getan?"

„Nein. Aber ich bekomme nicht genug von dir", sagte Arthur und zog ihn wieder an sich.

Er küsste ihn wieder so forsch und Merlin stöhnte. Gott, er würde das wirklich tun. Der Wraith öffnete Merlins Hose und zog sie herunter. Merlins Erektion kam zum Vorschein, doch die beachtete der Wraith nicht. Knurrend drehte er ihn herum und öffnete ein Teil seiner Hose und nahm seinen Schwanz heraus.

„Arthur...", stöhnte Merlin, erregt und ungeduldig.

Inzwischen war es ihm egal, wenn jemand käme, aber das war nicht der Fall. Arthur rieb seinen Kopf seiner Erektion an Merlins Eingang, bis er feucht von Arthurs Precum war. Er drückte sich jetzt in Merlin, ohne große Vorbereitung. Merlin stöhnte. Es brannte höllisch, denn er war noch etwas lädiert vom letzten Mal. Doch er sagte nichts; er wollte nicht schwach wirken. Wraith waren nicht zärtlich beim Sex, eher wild und grob. Er schob sich in Merlin hinein, der die Zähne zusammen biss.

Er fühlte den Wraith groß in sich, der ihn dehnte und dann begann Arthur zuzustoßen und Merlin schrie vor Schmerz und Vergnügen. Gott, was für eine Mischung und was für fantastischer, harter Sex. Immer wieder schlug der Wraith seinen Schwanz in Merlin, es klatschte, wenn seine prallen Hoden an Merlins Hintern schlugen. Und er fühlte die Feuchtigkeit von Arthurs Samen, der immer noch austrat. Der Schmerz verschwand etwas, aber ein Teil blieb, doch jetzt fühlte Merlin wieder diese wunderbaren Gefühle.

„Willst du immer noch, das ich aufhöre?", fragte der Wraith heiser an seinem Ohr.

„Nein...Nicht aufhören", keuchte Merlin, der sich an der Wand festhielt. Sie fühlte sich weich und warm an.

Arthur zog sich zurück und stieß wieder hart zu. Merlin schrie.

„Ja...Oh Gott...Ja."

„Ich mag es, wenn du schreist, mein Gefährte."

Arthur nahm ihn hart und rücksichtslos und Merlin stöhnte und keuchte, schrie unter ihm. Das war unbeschreiblich, was Merlin fühlte. Er wusste nicht mehr wohin mit all diesen Gefühlen. Diese Grade, die in ihm wundervolle Dinge taten. Sein Schwanz zuckte, obwohl er nicht beachtet wurde. Es war ihm egal, ob jetzt jemand käme und ihnen zuschaute. Er wollte, das diese Gefühle nie vergingen und er zog sich um den Wraith zusammen, als er kam. Ohne Berührung zuckte sein Schwanz und Merlin keuchte und schloss seine Augen; ritt seinen Höhepunkt und genoss ihn nur, während Arthur ihn weiter fickte und mit einem tiefen Stoß in ihm versank und knurrend kam.

Er stöhnte, knurrte und zitterte hinter Merlin, während er sich in ihm entleerte, was der Mensch sehr deutlich spürte. Noch immer fickte Arthur ihn, während sein Schwanz zuckte und sein Sperma verströmte. Merlin keuchte an der Wand, während Arthur immer noch seinen Höhepunkt ritt. Er liebte es, wenn der Wraith tief in ihm kam. Arthur bewegte sich noch ein paar Mal in ihm, als er sich zurück zog und seine Hose zumachte. Merlin lehnte an der Wand, keuchte und genoss die letzten Zuckungen seines Höhepunktes, der sehr heftig war. Gott, wie geil war er nur auf diesen Wraith? Das kannte er so gar nicht von sich.

Und nun brannte sein Hintern wirklich und Merlin wäre sehr froh für eine Salbe. Es tat weh und er griff nach hinten. Es war alles geschwollen und feucht von Arthurs Sperma.

„Scheiße", zischte er leise.

„Schmerzen?", fragte Arthur und drehte ihn um.

Er küsste Merlin zart auf die Lippen und bückte sich, zog seine Hose hoch. Merlin machte sie zu. Er sah sich verstohlen um, aber immer noch schienen sie allein zu sein. In Eifer des Gefechtes eben, war ihm das egal, aber jetzt...Wieder in der Realität angekommen, wäre es ihm doch etwas unangenehm. Und ja...Sein Hintern brannte fürchterlich.

„Ja. Bin es halt noch nicht so gewöhnt. Du bist mein erster männlicher Liebhaber...Mit einem riesigen Schwanz. Ist mal wieder typisch."

„Wäre es dir angenehmer, wenn ich schwächlicher wäre?", fragte der Wraith.

„Nein. Natürlich nicht. Ich spüre dich so groß und extrem in mir und ich möchte das nicht anders. Und außerdem...", grinste Merlin ihn an „Kann ich ja dann mit dir angeben, wenn du so gut gebaut bist."

„Bei wem? Wraith sind alle sehr stattlich dort unten."

„Tja...Das ist das Problem. Ich kann es niemanden erzählen; nicht auf dem Stützpunkt. Sie würden mich erschießen. Also bin ich still und genieße deine große Männlichkeit."

Arthur lächelte und schüttelte leicht den Kopf.

„Verrückter Mensch. Komm her."

Er zog Merlin an sich und küsste ihn leidenschaftlich. Und Merlin kam ihm freudig entgegen. Gott; er hatte nicht gewusst, wie verrückt er nach jemanden sein konnte. Er kannte sich selbst nicht mehr. Vielleicht aber auch, weil er noch nie verliebt war. Sie küssten sich immer noch, als Arthur mit seiner Futterhand unter Merlins T Shirt glitt und sie auf seine Brust legte. Merlin beendete den Kuss und sah ihn an.

„Was tust du?"

„Ich helfe dir", antwortete der Wraith einfach und simpel.

Und dann waren da wieder diese wunderbaren Gefühle, doch schon wieder weg, bevor Merlin es genießen konnte. Arthur lächelte und nahm seine Hand weg.

„Besser?"

Die Schmerzen waren weg, nur noch die Nässe spürte Merlin jetzt in seiner Hose. Es war ihm unangenehm, denn er wusste, das die Wraith so gut riechen konnten. Er wünschte sich eine Dusche; jetzt gleich. Aber man konnte nicht alles haben.

„Toll", sagte er etwas sauer „Jetzt wird jeder Wraith wissen, das du mich gerade gefickt hast."

„Ja", sagte Arthur „Und ich will, das jeder weiß, das du mir gehörst. Sie werden es riechen."

„Super. Ich denke, meine Schamgefühle gewöhne ich mir ab", sagte Merlin frustriert„Wraith scheinen so etwas nicht zu haben."

„Nicht wirklich", antwortete Arthur „Es ist normal sich zu paaren und auch das man das an demjenigen riecht. Ich denke...Es hat etwas mit dem Käfer zu tun."

„Ja. Es hört sich wirklich etwas animalisch an."

„Stört es dich?"

„Nein", antwortete Merlin und sie gingen weiter „Gewöhnungssache....Schätze ich mal. Und ich denke, da mein Gefährte ein Wraith ist, das ich mich so an einiges gewöhnen muss. Ich hoffe...Mein Arsch auch", fügte er leise hinzu.

Arthur grinste, doch er sagte nichts. Natürlich hatte er gehört, was sein Gefährte sagte, wenn er auch sehr leise sprach.

Bald kamen sie wieder in bevölkerte Regionen des Schiffes und die Wraith liefen an ihnen vorbei. Merlin beobachtete sie, ob sie darauf reagierten. Einige neigten leicht den Kopf und grinsten, andere sah man nichts an. Okay...Augen zu und durch, dachte Merlin. Wenn er mit einem Wraith leben wollte, musste er sich umstellen.

„Was ist denn mit Sunshine und Jason?", fragte Arthur jetzt „Immer wenn ich komme, streiten sie."

„Ja", antwortete Merlin „Das ist auch etwas, was mich wundert. Jason ist immer so ruhig und ausgeglichen, aber dein zweiter Commander bringt ihn in so schnell auf hundertachtzig, das ich es fast nicht glauben kann. Was sich liebt, das neckt sich eben", grinste Merlin.

„Was soll das bedeuten?"

„Ist so ein Sprichwort bei uns auf der Erde. Leute, die sich mögen, streiten auch."

„Das klingt nicht sehr logisch", sagte Arthur.

„Nein", bestätigte Merlin ihm „Aber diese beiden haben sich in den Tagen, als sie uns suchten...Ich weiß auch nicht. Sie sind sich näher gekommen. Oder...", dachte Merlin nach und lächelte „Sie sind noch dran, sich zusammen zu raufen. Aber anscheinend mögen sie sich."

„Das mag stimmen", antwortete Arthur und dirigierte Merlin in einen Gang „Sunshine schien mir auch etwas verändert."

Merlin blieb stehen und sah den Wraith erstaunt an.

„Das ist das zweite Mal, das du ihn bei dem Namen nennst, den ich ihm gegeben habe."

Arthur nickte.

„Ja. Und nur weil er mir heute Morgen gesagt hatte, das er den Namen akzeptiert. Ich hatte ihn etwas mit dem Namen geärgert und weil ich wusste, das er ihn nicht mochte."

„Und was hat seine Meinung geändert?", fragte Merlin.

Arthur lächelte.

„Dein Freund Jason. Er sagte mir, das Jason den Namen gut findet und er ihn toleriert."

„Ach?"

Merlin grinste vor sich hin. Also scheint doch etwas mehr hinter den zwei zu stecken. Diese Streitereien und nun dieser Sinneswandel, was den Namen betrifft. Doch er wusste nicht, wie Jason das so sah mit Sunshine.

„Über was denkst du nach?", fragte Arthur.

„Über nichts Wichtiges", sagte Merlin und ging in den Raum, als sich die Türen öffnete. Es war ein Quartier und bevor Merlin fragte.

„Das ist mein Quartier", sagte Arthur „Ich finde es nicht richtig, das du in Sunshines Quartier lebst; du bist mein Gefährte. Während des Aufenthaltes auf meinem Schiff wirst du in meinem Quartier leben und nicht mehr bei den Anbeter."

Es klang wie ein Befehl und Merlin wusste, das es einer war. Er drehte sich zu Arthur um.

„Arthur...Behandle mich nicht wie einen Anbeter und hör auf, mir irgendwelche Befehle zu geben. Ich bin nicht dein Sklave, sondern dein Gefährte; das heißt, das wir gleichberechtigt sind. Klar?"

„Fühlst du dich übergangen?"

Merlin kam auf ihn zu. Er musste mal einiges klar stellen. Sein Wraith war sehr dominant; musste er sein, wenn er eine Flotte von zwölf Schiffen führte. Und er mochte seine Dominanz, doch da gab es eine Grenze. Merlin war kein Weichei. Er war auch kein Sklave, wenn er auch oft dem Wraith nachgab. Er war Soldat, ein Kämpfer und ein Killer. Und so jemand konnte man nur sein, wenn man auch dominant war.

„Okay", sagte er etwas sauer „Das ist dein Schiff, aber ich gehöre nicht zu der Mannschaft. Und natürlich lebe ich bei dir, das ist nicht das Problem. Ich weiß, das du sehr dominant bist, doch ich bin es auch, wenn auch nicht so wie du. Und du kennst mich gut genug, um zu wissen, das ich nicht nach deiner Pfeife tanze. Ich bin dein Gefährte und dir gleichgestellt; zumindest denke ich das. Und ich möchte, das du mich auch so behandelst. Du kannst mich fragen, doch mir nicht befehlen. Klar?"

„Und das heißt?"

„Ich habe auch meine Bedürfnisse und Wünsche, die du akzeptieren solltest."

„Bist du unzufrieden mit der Paarung? Mache ich etwas falsch? Es tut mir leid, wenn du es als unangenehm empfindest, wenn ich..."

„Das ist es nicht, Arthur. Ich paare mich gerne mit dir und wenn es auch am Anfang etwas schmerzt, liebe ich es, wenn du mich so hart nimmst. Doch solltest du auch auf meine Wünsche eingehen."

„Zum Beispiel?"

Merlin stemmte die Hände in die Hüften.

„Was ist, wenn ich dich nehmen will? Wirst du das zulassen?"

„Natürlich; du hast nie etwas gesagt. Du bist mein Gefährte."

„Okay", Merlin holte tief Luft „Ich möchte mich nicht mit dir streiten. Wir sind erst so kurz zusammen. Ich denke, wir brauchen etwas Zeit. Zeit, um unser Zusammenspiel, was die Partnerschaft angeht, zu optimieren. Wir gehören zu verschiedenen Spezies, die unterschiedliche Ansichten haben. Es wird etwas dauern, sich gegenseitig mehr Spielraum zu geben. Verständlich."

Arthur nickte und zog Merlin an sich.

„Ja. Tut mir leid. Ich werde versuchen, mich etwas anzupassen."

Merlin lächelte.

„Das müssen wir wohl beide."

Er legte seine Arme um Arthur und zog seinen Kopf etwas herunter. Arthurs Haare kitzelten seine Wange, als er seine grauen Lippen küsste. Der Wraith öffnete seinen Mund und sie versanken in einen heftigen, leidenschaftlichen Kuss. Merlin konnte sich nicht erinnern, wann er jemals so verrückt danach war, jemanden zu küssen. Und er fühlte schon wieder Verlangen. Arthur knurrte in den Kuss, was Merlin auf die Lenden schlug. Wann war er mal so verrückt nach Sex? Gut, er mochte Sex schon immer, das konnte er nicht abstreiten. Und er war auch immer stets dabei, es zu praktizieren. Doch hier mit Arthur...War er maßlos und unersättlich. Nicht nur er, Arthur schien ihn auch immer zu wollen. Der Wraith löste den Kuss.

„Wir haben noch Zeit, bis ich auf die Brücke muss. Was wollen wir tun?"

„Was willst du denn tun?", stellte Merlin eine Gegenfrage.

Arthur küsste ihn wieder und zog ihn an sich. Es war offensichtlich, was er wollte. Merlin musste feststellen, das Wraith wirklich sehr potent waren, denn er spürte schon wieder die Härte bei Arthur. Und natürlich hatte er nichts dagegen. Es war aufregend, der Sex mit dem Wraith. Vor allem, wenn er Merlin nahm, wo sie gerade waren. So wie eben in diesem Gang. Das Nervenkitzeln, das vielleicht jemand vorbei käme, tat sein Übriges.

Ohne weitere Worte zog Arthur ihn in den Ruheraum und zu dem Bett. Er küsste Merlin wieder so leidenschaftlich, so das der Mensch mal wieder Blut schmeckte. Arthur mochte das Küssen sehr.

Und Merlin, der zuließ, das der Wraith ihn wieder entkleidete, mochte das Küssen auch.

Mit Blut und auch ohne.




XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX





Ian klopfte an die Tür des Büros von dem Colonel des Außenstützpunktes. Er hatte ihn her beordert und obwohl Ian kein militärisches Mitglied seiner Einheit war, unterstand er ihm soweit, das er der Aufforderung nachkommen musste.. Und das ärgerte den Iren ungemein, denn er mochte ihn nicht. Eigentlich mochte ihn niemand hier auf dem Stützpunkt. Er war altmodisch, militärisch streng und hatte zu viele Vorurteile. Ian war mies drauf. Das war er schon die ganze Zeit und seit Saru ihn aufgesucht hatte, noch mehr. Er sah ihn manchmal in der Bar, wenn er daran vorbei ging. Manchmal war er versucht, dorthin zu gehen, doch wenn er ihn am Tisch sitzen sah, ging er meistens weiter und zurück zu seinem Quartier.

„Herein!"

Ian trat herein und blieb vor dem Schreibtisch stehen. Er salutierte nicht, da er nicht in der Armee war. Er war Wissenschaftler.

„Mckenzy", sagte der Colonel und Ian hasste diese respektlose Anrede „Haben Sie etwas von Ihren Freunden gehört?"

„Nein, Sir."

„Wissen Sie", sagte er jetzt und schaute das erste Mal hoch und Ian an „Ich wäre fast froh, wenn ich etwas hören würde und wenn es nur die Nachricht wäre, das sie tot sind. Und eigentlich denke ich auch, das es so ist. Den Wraith ist nicht zu trauen; sie sind verschlagene Monster und hungrig. Wahrscheinlich waren sie ein delikates Abendessen."

„Mit Verlaub, Sir...Das glaube ich nicht. Sie werden zurückkommen und Merlin wird seine Mission, diesen Spinnenwraith zu erledigen, erfüllt haben. Und Jason hat ihn gefunden und wird ihm helfen, nach Hause zu kommen."

„Nach Hause?", sagte der Chef sarkastisch „Diesen öden Stützpunkt ein Zuhause zu nennen, ist wohl übertrieben. Aber ich würde Merry seine Strafe erlassen, wenn Sie recht hätten. Ich kann nicht sagen, das ich den beiden nachtrauere...", sagte er und blickte Ian an „Doch ich verliere ungern Männer, ob sie gut sind oder nicht. Es wirft einen schlechten Schatten auf mich als Befehlshaber. Das Einzige, was ich wirklich bedauere."

Arschloch, dachte Ian und sagte, weil er ihn jetzt an den Eiern hatte.

„Ich werde Sie daran erinnern, wenn Merry zurückkommt und er seine Strafe erlassen bekommt. Sie haben es eben selbst gesagt...Colonel."

„Wird schwierig sein, das zu beweisen, wenn es soweit ist", sagte der Colonel und sah sich um „Hier ist niemand, der das bezeugen kann, das ich das gesagt habe. Tut mir wirklich leid."

Ian grinste. Oh ja, er kannte das Arschloch ziemlich gut. Aber er war etwas cleverer, was dieser arrogante Arsch immer wieder vergaß. Er nahm seine Hände, die er hinter seinem Rücken verschränkt hatte nach vorne und hielt ein kleines Gerät hoch.

„Tja...Dumm gelaufen, Sir. Ich zeichne grundsätzlich alles auf, wenn ich ein Gespräch unter vier Augen habe. Da kommt man nie in Bedrängnis zu lügen oder zu dementieren. Man kann nicht sagen, das ich es schwarz auf weiß habe...Vielleicht...Ton auf Ton?"

Es klang sarkastisch.

„Das ist eine Unverschämtheit und Sie werden das büßen", schrie der Colonel ihn an.

„Mit Sicherheit nicht, Sir. Ich unterstehe nicht Ihren Befehlen, sondern unter dem Sternen Kommando auf der Erde. Sie sind maßgebend für Befehle, die etwas mit Wissenschaft zu tun haben, da ich Wissenschaftler bin. Aber das wissen Sie ja. Sie haben keine Befugnis, über mich zu richten. Wenn Sie denken, das ich unrecht habe...Ich werde mich mit dem Sternen Kommando in Verbindung setzen und das abklären."

„Ich denke...Das wird nicht nötig sein", sagte der Colonel jetzt ruhiger „Ich kenne die Bestimmungen."

„Gut zu wissen", sagte Ian „Bin ich entlassen?"

„Ja. Gehen Sie."

Ian grinste und drehte sich nochmal an der Tür um.

„Wissen Sie...Colonel, ich bin Astro Physiker und habe mein Examen und meine Doktorarbeit mit mehrfacher Auszeichnung bestanden. Also...Unterschätzen Sie nicht meine Intelligenz, wenn wir uns das nächste Mal sprechen."

„Doktorarbeit? Und warum nennt man Sie nicht so?"

Ian lächelte fast charmant.

„Weil ich keinen Wert darauf lege. Ich habe den Titel, aber ich verwende ihn nicht. Das nennt man...Hhm...Ich glaube...Bescheidenheit. Und ich denke, wir haben das jetzt unter uns geklärt, denn ich bin nicht Ihr Punchingball für alles, was bei Ihnen schief läuft. Andernfalls reiche ich Beschwerde beim Sternen Kommando ein."

Dann ging er und draußen blieb er einen Moment an der Wand stehen und grinste boshaft. Endlich hatte er dem alten Sack mal gesagt, wo der Hammer hängt. Und das nur, weil er eh so mies drauf war. Aber alles was er sagte, hatte Hand und Fuß. Er war dem Colonel nicht unterstellt. Merlin und Jason schon und er sah auf das kleine Aufnahmegerät und grinste. Er hatte hier in der Hand die „Du kommst aus dem Gefängnis frei Karte „ für Jason. Er grinste boshaft und sah zur Tür und sagte leise.

„So ein Vollidiot und so etwas ist Colonel."

Dann ging er den Gang hinunter und beschloss seinen kleinen Sieg zu feiern. Egal, wer in der Bar war oder nicht. Er steckte das Gerät ein und machte sich auf den Weg.




XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX




Es war nicht viel los in La Cantina. Ian setzte sich an die Bar und sah sich um. Kein Saru; das war gut. Er bestellte sich einen Whiskey und Juan stellte das Getränk vor ihn.

„Dich habe ich ja Ewigkeiten nicht gesehen, Ian", sagte er mit seinem spanischen Akzent.

„Keine Zeit...Arbeit", murrte er und Juan lächelte.

„Da kommt immer ein Mann in die Bar und fragt nach dir. Ich glaube; er mag dich."

Ian horchte auf.

„Schwarze, lange Haare und sehr gutaussehend?"

„No, Senior", sagte Juan amüsiert „Groß und blond und wirklich gutaussehend und nett. Ich denke...Du brauchst mal etwas anderes als nur Arbeit. Nimm dir mal eine Auszeit, wenn du weißt, was ich meine."

Dann ging er, um Tische abzuwischen. Ian sah ihm nach und stellte fest, das er recht hatte. Juan wusste, das er dem männlichen Geschlecht zugetan war, was hier nichts Besonderes war. Seltsamerweise schienen das Menschen in fremden Galaxien nicht aufzuregen. Es wurde toleriert, stillschweigend und ohne Aufsehen. Nett, wirklich nett. Und ja...Er hatte die letzte Zeit nur gearbeitet, um sich von Saru fern zu halten. Doch wenn er darüber nachdachte, hatte er schon lange keine Gesellschaft mehr in seinem Bett gehabt. Vielleicht wäre es nicht schlecht, mal etwas Druck abzulassen. Groß, blond und gutaussehend? Er war neugierig, wer das sein könnte.

Langsam füllte sich die Bar und Ian hatte schon einige Whiskey. Doch dann stockte er, als er das Glas am Mund hatte, denn Saru kam herein. Es begleitete ihn zwei Männer und eine Frau. Die Frau hatte sich bei einem der Männer eingehängt und wirkte glücklich. Wahrscheinlich seine Freundin und Sarus Freunde. Ihre Blicke streiften sich einen Moment, doch Ian schaute weg und bestellte noch einen Whiskey. Scheiß drauf...Scheiß auf den Kater morgen. Er beobachtete, wie sich Saru mit seinen Freunden an einen Tisch setzte. Nach zwei weiteren Gläser und verstohlene Blicke zu dem Tisch, hörte Ian eine Stimme hinter sich.

„Hallo. Ich hatte gehofft, Sie hier mal zu treffen."

Ian drehte sich um. Er war nicht betrunken; er vertrug einiges...Er war Ire und Whiskey wurde bei ihnen erfunden. Ein gutaussehender Mann sah ihn an. Militärische Rangabzeichen...Leutnant Colonel. Wow...Also schon etwas höher als Merlin. Groß, blond, gutaussehend? Das musste dieser Typ sein, von dem Juan sprach.

„Verzeihung", sagte Ian „Kennen wir uns?"

„Ja, wenn auch nur flüchtig, doch das würde ich gerne ändern. Ich weiß, das sie ein Ass in Astro Physik sind und sie gute Arbeit leisten. Ich bin Leutannt Colonel Leroy Mcallister. Doch ich habe Dienstschluss; also nennen Sie mich Leroy."

Er kannte ihn flüchtig? Nun, so einen Kerl würde Ian auffallen und...Nun ja, er war Leutnant Colonel, das war schon etwas. Vielleicht hatte er ihn deshalb nicht beachtet. Vorgesetzter und so weiter, Soldat. Ian achtete nicht sehr auf militärische Leute; er mochte sie nicht so. Mit einigen Ausnahmen. Na gut, er hatte sowieso nichts vor und ließ sich darauf ein, fragte.

„Mcallister? Schotte?"

Er lachte und es klang sympathisch.

„Ja, aus dem schönen Edinburgh. Sehr scharfsinnig."

Ian grinste und wies auf den Sitz neben ihn.

„Dann wissen Sie einen guten Whiskey zu schätzen, auch wenn wir ihn erfunden haben."

Er lachte wieder und kam der Aufforderung nach.

„Das Gleiche sagen die Schotten von sich."

„Mag sein, aber ich denke, das wir lieber trinken als zu diskutieren, wer recht hat. Oder?", antwortete Ian.

„Bin dabei."

„Ian Mckenzy", grinste der Ire „Aus Dublin."

„Sehr erfreut."

Ian gefiel dieser Mann und so wie er Ian ansah; nun...Er hatte mehr im Sinn als nur zu reden und Whiskey zu trinken. Ian war das nur recht. Er hatte schon lange kein Abenteuer mehr und sich den Frust raus zu vögeln, war keine schlechte Idee. Im Laufe des Gespräches kam auch heraus, woher sie sich kannten. Ian hatte eine Mission, die Leroy angeführt hatte; lange bevor Merlin zu ihnen kam. Er hatte das etwas vergessen. Kein Wunder nach all der Aufregung und den vielen Missionen. Da verlor man manchmal den Überblick. Doch Ian bemerkte, das Saru sie beobachtete, wie sie dort saßen und sprachen. Und im Laufe des Abends wurden sie privater und duzten sich. Leroy war etwas näher zu dem Iren gerutscht und manchmal, wenn er etwas erzählte, legte er den Arm um den Iren.

Ja. Er würde Leroy heute Abend flach legen und sich die Seele aus dem Leib ficken, dachte Ian grimmig. Und Leroy schien das auch zu wollen, so wie er den Iren ansah. Da waren heiße Versprechen in seinen Augen für eine leidenschaftliche Nacht voller unartiger Dinge. Nach einiger Zeit fragte Ian.

„Also...Wir hatten zusammen mal eine Mission, was schon sehr lange zurück liegt. Was mich allerdings interessiert...Wieso kommst du nach all der Zeit jetzt zu mir und vor allem...Warum?"

„Scheinbar hast du wirklich vieles vergessen", antwortete Leroy „Aber das kann man einem verschrobenen Wissenschaftler nicht übel nehmen", sagte er mit einem Augenzwinkern. Ian boxte ihm spielerisch auf die Schulter und grinste „Also, dann helfe ich dir etwas auf die Sprünge...Wir hatten einen wirklich tollen Abend in der Bar und...Als wir gingen, hast du, beziehungsweise ich uns die Seele draußen heraus geküsst. Leider wurden wir unterbrochen, weil du zu einem Sondereinsatz musstest."

Ian nickte nachdenklich. Ja, jetzt wusste er es wieder. Seltsam, das es ihm entfallen war. Wahrscheinlich, weil sie nicht über einen Kuss hinaus kamen und er Leroy nicht mehr gesehen hatte. Oft wurden die Soldaten versetzt oder mussten zurück zur Erde; kamen wieder und so weiter. Es war stets ein Kommen und Gehen, bis vielleicht auf die Stammmannschaft in den Stützpunkten. Da konnte man mal etwas vergessen, was bestimmte Situationen anging. Und im Moment lief sowieso nichts, wie er es wollte. Er war oft mit seinen Gedanken woanders, fragte sich, ob der Colonel recht hatte und seine Freunde tot waren. Und er bekam Saru nicht aus dem Kopf, was ihn noch mehr aufregte.

„Entschuldige", sagte er jetzt „Im Moment geht bei mir alles drunter und drüber. Arbeit und ein neuer Assistent, der es liebt, mich aufzuregen und..."

„Ich weiß von deinem Team", fiel Leroy ihm ins Wort „Schlimme Sache. Ich meine, dieser Major ist schon sehr mutig, sich auf ein Wraith Basisschiff zu trauen. Ich würde das nicht tun. Und der andere in eurem Team zieht dann mal los und sucht ihn. Eigentlich finde ich das bemerkenswert, das zeigt, das ihr ein gutes Team seid und darüber hinaus. Ich schätze so etwas."

„Danke."

„Und um deine Frage zu beantworten", sprach der Schotte weiter „Ich war lange auf Atlantis stationiert und bin erst jetzt wieder zurück beordert worden. Deshalb konnte ich nicht früher kommen, aber ich habe diesen Abend nie vergessen", lächelte er „Und...ich würde gerne fortsetzen, was wir begonnen haben."

Eine eindeutige Anspielung und Ian gefiel das. Leroy schien ihm schon damals gefallen zu haben, weil er ihn vögeln wollte und das hatte sich nicht geändert, wenn er den blonden Mann jetzt musterte. Doch...

„Ich würde das ja auch gerne fortsetzen, aber im Moment bin ich nicht wirklich scharf auf eine Beziehung", wandte Ian ein „Denn..."

„Beziehung?", sagte Leroy und fiel ihm wieder ins Wort „Nein, das möchte ich auch nicht. Keine Zeit und ich muss morgen auf die Erde zurück, zumindest eine Zeit lang. Deshalb möchte ich die Gelegenheit am Schopf packen. Was ich möchte...", sagte er leise und musterte Ian sehr anzüglich „Dich unter mir zu haben und zu hören, wie du meinen Namen schreist. Ich will dich vögeln und nicht heiraten. Und wenn ich zurück komme...Dann können wir weitersehen. Bis dahin könntest du vieles anders wollen. Ist das in deinem Sinne?"

Oh ja. Das war es.

„Um das mal klarzustellen", sagte Ian „Heißer Sex, danach ein Frühstück zusammen...Keine Fragen, keine Kompromisse...Keine Komplikationen?"

Leroy grinste.

„Ja, nur Vergnügen und gute Erinnerungen. Die Apollo kommt morgen im Laufe des Tages und ich muss spätestens übermorgen zur Erde zurück und werde lange fort sein. Was sagst du?"

Ian brauchte nicht zu überlegen und sah zu Saru, der sie beobachtete. Ja, es wäre gut, wenn dieser blonde Hüne ihm Saru aus dem Körper fickte.

„Da sage ich nicht nein."

Leroy nickte zufrieden und trank aus.

„Gehen wir? Zu dir oder zu mir? Aber ich habe wahrscheinlich ein größeres Quartier und ein größeres Bett."

„Dann zu dir; ich habe nur eine Pritsche", antwortete Ian und stand auf.

Er schaute kurz zu Saru, der seinen Blick erwiderte, aber sehr ernst wirkte, obwohl die Stimmung am Tisch ausgelassen war. Ian schaute weg und zu Leroy und nickte. Zusammen verließen sie die Bar. Doch weit sollten sie nicht kommen. Ian sprach mit dem Schotten, der lachte und ihm einen leichten Stoß gab. Beide etwas angetrunken und gut gelaunt mit Vorfreude auf das Kommende, gingen sie den Gang entlang. Leroy zog ihn an die Wand und küsste ihn. Der Kuss wurde intensiver, bis Ian sich los machte.

„Hör auf, sonst kommen wir nie in dein Quartier."

„Wohl wahr", grinste Leroy und sie gingen weiter.

Doch plötzlich wurde Ian am Arm gepackt und zurück gezogen. Der Ire drehte sich überrascht um und konnte nicht erstaunter aussehen, als er sah, wer ihn am Arm packte.

Saru.

Und er wirkte wirklich angepisst, so wie er Ian ansah.

„Was soll das, Saru?"

„Kann ich dich einen Moment sprechen?"

Ian sah zu Leroy, der auch überrascht wirkte, aber den schönen, dunkelhaarigen Mann musterte und dann wieder zu Saru, der ihn immer noch am Arm hielt. Doch dann nickte er und sagte zu dem Schotten.

„Gib mir einen Moment."

Dieser nickte und mit einem finsteren Blick auf Saru, sagte er.

„Ich warte vorne an der Kreuzung. Bis gleich."

„Ja."

Als der Schotte gegangen war, sah Ian auf seinen Arm. Saru ließ ihn los und Ian machte ihn an.

„Du hast sie wohl nicht mehr alle. Was willst du, Saru?"

„Ich möchte gerne wissen, was du mit diesem Kerl vor hast? Ich habe euch beobachtet; er konnte die Augen nicht von dir lassen."

„Und weiter? Ich frage mich ernsthaft, was dich das angeht.. Ich kann mich nicht erinnern, das wir zusammen sind und das hatten wir vor einer Woche doch geklärt. Oder?"

„Das berechtigt dich nicht, jetzt mit dem Typ zu gehen; der will dich doch nur benutzen."

Ian sah ihn zornig an.

„Oh ja, das will er und ich auch. Ich hatte das lange nicht mehr und verzehrte mich nach einem anderen. Doch jetzt werde ich mit Leroy gehen und mir die Seele aus dem Leib ficken lassen. Und er kann mich die ganze Nacht benutzen und ich werde das auch tun. Und dich geht das gar nichts an. Klar?"

Saru kam einen Schritt auf ihn zu; sein Ton schneidend.

„Das wirst du nicht tun."

Ian lachte auf.

„Willst du mir das verbieten?"

„Ja. Du gehörst mir."

„Träum weiter", sagte Ian sauer „Ich habe die Schnauze voll von Besitzansprüchen und Ketten und Beziehungen ohne Optionen. Ich will heute Nacht mal richtig flach gelegt werden und du kannst nichts dagegen tun. Verschwinde einfach."

Ian wollte gehen, doch Saru zog ihn hart zurück und drängte ihn an die Wand. Der Ire war einen Moment überrascht, denn Ian war Wissenschaftler, aber auch ein sehr guter Kämpfer. So leicht konnte ihn niemand einfach nur herumschubsen.

Doch bevor Ian etwas tun konnte, küsste Saru ihn. Dominant und forsch, auch ein wenig grob verschaffte er sich Einlass in Ians Mund und küsste ihn wild und leidenschaftlich, so das Ian nur aufstöhnen konnte und seine Abwehr Reaktionen eher dürftig waren. So standen sie zusammen und küssten sich, als würde die Welt untergehen. Schließlich ließ ihn Saru los, beide keuchten und sahen sich nur an. Das Grün in Sarus Augen war dunkel und wunderschön und Ian wusste...Leroy war attraktiv, aber Saru war schön; klassisch schön und niemand konnte ihm das Wasser reichen.

„Tu es nicht...Bitte", sagte Saru.

Dann ging er einfach wieder zurück und Ian sah ihm erregt und atemlos nach. Er konnte sich daraus keinen Reim machen. Was war das denn? War Saru etwa eifersüchtig?

Du gehörst mir.

Das hatte er gesagt. Ian hatte sich nicht verhört. Aber was das jetzt sollte, wusste er auch nicht. Aber dieser Kuss; er fuhr sich gedankenverloren mit den Finger über seine Lippen; war so leidenschaftlich und wild und versprach so viel mehr. Ian war komplett konfus und wusste im Moment nicht, was er tun sollte. Was er wusste...Leroy wartete auf ihn und er musste sich beruhigen.

Doch dann nahm sein Gesicht einen grimmigen, entschlossenen Gesichtsausdruck an. Nein, er würde sich nicht vor diktieren lassen, was er zu tun und zu lassen hatte. Saru wollte ihn nur auf dieser Alles oder Nichts Basis, aber Ian war das zu viel. Er wollte eine einfache, normale Partnerschaft und keine Ketten für immer. Und er schwor sich, das Saru ihn nie wieder anfasste oder küsste. Das war, als würde man etwas sehr wollen und bekam nur immer eine Kostprobe. Mehr nicht. Das würde jetzt aufhören.

Und er wollte heute Nacht Vergnügen, das er lange nicht hatte und Leroy würde ihm das geben. Er stieß sich von der Wand ab und ging den Gang entlang. Leroy sah ihm entgegen; sein Gesichtsausdruck neutral.

„Und?", fragte er, als Ian vor ihm stand. Ian grinste.

„Eine kleine Unterbrechung, nichts Weltbewegendes. Gehen wir."

Sie gingen zusammen weiter und Ian schaute sich verstohlen um, aber da war niemand mehr. Egal.
Er wollte heute Nacht abschalten und sich verwöhnen lassen.

Das hatte er dringend nach all der Scheiße nötig.

Und er brauchte das jetzt.

Er sah sich noch einmal um, als Leroy sein Quartier aufsperrte und ihn dann einlud, einzutreten.

Und Ian trat ein, um für ein paar Stunden mal den ganzen Mist einfach zu vergessen.

Nur einmal vergessen, das Merlin und Jason verschollen waren und um zu vergessen, das er den Mann, den er liebte, nicht haben konnte.

Doch Sarus Kuss brannte immer noch wie ein Mahnmal auf seinen Lippen, als Lian die Tür schloss.





XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX





Saru ging zurück zu seinen Freunden, doch die gute Laune, die er hatte, als er mit ihnen kam, war dahin. Er war sehr erstaunt gewesen, als er Ian an der Bar sitzen saß. Seit über einer Woche hatte er ihn nicht mehr gesehen. Seit diesem Tag, an dem er vor seinem Labor auf ihn gewartet hatte. Und Ian hatte ihm sehr deutlich gesagt, das er mit den Ritualen seiner Rasse nicht klar kam. Im Klartext hieß das, das sie nicht zusammen kamen.

Auch Saru litt unter der Trennung und der Gewissheit, das sie nicht zusammen sein konnten. Es hieß auch, das er wahrscheinlich nie jemanden finden würde, der seine Rituale verstand. Das machte ihn traurig, denn er war der Letzte seiner Art und mit ihm würde das Volk der stolzen Krieger aussterben, zumal er nach einem männlichen Gefährten suchte. Seine Rasse war dahin, gemeuchelt von einem Wraith, der Spaß am Töten hatte. Und er würde der Letzte sein, ohne Nachkommen.

Doch was er für Ian empfand, war nicht einfach zu tilgen. Er konnte den rothaarigen Iren nicht vergessen und er wollte ihn. Er wusste nur nicht wie er es anstellen sollte. Und nun musste er den ganzen Abend mit ansehen, wie ihn dieser blonde Mann anmachte und mit ihm flirtete. Das machte Saru wütend, vor allem, da Ian auf ihn einzugehen schien.

Als sie die Bar zusammen verließen, konnte Saru nicht mehr am Tisch bleiben. Er wusste, das wenn er ihnen nachging, er wahrscheinlich herausfinden würde, das Ian mit dem Kerl schlafen würde. Der Gedanke machte ihn wahnsinnig, als er ihnen nachging. Er stellte Ian, der sehr kalt zu ihm war und ihm nur bestätigte, was er befürchtet hatte. Er war auf dem Weg zu dem Quartier des Mannes.

Saru wusste sich nicht zu helfen, aber Ian zu küssen wurde übermächtig und so tat er es. Und der rothaarige Mann erwiderte seinen Kuss. Doch er konnte Ian nur bitten, es nicht zu tun und nicht mit diesem Mann zu gehen. Er hatte kein Recht, es ihm zu verbieten. Doch jetzt saß er an der Bar, nachdem seine Freunde gegangen waren und starrte das Glas Wodka an. Juan kam zu ihm und sagte.

„Du schaust so traurig und trübsinnig, Saru. Man könnte meinen, du hast Liebeskummer."

Saru sah ihn an. Er mochte Juan; er war lustig und auch intelligent. Und er erlebte und sah vieles hier in der Bar. Und irgendwie sprachen die Menschen hier mit Juan über ihre Probleme und Sorgen. Und immer hatte der sympathische Spanier einen guten Rat und einen Schnaps für die Leute parat. Saru hatte das oft von anderen gehört.

„Sieht man mir das wirklich an?"

Juan lächelte.

„Ich sehe so einiges hier. Wütende Partner, die ihren Streit mit Whiskey ertränken oder welche wie du. Die Liebeskummer haben und das auch ertränken wollen; in deinem Fall mit Wodka. Ich habe schon alle Arten von Beziehungsproblemen gesehen und gehört", er lächelte „Das ist in diesem Job mit drin."

Saru sah sich um, die Bar war so ziemlich leer. Ein paar Betrunkene saßen noch am Tisch, bemüht nicht vom Stuhl zu fallen. Juan würde sie nachher rausschmeißen.

„Lass mich raten", sagte er und schenkte ihm noch Wodka ein „Der Ire...Ian?"

Saru sah ihn überrascht an.

„Woher weißt du das?"

„Tja. Das ist es, was ich gerade sagte. In so einer Bar am Arsch der Galaxie bekommt man alles mit, ob man will oder nicht. Ihr hängt am Anfang jede freie Minute zusammen und dann...Peng...Gar nichts mehr. Ian vergräbt sich in Arbeit und ist mürrisch und du...Du schaust jeden Abend rein, in der Hoffnung, ihn zu treffen. Heute war er hier, aber das weißt du ja, denn du hast ihn nicht aus den Augen gelassen. Und...", grinste Juan „Wurdest du immer zorniger da drüben am Tisch, je näher dieser blonde Mann ihm kam. Schließlich bist du ihnen nach und...Tja, den Rest kenne ich nicht."

„Kannst du dich auf dein Geschäft konzentrieren, wenn du so die Gäste beobachtest?"

„Ich kann vieles. Aber ich kann auch zuhören und dir einen Rat geben...Wenn du willst."

Saru sah ihn einen Moment an, als würde er sich das überlegen. Schließlich sagte er.

„Wir können nicht zusammen sein. Er mag meine Rituale nicht."

Juan schenkte sich einen Whiskey ein. Inzwischen waren die Letzten gegangen. Besser gesagt, sie torkelten nach draußen auf dem Weg zu ihren Quartieren. Er setzte sich Saru an der Bar gegenüber und trank einen Schluck Whiskey, bevor er fragte.

„Und das heißt?"

Saru nahm Luft.

„Mein Volk hat sich von je her Gefährten gesucht. Meistens Pärchen, aber auch gleichgeschlechtlich. Sie haben dann das Ritual vollzogen und waren für immer verbunden. Ein Bund, den man nie wieder lösen konnte. Verbunden in Ewigkeit bis in den Tod. Doch Ian war das zu...Endgültig. Er sagte, das er sich nicht so an eine Kette legen lässt. Für immer verbunden, war erschreckend für ihn."

„Okay. Verstehe ich das richtig? Wenn du dich verbindest, dann für immer. Und was ist, wenn es nicht funktioniert?"

„Das fragte Ian auch. Und ich sagte ihm, das es kein Weg zurück gibt. Verbunden bleibt verbunden."

„Madre de Dios", sagte Juan und schüttelte den Kopf „ Und du wunderst dich, das er abgehauen ist?"

Saru sah ihn fragend an.

„Was...?"

„Hör mal, Saru", sagte Juan und beugte sich etwas näher zu ihm „Menschen suchen im Laufe der Jahre einen Partner. Das liegt in ihrer Natur; niemand will gerne allein sein. Und wenn sie ihn gefunden haben, dann sind sie zusammen", er wedelte mit der Hand und machte ein skeptisches Gesicht. „Aber manchmal passt es nicht, aber das stellt man erst fest, wenn man eine Zeit lang zusammen war. Doch dann muss man die Option haben, sich zu trennen, denn alles andere wäre eine Qual. Also kannst du Ian das nicht verübeln. Menschen haben Angst vor endgültigen Sachen. Sie müssen wissen, das sie eine Alternative haben können. Nur der Tod ist endgültig."

„Und was soll ich jetzt tun?"

Juan schenkte ihm noch etwas von der hellen Flüssigkeit ein. Saru sah ihn an und er mochte seinen spanischen Akzent; er mochte wie er manche Worte aussprach. Und er war froh, dieses Gespräch zu führen. Es lenkte ihn ab, so das er nicht andauernd daran dachte, das Ian mit diesem Mann im Bett lag.

„Du bist der Letzte deines Volkes", sagte jetzt Juan „ Deine Kultur und deine Rituale sind Artefakte; jetzt schon vergessen. Wenn du hier in anderen Völker überleben und anderes willst; musst du umdenken. Du musst dich anpassen, denn das ist die einzige Alternative, die du hast."

„Das sagte er auch, aber seine Art das alles zu sehen...Ist nicht sicher", sagte Saru etwas verzweifelt.

„Sicher?", antwortete Juan etwas amüsiert „Sicher ist gar nichts, außer das du eines Tages sterben musst. Es sei denn...Du bist ein Wraith. Dann lebst du sehr lange."

Saru nickte nachdenklich und sah ihn an.

„Und welchen Rat hast du für mich?"

Juan sah ihn ernst an.

„Ich rate dir, das du dich selbst einmal fragst, ob du dein Leben lang allein sein willst. Und wenn du das nicht sein willst und wenn du Ian so sehr willst, dann solltest du ernsthaft darüber nachdenken, ob seine Art, das alles so zu sehen, so falsch ist. Ich denke, das du einfach Angst hast, verlassen zu werden. Und deshalb willst du Ian so an dich binden. Aber er wird das nie tun. Er ist Ire und er hat seit frühster Kindheit für Freiheit in seinem Land gekämpft. So jemand kannst du nicht an die Kette legen. Seine Freiheit wurde mit Blut und Tod geschrieben und er würde sie nie aufgeben. Für nichts."

Saru seufzte und Juan klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.

„Du solltest dir ernsthaft Gedanken machen, ob seine Art Gefährten zu sein, nicht besser ist. Es muss ja nicht so enden, das ihr euch trennt. So sehr, wie ihr euch aus der Ferne an schmachtet, werdet ihr alle Schwierigkeiten überstehen. Und wenn nicht, geht jeder seiner Wege und sucht das Glück erneut."

„Und das soll erfüllend sein?"

Juan lachte leise.

„Oh ja. Es kann sehr erfüllend sein. Mit Ian hast du vielleicht die Liebe deines Lebens gefunden oder auch nicht. Irgendwann wirst du das dann feststellen und wenn nicht, dann war sie es nicht. Manche Menschen suchen immer noch und finden sie vielleicht nie. Und du suchst weiter. Es ist spannend und du weißt nie wie es ausgeht. Ich denke, die Art wie Menschen leben, wird dir gefallen. Es ist wie ein kleines Abenteuer, wenn man sich in eine Beziehung stürzt. Es gibt Höhen und Tiefen wie auf einer Achterbahn und manchmal entgleist der Wagen und es ist zu Ende. Dann wird man eines Tages wieder in einen Wagen steigen und ein neues Abenteuer beginnt. Aber wenn die Liebe stark genug ist, wird sie mit den Herausforderungen des Lebens klar kommen und du wirst die Erfüllung finden, die du suchst. Aber du wirst es nie wissen, wenn du es nicht tust."

Saru antwortete nicht und Juan stand auf.

„Wenn du Ian haben willst, musst du umdenken und vielleicht auf seine Rituale eingehen. Andernfalls wirst du öfter erleben, wie er mit anderen Kerlen die Bar verlässt. Oder das er einen anderen als seinen Gefährten nimmt. Ian ist auf der Suche danach. Doch wenn du zu lange wartest...Ist er vielleicht verloren für dich."

„Was ist mit diesem Kerl heute Abend?", fragte er gereizt.

„Nichts. Sie werden wohl zusammen eine Nacht verbringen und der Leutant Colonel wird bald zur Erde aufbrechen. Es wird nichts weiter sein als eine schöne Nacht. Doch irgendwann wird jemand kommen, der nicht geht und bleibt."

Juan kam hinter den Tresen heraus und Saru stand auf. Gemeinsam gingen sie zur Tür.

„Deshalb denk darüber nach und warte nicht zu lange."

„Danke, Juan. Für deine Geduld und dein Interesse", sagte Saru.

„Kein Problem. Barmänner sind ja schon halbe Therapeuten. Sozusagen, ein Nebenberuf", sagte der Spanier amüsiert „ Du glaubst nicht, was ich hier alles erfahre und erlebe. Im Grunde genommen ein sehr interessanter Job. Eigentlich kam ich hierher, um Soldat zu werden, doch ich habe sehr schnell bemerkt, das ich dazu nicht tauge. Also wurde ich Barmann und machte die Bar auf. Und wie sich herausstellte, war das genau das, was ich gut konnte und natürlich Freunde einen Rat geben. Also sage ich dir jetzt...Wenn du Ian willst, dann nimm ihn dir, bevor es ein anderer tut."

Saru lächelte.

„Ich werde darüber nachdenken, was du gesagt hast. Gute Nacht, Juan und danke."

„Gute Nacht. Und denke nicht zu lange nach."

Saru ging den Gang entlang auf dem Weg zu seinem Quartier. Er wirkte nachdenklich und war auch froh, das er mit Juan geredet hatte. Vieles, was der Spanier sagte...Machte ihn nachdenklich.

Und ja, er würde darüber nachdenken.

Schicksalhafte BegegnungWhere stories live. Discover now