Schicksalhafte Begegnung Kapitel 27

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Schicksalhafte Begegnung



Kapitel 27





Sunshine stand auf der Brücke. In Abwesenheit des Commanders hatte er die Befehlsgewalt. Und wo Arthur war, musste man nicht raten. Wahrscheinlich...Nein, mit Sicherheit war er in seinem Quartier bei Merlin. Er wollte Zeit mit seinem Gefährten verbringen, der bald wieder zu den Menschen ging.

Sunshine hatte Jason gefunden, nachdem er bei Merlin gewesen war. Er war wirklich bei den Anbeter und Sunshine stand an der Tür und beobachtete ihn. Jason unterhielt sich angeregt mit Riu und einigen anderen Anbeter, die um ihn herum saßen, während sie Früchte aßen. Man sah der Gruppe an, das sie Spaß hatten und er ging wieder, als sein Commander ihn mental anforderte, damit er zu Merlin gehen konnte. Er würde sich später um den Menschen kümmern.

Irgendwie störte es Sunshine, das Jason sich so gut mit den Anbeter verstand. Allerdings musste er auch einsehen, das alle Anbeter menschlich waren, zumindest zum größten Teil und er sich deshalb so wohl dort fühlte. Wraith waren wirklich sehr unterschiedlich zu Menschen, nicht nur was die Anatomie anging. Ihre ganze Art, Wesenszüge und Einstellungen waren anders. Manchmal fragte sich Arthurs Freund ernsthaft, ob diese Gefährtensache zwischen ihm und Merlin gut ging. Sie waren einfach zu unterschiedlich.

Doch er mochte Jason. Etwas was ihn immer noch erstaunte. Arthur war eher der Typ, der sich auch mit Menschen beschäftigte, doch Sunshine war da ganz anders gewesen. Er sah in Menschen oder anderen Lebewesen nur Nahrung. Und er weigerte sich, das zu ändern. Bis dieser Mensch Jason an Bord kam und er gezwungen war, sich mit ihm abzugeben. Vieles an Jason hatte ihn erstaunt und manches hatte er verflucht. Dem Menschen ging es wohl nicht anders; sie stritten viel und Sunshine konnte sich keinen Reim daraus machen...Wieso.

Tatsache war, das Jason ihn verwirrte und ihn reizte. Er wollte diesen Menschen kennenlernen und noch so einiges mehr. Auch etwas, was ihn zum Nachdenken brachte. Er hatte Jason sexuell begehrt, als sie dieses Experiment mit dem Küssen machten. Und dieses Gefühl war immer noch da; er wollte Jason besitzen; sich in ihm vergraben und ihn mit seinem Samen füllen. Verdammt...Was hatte dieser Mensch nur an sich, das er so dachte und fühlte?

„Commander? Wir werden in einer Stunde die restliche Flotte treffen", sagte einer der Brückenoffiziere und riss ihn aus seinen Gedanken.

Gedanken, die ihn verwirrten und ihm gleichzeitig sagten, was er wollte. Sunshine nickte.

„In Ordnung. Ich werde den Commander informieren."

Arthur musste sich seiner restlichen Flotte zeigen, um sicher zu stellen, das er hier war. Das war bei Wraith fast Standard, denn in ihrem Volk war Verrat und Meuterei, sowie die Übernahme der Schiffe durch einen machthungrigen Wraith normal. Der Commander war hart, aber gerecht und für Verräter gab es nur eine Strafe. Den Tod. Trotzdem würden es immer wieder welche versuchen, denn die Macht lockte.

Sunshine ging mental auf die Suche nach Arthur und fand schließlich seine Präsenz.

Wo bist du?

Er bekam umgehend Antwort.

In meinem Quartier. Ich habe mich mit meinem Gefährten gepaart. Warum?

Was auch sonst. Wir treffen in einer Stunde die restliche Flotte.

Okay. Ich werde da sein. Eine Stunde?

Sunshine nahm Luft. Es war schon eine Weile her, das er Spaß dieser Art hatte, den sein Freund im Moment genoss, da Arthur jetzt ausfiel und er noch keine Zeit hatte, sich um einen anderen Partner zu kümmern, der ihm den sexuellen Ausgleich gab.

Ja.

Noch Zeit für eine kurze und intensive Paarung.

Du bist maßlos.

Höre ich da etwa Neid in deiner Stimme?, fragte Arthur amüsiert.

Sollte ich?

Oh ja. Er macht die tollsten Dinge mit seinem Mund und...Du glaubst nicht, was es für eine Wonne ist.

Ist es das?

Es klang etwas gereizt.

Such dir einen Partner, mein Freund. Bevor du aggressiv wirst, riet ihm Arthur, der den Unmut in Sunshines Gedanken spürte.

Werde ich. Bis später.

Bis später.

Sunshine beendete den mentalen Kontakt und legte seine Hände hinter seinem Rücken zusammen. Arthur hatte recht; er musste sich jemanden suchen, mit dem er sich paaren konnte, bevor er durchdrehte. Wraith waren keine Menschen; sie brauchten den regelmäßigen sexuellen Kontakt, um ausgeglichen zu sein. Das Tier oder Insekt in ihnen war präsent und machte sie nicht menschlich, auch wenn ihre Anatomie zum größten Teil menschlich war. Es gab genug Abweichungen von Menschen, wie die grüne Haut, die Grade an verschiedenen Körperteilen, die fehlende Körperbehaarung und so einiges mehr.

Doch was hervorstach, waren ihre animalischen Triebe und ihre Fähigkeiten, die sich im Laufe von Jahrtausende perfektioniert hatten. Ihre Kultur und Lebensweise glich schon den Iratuskäfer, die in Kolonien lebten und eine Königin hatten und sich von anderen Lebewesen ernährten, sowie sie auch. Nur das Wraith durch den Zusammenschluss mit einem humanen Wesen und der darauffolgenden Mutation hoch intelligent waren und ihre Paarungsgewohnheiten an ihre Umstände angepasst hatten. Da ihre Rasse zu neunzig Prozent aus männlichen Wraith bestand und Königinnen rar waren, paarten sie sich untereinander. Es war nicht eindeutig bewiesen, ob Iratuskäfer das auch taten. Im Unterschied zu den Wraith waren sie nur ein Insekt und hoch gefährlich, so wie die Wraith auch. Sie waren die dominierende Rasse in der Pegasus Galaxie.

Aber was Sunshine noch mehr beschäftigte, als die Suche nach einem anderen sexuellen Partner; war diese Neugier. Denn so wie sein Freund schwärmte und das kannte er gar nicht so von ihm; musste die Paarung mit Menschen etwas sehr Außergewöhnliches sein. Allein das Küssen, das er mit Jason ausprobiert hatte und etwas aus dem Ruder gelaufen war, war unglaublich gewesen.

Noch immer hörte er Jason genüsslich stöhnten, während er sich tief mit seiner Zunge in Sunshines Mund vergrub und ihn leckte, als wäre sein Geschmack eine Delikatesse. Und noch immer erinnerte er sich daran, das er kurz davor war, diesen Menschen so hart zu nehmen, das er bestimmt danach verletzt gewesen wäre. Doch er hatte sich unter Kontrolle gehabt; er wollte Jason nicht verletzten. Aber das sagte ihm auch, das sein Commander recht hatte. Er musste sich einen Partner nehmen, bevor das alles eskalierte.

Eine Stunde später kam Arthur herein und lächelte vor sich hin. Sunshine sah ihn an und hätte ihm am liebsten mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Das sagte ihm wieder, das er bald auf die Suche gehen musste, um sich zu paaren. Und noch etwas stellte Sunshine fest; er war wirklich etwas neidisch auf den Commander, der anscheinend eine verdammt gute Paarung hatte.

Vor ihnen auf dem Bildschirm lagen acht Schiffe hinter einem Mond. Obwohl sie seit Tagen zurück reisten, waren sie immer noch ziemlich außerhalb vom Zentrum der Galaxie. Hier lag die Flotte versteckt vor den Augen anderer Basisschiffe.

„Ich habe schon mit einigen geredet", sagte Sunshine „Als ich sah, das hier nur acht Schiffe sind. Sie sagen, das wir drei verloren haben, als sie auf Weidegang gingen. Andere Schiffe tauchten auf und nahmen sie unter Beschuss. So wie es aussieht, scheinen sich ein paar zusammen geschlossen zu haben. Sie hatten gegen die anderen Basisschiffe keine Chance. Anscheinend sind sie in unsere Weidegründe eingefallen."

Arthur nickte nachdenklich.

„Ja. Die Konkurrenz untereinander und die Suche nach Nahrung treibt sie dazu. Und erst recht, seit dieser Spinnen Wraith wie Merlin ihn nannte, viele Welten komplett ausgelöscht hatte. Das macht das Ganze noch schwieriger. Und weil ich lange nicht anwesend war; auch das schien bemerkt worden zu sein. Sollte das wieder vorkommen, werden wir auf die Jagd nach den Schiffen gehen. Bis dahin sollten wir wachsam sein."

Sunshine nickte und fragte nun, da sie beim Thema waren.

„Wie ist und vor allem wo ist Merlins Welt?", fragte Sunshine „Ich hörte, das sie sehr dicht besiedelt ist."

„Mag sein, aber das ist kein Diskussionspunkt zwischen uns. Merlins Heimatplanet ist tabu für uns; ich möchte ihm nicht den Eindruck vermitteln, das ich mich mit ihm deshalb verbunden habe. Denn das ist nicht der Fall."

„Verstehe."

„Rufe die Commander zu einer Konferenzschaltung; ich möchte mir selbst ein Bild von dem Ganzen machen."

„Ja, Sir.", sagte Sunshine.

Auf der Brücke ging es oft förmlich zu, eigentlich immer. Und obwohl Sunshine Arthurs bester Freund war, sprach er ihn mit Commander und Sir an. Doch wenn sie sich privat unterhielten, war das etwas anderes oder mental. Man sollte es nicht glauben, würde Jason sagen, aber auch Wraith hatten eine Rangordnung und ein Protokoll auf ihren Schiffen. Wäre das nicht so, wäre das Chaos perfekt. Wenn es auch von dem menschlichem Protokoll sehr abwich. Menschen ermordeten nicht ihren Kapitän, wenn sie das Schiff wollten.

Der Commander sprach mit den anderen Commander, die die Schiffe führten und so wie es aussah, war alles in Ordnung. Bis auf die Schiffe, die sie verloren hatten, aber auch nicht zu ändern war. Da Arthur schon einige Verräter öffentlich getötet hatte und das sehr grausam, hatte das doch einen Eindruck hinterlassen und sie standen ihm loyal zur Seite.

Obwohl der Commander nicht über diese Brücke ging. Denn viele, die zu sicher waren, sind von dieser Brücke gestürzt und fanden den Tod, während ein anderer die Macht an sich riss. Arthur war zu alt und zu intelligent, um sich in Sicherheit zu wiegen, was die Loyalität seiner Mannschaften und Commander anging, denn diese Sicherheit war trügerisch. Er war nicht so weit gekommen, weil er allen vertraute...Er war so weit gekommen, weil er es nicht tat und seine Feinde grausam tötete.

Die Flotte würde dort auf Arthur warten, der die Menschen nach Hause brachte. Sich zu zeigen und mit seinen Commander zu reden, versicherte ihm im Moment ihre Loyalität, da er ja wieder präsent war und alle wussten, was passierte, wenn irgendjemand ihn verrät. Nach einer Ruhephase für das Schiff und die Besatzung würden sie weiter fliegen.

Arthur betrat sein Quartier und steuerte den Ruheraum an. Das Licht war gedämpft, doch Arthur sah gut die Gestalt in dem großen Bett, die friedlich schlief. Der Wraith trat ans Bett und fuhr Merlin zärtlich durch sein Haar. Es war feucht, anscheinend hatte der Mensch geduscht und war dann eingeschlafen.

Der Wraith drehte sich um und verließ den Raum und fing an, sich seinen Kleidern zu entledigen. Eine heiße Dusche würde auch er sehr willkommen heißen, bevor er sich zur Ruhe legte. Das Schiff war im Schlafmodus, denn auch Wraith brauchten Schlaf, wenn auch nicht sehr lange. Und das Schiff musste sich von dem letzten Hyperraum Sprung erholen. Nach der Dusche legte sich der Wraith nackt neben Merlin und zog die Decke über sie beide. Er sah noch einmal zu dem schlafenden Menschen, bevor auch er die Augen schloss und sich ein wenig Ruhe gönnte.





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Sunshine kam in sein Quartier und blieb stehen, als er Jason am Tisch sitzen sah. Er sah sich um, aber niemand sonst war hier, auch Merlin nicht. Wahrscheinlich lag er noch im Bett in Arthurs Quartier und wartete auf Arthur, damit sie dort weiter machen konnten, wo sie aufgehört hatten. Der Commander war sein Freund und würde es immer sein, trotz allem fühlte er so etwas wie Neid, wenn Arthur von Merlin und ihm sprach und was sie so taten. Das war nicht verwunderlich, denn langsam musste er sich auch ausgleichen. Langsam merkte er es schon; er war streitlustig. Jason lächelte, als er Sunshine sah.

„Hey. Ich dachte schon, das hier gar niemand mehr auftaucht. Wo sind denn alle? Und wo warst du?"

„Was tust du hier?", fragte Sunshine harsch, ohne auf seine Fragen einzugehen „Du hast das Quartier ohne meine Erlaubnis verlassen. Und bist wieder allein durch das Schiff gelaufen. Sagte ich nicht, das ich das nicht erlaube?"

Jason stand auf.

„Geht das schon wieder los? Ohne deine Erlaubnis?", Jason schnaubte abfällig „Was bin ich? Dein Sklave? Reicht es nicht schon, das wir hier so eingeschränkt sind und da kommst du mit dieser scheiß Bemerkung. Mir reicht es; ich gehe zurück zu den Anbetern. Das ist ja nicht zum aushalten."

Jason schnappte seinen Rucksack; er war sauer. Mal wieder. Und er lief nicht allein im Schiff herum. Er war kein Feigling, aber Sunshine hatte schon recht. Wraith waren sehr stark und er hatte keine Waffen, sollten sie ihn anfallen. Doch die ständige Bevormundung ging ihm auf die Nerven; er war kein Kleinkind. Eigentlich wollte er nur etwas Zeit mit diesem verfluchten Wraith verbringen und wieder beim Schach verlieren, doch jetzt war er wieder bedient.

„Du kannst nicht auf dem Schiff allein herumlaufen; das sagte ich schon", sprach Sunshine weiter „ Und nicht nur einmal. Es ist gefährlich. Ich dachte wirklich, das du etwas schlauer bist. Ich weiß, das du bei den Anbeter warst. Bist du allein hierher gekommen?"

Jason sah ihn sauer an.

„Nein. Riu brachte mich, bevor er zu seinem Herrn ging. Eigentlich wollte ich bei den Anbeter bleiben. Ich dachte, das Merlin auf mich warten würde. War wohl nicht so. Okay, dann dachte ich, das wir vielleicht etwas Zeit zusammen verbringen oder Schach spielen, doch jetzt habe ich keine Lust mehr. Ich bin nicht her gekommen, um wieder deine blöden Sprüche zu hören. Oder irgendwelchen Befehlen Folge leisten; eigentlich wollte ich zu Merlin."

„Merlin hat anderes zu tun", sagte Sunshine schnippisch.

Jason sah ihn einen Moment an, dann grinste er spöttisch.

„Oh...Haben Wraith auch schlechte Laune?", fragte er jetzt auch spöttisch „Da habe ich ja glatt wieder was gelernt. Aber ich gehe jetzt, weil ich nicht dein persönlicher Blitzableiter bin. Kannst ja anderen deine Befehle aufzwingen. Mir reicht es."

„Nein; du gehst jetzt nicht und auch nicht allein. Du bleibst hier."

Kalt, schnippisch und ein Befehl. Das brachte Jasons Gleichmut, die sowieso die letzte Zeit instabil war, jetzt vollkommen aus dem Gleichgewicht. Er selbst war auch nicht gerade sanftmütig und genauso streitlustig wie der Wraith, der vor ihm stand. Was immer Sunshine an sich hatte; es brachte Jason dazu, schon wieder zu schreien.

„Den Teufel werde ich tun", schrie ihn Jason an „Du sagst mir nicht, was ich tun soll."

„Tue ich nicht?" Es klang mal wieder arrogant und Jason wurde jetzt richtig sauer „Das denke ich nicht. Du bist jetzt hier und du bleibst hier. Es ist im Moment Ruhezeit. Es wäre sinnlos, jetzt zu den Anbeter zu gehen; sie ruhen."

„Na und? Ich will nur weg. Ruhezeit hin oder her; scheiß drauf", sagte Jason und wollte zur Tür, doch der Wraith stellte sich ihm in den Weg.

„Hast du nicht zugehört? Du gehst jetzt nicht mehr allein durch das Schiff."

Doch Jason wollte einfach nur weg. Es reichte ihm schon wieder. Er würde zu den Anbeter gehen und sich dort hinhauen, also war es egal, ob sie alle schliefen. Doch dieser verfluchte Wraith versperrte ihm den Weg raus.

„Ist mir egal. Geh weg", sagte der Mensch drohend.

Sunshine legte den Kopf etwas schief, es sah herausfordernd aus und antwortete überheblich.

„Nein. Und egal was du tust; du wirst nicht gewinnen. Es ist wie bei deinem Spiel; du verlierst."

Jason sah ihn zornig an. Warum stritt er schon wieder mit diesem Wraith? Eigentlich war er gekommen, um mit ihm noch etwas Zeit zu verbringen und vielleicht ein oder zwei Spiele zu machen. Aber dieser verfluchte Wraith trat wieder mal so überheblich auf und wollte ihm schon wieder bevormunden. Wäre doch gelacht, wenn er nicht zu den Anbeter gehen konnte, denn inzwischen kannte er den Weg. Und jetzt brachte er Jason richtig auf die Palme. Ohne darüber nachzudenken, stürzte er auf Sunshine zu und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht.

Der Wraith wurde wirklich überrascht und taumelte ein paar Schritte zurück, doch dann sah er Jason an.

„Du willst kämpfen?"

Es klang erstaunt, aber auch erwartungsvoll. Anscheinend war der Wraith nicht abgeneigt, zu kämpfen. Und überrascht, das der Mensch ihn angegriffen hatte und nun kampflustig vor ihm stand.

„Ja. Und das tat wirklich gut", sagte Jason und ballte die Fäuste „Ich sagte schon, das ich dir die verdammte Überheblichkeit rausschlagen werde. Ich denke, das ist ein guter Zeitpunkt."

Sunshine lächelte.

„Ist es das?"

„Ja, verflucht. Das ist es. Warum? Hast du Angst zu kämpfen?"

Sunshine sah ihn ein wenig amüsiert an.

„Nein. Warum sollte ich? Du kannst du es ja versuchen...Bitte. Aber mach mir nachher keine Vorwürfe."

„Hör auf, so verdammt arrogant zu sein", schrie ihn Jason an, weil es wieder so war und weil er immer seine Fragen mit einer überheblichen Gegenfrage beantwortete.

Jason hasste das an ihm und überhaupt hatte er etwas an sich, was ihn immerzu reizte. Er kannte sich selbst nicht mehr, wenn er in Sunshines Nähe war. Oder überhaupt auf diesem Schiff. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, wieso er bei diesem Wraith immer ausrastete, handelte Sunshine, packte ihn blitzschnell und mit einer Leichtigkeit warf er ihn kurzerhand durch den Raum.

Jason schlug auf dem Boden auf und hob den Kopf. Das hatte weh getan und...Echt jetzt, wie stark war diese verfluchte Insektenrasse? Doch so eine Attacke warf ihn nicht aus dem Rennen; er war Soldat, hatte ein scheiß hartes, schmerzvolles Training hinter sich. Und wenn er jetzt schon aufgab, wäre er nicht würdig, Soldat zu sein. Und er würde diesem Wraith nie zeigen, das er Schmerzen hatte, also stand er auf und grinste Sunshine an.

„Nicht schlecht...Wraith, aber so schnell bleibe ich nicht liegen. Da musst du dich mehr anstrengen. Und glaube mir; ich werde heute aus dieser Tür hinausgehen und zu den Anbeter...Allein."

„Ist das so? Dann versuch es."

Jason griff wieder an und schlug Sunshine ein paar Mal ins Gesicht, so das der Wraith zurück wich. Er wusste, das Jason ein Kämpfer und Soldat war und war wirklich überrascht, wie hart er zu schlug. Nicht das dies Sunshine aus der Bahn warf; doch das hatte er ihm nicht zugetraut. Sie kämpften und der Wraith blockte ab, drehte sich so schnell um seine eigene Achse, das Jason schwindlig wurde. Er hatte noch nie im Nahkampf mit einem Wraith gekämpft. Eigentlich hatte er das immer vermieden und knallte sie aus der Entfernung ab. Zu groß war die Gefahr, das sie es schafften, sich zu nähren.

Und er stellte fest, während sie kämpften, das Wraith stark waren und sich geschmeidig wie ein Raubtier bewegten und Jason nie und nimmer gewinnen würde. Und ihn lieber beobachten wollte, wie er so elegant und gekonnt sich verteidigte, ohne Jason ernsthaft zu verletzen. Doch anstatt frustriert zu sein, machte das ihn nur noch entschlossener. Lieber tot als aufgeben. Das war immer Merlins Devise und irgendwie ihr Leitspruch für das Team geworden. Und egal, wie sehr Sunshine ihm zusetzen würde, als er mal wieder durch den Raum flog; er würde nicht klein bei geben. Wieder rappelte er sich auf und zischte Sunshine an.

„Du hältst dich zurück? Ich sagte schon, ich brauche keine Almosen."

Jason war ja nicht blöd. Er hatte schon bemerkt, das der Wraith sich zurückhielt. Das machte den Menschen nur noch wütender, denn anscheinend nahm der Wraith ihn nicht ernst. Obwohl Jason schon wusste, das er nicht gewinnen konnte. Sunshine bewegte sich elegant, schnell und effizient, lautlos wie ein Raubtier. Seine weißen Haare flogen, wenn er sich so schnell drehte ohne die Orientierung zu verlieren und abblockte. Wie gesagt; Jason bewunderte ihn und würde ihm gerne mal zusehen, wenn er so kämpfte. Das war faszinierend...Er war faszinierend.

„Du bist leicht zu verletzen und das will ich nicht", sagte Sunshine jetzt „Mein Commander würde mir das sehr übel nehmen. Und Merlin auch."

„Arschloch", sagte Jason und griff ihn wieder an.

Sie schlugen wieder aufeinander ein, doch Sunshine drängte ihn zurück an die Wand und bevor Jason sich versah, hatte der Wraith blitzschnell seine Arme umfasst und hielt sie an der Wand über Jasons Kopf wie Fesseln. Er stand dicht vor dem Menschen, hatte Jason zwischen sich und der Wand, der keuchte und schnell atmete. Und der auch seine Beine nicht mehr in dem Kampf benutzen konnte, da der Wraith so dicht vor ihm stand. Und seine Seite brannte fürchterlich, da wo er zweimal aufgeschlagen war. Das würde mit Sicherheit blau werden. Trotz allem zerrte Jason und wand sich, doch der Wraith war zu stark.

„Hör auf", sagte Sunshine ruhig „Bevor du verletzt wirst."

„So...", sagte Jason keuchend „So wie das aussieht, habe ich wohl keine Wahl. Aber es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn ich aufgebe. Ich gebe nicht auf, egal wie lange du mich hier fest hältst. Sobald du mich los lässt, werde ich zu den Anbeter gehen."

Sunshine, der ihn an die Wand genagelt hatte, schüttelte leicht den Kopf.

„Ihr Menschen seid wirklich sonderbar, aber..."

„Aber was?", fragte Jason und schaute sich um, suchte wohl einen Weg, Sunshine zu entkommen.

Doch der Wraith hielt ihn eisern fest. Jason sah ihn an; er stand sehr dicht vor ihm; sehr in seinem persöhnlichen Raum. Aber das war nicht der Grund, das sein Herz so schnell schlug; das war bestimmt vom Kämpfen. Das sagte sich Jason andauernd und er wusste, das der Kampf vorbei war. Er wollte weg von Sunshine; aus seiner Nähe, denn seine Hormone wollten wieder aus dem Keller ausbrechen. Scheiß, verräterischer Körper.

„Lass mich los", sagte er leise und ruhig.

Der Kampf war vorbei, das wusste Jason. Und er hatte verloren. Also gut. Dann würde er eben hierbleiben und später zu den Anbeter gehen. Doch er bereute es nicht, diesen Kampf geführt zu haben, obwohl er verloren hatte.

„Lass mich los", sagte er wieder leise „Du hast gewonnen."

Sunshine antwortete nicht und ließ ihn auch nicht los. Er musterte Jasons Gesicht und wie er das tat, machte Jason verlegen und wütend zugleich. Doch bevor er eine Schimpftirade loswerden konnte, beugte sich der Wraith vor und küsste Jason. Der Kuss war forsch, kämpferisch und vollkommen dominant. Mit Gewalt erzwang Sunshine Einlass in Jasons Mund und küsste ihn mit einer Leidenschaft, das seine Hormone im Keller aufschrien. Doch der Mensch wehrte sich und zog seinen Kopf weg. Er schrie Sunshine an.

„Sagte ich nicht, das ich dich umbringe, wenn du das wieder tust? Ich bin nicht deine Puppe, mit der du tun kannst, was du willst."

„Ist es denn so schlimm, wenn ich dich küsse?"

„Das ist nicht der Punkt", schrie ihn Jason an „Du...Du kannst nicht einfach tun, was du willst. Mich hier an die Wand zu nageln und dir nehmen was du willst. Nur weil ich mich nicht wehren kann, heißt das nicht, das ich das auch will."

„Du willst das nicht?", fragte Sunshine erstaunt „ Das verstehe ich nicht. Ich weiß, das du es gut findest...Ich rieche dich; ich rieche deine Erregung."

„Verdammt", sagte Jason und sah weg, denn er hatte recht.

Er war erregt. Von dem Augenblick an, da dieser Wraith ihn an die Wand genagelt hatte und so dicht vor ihm stand, das er ihn riechen konnte und verflucht nochmal, Sunshine roch gut. Er konnte den Geruch nicht bestimmen...Exotisch. Es war ihm das letzte Mal schon aufgefallen, das sie gut rochen; alle. Klar, er war ihnen eigentlich nie so nah gekommen, das er sie riechen konnte, denn normalerweise legte er sie gleich um.

Und ja, er mochte es, wenn Sunshine ihn küsste und er mochte seinen Geschmack. Und er wollte ihn wieder schmecken; das war der absolute Wahnsinn. Doch diese Stille war unangenehm, denn Sunshine sagte nichts mehr. Hielt ihn nur fest und sah ihn an. Das war peinlich, diese Stille und so sah er den Wraith wieder an, der jetzt leise seinen Namen sagte.

„Jason." Es klang fast wie eine Bitte. Und nahm Jason all den Wind aus den Segeln.

Und dann küsste ihn Sunshine wieder und die Hormone brachen aus dem Keller aus. Denn Jason erwiderte den Kuss, immer noch die Arme über seinem Kopf festgenagelt, während er leise stöhnend in Sunshines Mund leckte und sich immer tiefer vergrub. Er wollte in seinem Geschmack versinken und schwelgen und nie wieder herauskommen. Der Wraith trat noch näher an ihn heran, so das sie sich berührten. Dieser Kuss...Dieser alles verzehrende Kuss löste in Jason Dinge aus, die er nicht mehr kontrollieren konnte. Schließlich trennten sie sich, eigentlich nur, weil sie atmen mussten.

Keuchend sahen sie sich an und dann küssten sie sich wieder und Jason bekam nicht richtig mit, das Sunshine seine Arme losgelassen hatte, denn seine Hände vergruben sich in dem weichen Haar von dem Wraith, während sie sich küssten, als gäbe es kein Morgen. Ausgehungert nach den Gefühlen, die beide überschwemmten. Und Jason wusste, das er nicht aufhören wollte, obwohl es in seinem Kopf immer schrie.

Hör auf...Hör auf!

Nein; er wollte nicht. Er wollte sich nicht von dem Wraith lösen, der ihn so dominant in den Armen hielt, das es ihm in die Lenden wie flüssiges, heißes Öl schoss. Seine Hormone waren frei, überschwemmten seinen Körper und waren außer Rand und Band. Er wurde so schnell hart, das er es nicht wirklich begreifen konnte. Doch im Moment zählte nichts, als dieser starke Wraith in seinen Armen, der ihn fest an sich gedrückt hielt; dominant und selbst erregt. Und dieser Geschmack von Sunshine, nachdem Jason süchtig war, ohne es zu wissen. Er leckte in Sunshines Mund, spielte mit seiner Zunge und stöhnte leise, griff in sein seidenweiches Haar und zerwühlte es in seiner Leidenschaft. Sunshine löste den Kuss und Jason stöhnte frustriert, obwohl er keuchte.

„Willst du immer noch weg?", fragte der Wraith; ließ ihn aber nicht los.

Jason musterte sein Gesicht, das so anders war und eigentlich nicht menschlich und fragte sich, wie das nur passieren konnte. Er hatte sich nicht mal im Traum vorgestellt, das hier zu tun. Klar; er lebte so verdammt lange abstinent, das er eigentlich ziemlich schnell erregt war. Aber nicht mit einem Wraith. Was ihn aber total verwirrte, das er hier das wirklich wollte. Er wollte Sunshine küssen; er wollte das so sehr.

„Halt den Mund", sagte er und küsste den Wraith wieder.

Und Sunshine öffnete seinen Mund und ließ ihn hinein. Jason leckte stöhnend in seinen Mund, berauscht von dem Geschmack und den Gefühlen, die durch seinen Körper strömten. Fremd und doch so vertraut und er erinnerte sich nicht mehr daran, wann er das letzte Mal solche Gefühle erlebt hatte. Es war auf der Erde...Vor langer Zeit. Er hatte sich selbst ins Exil geschickt, doch dieser Wraith brachte ihn zurück.

Sunshine drängte ihn an die Wand und Jason versuchte sich an ihm zu reiben. Unbewusst, während sie sich küssten und Luft schnappten, indem Jason Sunshines Kinn und Hals küsste, nur um wieder in einen leidenschaftlichen Kuss zu fallen. Er konnte nicht aufhören...Jason konnte nicht aufhören und er wollte nicht. Der Wraith stellte wieder sein Bein in Jasons Schritt, um ihm anscheinend seine Bemühungen, sich zu reiben zu erleichtern. Und der Mensch fühlte die harte Beule an seinem Bauch, als der Wraith sich an ihn drängte.

Oh mein Gott...Das geriet außer Kontrolle. Er musste aufhören, doch Jason konnte sich nicht lösen. Sunshine biss ihm leicht in die Lippe und leckte das Blut auf und Jason stöhnte auf und kam in seiner Hose. Er zitterte in des Wraiths Armen und erlebte einen wahnsinnigen Höhepunkt und im Moment interessierte ihn das nicht, ob er in seiner Hose kam. Er stöhnte und klammerte sich an Sunshine, während er in den Höhen der Lust war; was er sich so lange verwehrt hatte. Schließlich sackte er an der Wand zusammen, doch Sunshine hielt ihn. Es fühlte sich so gut. So standen sie einen Moment ohne zu reden, bis Jason sagte.

„Lass mich los."

Der Wraith ließ ihn los und Jason lehnte an der Wand, fühlte die Nässe in seiner Hose. Schließlich sah er Sunshine an.

„Ich muss dir ja nicht sagen, das ich in meiner Hose gekommen bin."

„Nein. Ich rieche es."

„Na super. Jetzt weiß ich, was Merlin gemeint hatte, als er sagte, das er seine Schamgefühle einpacken kann."

„Ist das für dich unangenehm?", fragte der Wraith.

„Was? Die Tatsache, das ich feucht in meiner Hose bin oder das du es riechen kannst?"

„Ich weiß es nicht", antwortete der Wraith „Für uns ist es nicht besonders, das wir die sexuelle Erregung riechen können und auch nicht, wenn Samen austritt. Es ist ein natürliches Verfahren."

Jason lachte leise.

„So habe ich das noch nie gesehen. Vielleicht liegt es daran, das wir nicht so feine Nasen haben."

„Wahrscheinlich. Willst du, das ich dich zu den Anbeter bringe?"

„Ach? Auf einmal? Warum warst du nicht vor unserer Schlägerei so kooperativ?", fragte Jason.

„Dann hätte ich dich nicht küssen können."

„Also wolltest du das von Anfang an. Du bist wirklich berechnend. Wusste ich ja gar nicht."

„Man lernt nie aus, selbst in Jahrtausenden nicht."

Jahrtausende? Und da war wieder die Frage, wie alt Sunshine war.

„Okay, das wirft natürlich die Frage auf...Wie alt bist du eigentlich?", fragte Jason, weil er es wirklich wissen wollte.

Sunshine schien zu überlegen; so das Jason leise lachte und amüsiert sagte.

„Also; ich muss nicht lange überlegen, wie alt ich bin."

„Das ist kein Kunststück, Mensch", antwortete Sunshine „Du kommst wohl noch nicht auf dreißig Jahre. Habe ich recht?"

„Ja, ich bin achtundzwanzig Jahre alt."

Sunshine lachte leise.

„Dann möchte ich dich mal sehen, wenn du achttausend Jahre alt bist."

Jason sah ihn einen Moment sprachlos an.

„Echt?"

Sunshine nickte.

„So ungefähr plus oder minus ein paar Jahrhunderte. Arthur ist sogar noch älter."

„Plus oder minus ein paar Jahrhunderte?", fragte Jason fassungslos „Ich wäre froh, wenn ich eins erreichen würde. Und du spricht darüber, wie andere über Monate. So nach dem Motto...Ich bin sechsundzwanzig plus drei oder vier Monate."

Jason schüttelte den Kopf. Fassungslos über das Alter der Wraith und wie schwer es für Menschen war, das zu realisieren. Er konnte sich nicht ansatzweise vorstellen, wie es sein würde, achttausend Jahre zu leben.

„Was ist jetzt? Willst du zu den Anbeter?", fragte Sunshine in die Stille wieder.

Jason sah ihn einen Moment an, schüttelte dann den Kopf.

„Nein. Ich bleibe hier, wenn du möchtest. Ich habe meinen Rucksack hier und frische Kleider. Wenn du nichts dagegen hast, werde ich duschen und schlafe auf dem Sofa."

„Natürlich."

Jason löste sich von der Wand, doch Sunshine zog ihn wieder an sich, so das Jasons Herz wiederholt schneller schlug; er reagierte sehr extrem auf den Wraith. Seine Hormone wurden wieder aufmerksam und tobten in ihm herum.

„Ich mag es, dich zu küssen", sagte der Wraith nah an seinen Lippen „Und ich werde es genießen, tief in dich zu stoßen und dich mit meinem Samen zu füllen. Immer wieder, bis du meinen Namen schreist. Oh ja; du wirst schreien."

„Hey...Hey...Langsam", sagte Jason, obwohl diese leise gesagten Worte direkt auf seine Lenden schlugen „Dich zu küssen und zu vögeln, sind zwei verschiedene Dinge. Sehr unterschiedliche Dinge."

„So wie ich dich jedes Mal in diesem Spiel schlage, werde ich dich nehmen und du wirst das auch genießen. Ich weiß, das du es willst und ich auch."

Und dann küsste Sunshine ihn wieder so verdammt verrucht und feucht und schmutzig, das Jason nur stöhnte und sich ihm hingab. Er hatte eindeutig ein Defizit; in jeder Beziehung und er war süchtig nach diesem Wraith und seinem Geschmack; seiner Zunge und wie zum Teufel konnte er so schnell und so gekonnt küssen? Jason riss sich mit Gewalt los und sah Sunshine an. Seine grünen Raubtieraugen schienen von innen zu leuchten und erinnerten ihn an das gefährliche Tier, das in ihm lebte. Und er wünschte sich, das dieser verfluchte Wraith sich in ihn bohrte, tief und feucht und ihn nahm, bis er nicht mehr seinen Namen wusste...Oder schrie.

Himmel. Was war nur aus dieser ganzen Sache geworden? Er konnte es nicht verstehen. Er wollte mit einem Wraith vögeln? Verdammt; eigentlich wollte er sie immer umlegen. Doch er stellte sich vor, wie Sunshine ihn nahm und er ging schnell zur Dusche, bevor er nachgab.

Als er aus der Dusche kam, frisch geduscht und angezogen, stand Sunshine immer noch in diesem Wohnraum. Jason fuhr sich durch das feuchte Haar; etwas verlegen, wenn er daran dachte, was Sunshine sagte. Er wollte mit Jason schlafen und verdammt nochmal; er war nicht abgeneigt. Im Gegenteil...Er stellte sich das vor und er wollte es. Gott, helfe ihm...Er wollte mit diesem Wraith schlafen.

„Ähm...Willst du auch duschen?", fragte er.

„Nein...Später, nach der Ruhephase", antwortete Sunshine und sah zu dem Ding, das einem Sofa sehr nahe kam „Und du musst nicht hier schlafen. Das Bett ist groß genug für uns beide."

„Ähm...Ich denke..."

Sunshine machte einen Schritt auf ihn zu.

„Du hast recht. Ich habe darüber nachgedacht. Küssen und sich paaren sind verschiedene Dinge. Ich werde es nicht tun, wenn du es nicht willst. Mein Wort darauf."

Jason sah ihn skeptisch an.

„Du hast mich auch ohne meine Einwilligung geküsst. Was hält dich davon ab, das andere auch zu tun? Du bist mir kräftemäßig überlegen."

Der Wraith grinste ihn frech an.

„Du vertraust mir nicht?"

„Nicht wirklich."

Der Wraith drehte sich um und ging zur Tür des Ruheraums, drehte sich wieder um.

„Komm."

Jason folgte ihm mit Vorbehalt in den Ruheraum und er sah zu dem großen, breiten Bett, das wirklich einladend war. Und es wäre die Premiere in so einem Bett zu schlafen, von denen Merlin so schwärmte wegen seinem Komfort. Sunshine legte sich auf eine Seite und sagte.

„Wir schlafen mit den Kleidern und ich werde dich nicht anfassen, bis du es ausdrücklich sagst. Ist das in deinem Sinne?"

Nicht wirklich. Sein verräterischer Körper und seine freigelassene Hormone waren da ganz anderer Ansicht. Sie wollten den Wraith, auf die harte, animalische Art. Ja...Jason konnte es nicht verleugnen; er wollte Sunshine. Gott, was war aus diesem Trip nur geworden? Merlin hatte einen Wraith Gefährten und er verzehrte sich nach Sunshine.

Das war doch nicht alles wahr? Noch immer dachte er, das er aufwachte und das alles ein Traum war; ein sehr beunruhigender Traum. Sunshine lag einfach nur da und sah ihn an, Sein langes, weißes Haar lag ausgebreitet auf dem Kissen. Er war...faszinierend, geheimnisvoll und sexy, obwohl er nicht menschlich war.

Jason kam näher und legte sich fast zögernd neben ihn, bedacht darauf Abstand zu haben. Nicht das er dem Wraith nicht traute; er traute sich selbst nicht.

„Nun?"

„Ist okay. Gute Nacht", sagte Jason.

„Ruhe gut."

Jason hob den Kopf, denn im Zimmer wurde es dunkler. Nur die Sterne waren in dem Fenster zu sehen. Normalerweise sprang das Schiff in den Hyperraum in der Ruhephase. Doch hier lagen sie umringt von Arthurs Flotte; geschützt und deshalb ruhte das Schiff jetzt auch. Hier war es zwar angreifbar, denn im Hyperraum funktionierten keine Sensoren und Waffen, deshalb war das sicherer, doch sie waren nicht allein.

„Ist etwas?", fragte Sunshine.

„Ist der Raum dunkler geworden?"

„Ja. Es ist Ruhezeit. Das Schiff weiß das."

„Es...Weißt das? Lebt es denn?"

„Nein, nicht was du unter Leben verstehst. Doch es ist zum größten Teil organisch."

„Wie werden sie gemacht?", fragte Jason in die Dunkelheit.

„Ich denke, das willst du nicht wirklich wissen."

„Warum nicht?", wollte Jason wissen.

„Menschen sind einfach zu schnell geschockt von Dingen, die sie nicht verstehen oder moralisch ablehnen. Es ist für Menschen eher...Schockierend, wie diese Schiffe entstehen. Vieles versteht ihr nicht."

„Das ist nicht wahr, was du sagst", dementierte Jason.

„Nicht? Wie denkst du über das Nähren? Ich habe mich bevor ich in mein Quartier kam, genährt. Findest du das richtig?"

Jason antwortete nicht sofort. Natürlich hatte er Probleme mit der Art wie sie sich ernährten. Merlin hatte das auch noch nicht völlig abgehakt. Es war eben für Menschen unvorstellbar, sich von anderen Lebewesen zu ernähren. Obwohl; sie aßen Tiere, die sie töteten. Aber konnte man das moralisch vergleichen? Eigentlich nicht. Oder doch? Eine interessante Frage. Tiere waren für Menschen das, was Menschen für Wraith waren. Nahrung. Das näher zu diskutieren, könnte interessant werden, doch Fakt war, das es eben nicht leicht war, das zu akzeptieren. Doch Jason wusste auch, das die Wraith keine andere Alternative hatten. Es war wie es war.

„Ich finde es notwendig, weil es euch am Leben hält. Und weil ihr keine andere Option habt."

„Gut geantwortet. Da hast du wohl zuerst nachgedacht, bevor du geredet hast. Das heißt, das du lernfähig bist."

Es klang mal wieder überheblich und Jason setzte sich auf, doch verzog das Gesicht, weil seine Seite schmerzte.

„Verdammt, Sunshine. Kannst du endlich damit aufhören, mich zu reizen. Selbst im Bett kannst du es nicht lassen. Ich bin kein...Ding, das lernfähig ist. Ich bin ein Mensch mit Gefühlen und manchmal auch unberechenbar in meinen Antworten. Stelle mich nicht hin, als wäre ich dumm."

„Das sagte ich nicht. Tut mir leid, wenn du es falsch verstanden hast. Ich meinte nur damit, das du nicht immer ausplaudern sollst, was du zuerst denkst."

„"Okay...Ich hab es begriffen. Können wir jetzt schlafen?"

„Bitte..."

Jason legte sich wieder hin und schloss seine Augen, als der Wraith leise sagte.

„Du bist nicht dumm. Du bist ein sehr bemerkenswerter Mensch. Ich habe mich nie mit Menschen abgegeben, außer mich zu nähren. Doch ich bin sehr stolz, dich kennen gelernt zu haben...Jason."

Jason sagte nichts, starrte in die Dunkelheit und wartete, das er noch etwas sagte. Doch der Wraith schwieg in der Dunkelheit.

Ja; dachte Jason. Er war auch sehr stolz und froh, auf dieses Schiff gekommen zu sein und Sunshine zu treffen.

Und um ihn kennenzulernen. Vieles was die Wraith betraf, konnte er jetzt besser nachvollziehen, außer die Tatsache, das er verrückt danach war, diesen Wraith zu küssen.

Und die klitzekleine Tatsache, das er sich wünschte, mit ihm zu schlafen.

Das war etwas, mit dem er nie...Nie gerechnet hatte und auch etwas, was er nicht wirklich verstehen konnte. Er wollte diesem Wraith nah sein. Normalerweise sah er zu, das er weit genug entfernt von ihnen war, doch hier zog es ihn zu dem Wraith.

Das war doch alles verrückt und er hoffte immer noch, das er morgen früh in seinem Quartier auf seiner Pritsche aufwachte.







Schicksalhafte BegegnungWhere stories live. Discover now