Schicksalhafte Begegnung Kapitel 17

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Schicksalhafte Begegnung



Kapitel 17





Eine ganze Zeit lang sagte Merlin gar nichts, starrte nur auf Arthurs beste Teile, die wirklich anders waren. Er hatte nicht gelogen, aber maßlos untertrieben, fand Merlin. Arthur sah ihn an, versuchte irgendetwas in seinem Gesicht zu erkennen. Bewunderung, Angst oder was er am meisten fürchtete...Abscheu. Der Wraith wusste nur zu gut, das ihre Beziehung nicht einfach war; nicht nur was das Anatomische anging. Sie waren verschieden; ja...Aber Arthur war sich sicher, auch kompatibel.

Nicht nur körperlich, auch in ihrem Wesen, Charakter, so verschieden sie auch sein mögen. Merlin war ein Mensch, aber stark im Charakter und nicht zimperlich. Er war ein Kämpfer durch und durch. Und er war objektiv und tolerant, was Arthurs Essgewohnheiten anging. Der Wraith wusste nur zu gut, das es ihre Beziehung belastete, auch wenn Merlin sagte, das es in Ordnung sei und es nicht zu ändern wäre. Arthur wusste das auch und er konnte das nicht ändern, selbst wenn er es wollte. Er hätte auch nie in seinem Leben gedacht, das sein Gefährte mal menschlich sein würde. Das war auch für den Wraith eine Überraschung gewesen. Und nun schaute er seinen zukünftigen Gefährten an und wartete auf eine Reaktion. Merlin sah ihn jetzt an.

„Wow!", sagte er und wieder „Wow!"

„Was bedeutet das?", fragte Arthur.

„Es...Bedeutet...keine Ahnung", antwortete Merlin „Sagt man so bei uns, wenn man etwas überrascht ist oder beeindruckt."

„Bist du beeindruckt?", wollte der Wraith wissen.

„Kann man so sagen. Du bist groß; verdammt groß und so...Anders. Sag mir, das du sexuell erregt bist und dieser Anblick hier nicht der Normalzustand ist. Das wäre wirklich ein Grund, panisch aus dem Zelt zu rennen", sagte Merlin belustigt.

„Das ist nicht der Normalzustand und natürlich bin ich erregt", sagte Arthur und es klang ruhig und gelassen, so wie Merlin ihn kannte. Doch in seinen Augen sah er, das es nicht so war; der Wraith war sehr erregt.

Merlins harter Schwanz zuckte in seiner engen Hose. Es war sehr sexy, Arthur so da liegen zu sehen und auch, weil er so anders war als er selbst. Anders; ja, aber nicht abstoßend. Nein. Merlin streckte die Hand aus und umfasste ihn.

„Wow!", sagte er wieder, denn er war wirklich imposant.

Und er fühlte sich gut an. Seine Erektion war so Jade grün wie alles an ihm, selbst die schwarzen Linien waren zu sehen. Sie fühlte sich glatt und hart an, auch leicht kühl. Anscheinend hatten Wraith eine niedrigere Körpertemperatur als Menschen. Vielleicht war es deshalb so warm auf den Basisschiffen. Er strich mit seiner Hand hoch und berührte die Eichel. Sie war dunkelgrau, so wie seine Lippen und feucht. Als Merlin mit seinem Daumen darüber strich, trat eine gelbliche Flüssigkeit aus. Der Wraith stöhnte und knurrte, als Merlin wieder mit seinem Daumen über den Schlitz in seiner Eichel strich und mehr Flüssigkeit austrat.

„Wow", sagte er wieder leise.

Denn jetzt fuhr er mit seiner Hand über die harten Erhebungen an seinem Schwanz. Auch hier hatte er so etwas Ähnliches wie Knochengrade. Erhebungen oder Kämme, um es besser zu beschreiben. Merlin hatte das auf seinem Rücken gesehen, nur spitzer, die sich vom Nacken bis hinunter zum Steißbein zogen.

„Du hast Knochen an deinem Schwanz?", fragte Merlin und fühlte die Grade, als er mit seiner Hand hoch und runter fuhr.

Sie waren hart, gaben nicht nach. So etwas hatte er noch nie gesehen. Das war hoch interessant, für den Biologen in ihm, aber nicht, was seine Erregung anging. Arthur zu erkunden erregte ihn auf eine Weise, die er noch nie so gefühlt hatte und er musste sich konzentrieren, nicht doch letztendlich in seiner Hose zu kommen.

Arthur bäumte sich auf und knurrte. Er schien auch Probleme zu haben.

„Sieht so aus", sagte er knurrend und keuchend.

Merlin schaute sich die Grade genauer an, sie begannen unten an der Wurzel und endeten dort, wo die Eichel begann. Sie sahen so ähnlich aus wie das, was Arthur in der Mitte seines Rücken hatte, nur das sie hier nicht so spitz waren. Drei dieser Linie von Knochengrade befanden sich an Arthurs Penis, die wie gesagt von unten nach oben oder umgekehrt verliefen. Sie waren hart, gaben nicht nach und es fühlte sich seltsam an, wenn Merlin seine Hand hoch und runter bewegte.

Inzwischen war Arthurs Erektion nass und glitschig, denn noch immer trat diese gelbe Flüssigkeit aus, das wohl normal bei ihm war. Merlin war fasziniert. Er hatte sich so ziemlich alles vorgestellt. Von den nicht sehr erotischen Geschlechtsteilen von Käfer über anderes. Aber das hier hatte er nicht erwartet. Arthur war erregend; sexy und anders. Ja, aber erregend anders. Er strich mit der anderen Hand über seine prallen, großen Hoden, die auch diese dunkelgraue Farbe hatten und sich rau anfühlten. Gott, er kam gleich in seiner Hose.

Bis auf diese Abweichungen schienen alle anderen Funktionen wie bei ihm zu sein. Merlin konnte sich nie beschweren, was seinen Schwanz anging und dessen Größe. Die Frauen waren immer begeistert; doch Arthur toppte ihn mit Leichtigkeit. Noch immer fuhr er mit seiner Hand den Schaft entlang und Arthur knurrte, schaute ihn aus dunkelblauen Augen an, die vertikale Schlitze jetzt erweitert. Und Ja, er war sehr erregt.

„Mach schon", sagte er fast knurrend „Und zieh deine Hose aus. Hattest du nicht gesagt, du findest es unangenehm in ihr zu kommen?"

„Ja, aber was hast du vor? Ich...", Merlin sah weg „Ich bin noch nicht...Bereit für..."

„Ich werde dich nicht nehmen, obwohl all meine Instinkte mich dazu drängen", sagte der Wraith „Erst wenn du es wirklich willst; ich werde dich nicht zwingen. Ich kann warten; das weißt du. Aber es gibt andere Möglichkeiten. Berühre mich, wie ich dich berührt habe."

Merlin zog seine Hose aus und Arthur zog ihn auf sich und küsste ihn wild und ungezügelt. Und es floss auch wieder etwas Blut, denn der Wraith küsste ihn grob und besitzergreifend und nahm nicht viel Rücksicht. Daran merkte Merlin, das er sehr erregt war und seine animalische Triebe durchkamen. Merlin stöhnte an seinen Lippen, er mochte dieses Animalische an dem Wraith mehr als er gedacht hatte. Es spornte seine Lust und Leidenschaft extrem an, auch etwas was er nie erwartet hatte. Merlin definierte sich neu und entdeckte Seiten an sich, die er nie gekannt hatte...Er entdeckte sich selbst.

Sein wahres Ich, das er stets ablehnte und in seinem Innersten vergrub, bis dieser Wraith es an die Oberfläche brachte. Er rieb sich schamlos an Arthur und suchte die ersehnte Erlösung. Himmel, er war jenseits von Gut und Böse und all diese Verlegenheit, die er zuvor hatte, war in Rauch aufgegangen. Er war verrückt nach diesem Wesen; Arthur zu berühren, zu fühlen, zu küssen...Im Moment wollte er nichts anderes. Und der Wraith auch, so wie er Merlin an sich drückte, beide so sehr in ihrer Leidenschaft gefangen. Selbst wenn jetzt ein Meteor einschlagen würde, wäre es den beiden egal.

Ihre Schwänze rieben sich an ihren Körpern und Merlin wurde immer hektischer auf Arthur, der ihn wieder knurrend in einen Kuss zog und ihn auf die Unterlippe biss. Es schmerzte und er schmeckte Blut, gleichzeitig bäumte er sich auf und kam auf Arthur; benetzte ihn mit seinem Sperma, das im Gegenteil zu dem Wraith milchig weiß war. Merlin keuchte an seinem Hals, als er seinen Orgasmus ritt und an Arthurs Brust zitterte. Und er wusste, das der Sex mit einem Wraith immer mit etwas Schmerz verbunden war und er fand diese Kombination fantastisch. Solange der Wraith ihn nicht an wichtigen Teilen mit seinen Krallen verletzte. Arthur hielt ihn und nach einiger Zeit sagte er immer noch keuchend.

„Arthur. Du wirst mich eines Tages töten. Das...War der Wahnsinn."

„Nicht wenn ich es vermeiden kann", antwortete der Wraith „Ich würde mir doch selbst schaden. Nicht?"

„Ja. Und mir auch. Das war wieder so gut. Was machst du nur mit mir; Wraith?"

„Was ich möchte."

Merlin küsste ihn auf diese grauen Lippen, die doch so weich waren und richtete sich auf und sah nach unten, Sein Saatgut klebte an dem Wraith und Arthur war immer noch hart. Merlin krabbelte von ihm herunter und nahm ihn wieder in die Hand. Er glitt mit seiner Hand auf und ab; die Flüssigkeit, von dem Merlin annahm, das es ein Teil seines Spermas war, machte seinen glatten Schwanz rutschig. Er strich mit seiner Hand hinunter und wieder hinauf, über die Knochengrade, die er hart in seiner Hand fühlte, etwas schneller und Arthur stöhnte und knurrte und wand sich unter ihm. Merlin umgriff mit der anderen Hand seine festen, prallen Hoden und drückte etwas. Arthur stöhnte knurrend und sah ihn an, als er sich verkrampfte und kam. Gelbliche Flüssigkeit spritzte aus ihm heraus, als er in Merlins Hand zuckte und zuckte. Der Mensch beobachtete ihn, während der Wraith seinen Höhepunkt genoss, der wohl sehr heftig war, denn noch immer verströmte er sein Sperma; eine Menge davon.

„Wow", sagte Merlin leise „Das ist...definitiv anders."

Als der Wraith sich entspannte, ließ ihn Merlin los und sah auf seine Hand, die über und über benetzt von Arthurs Sperma war. Er roch daran und letztendlich leckte er vorsichtig daran.

„Was tust du?", fragte Arthur keuchend.

„Ich schmecke dich. Wenn ich dich küsse, schmeckst du so gut. Das ist vielleicht auch nicht schlecht."

„Du...Du überraschst mich", sagte Arthur immer noch etwas nach Luft ringend.

„Warum? Weil ich das hier tue? Du hast keine Ahnung, was ich alles schon getan habe."

„Was denn?"

„Ich möchte nicht, das du von grün auf rot wechselst, also sag ich es nicht. Aber anscheinend kann ich dich noch überraschen."

„Das mit Sicherheit", antwortete Arthur und legte seine Arme hinter seinen Kopf „Doch ich bezweifle stark, das ich von grün auf rot wechsele. Das wäre wirklich...Etwas, was mich nachdenklich machen würde."

Merlin lachte und Arthur auch. Merlin sah ihn an; er hätte nie gedacht, das er mal mit einem Wraith so etwas tun würde. Oder hier zu sitzen und mit ihm zu lachen. Er war sich ziemlich sicher, das Menschen Wraith noch nie so sahen. Sicher; hier das mit Arthur war anders. Er war anders. Arthur war zehntausend Jahre alt und stand wohl über vielem, was andere nicht begreifen konnten. Die meisten Wraith weigerten sich, mit Menschen zu reden oder mit ihnen zu agieren; sie waren Beute...Niedere Wesen. Arthur hatte ihn nie behandelt wie Nichts, außer die kurze Zeit im Gefängnis. Ganz am Anfang, als er Merlin erst kennenlernte. Da war er ein Wraith und so aggressiv und arrogant wie seine Rasse, aber später nicht mehr.

Das außerirdischen Wesen fühlte sich gut und entspannt. Und er hatte sehr stark gefühlt, als er kam. Sein zukünftiger Gefährte war wirklich sehr erregend für den Wraith. Merlin war für ihn etwas ganz Besonderes. Noch nie hatte er sich für die Wesen, die er normalerweise aß, interessiert. Bis zu dem Tag in dieser Zelle, als dieser Mensch ihn dermaßen überraschte und sein langes, unsterbliches Leben komplett auf den Kopf stellte. Arthur wusste damals schon, das es mit Merlin sehr interessant werden würde...In allen Situationen.

Merlin küsste ihn wieder flüchtig auf die Lippen und leckte wieder an seiner Hand. Er nickte bestätigend.

„Ja...Du schmeckst auch hier gut. Fast wie...Keine Ahnung, aber nicht schlecht."

„Danke."

Merlin nahm ein Handtuch, das im Zelt lag und wischte Arthur sauber und sich selbst.

„Das war...Der Wahnsinn", sagte er zu dem Wraith, der immer noch mit halb heruntergezogener Hose vor ihm lag.

„Und? Was denkst du?"

Merlin lächelte ihn an.

„Das ich dich verschlingen möchte?"

„Ist das eigentlich nicht das, was ich sagen müsste", gab Arthur zur Antwort.

Merlin lachte und küsste ihn flüchtig auf die Lippen. Er wusste nicht, das Wraith auch spaßig sein konnten. Er konnte nicht aufhören, ihn zu küssen und Arthur schien auch nichts dagegen zu haben.

„Ja. Ich glaube auch, das du so etwas eher sagen könntest. Ich möchte dich ja nicht essen, doch ich kann meine Hände nicht von dir lassen. Du bist...Du machst mich wirklich verrückt. Ich war eigentlich immer heiß auf Sex, aber mit dir ist es schlimmer."

Arthur lächelte nur, aber immer noch war da diese Frage in seinen Augen. Merlin beugte sich hinab und küsste die glatte Haut auf seinem Bauch, bevor er ihn wieder ansah und einen tiefen Atemzug machte. Er fühlte sich gut; befriedigt und ein wenig müde.

„Okay, anscheinend willst du wissen, was ich denke", sagte der Mensch jetzt „Also...Ich finde dich erregend und deinen Schwanz der absolute Hammer. Er ist grün und ungewöhnlich mit den Knochengrade und der dunklen Eichel, sowie deine Hoden. Sie sind groß, grau und fühlen sich rau an. Dein Sperma gelblich und sehr reichlich, auch das ist unterschiedlich zu mir. Ansonsten sehe ich nichts, was mich abstoßen könnte; deine Sorge war unbegründet. Das heißt; du bist anders, aber definitiv schön und erregend, heiß und sexy und...Ich liebe dich. Aber zieh dich an, bevor ich wieder über dich herfalle. Außerdem müssen wir zusammenpacken und weiterziehen. Wir müssen versuchen, von diesem Planeten runterzukommen. Beantwortet das all deine Fragen?"

„Ja. Und ich bin sehr froh, das du es so siehst", sagte Arthur „Und ja, wir müssen weiter."

Er stand auf, nachdem er seine Hose angezogen hatte und ging zum Bach, um seine andere Kleider zu holen. Merlin gestattete sich einen Moment sich zurückzulehnen und er lächelte vor sich hin. Er war satt befriedigt und hatte auch seinen Partner einen Höhepunkt verschafft. Er hatte nicht gewusst, das es so erfüllend sein konnte, mit einem männlichen Partner zu schlafen. Gut, sie hatten den Akt nicht vollzogen. Wenn Merlin ehrlich war, dann war er noch nicht bereit dazu. Schließlich war es für ihn Premiere und Arthur war sehr stattlich. Es würde weh tun, dessen war er sich sicher. Verflucht; musste der Wraith auch dort so imposant sein?

Er seufzte und stand auf, zog seine Hose an und verließ das Zelt. Er begann alles zusammenzupacken, obwohl er wenig Hoffnung hatte, das sie irgendetwas fanden, was ihnen weiter half.




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Jason sah sich erstaunt um, als er wieder klar bei Bewusstsein war. Anscheinend war das Einscannen in den Datenspeicher mit Gedächtnislücken verbunden. Nun ja, als menschliche Datei eingescannt zu werden, war eben nicht so erbauend. Könnte gut möglich sein, das Wraith das nicht so fühlten, schließlich hatten sie das System ja erfunden.

Er stand in der Jäger Bucht auf einer Plattform mit all den anderen Wraith und den Drohnen. Er fühlte sich schwindelig und schwankte und fühlte eine starke Hand, die ihn am Arm festhielt. Es war nicht ganz ungefährlich, hier zu stehen. Denn ein Stück weiter, ging es steil abwärts. Jason sah auf seinen Arm und dann in das Gesicht dieses Wraith, der jetzt sagte.

„Für Menschen kann es zeitweise unbequem sein, auf diese Art zu reisen. Nicht jeder verträgt das ohne Nebenwirkungen. Ist Ihnen nicht gut?"

„Es geht", sagte Jason „Wird schon besser."

Er sah auf die Hand des Wraiths, der ihn immer noch hielt. Sunshine sagte, ohne den Blick von Jason zu nehmen.

„Mein Commander würde mir sehr übel nehmen, wenn einer von Merlins Freunden etwas geschehen würde. Verzeihen Sie...", sprach er weiter und ließ ihn los „Das ich Ihnen vielleicht zu nah gekommen bin. Ich versichere Ihnen, das es nicht in böser Absicht war."

Jason sah ihn einen Moment etwas seltsam an. Wieso waren diese Wraith so anders? Oder wollte er ihn nur in Sicherheit wiegen? Er traute diesen Typen nicht. Erst den Höflichen spielen und dann über ihn herfallen. Er wäre nicht der Erste, der so etwas tun würde.

„Ja, schon gut, Commander", sagte Jason etwas unwirsch. Er wollte keine Schwäche zeigen, obwohl er nur zu genau wusste, das er schwächer war, wenn es darauf ankam „Können wir uns jetzt um den Verbleib von Merlin kümmern?"

„Sicher. Folgen Sie mir", sagte Sunshine und ging voran.

Während sie durch das Basisschiff gingen, sah sich Jason um. Er war auch noch nicht auf einem dieser Schiffe gewesen, das im All flog. Das letzte Schiff, das er im Inneren sah, war vermodert und ein Wrack gewesen. Doch dieses Schwarmschiff war voll funktionstüchtig und organisch. Für Menschen war das schon seltsam und interessant, denn ihre Schiffe bestanden eben nur aus Technik.

„Einer meiner Besatzung hatte von einem anderen Wraith gehört, das das Basisschiff des Wraiths, hinter dem Merlin und mein Commander her waren, angegriffen wurde. Angeblich wurde es zerstört."

„Und wo sollte das gewesen sein?", fragte Jason.

„Das...Ist natürlich die Frage", antwortete Sunshine „Wenn wir das wissen, besteht eine Chance, die beiden zu finden. So wie ich meinen Commander kenne und wenn er eine Möglichkeit hatte, ist er von dem Schiff herunter gekommen, bevor es explodiert ist. Und da er nie ohne diesen Menschen gegangen wäre, besteht auch eine reale Chance, das Ihr Freund es auch geschafft hat."

Sie betraten die Brücke.

„Und weiter?"

„Wir müssen diesen Wraith finden", sagte Sunshine „Ich vermute, er war auf einem der Schiffe, die das feindliche Schiff angegriffen haben. Wir brauchen unbedingt die Koordinaten dieses Zwischenfalls."

Jason sah sich auf dieser Brücke um und setzte sich auf diese Bank, die sich seltsam anfühlte und auch so aussah; als wäre sie aus dem Boden gewachsen; er sagte nachdenklich.

„Sollten sie aus dem Schiff mit einem Gleiter gekommen sein, dann wären sie wieder da. Es gibt genug Stargates, die sie benutzen könnten, um zu ihren Leuten zu kommen. Da das nicht der Fall ist, ist irgendetwas passiert."

„Richtig", antwortete Sunshine und musterte diesen Menschen „Es wurde gekämpft. Das Basisschiff hätte sich nicht kampflos zerstören lassen. Sie versuchten sich zu verteidigen, aber gegen zwei Basisschiffe hatten sie keine Chance. Vielleicht wurden sie bei der Flucht getroffen und mussten auf einem der Planeten landen. Und wenn sie wirklich Pech hatten, dann vielleicht auf einem, der kein Stargate hat."

„Oder sie sind tot", sagte Jason leise.

Der zweite Commander musterte ihn wieder und sagte nicht ohne Spott.

„Ich wusste ja nicht, das Menschen so pessimistisch sind. Ich für meinen Teil und auch die Mannschaft sind nicht überzeugt, das unser Commander tot ist. Erst wenn ich seine Leiche sehe."

„Ist ja toll. Wird schwierig sein, eine Leiche zu finden, wenn das Schiff in alle Einzelteilen explodiert ist", sagte Merry sarkastisch „Ist wirklich witzig."

Sunshine musterte den Menschen wieder. Er konnte ihn wirklich nicht einschätzen. Erstens ging er einfach mit auf ein Wraith Schiff und dann zeigte er absolut keine Angst. Im Gegenteil; er war vorlaut und etwas unverschämt. Der zweite Commander hatte ja auch nicht so sehr mit Menschen zu tun gehabt, außer sich an ihnen zu nähren. Meistens jammerten sie und schrien, waren voller Panik, bis sie starben. Er kannte sie nicht anders, bis dieser Merlin an Bord kam und genauso auftrumpfte, wie dieser Mann hier.

Und seinen Commander wohl in seinen Bann zog, so wie er den Menschen ansah. Sunshine war ja nicht blöd; er wusste das da mehr war, als nur eine Zusammenarbeit und anfängliche Freundschaft. Er konnte das zwar nie ganz nachvollziehen, was sein Freund an dem Menschen fand, aber er tolerierte Arthurs, so wie Merlin ihn nannte, Entscheidungen. Selbst das er seinen Namen...Arthur, respektierte. Doch er stand auf Kriegsfuß mit diesem Namen, den Merlin ihm gegeben hatte. Sein Freund schien das zu amüsieren, doch er würde mal mit diesem Merlin reden.

Sunshine würde nie die Entscheidungen seines Freundes und Commanders in Frage stellen, nicht auf der Brücke oder öffentlich. Doch wenn sie etwas zu besprechen hatten, dann in Arthurs Räume. Oft waren sie danach im Ruheraum auf seinem Lager gelandet und hatten sich stundenlang gepaart, bis beide zufrieden und befriedigt waren. Dabei ging es meistens nicht zimperlich zu, wenn zwei Wraith sich paarten. Es war wild, animalisch und manchmal schmerzhaft. Der zweite Commander bezweifelte stark, das Merlin dem gewachsen war. Er war so leicht zu verletzten und heilte schlecht.
Sich mit einem Wraith zu paaren war für Menschen gefährlich; das wusste auch sein Freund.

„Hey?", rief Jason „Sind Sie noch anwesend? Ich rede mit Ihnen."

Sunshine schreckte aus seinen Gedanken auf und sah Jason fast herausfordernd an

„Sie haben wohl keine Angst?", fragte er „Ich meine, Sie sind einfach mitgegangen. Ich könnte Sie hier und jetzt töten und niemand würde je erfahren, was passiert ist."

„Ist das so?", fragte Jason und kam näher. Dicht vor Sunshine blieb er stehen und sah in seine grünen, geschlitzten Raubtieraugen „Na los...Töten Sie mich oder nähren Sie sich. Ich könnte es jetzt eh nicht mehr verhindern, selbst wenn ich es wollte. Und ich kannte das Risiko und bin es eingegangen...Für meinen Freund. Ich weiß ja nicht, wie Wraith das mit Freundschaft sehen, doch würden Sie denn nicht alles dafür tun, das ihr Commander zurückkommt?"

Sunshine antwortete nicht, aber er wusste von was Jason sprach. Merlin war sein Freund und er kannte ihn vielleicht ein paar Jahre. Er und der Commander waren so lange zusammen und Freunde, das Menschen das nie nachvollziehen könnten. Und ja, er würde für...Seinen Commander, auch alles tun und hatte es getan, als er verschollen und von den Genii verschleppt wurde.

Sunshine hatte nie aufgehört, ihn zu suchen und war hocherfreut und glücklich, als er zwar schwach und abgekämpft, doch lebend wieder vor ihm stand. In dieser Nacht hatten sie viel geredet und sich auf wirklich animalische, harte Art gepaart. Schließlich war sein Freund Jahre weggesperrt gewesen. Da sprach Arthur das erste Mal von diesem Menschen Merlin und wie fasziniert er von ihm war. Sunshine dachte, das er nur eine Zeit lang über diesen Mann sprach, aber anscheinend sah sein Commander mehr in diesem Merlin.

Doch er war zu stolz und arrogant, um Jason eine Antwort oder ihm irgendwelche Details zu geben, was Arthur und ihn anging. Stattdessen hob er nur überheblich den Kopf und Jason schüttelte den Kopf.

„Eure Arroganz hängt mir zum Hals raus."

Sunshine sagte nichts. Dieser Mensch war genauso wie der Major. Er zeigte keine Angst und war manchmal wirklich unverschämt. Der Wraith wusste nicht, ob er Jason bewundern oder ihn für verrückt halten sollte. Doch er fühlte so etwas wie Respekt, was er gar nicht verstand. Normalerweise mochte er Menschen nicht auf dieser Ebene. Nun ja, er hatte sich auch nie mit ihnen abgegeben; bis dieser Merlin öfter auf das Schiff kam. Seine Freunde schienen wie er zu sein, genauso kämpferisch und rebellisch.

„Wir haben jetzt Ruhezeit", sagte er „Das Schiff bleibt während den Ruhezeiten im Hyperraum. Das ist sicherer. Wenn die Ruhezeit vorbei ist, werden wir uns auf die Suche machen."

Jason wusste das. Im Hyperraum konnte man kein Schiff angreifen. Waffen und Sensoren funktionierten da nicht. Wraith brauchten also Schlaf wie Menschen auch, stellte er fest.

„Okay. Wo werde ich schlafen?"

„Bei den Anbeter", antwortete der zweite Commander „Ich denke, das ist der richtige Platz für Sie."

Das klang sarkastisch und Jason fluchte innerlich; dieser Wraith war frech und arrogant. Aber trotzdem fand er ihn nicht so abscheulich, wie er sollte. Jason mochte die Wraith auch nicht; Ian hasste sie. Trotz allem blieb er fair. Solange diese Wraith, die scheinbar diesem Wraith Arthur sehr ergeben waren fair blieben, würde er es auch sein. Jason ließ sich nicht wie Ian von Gefühlen leiten, sondern sah alles ruhiger und klarer. Sein Vater sagte mal zu ihm, das Helden und Hitzköpfe nicht lange lebten. Er wusste das auch, obwohl er noch jung war, sah er vieles objektiver.

„Wenn Sie meinen..."sagte er „Commander. Habt ihr eigentlich Namen? Es ist doch blöd, nie zu wissen, wie man jemanden anspricht."

„Wir haben Namen", antwortete Sunshine „Mein Name ist..."

Es folgten einige seltsame Laute, mit denen Jason absolut nichts anfangen konnte und dann lächelte der zweite Commander und sagte belustigt.

„Sprechen Sie ihn nach."

„Wirklich lustig", sagte Jason etwas sarkastisch „Ich lache später", doch dann fiel ihm etwas ein und er lächelte ironisch „ Hat nicht Merlin Ihnen einen Namen gegeben? Ist so eine Marotte von ihm. Scheinbar macht es ihm Spaß, euch Namen zu geben."

Sunshines Lächeln verschwand und Jason grinste.

„Hat er? Ja?"

„Einer der Drohnen wird Sie zu den Anbeter bringen", antwortete der Wraith, ohne auf Jasons Frage einzugehen „ Wenn ich etwas erfahre, werden Sie es wissen. Es ist jetzt Ruhezeit. Wünsche angenehme Ruhe."

Dann ging der Wraith und Jason sah ihm nach und dann zu der Drohne, die auf ihn wartete. Seltsam. Er war unter Feinden und natürlich war es gefährlich. Doch es fühlte sich nicht so an. Schließlich folgte er der Drohne zu den Anbeter, nicht wissend, das er den selben Weg wie sein Major ging, der auch dort wohnte.

Doch er lächelte, als er an den zweiten Commander dachte. Merlin hatte ihm anscheinend einen Namen gegeben und so wie er reagiert hatte, schien der Wraith ihn nicht zu mögen.

Und er war wirklich neugierig, wie der Name lautete.




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Sie waren schon ein gutes Stück auf diesem Planeten gewandert; in all den Tagen. Außer Natur hatten sie noch nichts entdeckt, was auf Zivilisation oder ein Stargate hoffen ließ. Merlin würde töten für ein Stargate. So sehr sich die Dinge hier entwickelt hatten und so sehr er es genoss, mit Arthur zusammen zu sein, lief ihnen die Zeit davon. Denn irgendwann bekam Arthur Nahrungsschwierigkeiten und das wäre wirklich nicht gut.

Sie waren jetzt zwei Wochen hier auf dem Planeten. Merlin lebte von Früchten, Wasser und ab und an von diesen Tieren, die er über dem Feuer machte. Er könnte so noch Monate leben, aber er wusste, das der Wraith das nicht konnte. Gestern bemerkte Merlin, das er nicht mehr so gut aussah wie zuvor. Seine Augen verloren etwas den Glanz und er war langsamer geworden. Er wurde definitiv schwächer und das bedeutete, das er Probleme bekam. Und er wusste, das Arthur Hunger hatte.

Sie waren den ganzen Tag gelaufen, ohne das sie irgendetwas fanden, was hilfreich wäre. Gegen Nachmittag rasteten sie wieder an einem kleinen Bach, die es hier häufig gab. Das Feuer brannte hell und wärmte, als sie in den Abendstunden am Feuer saßen. Merlin saß vor dem Wraith und dieser hatte seine Arme um ihn geschlungen.

Es war jetzt eine Woche vergangen, seit Arthur Merlin mit seiner Hand befriedigte. Und genauso lange, als sie sich am Morgen in diesem Zelt leidenschaftlich Erlösung schenkten. Seitdem waren sie viel gelaufen und Merlin war ziemlich erschöpft die Tage. Er schlief oft schon am Feuer ein. Er vermutete, das Früchte und ab und an eines dieser Tiere wohl doch nicht so nahrhaft für ihn war. Auch er hatte an Kraft eingebüßt, nur würde er nicht sterben. Er würde wahrscheinlich etwas dünn werden, aber nicht sterben...Und mehr schlafen.

Wie auch immer; Merlin fühlte das ihnen die Zeit weglief. Nicht was ihn betrifft, sondern den Wraith. Wenn nicht bald etwas geschah...Merlin wollte den Gedanken nicht weiterdenken.

„Denkst du...Sunshine sucht nach uns?", fragte Merlin in die Stille.

„Ja. Er ist mein Freund. Aber es wird nicht einfach für ihn sein. Doch ich weiß, das er nicht aufgeben wird."

„Kennst du ihn schon lange?"

„Hhm...Ein paar Jahrtausende", antwortete Arthur „Wir dienten früher auf dem gleichen Schiff."

„Ein...", Merlin sah ihn ungläubig an „Paar Jahrtausende? Machst du Witze?"

„Nein. Aber ich denke, das du jetzt weißt, wie gut ich mit ihm befreundet bin. Wir sind schon so lange zusammen und kennen uns wirklich gut."

„Wie gut?", fragte er leise und lehnte sich an seine Brust.

Da Arthur nicht sofort antwortete, konnte sich Merlin schon denken, wie gut sie sich kannten. Arthur war so alt, das es ihm schwindelig wurde, wenn er darüber nachdachte, Und natürlich hat er nicht wie ein Eremit gelebt; auch das war Merlin klar. Er ja auch nicht, mit seinen lächerlichen neunundzwanzig Jahren. Doch er wollte es wissen, nicht weil er eifersüchtig war, eher aus Neugier. Er wollte auch wissen, wie Arthur gelebt hatte...Früher.

„Hast du dich mit ihm gepaart?", fragte er jetzt den Wraith, Er benutzte seine Ausdrucksform, da er das besser verstand.

„Ja. Sehr oft. Aber es war nie mehr als sexueller Ausgleich", sagte Arthur „Wir halfen uns gegenseitig, wenn Bedarf war, aber es waren nie Gefühle mit im Spiel; nicht so..."

„Wie bei uns?", vervollständigte Merlin seine Erklärungen.

„Nein. Nie. Aber wir sind das, was ihr beste Freunde nennt. Das hat sich auch nicht geändert, weil wir uns paarten; im Gegenteil...Es brachte uns enger zusammen. Das hat sich nie geändert und deshalb weiß ich, das er nicht aufgeben wird. Er wird uns suchen, bis..."

Merlin sagte nichts, doch er wusste, was Arthur sagen wollte, da er nicht zu Ende sprach. Ja, Sunshine würde sie suchen, bis er ihre Leichen fand.

„Er soll sich beeilen", sagte Merlin leise, doch Arthur hatte ihn gehört.

„Warum? Wir haben eine gute Zeit hier."

Merlin drehte den Kopf und sah hoch in sein Gesicht.

„Arthur, verkaufe mich nicht für blöd. Denke nur nicht, ich merke nicht, was los ist. Du bist schwach und du hast Hunger. Und es wird mit jedem Tag schlimmer. Ich mache mir Sorgen."

„Warum? Ich sagte dir bereits, das ich dich nie anrühren werde."

„Das ist es, was mir Sorgen macht. Du wirst verhungern und sterben."

Arthur küsste ihn auf die Schläfe und sagte leise.

„Dazu wird es nicht kommen", er machte eine Pause und sagte dann „ Sollten wir es nicht schaffen oder mein Freund kommt nicht rechtzeitig...Merlin; versprich mir, das du mich nicht leiden lässt."

Der Mensch drehte sich jetzt in seinen Armen um, so das er ihn ansehen konnte. Er starrte den Wraith an, ohne etwas zu sagen. Arthur sprach weiter.

„Im Rucksack ist eine Pistole. Wenn es soweit ist, dann..."

„Nein! Du spinnst doch; das werde ich nicht tun. Vergiss es!", schrie ihn Merlin fast an.

„Merlin...Bitte. Wenn die Zeit nicht reicht...lass mich nicht leiden. Sunshine wird kommen und dich holen, auch wenn ich nicht mehr da bin."

„Nein", sagte der Major wieder und schüttelte vehement den Kopf, um das zu unterstreichen „Ich kann nicht. Und...", sagte er schnell, als Arthur was sagen wollte „Versuche mich nicht zu überzeugen, denn das wird dir nicht gelingen. Ich liebe dich, Arthur... Bitte...Verlange das nicht von mir. Bitte nicht."

Arthur schaute ihn mit diesen blauen Augen, in denen das Feuer tanzte an, doch dann zog er ihn an sich und küsste ihn leidenschaftlich. Womit hatte er so einen Gefährten verdient, dachte der Wraith. Er könnte Merlin nicht mehr respektieren und begehren, wie er es schon tat.

„Wie lange?", fragte Merlin nach dem Kuss.

Arthur wusste, auf was er hinaus wollte. Er wollte wissen, wann es kritisch wurde und er immer schwächer.

„Eine Woche; vielleicht eineinhalb."

„Scheiße", sagte Merlin leise und griff in sein Haar, küsste ihn wieder.

Arthur hielt ihn und drückte ihn an sich. Er hatte seine Futterhand auf Merlins Rücken, doch der Major hatte keine Angst oder Bedenken. Er wusste, das Arthur sich nicht an ihm nähren würde. Aber Merlin war ein Kämpfer. Er war es gewöhnt, um das zu kämpfen, was er haben wollte oder zu erreichen versuchte. Er würde Arthur nicht kampflos aufgeben, denn er war das, was Merlin am meisten wollte. Er hatte ihn gerade erst gefunden.

Er kannte den Wrairth schon eine Weile, doch hier auf diesem verfluchten, einsamen und doch schönen Planeten hatte er ihn endlich gefunden. Und etwas, was noch wichtiger war und Merlins Leben komplett veränderte. Sich selbst; sein wahres Ich. Es lag jetzt alles klar vor seinen Augen, was er wollte und tun würde. Es gab keine Zweifel mehr; er hatte sich entschieden. Für ein wirklich außergewöhnliches Wesen, das Angst und Schrecken verbreitete und ihn als seinen Gefährten erwählt hatte.

Er liebte Arthur und er würde ihn nicht verlieren. Nicht so oder überhaupt. Und Merlin wusste, was er tun würde, um das zu verhindern. Er würde alles für diesen Wraith tun. Er musste lächeln, als er still an Arthur gelehnt ins Feuer starrte. Er kannte sich selbst nicht mehr; es war als wäre der alte Merlin in Rauch aufgegangen und übrig blieb sein wahres Ich. Manchmal kam es ihm wirklich so vor, als hätte er das Leben eines anderen gelebt. Ja; sein Vater hätte ihn als abartig eingestuft und ihn noch mehr verachtet und abgelehnt, wie er es schon zuvor tat. Aber er war tot und es scherte Merlin wenig, wie er das hier alles gesehen hätte. Er wusste nur eins...

Er wollte sein neues Leben und sich selbst leben...Mit Arthur.

Der Wraith küsste ihn wieder; er mochte das wirklich. Und Merlin störte es nicht, wenn zwischen den Küssen auch ein wenig Geschmack von Blut dabei war. Es war manchmal in der Hitze der Leidenschaft nicht zu vermeiden. Sie wurden heftiger, verlangender, bis Merlin sich von ihm löste und in seine blauen Augen sah.

„Jetzt", sagte er leise „Ich will es jetzt."

„Was?", fragte Arthur.

„Ich will dich...Jetzt. Ich will, das du dich mit mir paarst und du mich beanspruchst. Mich zu deinem machst, wie du gesagt hast."

„Sicher?"

„Ja...Oder sollten wir das lieber verschieben, bis du wieder bei vollen Kräften bist?"

Der Wraith lachte leise.

„Vielleicht ist es besser so. Ich werde vorsichtig sein, aber trotz allem könnte ich die Kontrolle verlieren und meine animalische Seite nicht im Griff haben. Da du sehr zart bist..."

„Hör auf. Wenn du so etwas sagst, fühle ich mich wie ein Mädchen."

„Du bist definitiv keins", lächelte der Wraith und küsste ihn wieder „Aber doch sehr verletzlich und...Das mal nur so angemerkt, heilst du ja auch nicht so schnell."

„Wirklich tolle Argumente. Da fühle ich mich gleich viel besser", sagte Merlin trotzig.

Der Wraith lachte leise, doch dann stand er auf und zog Merlin mit hoch. Er hatte seinen Menschen an der Hand, als sie gemeinsam zum Zelt gingen, das in der Nähe des Feuers stand. Merlins Herz klopfte ihm bis zum Hals. Es war soweit; er würde sich mit Arthur paaren, und dieser würde ihn beanspruchen und Merlin zu Seinem machen, so wie Wraith das zu sagen pflegten. Vampire pflegten das auch immer zu sagen, wenn es um Gefährten ging, dachte Merlin amüsiert. Er hatte einige Romane gelesen und er mochte Vampire. Arthur war ja so etwas Ähnliches, nur das er kein Blut trank. Also war das in Besitznahme des Gefährten also nicht aus der Luft gegriffen. Menschen würden so etwas nie sagen; es hörte sich...Animalisch an, doch Merlin störte das nicht. Im Gegenteil, er fand es erregend. Er würde sagen, das er mit ihm schlafen wird und es war für Merlin die Premiere.


Natürlich wusste er, wie es Männer taten. Er hatte das nie als verwerflich gesehen, auch wenn er es
nie praktiziert hatte. Und er hatte einige Freunde auf der Erde gehabt, die homosexuell waren und oft von ihren Nächten mit ihren Partnern schwärmten. Also muss es ja nicht so anders sein. Oder? Gut; er musste sich eingestehen, das er null Plan hatte und auch etwas Panik. Die Angst vor dem Unbekannten. Doch Merlin wollte es; er wollte es auf jeden Fall. Er wollte Arthur. Und es war ja nicht so, als wüsste der Wraith nicht, was er tat.

Schließlich hatte er Erfahrung; er tat es ja schon seit zehntausend Jahren. Also war sein Liebhaber sehr erfahren. Merlin musste lächeln, als er darüber nachdachte. Gott, er musste ein Profi sein, was das anging und etwas Neugier mischte sich in seine Emotionen, die wild in ihm tobten. Leidenschaft, Begehren, Angst, Unsicherheit, Neugier, Liebe, Erregung...In ihm tobte das Chaos. Arthur blieb vor dem Zelt stehen und zog ihn in seine Arme, küsste ihn wieder. Diesmal sanft und kurz und sah Merlin an.

„Sicher?", fragte er wieder „Ich möchte dich zu nichts zwingen."

„Du zwingst mich zu nichts, Arthur. Ich will dich...Ich begehre dich. Es ist...Nun ja."

Arthur hielt ihn immer noch in den Armen und Merlin genoss das.

„Ich gehe mal davon aus, das du dich noch nie mit einem männlichen Partner gepaart hast. Ja?"

Merlin nickte und küsste ihn kurz auf die Lippen. Es war erstaunlich, das er sich jetzt mit dem Wraith darüber unterhalten konnte. Und er fühlte sich nicht schlecht dabei. Es war eben so wie es war; er hatte immer nur Frauen gehabt und es kam ihm vor, als wäre das ein anderes Leben gewesen. Da war nichts, wovor er verlegen sein sollte. Er würde gleich mit Arthur schlafen; also brauchte er nicht verlegen zu sein. Das Einzige, was er hasste; war das er wirklich null Erfahrung hatte und den Wraith nicht enttäuschen wollte. Das war ein Gebiet, das absolutes Neuland für ihn war.

„Nein. Hatte ich nicht. Du bist der Erste und so wie das aussieht auch der Letzte.", antwortete Merlin und lächelte „Ich begebe mich ganz und gar in deine Hand. Ich denke mal, das du im Gegensatz zu mir sehr viel Erfahrung hast. Also sei nicht enttäuscht, wenn ich deinen Ansprüchen nicht gerecht werde."

„Du wirst mich nie enttäuschen, Major Merlin Emres, der mir die Freiheit geschenkt hatte und danach immer in meinen Gedanken war", antwortete der Wraith „Und ja. Ich habe sehr viel Erfahrung; auch das hat mich die Zeit gelehrt."

„Brauchst gar nicht damit anzugeben...Wraith."

„Tue ich nicht."

„Natürlich tust du es. Du hebst dann immer so arrogant den Kopf. Sunshine macht das auch immer, hab ich beobachtet. Vor allem, wenn er mit mir spricht. Er mag mich nicht."

„Mein Freund hatte noch nie so Kontakt mit Menschen. Er wird dich mögen; wenn er dich besser kennt."

„Okaay", sagte Merlin langsam. Er war ziemlich aufgeregt und auch erregt.

Arthur fühlte Merlins Unsicherheit und er roch auch ein wenig Angst. Doch was stärker hervorstach, war seine Erregung. Er würde jetzt endlich seinen Gefährten in Besitz nehmen; etwas auf das er lange, sehr lange gewartet hatte. Und er würde sehr vorsichtig sein, soweit er es konnte. Wenn er ehrlich war, hatte Arthur ein wenig Sorge. Merlin war ein Mensch und leicht zu verletzen.

Das war das Letzte, was er wollte, zumal er ihm hier nicht medizinisch helfen könnte und Merlin mit Sicherheit seine Hilfe, was die Gabe des Lebens anging, ablehnen würde. Vor allem aus dem Grund, da er jetzt schwächer wurde. Der Wraith hatte sich noch nie mit einem Menschen gepaart, das war auch für ihn etwas Neues. Doch trotz seinen Bedenken, wollte er Merlin so sehr und ihm schien es nicht anders zu gehen. Wenn sie beide jetzt diesen Schritt gingen, würde sich alles verändern.

Er küsste den Menschen wieder; wild und ungezügelt, denn er begehrte ihn sehr. Und der Gedanke, ihn jetzt zu nehmen, fachte seine Leidenschaft noch mehr an. Arthur war erregt und bereit und gab jetzt Merlin frei, der keuchte und nach Atem rang. Auch er war schon hart, nur vom Küssen und auch von dem Gedanken, Arthur jetzt ganz und gar zu haben.

„Es wird wahrscheinlich nicht einfach sein und vielleicht etwas schmerzhaft", sagte der Wraith „Ich möchte nur, das du das weißt."

Merlin seufzte.

„Wann war es jemals einfach? Man sollte nicht meinen, mit jemanden Sex zu haben, so kompliziert sein muss. Aber wenn ich an deine Erektion denke..."Tja, da kann man dann schon Bedenken haben. Du bist sehr...Beeindruckend."

„Kann ich nur zurückgeben", sagte Arthur und küsste ihn auf diese weiche, rötlichen Lippen, die etwas vom Küssen geschwollen waren.

Arthur schaute ihn einen Moment mit diesen blauen Raubtieraugen an, dann nickte er Merlin zu und bückte sich, als er ins Zelt ging; seinen Menschen an der Hand, der ihm folgte. Es war fast romantisch, dachte Merlin belustigt, denn im Zelt war durch das Feuer draußen gedämpftes Licht. Es war nicht ganz dunkel. Merlin setzte sich auf die Decken und sah zu, wie der Wraith begann, sich auszuziehen.

Was immer die Zukunft brachte; was immer er tun würde und was nicht...

Es war egal, denn jetzt zählte nur das Hier und Jetzt und dieser Wraith an seiner Seite, der ihm mehr bedeutete, als Merlin je vermutet hätte.

Und bald würde er Arthur gehören und Arthur ihm.

Und sein Leben würde einen ganz anderen Weg einschlagen.

Alles...Wirklich alles würde sich nach dieser Nacht ändern...

Im Guten wie im Schlechten.

Schicksalhafte BegegnungOù les histoires vivent. Découvrez maintenant