Schicksalhafte Begegnung Kapitel 5

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Schicksalhafte Begegnung




Kapitel 5




Als die Wachen kamen, lag er immer noch auf dem Boden und diese beiden Männer zerrten ihn brutal hoch. Es war ja nicht so, das er schlief; er hatte sie kommen gehört und simulierte den Schwachen. Nicht das er das simulieren musste; er war schwach, doch die Aussicht hier raus zu kommen, mobilisierte seine Kräfte. Als sie ihn vor die Gittertür schleppten, sah er zu dem Wraith, der vor seiner stand, flankiert von den zwei Soldaten. Er schaute zu Merlin rüber.

Er schien auf etwas zu warten. Ja, er wartete, das Merlin das Zeichen gab. Merlin holte Luft, breitete die Arme aus und warf sich rückwärts mit all seiner Kraft, schlug die beiden Soldaten gegen die Gitter. Das alles geschah ziemlich schnell. Doch das reichte nicht, aber er hatte Zeit sich umzudrehen und dem ersten in den Magen zu boxen. Er krümmte sich und er schlug mit der Faust dem anderen ins Gesicht. Gott, es fiel ihm wirklich schwer. Er hörte neben sich Kampfgeräusche, doch Merlin hatte keine Zeit zu schauen, was los war. Der Wraith schien auch den Kampf aufgenommen zu haben. Doch Merlins Priorität war; er musste die beiden Soldaten ausschalten. Und bei Gott, das war in seinem Zustand nicht leicht. Er mobilisierte all seine Kräfte, die er noch hatte.

Arthur, wie Merlin ihn genannt hatte, schien es leichter zu haben. Natürlich war er auch nicht auf der Höhe; die Kraft von Merlin war nur ein Tropfen gewesen, doch Wraith waren von Natur aus stärker als Menschen. Er schleuderte den einen Soldaten an die Wand und legte die Kette seiner Handfesseln dem anderen um den Hals, hielt ihn an der Wand. Er schlug wie wild seine Futterhand gegen den Mauervorsprung. Es tat verflucht weh, doch letztendlich brach das Schloss und der Handschuh fiel mit einem Scheppern zu Boden. Er musste sich nähren und richtig; ohne Unterbrechung.

Der Soldat riss in Todesangst seine Augen auf, als Arthur seine Futterhand auf seine Brust schlug, saugte und sich nährte. Er knurrte wohlig, zitterte und genoss den Nährvorgang ohne Unterbrechung, während dieser junge Soldat unter seiner Hand dahinwelkte. Der andere allerdings rappelte sich an der Wand hoch und schoss Arthur mit seiner Pistole in die Flanke. Einmal, zweimal, dreimal. Blut spritzte und der Wraith schrie auf. Er drehte den Kopf und sah den Soldaten an, doch er unterbrach nicht den Nährvorgang.

Merlin hatte einen der Soldaten abgefertigt, er lag auf dem Boden. Den anderen drückte er gegen die Gitterstäbe, sah auf als er die Schüsse hörte und griff nach dem Messer, das an der Seite des Soldaten in der Scheide steckte. Der andere Soldat durfte nicht wieder auf den Wraith schießen; Merlin brauchte ihn für zu Entkommen. Er kannte sich hier in dem Irrgarten nicht aus.

Er schleuderte das Messer zu dem schießenden Soldaten, der zusammenbrach, als das Messer in seiner Brust stecken blieb. Arthur nährte sich weiter, während Merlin den zweiten Gegner endlich erledigte. Er konnte sich nicht erinnern, solange gebraucht zu haben, zwei Mann auszuschalten. Alles tat ihm weh, er keuchte, als er sich bückte und in der Jacke des bewusstlosen Soldaten nach den Schlüssel der Ketten suchte.

Arthur ließ die mumifizierte Leiche los und kam langsam und vorsichtig auf Merlin zu. Wie ein Raubtier auf dem Sprung, dachte Merlin, als er ihn beobachtete. Das Misstrauen, das beide ausstrahlten, war fast körperlich zu spüren. Merlin sah ihn einen Moment an, er war größer als Merlin, so das er zu ihm aufschauen musste. Diese Wraith waren wirklich groß, aber alle insgesamt. Schlank und hochgewachsen, obwohl Merlin nicht klein war mit seinen ein Meter achtzig, dann war Arthur mindestens ein Meter neunzig. Er warf ihm die Schlüssel für die Ketten zu, die derWraith fing. Nachdem sich der Wraith davon befreit hatte, hielt ihm Merlin eine Pistole hin, die er zögernd nahm.

„Also gut", sagte Merlin „Wohin jetzt? Ich will das Tageslicht sehen."

„Da entlang", sagte Arthur und ging voran.

Sie mussten noch fünf Soldaten ausschalten, die sie erschossen und Merlin mit dem Messer erstach. Dabei schoss einer der Soldaten wieder zwei Mal auf den Wraith. Nachdem die Soldaten tot waren, sah ihn Merlin skeptisch an. Er blutete aus zwei Wunden an seiner Seite. Merlin konnte es nicht verhindern; sie waren nur zu zweit und fünf Mann waren viel. Vor allem, weil Merlin nur mit halber Kraft kämpfen konnte.

„Sie sind verletzt?", sagte er und schaute auf die blutigen Wunden.

„Es wird heilen, wenn ich mich nähre.", sagte er zu ihm „Wir sollten weitergehen."

„Wäre es nur so einfach bei uns", murmelte Merlin und nahm die Waffe des toten Soldaten. Er humpelte etwas, die Wunde, als sie auf ihn schossen, blutete wieder. Der Wraith drehte sich nach ihm um, dann stiegen sie eine Treppe hoch. Zurück blieben fünf tote Soldaten.

Der Alien führte ihn durch Gänge und über Treppen zielsicher nach oben, bis sie über eine Leiter in einem schmalen Durchgang nach oben kletterten und aus einen kleinen, runden Eingang herauskamen. Sie standen mitten im Wald, an der Oberfläche. Ja, allein hätte Merlin den Weg nie gefunden, dessen war er sich gewiss. Er sah zum Himmel und keuchte. Gott, es fiel ihm schwer zu laufen und zu klettern, er realisierte das sehr. Alles tat ihm weh; wie bei einem alten Mann. Der Wraith stöhnte leise, anscheinend hatte er große Schmerzen. Er hielt seine Hand über die Wunden, taumelte und setzte sich an den Rand des Eingangs. Sie waren irgendwo im Wald herausgekommen und es war Nacht.

„Geht es noch?", fragte Merlin.

Er sah hoch.

„Wenn ich mich nähre."

„Schauen Sie nicht mich an", sagte Merlin angespannt „Ich habe Ihnen genug gegeben. Ich kann nicht sagen, das ich mich gut fühle. Wir sind beide nicht auf der Höhe, aber wir müssen zum Stargate."

„Es wird bewacht sein", antwortete Arthur unwirsch „Talik ist kein Anfänger; er weiß, das es für uns die einzige Möglichkeit ist, zu fliehen.", er stand schwankend auf und kam Merlin zu nah und dieser sprang zurück und richtete die Waffe auf ihn. Der Wraith tat das Gleiche. Feindselig standen sie sich gegenüber und hatten sich im Visier.

Er vertraute dem Wraith nicht, obwohl sie zusammen flohen. Und jetzt war er verletzt. Er hatte sich an dem Soldaten in der Zelle genährt, doch anscheinend musste er sich wieder nähren, um zu heilen. Und hier war weit und breit kein anderer Mensch als er. Der Wraith würde sich nähren, wenn er eine Gelegenheit sah; das wusste Merlin. Jedes Lebewesen hatte diesen Überlebensinstinkt und er auch. Doch er brauchte den Wraith noch, auch wenn er verletzt war. Das musste er ihm klar machen. Sie mussten weiterhin zusammen bleiben, sonst würde das eine kurze Flucht werden.

„Wir sind aufeinander angewiesen", sagte Merlin jetzt „Allein schaffen wir es nicht. Wenn wir am Stargate sind, geht jeder seiner Wege. Bis dahin müssen wir zusammenarbeiten, sonst ist es sinnlos. Talik wird uns wieder einfangen und dann werden wir beide auf jeden Fall sterben. Okay?"

Arthur nickte mühsam; er schien große Schmerzen zu haben und ließ die Hand sinken. Er schlug ohne Worte einen Weg in den Wald ein und Merlin folgte ihm nachdenklich. Er hatte noch eines dieser Funkgeräte aus den Händen des toten Soldaten gegriffen. Nun stolperten sie mehr durch den dunklen Wald, als sie liefen, bis der Wraith zusammenbrach.



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Arthur hatte Schmerzen und Merlin sah sich um, sagte dann, denn er wusste, das Arthur einen Moment Ruhe brauchte. Er wäre wohl schon mit solchen Wunden tot oder kurz davor. Aber auch Arthur hatte Probleme mit der Verletzung.

„Okay, wir ruhen uns hier etwas aus."

„Sie sollten allein weitergehen", sagte Arthur „Ich bin keine große Hilfe."

„Nein, ich brauche Sie", antwortete Merlin „Noch haben wir es nicht geschafft und das Stargate ist bewacht. Wir müssen sie ausschalten und zu zweit haben wir größere Chancen."

Das Funkgerät rauschte und Merlin hielt es hoch.

„Kommandant. Wir sind am Stargate; dort ist niemand."

„Sucht die Umgebung ab. Erschießt den Wraith, aber Emres lässt ihr am Leben und bringt ihn mir",hörte er Talik sagen.

„Okay", grinste Merlin sarkastisch „Zwei Dinge wissen wir jetzt schon. Erstens; er mag mich lieber als Sie. Anscheinend scheinen Sie Ihren Zweck erfüllt zu haben; Talik will Ihren Tod."

Der Wraith nickte ansatzweise und lachte leise unter Schmerzen. Es klang sarkastisch.

„Zweitens; sie wissen nicht wirklich, wo wir sind. Und deshalb werden wir es schaffen."

Arthur saß am Boden und sah ihn an; seine Hand auf den Wunden.

„Sie glauben immer noch daran, das wir es schaffen." Eine Feststellung, keine Frage.

Merlin kam auf ihn zu und kniete sich vor ihn, doch darauf bedacht, aus seiner Reichweite zu bleiben. Er traute ihm kein Stück.

„Ja, das tue ich. Sie kennen uns Menschen nicht wirklich. Na ja, ihr seid ja auch nur daran interessiert, uns als Nahrung zu sehen. Dann sage ich Ihnen jetzt etwas. Wir kämpfen uns durch bis zum letzten Atemzug und wir lassen keinen zurück. Meine Leute suchen bestimmt nach mir. Jetzt haben Sie schon drei Dinge erfahren und gelernt."

„Sie sind einem Wraith nicht unähnlich", sagte Arthur und musterte ihn.

Merlin sah ihn skeptisch an.

„Soll das ein Kompliment sein? Ich bin nicht sicher, ob das mir gefällt."

Arthur nahm keuchend Luft.

„Es gibt auch vieles, was sie noch nicht über die Wraith wissen."

Da gab ihm Merlin recht. Ihre Rasse war fast mystisch und brandgefährlich. Er erinnerte sich immer noch an die Schmerzen und fühlte die Schwäche. Ja, es gab vieles, was sie noch nicht wussten. Doch Arthur machte nicht den Eindruck, als würde er aus dem Nähkästchen plaudern.

Merlin war erschöpft und er wollte sich nicht wirklich Gedanken machen, was geschah, wenn sie es wirklich schafften zu entkommen. Der Wraith würde zu seinem Volk zurückkehren und er auch. Nur mit dem Unterschied, das er jetzt wohl kurz vor der Pensionierung stand, so wie er sich fühlte und wahrscheinlich auch aussah. Irgendwie war er froh, keinen Spiegel zu haben. Der Schock würde noch früh genug kommen. Arthur riss ihn aus seinen düsteren Gedanken.

„Wir werden es nicht schaffen", keuchte Arthur, legte sich zurück und sah zu den Sternen „Aber noch einmal die Sterne sehen; dafür hat es sich gelohnt. Auch wenn ich nie mehr ins All komme oder auf einem Schiff bin."

„Was reden Sie?", fragte Merlin etwas unwirsch „ Ich habe höhere Ansprüche als nur die Sterne sehen oder auf einem Schiff zu sein."

Arthur stemmte sich mühsam hoch und sah ihn an. Er hatte auf dem Boden gelegen und in den Himmel geschaut, doch jetzt stützte er sich auf einen Arm.

„Ich hätte auch höhere Ansprüche an mein Leben, aber...Meine Wunden sind tief; wenn ich mich nicht bald nähre...Sterbe ich."

„Ach, hören Sie auf zu jammern", fuhr ihn Merlin an „Was soll ich da sagen? Sie haben mir mein halbes Leben genommen und ich fühle mich gerade nicht wirklich gut. Und falls Sie es vergessen haben...Wir haben ein Abkommen...Wir kommen beide hier raus; lebend."

Er sagte das nicht nur so daher. Nein, Merlin stand zu seinem Wort, aber das wusste der Wraith nicht. Er vertraute ihm nicht und umgekehrt Merlin ihm auch nicht; kein Stück. Er war ein Raubtier und verletzt. Und der Wraith war sich bestimmt sicher, das Merlin ihn tötete, wenn er seinen Soll erfüllt hatte.

„Sie sind...", Arthur sah ihn wieder so seltsam an „Der seltsamste Mensch, den ich je traf."

„Ja...Ja, das sagten Sie schon", antwortete Merlin und stand ächzend auf. Gott, seine Beine taten wirklich scheiß weh. Er ging ein paar Schritte und sah sich um.

„Und was ist, wenn wir uns irgendwann wiedertreffen? Vorausgesetzt, Sie haben recht und wir können fliehen.", fragte Arthur nach einer Weile.

Merlin drehte sich um und sah ihn an; Arthurs Augen die normalerweise fast leuchteten, waren glanzlos. Sein weißes, langes Haar genauso glanzlos und zottelig. Man sah ihm an, das es lange keine Pflege hatte.

„Dann...", sagte Merlin langsam, er war müde „Gilt das Abkommen nicht mehr."

Der Wraith nickte bedächtig.

„Dann ist es besser, wenn wir uns nie wiedersehen."

Merlin sagte nichts, aber es klang fast so, als wollte der Wraith ihn nicht töten, wenn sie sich nochmal trafen. Er hatte viele Wraith getroffen, aber so eine Begegnung hatte er auch noch nie. Normalerweise griffen die Wraith ihn an und wollten sich nähren. Es war das erste Mal, das er mit einem von ihnen wirklich sprach. Und er war...Überrascht. Sie waren nicht nur wilde Monster, wie man sie gerne darstellte. Sie waren gute Kämpfer und intelligent, sehr weit entwickelt. Und keine stumpfsinnige Kreaturen, die sinnlos alles zerstörten. Doch Merlin war zu müde, um jetzt länger darüber nachzudenken, deshalb sagte er.

„Schlafen Sie etwas. Ich halte Wache."

Der Wraith legte sich zurück und Merlin setzte sich an einen Baum. Er schloss einen Moment seine Augen. Was gäbe er dafür, jetzt einfach einzuschlafen, doch sie mussten bald weiter. Solange es dunkel war, hatten sie einen Vorteil.

Merlin seufzte leise. Das war alles gehörig schief gelaufen. Er wusste nicht, ob sie wirklich nach ihm suchten. Merry und Ian würden ihn nicht zurücklassen; das wusste er. Doch wenn sein Kommandant andere Befehle hatte, wären den beiden die Hände gebunden. Es sei denn, sie würden sich Befehlen widersetzen. Aber die beiden waren nicht er und Merlin würde nicht wollen, das sie sich in Schwierigkeiten brachten. Doch er hoffte, das Ian so dachte wie er und Merlin deshalb eine Chance hatte.

Zwei Stunden später brachen sie wieder auf und waren eine Stunde später am Gate. Der Wraith und er selbst waren ziemlich erschöpft und schwach. Soldaten standen um das DHD und Umgebung. Es war noch dunkel und Merlin zählte zehn, als sie in Deckung lagen.

„Es sind zu viele", sagte der Wraith leise „Es ist nicht zu schaffen; nicht in unserem Zustand."

„Wem habe ich denn diesen Zustand zu verdanken?", zischte Merlin „Und zählen kann ich auch. Aber wir haben keine andere Wahl, sonst spürt uns Talik wieder auf. Und ich habe wirklich keinen Bock, diesen Bastard wiederzusehen. Es sei denn, ich kann ihn töten."

Das wusste Merlin auch, das sie es so nicht schafften. Doch sie mussten hier weg und der einzige Weg war das Stargate. Mist; er musste sich etwas einfallen lassen. In seinem Zustand war er froh, wenn er zwei ausschalten konnte. Und Arthur war sehr verletzt und schwächlich. Er würde auch Probleme haben. Er gab dem Wraith eines der Messer und sagte.

„Ist geräuschloser als die Waffen. Da unten am Gate steht Ihre Chance, die Verletzungen loszuwerden. Es ist mir egal, ob sie deren Lebenskraft nehmen. Wichtig ist nur, das wir sie ausschalten", er überlegte einen Moment und sah dann das Funkgerät an „Ich habe eine Idee."

Er nahm das Funkgerät und drückte den Knopf.

„Ich habe zwei verdächtige Figuren am Fluss gesehen; brauche Unterstützung. Es sind die Entflohene. Ende."

Kurz darauf knackte das Gerät und eine Stimme, die Talik gehörte, sagte.

„Fünf Mann vom Stargate zur Unterstützung der anderen an den Fluss. Die anderen fünf bewachen das Gate."

Merlin grinste zu dem Wraith, als fünf Soldaten im Wald verschwanden.

„Ich hatte gehofft, das es hier einen Fluss gibt. Auf einem Wüstenplanet hätten wir schlechte Karten gehabt."

Der Wraith knurrte leise und schüttelte den Kopf.

„ Das hier ist kein Wüstenplanet. Und es gibt auch Wasser hier."

„Ja, weiß ich", sagte Merlin etwas genervt und verdrehte die Augen „War ein Witz."

„Und...Nebenbei bemerkt", sprach der Wraith weiter, ohne darauf einzugehen „Fünf sind immer noch viele."

„Ja, mag sein, aber bessere Optionen werden wir wohl kaum bekommen. Eher schlechter. Los jetzt, bevor die anderen wiederkommen. Wir schleichen uns heran und geben die Deckung erst auf, wenn wir angreifen. Und wir müssen schnell sein."

Der Wraith sagte nichts, doch Merlin wusste fast, was er dachte. Sie beide waren ziemlich iim Arsch; Merlin ein halber Greis und der Wraith verletzt. Schnelligkeit war in Merlins Zustand im Moment kein Thema. Er war ja froh, wenn er noch aufrecht stehen konnte, nachdem er zwei Mann ausgeschaltet hatte. Doch er ließ sich nicht entmutigen und griff an; der Wraith folgte ihm.

Zwei fielen durch das Messer, einen erschoss Merlin. War nicht zu vermeiden gewesen. Selbst diese beiden zu erstechen, war anstrengend gewesen. Gott! Doch hätte er es nicht getan, dann hättte der Soldat ihn erschossen. Merlin war schneller. Die zwei Schüsse hörten sich in der Stille der Nacht so verflucht laut an und die anderen würden bald kommen. Die letzten beiden Soldaten hielt der Wraith am Boden und nährte sich von einem.

Merlin sah kurz zu ihm, lief dann zu dem DHD und wählte das Gate an. Er war irgendwie froh, das Arthur jetzt wieder heilen würde, damit war er jetzt außen vor, was das Nähren anging. Und er musste nicht mehr so Acht geben, wenn der Wraith gesättigt war und vor allem nicht verletzt. Sie hatten nicht viel Zeit, denn die Schüsse hatten die anderen gehört und würden bald kommen. Arthur saugte den zweiten aus und ließ zwei Mumien zurück, als die ersten aus dem Wald stürmten. Seine Wunden waren geheilt.

„Los jetzt. Wir müssen durch; sie kommen", rief Merlin und rannte auf den blauen Horizont zu, seine Beine schmerzten höllisch. Arthur folgte ihm. Das war nicht der Plan, eigentlich sollte jeder seine Adressen anwählen, doch sie hatten keine Zeit mehr. Beide verschwanden in dem Sternentor und es erlosch.



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Talik schrie immer noch im Zorn herum, als er zum Gate kam. Er hatte den Major wirklich unterschätzt. Wer würde mit einem Wraith flüchten, der halb verhungert war? Natürlich dieser verdammte, sture Emres, der einfach nicht sterben wollte. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Er wählte den Planeten seiner Verbündeten an; die Toleaner. Dieser Major würde den Wraith nicht auf seinen Stützpunkt mitnehmen, doch er würde eine Adresse wählen, die er kannte oder schon gewesen war. Talik war sich sicher, das er zu den Toleaner zurück ging, weil er hoffte, das seine Leute dort wären. Er grinste, als er auf das Stargate zuging. Es würden dort keine Leute seines Stützpunktes sein. Jetzt nicht mehr. Sie waren abgezogen; nach den letzten Berichten, die er von seinen Verbündeten bekam.

Emres würde von dort nicht mehr weg kommen und der Wraith war sowieso Geschichte. Talik würde genug Mann am Stargate als Wache lassen und sowieso...Sie würden einen netten Empfang von seinen Verbündeten bekommen. Emres dachte wohl, er wäre blöd. Im Gegenteil; er dachte immer einen Schritt voraus. Sie würden schon Augen machen, wenn sie auf der anderen Seite rauskamen. Talik grinste immer noch, als er mit vielen Soldaten durch das Tor ging.

Merlin und Arthur stolperten aus dem Gate, das erlosch und sahen sich um. Sie sprangen in Deckung, als sie Schüsse hörten und Einschläge. Anscheinend hatten die Toleaner den Auftrag, am Gate Wache zu halten. Merlin wollte gleich durch das Sternentor weiter nach Hause, sowie seine Begleitung. Aber das würde er jetzt nicht mehr können. Zum Glück waren diese Bauern miserable Schützen.

„Verdammte Scheiße", fluchte er.

„Wo sind wir hier?", fragte Arthur.

„Das ist der Planet, auf dem sie mich gefangen haben. Die Toleaner leben hier; anscheinend Verbündete der Genii Splittergruppe. Okay, wir können nicht durch das Stargate weiter und anscheinend sind meine Leute auch nicht hier, sonst würden die hier nicht so herum ballern. Also, was bleibt...", er sprach nicht weiter, denn er hatte noch einen Plan B. Doch zuerst mussten sie von hier weg.

„Los, wir verschwinden im Wald", sagte er zu Arthur „Dort haben wir mehr Deckung und sie finden uns nicht so leicht. Am Stargate können wir nicht bleiben; ich bin mir sicher, das Talik auch bald kommt."

Sie verschwanden hinter dem Stargate im dichten Wald, während Arthur fragte.

„Das sind Verbündete von Talik? Und das ist ihr Planet?"

„Ja, das sagte ich doch"

„Wirklich toller Plan. Es gibt tauend andere Möglichkeiten, einen Planet anzuwählen. Warum hier?"

Merlin sah ihn an und blieb stehen.

„Toll. Vielleicht hätten wir einen Wraith Stützpunkt anwählen sollen, wäre bestimmt besser gewesen."

„Für mich? Ja."

„Sehr witzig", antwortete Merlin und ging weiter.

Sie hatten sich vom Stargate entfernt und somit die Wachen hinter sich gelassen und schlichen nun durch den Wald. Es war Nacht. Er war so müde und kaputt. Alles tat ihm weh, jeder Knochen. Und er hatte jetzt keine Lust, dem Wraith alles zu erklären. Arthur schien es blendend zu gehen, nachdem er die beiden Soldaten ausgesaugt hatte. Er wirkte lebendiger; seine Augen leuchteten wieder. Doch sein weißes Haar wirkte immer noch struppig.

„Keine Klagen; bin nicht in der Stimmung dafür. Ich fühle mich, als wäre ein LKW über mich gefahren. Noch leben wir. Oder?", sagte Merlin leise und erschöpft.

„Ja. Was ist ein LKW?"

„Ein großes Fahrzeug", sagte Merlin, als er sich wieder in Bewegung setzte „Ich habe einen Plan. Denn wenn ich Ian richtig einschätze, müsste der Jumper hier noch stehen."

„Wieso?"

„Weil mein Freund ein Ire ist und ein kluges Köpfchen hat", sagte Merlin und lächelte grimmig „Und weil er nie eingleisig denkt."

Der Wraith sah ihn nur verständnislos an, doch mehr sagte Merlin nicht dazu. Doch sehr weit sollten sie nicht kommen. Sie hatten sie schon am Tor erwartet und die Toleaner wollten ihre Verbündete wohl nicht enttäuschen. Sie lagen auf der Lauer, obwohl sie keine Soldaten waren, sondern Bauern, hatten die Genii sie mit Waffen ausgestattet, die sie jetzt benutzten. Und sie kannten sich wahrscheinlich viel besser in den heimischen Wäldern aus, als die beiden, die mehr durch den Wald stolperten, als liefen.

Der Hinterhalt kam überraschend und Merlin, sowie Arthur wehrten sich verbittert. Die Toleaner waren keine Kämpfer; das sah man ihnen an. Trotz allem mussten sie aufpassen. Sie waren keine Soldaten und nicht routiniert, was Waffen anging, doch sie konnten trotzdem schießen. Und Merlin war nicht scharf darauf, sich eine Kugel einzufangen; er heilte schließlich nicht wie die Wraith. Und er wollte auch nicht aus Versehen von einem der Bauern erschossen werden. Flucht gelungen und dann getötet von einer verirrten Kugel. Super. Merlin erbeutete eine Pistole, als ein Mann sie zitternd auf ihn hielt. Er hatte Angst, das sah man ihm an.

Es war ein Leichtes, sie ihm aus der Hand zu schlagen und dieser Mann flüchtete sofort in den Wald. Er war kein Soldat und froh wegzukommen. Merlin sah sich die Waffe nicht an, sondern benutzte sie sofort. Als er damit schoss, kam so eine Art Strahl heraus und derjenige, der getroffen wurde, brach sofort zusammen. Gut. Wo hatte dieser Typ, der ein Bauer war, so eine Waffe her? Wahrscheinlich von den Genii. Aber das war jetzt nicht wichtig. Wenn sie auch nur Bauern waren und nicht eine Söldnertruppe, waren sie ihnen zahlenmäßig überlegen. Und sie hatten die Absicht, ihn und den Wraith zu töten oder gefangen zu nehmen. Sie mussten sich zurückziehen., sie hatten keine Wahl.

Arthur hatte einen der Bauern an der Kehle, als ein anderer mit einer Pistole auf ihn zielte.

„Arthur...Pass auf", rief Merlin, der einem Bauern einen Kinnhaken versetzte.

Doch die Warnung kam zu spät. Wieder wurde der Wraith aus kurzer Distanz getroffen und er schleuderte den Gegner weg, hielt sich die Seite. Merlin schoss auf den Schützen, der zusammenbrach und zog ihn in den schützenden Wald in Deckung,als sie versuchten zu entkommen. Gott sei Dank folgten diese Bauern ihnen nicht, doch sie hatten ihnen arg zugesetzt, trotz allem. Wahrscheinlich warteten sie auf Talik und die anderen Soldaten. Dieser Kerl hatte mit einer Pistole den Wraith getroffen. Er hatte drei Schusswunden in der Flanke. Schon wieder. Wraith waren wirklich nicht leicht zu töten. Merlin wusste, wenn er ein Mensch wäre, dann wäre er jetzt tot. Aber er hatte Schmerzen und blutete.

„Ruhen Sie sich einen Moment aus", sagte Merlin „Dann gehen wir weiter. Sie sind wirklich zäh. Auf mich wurde auch schon geschossen, aber Sie toppen das wirklich. Und ja...Ich weiß, Sie müssen sich wieder nähren, um zu heilen. Aber nicht sofort, oder?"

Er sah auf und Merlin an.

„Wäre mir lieber, aber...Es geht schon noch."

„Ich weiß, Sie haben Schmerzen. Tut mir leid. Aber besser Sie als ich...Ich meine; ich wäre wahrscheinlich tot und...Und würde nicht so schnell heilen wie Sie, wenn..."

Der Wraith sah ihn an.

„Ja...Ich habe es begriffen. Und ja...Sie wären schon tot. Zufrieden?"

Es klang sarkastisch und Merlin bemerkte, das Arthur sauer war und Schmerzen hatte.

„Tut mir leid. Wirklich."

Merlin wusste nicht, warum er sich entschuldigte. Weil er wieder angeschossen und Schmerzen hatte oder weil Merlin ihn sich nicht nähren ließ, um zu heilen. Doch Merlin wollte wirklich nicht als Mumie enden. Sie flohen zusammen, aber deshalb waren sie nicht beste Freunde. Und er traute ihm einfach nicht über den Weg. Er war verletzt und hatte Schmerzen; er würde auf Merlin keine Rücksicht nehmen.

Wenn sie innerlich verbrennen, würden Sie nur einen Schluck Wasser nehmen oder alles?

Nein, er würde alles nehmen. Merlin würde das auch tun, an seiner Stelle. Überleben, um jeden Preis, deshalb kam das nicht in Frage.

Jesus Maria, dachte Merlin erschreckt...Denke ich wirklich darüber nach, ihn sich nähren zu lassen?
Oh man, die Gefangenschaft und Folter hatte ihm mehr zugesetzt, als er sich glauben machen wollte. Wer würde schon freiwillig einen Wraith sich nähren lassen? Es wurde Zeit, das er zurück zum Stützpunkt kam und weg von diesem Wesen.

Merlin drehte sich um und ging zu dem nächsten Baum und setzte sich dagegen. Er schaute hinüber zu Arthur.

Der Wraith sagte nichts und setzte sich auf den Boden und Merlin sah sich die Waffe jetzt genauer an. Man konnte sie umstellen auf töten und betäuben. Das fand er wirklich nicht schlecht und er beschloss sie zu behalten. Er lehnte sich an den Baum; er war erschöpft. So müde, so unendlich müde. Nur ein wenig ausruhen, dann würden sie weitergehen. Doch sein Körper war anderer Meinung und nahm sich einfach die Auszeit.



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Die Sonne ging auf und läutete einen neuen Tag ein. Er erwachte, als Arthur ihn am Arm packte und sich zu ihm vorbeugte und leise sagte.

„Sie kommen; die Genii kommen und Talik."

Bevor Merlin irgendetwas realisierte, schlug der Wraith seine Hand auf seine Brust und nährte sich mit einem wohligen Knurren. Merlin verwelkte zusehends unter seiner Futterhand. Der Schmerz war unbeschreiblich, er stöhnte gequält auf und er fühlte, wie alles aus ihm gesaugt wurde. Er konnte sich nicht bewegen, sich nicht wehren, da war nur dieser alles verzehrende Schmerz. Sein Haar verlor an Fülle, bis nur noch einzelne,graue Strähnen zu sehen waren. Seine Augen und sein Brustkorb fielen ein. Als würde man alle Kraft aus ihm ziehen, fiel er in sich zusammen. Er starb und dieser Wraith hatte ihn reingelegt. Er war so ein Vollidiot. Merlin wusste, das es vorbei war, doch er fühlte keine Angst, sondern Zorn. Er fühlte Zorn. Dieser Wraith hatte ihn jetzt doch erwischt. Und er war trotz dieser Gefahr unaufmerksam gewesen.

Okay, wer so blöd war wie er, hatte es verdient zu krepieren. Trotz allem war er so verdammt wütend. Er hatte es nicht geschafft. Ende. Aus die Maus. Das war es.

Plötzlich war Arthur fort und Merlin lag auf dem Boden; der Schatten des Todes über ihm. Er konnte sich nicht mehr bewegen, sein Körper ausgemergelt, ohne Kraft. Das war es, er würde hier auf dem Boden an Schwäche sterben. Er hörte von weit her, wie durch einen Schleier Kampfgeräusche. Oder doch nicht? Er wusste es nicht mit Sicherheit; was er wusste...Es war vorbei. Und auf einmal war plötzlich der Wraith wieder über ihm. Wahrscheinlich wollte er ihm endgültig den Rest geben. Er kniete sich auf einem Bein neben Merlin und dieser hob mit letzter Kraft den Kopf und zischte ihn bissig an.

„Beende es und lass mich hier nicht so krepieren."

„Merlin Emres...", sagte der Wraith unbeeindruckt, musterte ihn mit schief gelegtem Kopf „Ich sagte schon; es gibt vieles, was Sie nicht über die Wraith wissen."

Merlin sah ihn nur undeutlich, doch er spürte, wie er seine Futterhand wieder auf Merlins nackte Brust legte. Merlin verspannte sich, wappnete sich für diesen Schmerz. Es würde der Letzte sein, den er jemals fühlen würde, doch...

Es schmerzte nicht. Im Gegenteil. Merlin hatte das Gefühl, als würde pure Energie in seinen Körper fließen. Es wurde ihm warm, bis in die Füße. Ein angenehmes Kribbeln, das durch jede Pore, jede Faser seines Körpers strömte, bis in den letzten Winkel.

Oh...Mein...Gott!

Ein berauschendes Gefühl, das seinen Schwanz stimulierte; er wurde so schnell und so verdammt hart. Noch immer hielt dieses wunderbare Gefühl an, drang in jede Zelle von ihm und er schrie leise, als die Stimulierung so stark wurde und ein Orgasmus wie eine Welle über ihn rollte. Er wollte mehr; Gott...Er wollte mehr davon. Es war wie ein Rausch.

Und dann war es vorbei und Merlin öffnete die Augen. Er war klar bei Verstand und fühlte sich so voller Energie. Keine Schmerzen mehr und er griff sich an die Brust. Dort war keine Wunde. Er sprang auf; mit einer Leichtigkeit, die ihn verblüffte und tastete sein Gesicht ab. Dieses glatte Gesicht, dieser muskulöse Körper, den er hatte; dieses Gefühl von Kraft. Er sah aus wie zuvor, als wäre nie etwas geschehen, selbst die Wunde am Bein war weg. Er sah den Wraith an, der dort stand, wartete und ihn beobachtete. Er hatte wieder fragend den Kopf zur Seite geneigt und musterte Merlin interessiert. Merlin sah ihn an; er war verwirrt und so fragte er auch.

„Was...Was haben Sie getan?", stammelte er. Er hoffte, das der Wraith nicht mitbekommen hatte, das er in seiner Hose kam. Peinlich.

„Die Gabe des Lebens", sagte Arthur langsam und musterte ihn wieder mit schief gelegtem Kopf „Bekommen nur unsere treusten Anbeter ...Und unsere Brüder. Sie halfen mir, mein Leben zurückzubekommen und ich habe mich dafür nur revanchiert und Ihnen Ihr Leben zurückgegeben. Doch so wie es scheint...." Er sprach nicht weiter.

Merlin sah ihn sprachlos an, bemerkte nicht einmal, das er einen Satz in der Luft hängen ließ. Er war gelinde ausgedrückt; mehr als überrascht. War das zu fassen? Wie...Verdammt, wie hatte er das gemacht? Oh ja; sie wussten nichts über diese Rasse. Gar nichts. Endlich fing er sich wieder.

„Sie haben recht. Es gibt vieles, was wir nicht über die Wraith wissen", sagte Merlin, immer noch überrascht.

Doch auch er hatte einiges gelernt. Anscheinend war dieser Wraith ehrenvoll und hielt sich an seine Deals. Und sie konnten Leben geben, nicht nur nehmen. Das war die Überraschung des Tages. Trotz allem vertraute er ihm nicht eine Sekunde. Zumindest waren beide wieder auf der Höhe und Arthur hatte sich an den Soldaten genährt. Und niemand hatte überlebt. Respekt, dachte Merlin. Er war ein guter Kämpfer.

„Was jetzt, Emres?", fragte Arthur „Es werden mehr kommen. Talik war bei dieser Gruppe nicht dabei. Doch er wird so schnell nicht aufgeben. Und die Toleaner kennen diese Wälder nur zu gut. Es ist fraglich, ob wir zu zweit dagegen ankommen."

„Sie haben recht, Arthur", sagte Merlin und fühlte sich gut dabei, ihn mit diesem Namen anzureden „Und ich will jetzt nicht mehr kämpfen oder angeschossen werden oder sonst etwas. Und Sie auch nicht, nehme ich mal an. Wir können nicht zurück zum Stargate, denn wie Sie schon sagten, wird Talik kommen. Also was bleibt ist Plan B."

„Und das wäre?", fragte Arthur.

„Der Jumper. Wenn ich mein Team gut eingeschätzt habe, müsste er hier noch stehen."

„Und wenn nicht?"

Merlin sah ihn an.

„Dann sind wir im Arsch."

„Dann hoffen wir mal, das er noch da ist", meinte der Wraith.

„Gehen wir", sagte Merlin „Es ist nicht mehr weit."

Merlin hatte Ian gut eingeschätzt. Der Jumper stand immer noch getarnt dort, wo Merlin ihn verlassen hatte. Merlin wartete, bis der Wraith einstieg, dann hob er seine neue Waffe und schoss auf ihn. Er brach im Jumper zusammen und Merlin wusste, das er nicht tot war, nur betäubt. Es war ihm lieber, wenn er den Jumper flog, das der Wraith nicht in seinem Rücken saß. Er hatte ihm geholfen und ihm sein Leben zurück gegeben.

Das hieß allerdings nicht, das er ihm vertraute oder das sie nun Freunde waren. Er war ein Weltraum Vampir....Ein Wraith. Merlin stieg über ihn, setzte sich in den Sitz und flog zum Stargate. Talik war dort, schoss auf ihn, aber Merlin hatte die Schnauze voll. Er wollte nur noch weg. Er wählte eine Adresse an, von der er wusste, das es ein Planet war, der den Wraith als Stützpunkt diente. Er wusste es, weil er dort gewesen war. Dann flog er durch das Stargate und war verschwunden.

Er würde Talik nicht vergessen und er würde ihn töten. Merlin wusste, das er ihn irgendwann wiedersah. Und dann wäre er fällig; es sei denn...Arthur fand ihn vor ihm. Doch jetzt wollte Merlin nach Hause. Doch zuvor hatte er etwas zu erledigen und wollte sein Versprechen einhalten.

Nahe dem Stargate und getarnt landete er auf dem feindlichen Planeten, lehnte sich in den Sessel und wartete ab, das der Wraith erwachte. Doch sicherheitshalber hatte er diese Waffe in der Hand. Es könnte ja sein, das Arthur ihm das übel nahm, das er ihn betäubt hatte.

Der Wraith erwachte mit einem Schrei und setzte sich ruckartig auf. Merlin saß vor ihm in dem Sessel, mit der Waffe in der Hand.

„Ah, Emres", sagte er und fuhr kontrollierend seinen Körper entlang „Ich habe nicht daran geglaubt, das Sie sich an die Abmachung halten. Ich dachte wirklich, Sie hätten mich...."

„Es gibt auch vieles, was Sie nicht über Menschen wissen", sagte Merlin und stand aus dem Sessel auf „Zumindest was mich angeht, halte ich meine Versprechen. Wir nennen das Ehre. Es wäre besser, Sie steigen jetzt aus."

Arthur erhob sich und ging vor Merlin aus dem Jumper. Draußen blieb er stehen und sah sich um. Merlin folgte ihm, blieb aber neben dem Eingang des Jumpers stehen. Der Wraith nickte leicht, denn anscheinend erkannte er den Planet oder das Basisschiff, das etwas weiter dort gelandet war.

„Ja, Sie haben recht. Es gibt vieles was ich nicht über Menschen weiß und...Über Sie."

„Über mich gibt es nicht viel zu wissen", antwortete Merlin.

Arthur sagte nichts dazu und Merlin wusste, das er verstand, das Ehre und Versprechen bei Menschen; zumindest bei ihm etwas wert waren. Er hatte ihm versprochen, das sie es beide schafften. Und er hielt seine Versprechen. Feind hin oder her. Ein Jäger heulte über ihnen am Himmel und beide sahen hoch, doch Arthur sah wieder Merlin an. In seinem Blick etwas, was Merlin nicht deuten konnte. Es war schwer, irgendetwas bei Arthur zu deuten oder zu erkennen.

„Wenn sich unsere Wege wieder kreuzen...", begann der Wraith.

„Ist das Abkommen nichtig", ergänzte Merlin „Das sagte ich schon."

Sie sahen sich einen Augenblick nur an.

Doch dann sah der Wraith wieder zu dem Jäger, der über ihnen heulte und Merlin sprang in den getarnten Jumper, schloss die Luke und flog durch das noch aktivierte Sternentor.

Nach Hause oder besser gesagt...Zu seinem Stützpunkt.

Schicksalhafte BegegnungWhere stories live. Discover now