Schicksalhafte Begegnung Kapitel 63

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Schicksalhafte Begegnung



Kapitel 63





Jason hatte nicht wirklich geschlafen, als er gestern Nacht von dem Treffen mit seinen Freunden zurück kam. Ausnahmsweise war er nicht so total besoffen gewesen, so das er alleine und mit Würde in sein Quartier gehen konnte. Und die typischen Kopfschmerzen waren auch ausgeblieben und er kam mit Ian überein, das die Trinkerei außer Kopfschmerzen nichts brachte. Die Probleme waren auch noch am nächsten Tag da und sein Problem hieß Sunshine. Eigentlich ein hübscher Name für so einen sturen, blöden Idiot, dachte er, als er in seinem Bett zur Decke starrte.

Nun ja; er war an dem ganzen Dilemma nicht schuldlos. Er hätte und das wusste er im Nachhinein sich klar bei dem Wraith ausdrücken sollen. Er wusste mit Sicherheit, das er zu seinem Vater wollte, aber wenn Sunshine es ansprach, hatte er immer gesagt, er wusste es nicht genau. Und das war gelogen; er war sich immer sicher, das er seinen Vater sehen wollte. Wenn er es ihm erklärt und gesagt hätte, das er zurück kommt, wäre es wahrscheinlich in Ordnung gewesen, denn Sunshine hätte es nie verboten oder sonst was. Und er hätte darauf gewartet, das er zurück kommt.

Aber nein; er musste das idiotische Ding abziehen und einfach verschwinden, ohne noch ein Wort zu sagen oder sich zu verabschieden. Wenn Jason darüber nachdachte, wäre er mit Sicherheit auch sauer gewesen, wenn es anders herum gewesen wäre. Nur mit dem Unterschied, das Sunshine jetzt auf stur schaltete und keine Aussprache wollte. Und ihn wahrscheinlich zum Teufel wünschte. Vielleicht war er ihm nach den fünf Jahren auch völlig egal, was Gefühle anging.

Er seufzte.

Okay, das war jetzt nicht mehr zu ändern und er musste damit leben, was ihm im Moment unmöglich schien. Sein Herz schmerzte und wand sich unter Qualen, bildlich gesprochen. Heute würde er Sunshine für immer verlieren, denn wenn sie abreisten, dann verschwand er mit dem Schiff und wurde zum Phantom. Und er würde zwei Wochen lang zurück zur Erde reisen. Gott, das war wirklich weit weg, wenn er bedachte, das diese Raumschiffe verdammt schnell im Hyperraum flogen.

Das andere riesige Problem, das auf seiner Seele lastete, war Merlin; sein bester Freund. Er würde heute mit Arthur, seinem Gefährten und Sunshine verschwinden und auch in dieser großen Galaxie untertauchen. Ian hatte ihm erzählt, wie schwierig es war, Merlin in der Galaxie zu finden. Sie würden wirklich von der Bildfläche verschwinden, aber was regte er sich auf? Er war dann Millionen von Lichtjahren weg; auf der Erde, die dann zu seinem Gefängnis wurde. Dort würde er leben und letztendlich sterben. Der Gedanke war erschreckend. Nicht für all die anderen Menschen auf der Erde, doch er war frei gewesen. Jason reiste von einem Planeten zum anderen und lebte eine Zeit lang auf dem Basisschiff, das immer in Bewegung war.

Gott, er hatte so viel gesehen; Schönes und auch Schreckliches und letztendlich hatte er sich unsterblich in ein Wesen verliebt, das eigentlich auch Schrecken verbreitete. Er liebte Sunshine mit einer Intensität, das es weh tat, aber was nutzte es? Er würde eine Erinnerung werden, die mit den Jahren verblassen würde und wenn er starb, wusste er vielleicht nicht mehr, wie einst seine Liebe des Lebens ausgesehen hatte. Und sein Freund und all die anderen würden jung und gesund durchs All sausen, während seine Knochen vermoderten. Das war wie in einem Horrorfilm und so fühlte er sich auch.

Gott, was war er heute wieder optimistisch. Warum auch? Verdammt noch mal...Er hatte es wirklich verbockt.

Und er würde Merlin nie wiedersehen.

Er wollte tot sein; jetzt und hier. Aber nur Feiglinge würden so etwas tun. Seine Flucht in den Alkohol hatte Merlin auch als Feigheit bezeichnet. Nein, das wollte er nicht sein, so war er nicht erzogen worden. Nein, da musste er jetzt durch. Jason holte tief Luft, aber der Schmerz in seinem Inneren wollte nicht vergehen.

Es klopfte.

„Jason?"

Sein Vater sagte das wirklich zart, so als wollte er ihm nicht weh tun. Er wusste, das es ihm dreckig ging.

Aber es tat weh.

„Bist du wach?"

Natürlich war er das, denn er hatte noch keine Minute geschlafen. Er hatte gegrübelt und gegrübelt und wusste, das er zu keinem Ziel kam. Das Schicksal war ein scheiß Karma. Widersprach sich das nicht? Er lächelte freudlos, egal...Das Schicksal war grausam.

„Ja, bin wach", sagte er schließlich, obwohl er sich wünschte, er würde ins Koma fallen und nichts mehr mitbekommen. Heute würde er zwei Wesen verlieren, die sich tief in sein Herz gegraben haben; für immer.

„Wir müssen bald los und die Gäste verabschieden", sagte sein Vater „Du solltest dabei sein."

Ja, sollte er, aber wollte er nicht. Doch Merlin noch einmal sehen und Auf Wiedersehen....Nein, Lebe wohl traf es da besser, um ihm das zu sagen, war er ihm mehr als schuldig.

„Ja, ich mache mich fertig", sagte er und setzte sich auf.

Eigentlich wollte er Sunshine nicht mehr sehen; es tat zu sehr weh, aber da musste er durch. Ein letztes Mal.

Freudlos und als ob das Gehen ihm schwer fiel, schleppte er sich zur Dusche. Er ließ das warme Wasser auf sich prasseln und senkte den Kopf. Eigentlich sollte er heulen und weinen, doch dafür hatte er heute keine Kraft. Es ist wie es ist; das sagte Sunshine mal zu ihm, als sie sich über das Nähren unterhielten und wie sehr die anderen die Wraith dafür fürchteten und hassten.

„Es ist wie es ist", hatte seine Liebe damals gesagt „Und niemand kann das ändern."

Sicher. Das konnte man nicht ändern, aber er könnte ändern, das Jason so litt. Aber nichts in all der Zeit hatte darauf hingedeutet, das Sunshine es sich überlegte. Wahrscheinlich liebte er ihn nicht ansatzweise so wie Jason ihn. Ist jetzt auch egal. Jason verließ die Dusche und zog sich an. Morgen früh würden sie dann mit der Apollo nach Hause fliegen. Jason sah zu der Reisetasche, die schon halb gepackt war. Er hatte sie mit freudiger Erwartung gepackt, als sie hierher aufbrachen; nun würde er sie widerstrebend zu Ende packen.

Merlin hatte alles versucht, das er in Atlantis bleiben konnte, aber das war nicht möglich. Die Regeln waren streng, zumal sie im Krieg mit den Wraith lagen. Keine Zivilisten in der Stadt, es sei denn, er war Händler oder hatte ein Lokal oder Geschäft. Beides traf nicht zu. Nein, er musste zurück. Er verließ sein Zimmer und sah seinen Vater an, der am Tisch stand.

„Wie geht es dir?", fragte er .

„Wegen der Sauferei oder wegen..."

„Ich weiß, das du gestern nicht so viel getrunken hast, Jason", fiel ihm der General ins Wort „Ich weiß, das es dir schwer fällt, diesen Wraith noch einmal zu sehen...Oder Merlin. Aber ich denke, das sie einen würdigen Abschied verdient haben."

„Ich weiß", sagte Jason.

Sein Vater kam näher.

„Und ich sehe, das du dieses Wesen liebst und es tut mir so leid für dich. Aber du weißt auch, das man so etwas nicht erzwingen kann."

Jason sah ihn erbost an.

„Habe ich das? Ich denke nicht. Aber ich wollte ja nur mit ihm reden und erklären, wieso ich was getan habe, aber er hörte nicht zu. Er kann das eben nicht nachvollziehen...", er fuchtelte mit seinen Händen herum „Er kann so eine Vater Sohn Beziehung nicht nachvollziehen oder überhaupt wissen, was es bedeutet eine Familie zu haben. Ich wollte ihm das erklären, aber nein...Er musste doof spielen. Ich habe gar nichts erzwungen, vielleicht hätte ich ihm eine Knarre an den Kopf halten sollen, damit er mal etwas Konstruktives sagt. Egal", sagte Jason niedergeschlagen „Das bekomme ich jetzt auch noch hin; sie zu verabschieden. Ich sagte ja schon...Er hätte sich die Rettungsnummer sparen können. Ich wäre jetzt wesentlich besser dran."

„Besser dran? Du wärst tot."

Jason schnalzte mit der Zunge.

„Ja und ich würde nichts fühlen. Immer noch besser als diesen Schmerz zu fühlen...Diese Leere."

„Vielleicht...Wenn du lange genug auf der Erde lebst und vielleicht jemanden kennenlernst..."

„Hör auf, Vater mit diesen leeren Klischees. Sagt man das nicht zu jedem, der Liebeskummer hat?"

„Es tut mir leid, da ich wohl der Grund bin, das du nicht das bekommst, was du so begehrst."

Jason sah ihn an und Falten zeigten sich auf seiner Stirn.

„Wie bitte? So ein Bullshit. Ich wollte zu dir und ich hätte mir das auch nicht nehmen lassen. Das war auch nicht das Problem. Das Problem war, das ich einfach abgehauen bin ohne ein Wort. Das ist das, was Sunshine nervt."

„Ein seltsamer Name für so ein Wesen", meinte sein Vater nach einem Moment „Wie ein Sonnenschein sieht er ja nicht aus, eher das Gegenteil."

„Ja, den Namen gab ihm Merlin, weil er nie lächelte...Am Anfang. Aber du hast recht; ein seltsamer Name für so ein furchteinflößendes Wesen."

„Das du liebst", sagte sein Vater „Auch etwas Seltsames."

„Es ist nicht einfach, sicher. Wraith sind nicht so sozial eingestellt wie Menschen. Sie sind mehr Tier als Mensch. Aber...Okay, der Sex ist der absolute Wahnsinn", sagte Jason leise „Etwas, was ich wirklich vermissen werde."

„So genau wollte ich es nicht wissen und das kann ja nicht alles sein. Oder?"

„Gott, Vater. Du stellst Fragen, als würde ich dein Einverständnis für eine Hochzeit einholen. Relaxe; ich reise zurück zur Erde."

„So meinte ich das nicht. Es muss etwas an Sunshine geben, was dich veranlasst hat, dich zu verlieben. Was ist es?"

Jason starrte auf den Tisch.

„Nun ja, da gibt es einiges. Die Art wie er redet. Und er ist sehr klug und ich mag es, mit ihm Schach zu spielen", Jason lächelte, als er seinen Vater ansah „Er gewinnt in fünf Zügen und du machst gar nichts daran. Das macht er so zwischendurch und dabei unterhält er sich mit mir und mit Arthur mental. Er ist sehr klug, zu klug für mich. Und er hört mir zu, wenn ich Probleme haben und er versucht mir zu helfen oder er beschützt mich mit seinem Leben. Selbst seine immerwährende Arroganz mag ich inzwischen, manchmal. Es gibt so viele Dinge, die ich an ihm liebe und auch hasse, wie zum Beispiel immer auf eine Frage mit einer Gegenfrage zu antworten."

Jason schwieg und verweilte einen Moment in Erinnerungen, bevor er seinen Vater ansah.

„Lass es jetzt gut sein. Es ist vorbei und ich muss damit klar kommen. Gehen wir?"

Sein Vater nickte nur und sie verließen das Quartier.

Und Jasons Herz versank in stiller Trauer.




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Merlin konnte auch nicht von sich sagen, das es ihm gut ging. Arthur hatte ihn, als er ins Quartier kam, nur in den Armen gehalten und geschwiegen. Er wusste, wenn auch Merlin unbedingt weg von hier wollte, war der Abschied von seinen Freunden schon hart. Vor allem von Jason, denn Ian und Saru würde er wiedersehen, aber Jason...

Obwohl Arthur und Sunshine über einen Zeitraum von Jahrtausende Freunde waren, gab es trotzdem Situationen, in denen die Freunde sich nicht austauschten. Jason war so eine Situation. Sunshine sprach nie über ihn und wenn Merlin das Thema ansprach, blockte er ab. Nur der Teufel wusste, was in seinem glasklaren, cleveren Verstand vor sich ging.

Jason würde zurück zur Erde reisen und wäre daher für Merlin unerreichbar. Das war etwas, was seinen Gefährten belastete und das wusste der Commander nur zu gut. Denn Merlin hatte alles versucht, um Jason zumindest hier in der Stadt zu halten, aber es war nicht machbar. Arthur beobachtete Merlin, der schweigend seine Tasche packte. Die Drohnen und der Whiskey waren schon an Bord, sowie all die anderen Dinge, die Merlin in der Stadt kaufte, weil es sie nur dort gab.

„Es tut mir leid, das Jason nicht hier bleiben kann", sagte er schließlich.

Merlin antwortete ohne mit dem Packen aufzuhören.

„Es ist halt so. Die Menschen liegen im Krieg mit deiner Rasse. Unnötigen Ballast wollen sie nicht in der Stadt, zumindest so ähnlich hat sich der Kommandant von Atlantis ausgedrückt. Typisch Menschen", sagte er etwas abfällig „Was hatte ich auch erwartet? Der Typ hat mich angesehen, als würde ich ihn gleich anfallen. Die Menschen sehen nur was sie sehen wollen. Und sie sehen uns als Monster oder was auch immer. Sie sehen nie über das hinaus."

„Du bist ein Mensch."

„Mag sein, aber ich fühle mich nicht mehr meiner Rasse verpflichtet. Mein Platz ist bei dir und da sie mich sowieso gleich mit euch stellen, ob menschlich oder nicht, gehöre ich wohl jetzt zu euch. Ich bin der Freak, der mit einem Wraith fickt. Mehr sehen sie nicht."

„Das sind harte Worte", sagte Arthur.

„Aber die Wahrheit", antwortete Merlin „Ich bin froh, wenn ich hier weg komme, auch wenn das heißt, das ich Jason nie wiedersehen werde."

Arthur kam näher.

„Du weißt, das ich dich nie fragte, wo dein Heimatplanet ist. Das wird auch so bleiben, aber bedeutet auch, das du ihn dort nicht besuchen kannst."

„Ich weiß; ist ja auch gut so", sagte Merlin „Ich würde auch keine Wraith zur Erde führen, selbst dich nicht."

„Das weiß ich auch."

Merlin schloss die Tasche und drehte sich um zu dem Wraith.

„Ich möchte wissen, was in Sunshines Kopf los ist. Was stimmt nicht mit ihm?"

„Er...", Arthur kam noch näher „Er war damals sehr enttäuscht, als Jason nicht mehr kam. Er hatte vor gehabt, ihn zu seinem Gefährten zu machen und dann war er weg, ohne ein Wort. Das hat ihn sehr getroffen, auch wenn man es ihm nie ansah."

„Aber jetzt ist er wieder hier und er macht...Was macht er eigentlich?", fragte Merlin angepisst „Er rettet sein Leben....Du hättest ihn mal sehen sollen, er konnte nicht warten zu ihm zu kommen und ihn zu heilen. Er war wie besessen und dann spricht er kein Wort mit ihm? Schlimmer noch, er lässt ihn wieder weg? Ich verstehe ihn nicht. Das widerspricht doch allem."

Arthur lächelte leicht, weil sein Gefährte so zornig war.

„Es ist noch nicht vorbei, Merlin."

„Was meinst du?"

Merlin stand jetzt dicht vor ihm.

„Sag schon!"

„So ein Gefühl", sagte Arthur nur „Nichts Konkretes; noch sind wir nicht weg."

„Okay", sagte Merlin jetzt grimmig „Ich werde meine Schwerter tragen und wenn mir einer wirklich blöd kommt, dann...."

Arthur lachte und zog ihn an sich.

„Ich mag es, wenn du so blutrünstig bist; fast wie ein Wraith."

„Ich bin keiner."

„Nein, aber du paarst dich mit einem", sagte Arthur und küsste ihn so, das Merlin aufstöhnte „Noch einmal in der Stadt der Menschen? Zum Abschied?"

Er strich mit seinen messerscharfen Krallen über Merlins Schritt, der zusammenzuckte, weil er dort empfindlich ist.

„Du kannst all deinen Frust da hineinlegen", versprach Arthur „Ich werde dich über dem Tisch nehmen, hart und wild, so wie du es magst."

Merlin zog seinen Kopf zu sich herunter und küsste ihn wieder, biss ihm in die Lippen, so das Blut floss. Arthur knurrte, sah das als Einwilligung und zog ihn zum Tisch. Er öffnete grob Merlins Hose, die nach unten rutschte und seinem harten Schwanz die Freiheit gab. Knurrend beugte er Merlin mit der Brust über den Tisch und benetzte mit seinem Samen, der jetzt vermehrt austrat seinen Anus. Dann sttieß er hinein, grob und schnell und Merlin verkrampfte sich stöhnend, bis der Schmerz nachließ und ihm die Gefühle brachte, die es nirgendwo anders gab.

Arthur nahm ihn hart und ohne Kompromisse, so wie er es gesagt hatte und Merlin ließ los, schrie seine Lust und auch den Frust hinaus, bis er stöhnend kam und genoss, wie Arthur sich in ihm entleerte. Himmel, er liebte das Gefühl, wenn der Wraith in ihm kam. Als Arthur sich zurück zog, keuchte Merlin, als er sich wieder anzog.

„Und? Besser?", fragte sein Wraith Gefährte.

„Ja. Bin nicht mehr so zornig, aber immer noch traurig", antwortete Merlin und küsste ihn „Danke, das du versuchst es mir leicht zu machen."

„Sich zu paaren hat nicht den Schmerz genommen, den du fühlst. Aber ich denke, das du nicht mehr so grimmig bist."

„Du hast ja keine Schuld", sagte Merlin und richtete seine Kleider vor dem Spiegel „Es ist dein lieber Freund, der blöd macht. Und Jason; er könnte doch mit aufs Schiff kommen, aber nein...Genauso ein Sturkopf. Eigentlich passen die beiden gut zueinander; einer so stur wie der Andere."

Merlin kam wieder zu Arthur und sah ihn an.

„Könntest du...?"

„Ja, natürlich", sagte der Wraith und legte seine Hand unter Merlins T Shirt, heilte ihn.

„Danke", grinste Merlin „Will ja nicht wie John Wayne in einem Western herumlaufen, wenn er den ganzen Tag geritten ist."

„Wer ist John Wayne?"

Merlin lachte.

„Erzähl ich dir später. Gott, ich bin froh wenn wir hier weg kommen; trotz meinen Freunden. Das alles hier belastet mich zu sehr und ich werde Sunshine eine reinhauen. Der braucht mir die erste Zeit nicht unter die Augen zu kommen."

„Du bist schon wieder grimmig", stellte Arthur fest.

„Ja, aber du paarst dich nicht noch einmal", sagte Merlin mit einem grimmigen Gesichtsausdruck „Du nutzt das ja nur aus."

„Wenigstens riechst du jetzt nach mir."

Merlin holte stöhnend Luft. Das war wirklich eines dieser animalischen Dingen der Wraith. Da kam das Tier durch, denn sie legten wirklich sehr viel Wert auf diese Inbesitznahme und das man nach der Paarung nach seinem Partner roch. Am Anfang schämte er sich, wenn er durch das Schiff ging und jeder konnte den Samen von Arthur riechen. Mittlerweile war ihm das egal, wie so vieles, an das er sich gewöhnen musste. Und nur Wraith konnten Arthur an ihm riechen. Er selbst noch Menschen konnten das nicht und es war ihm auch egal. Schließlich war er Arthurs Gefährte und gehörte ihm; auf die eine oder andere Weise. Trotz allem war er doch sein eigener Herr. Wäre ja noch schöner.

„Was passiert jetzt bei dieser Verabschiedung?", fragte Arthur „Ich kenne mich mit so etwas nicht aus."

„Nichts Wichtiges", winkte Merlin ab „Der General und die Minister, einschließlich unserem Freund werden da sein. Und der General dankt uns für die Kooperation und das wir Gast sein durften oder so was. Ist so eine militärische Sache. Und dann können wir gehen. Unser Freund allerdings wird schadenfroh grinsen und bestimmt einen Spruch loslassen."

„Vielleicht sollten wir ihn doch mitnehmen...Als Abendessen", sagte Arthur.

„Der setzt mir keinen Fuß auf unser Schiff."

„Es ist immer noch mein Schiff."

Merlin stemmte die Hände in die Hüften.

„Echt jetzt? Willst du das jetzt wirklich ausdiskutieren? Bin dafür gar nicht aufgelegt."

Arthur musterte ihn mit diesen faszinierenden, blauen Augen, in denen die vertikale Schlitzen dunkel glänzten.

„Sieh mich nicht so an. Es ist auch mein Schiff. Oder willst du lange ohne deinen Gefährten auskommen? Dann war diese Paarung eben einer der Letzten."

„Du bist wirklich seltsam heute", sagte Arthur jetzt.

„Ich bin nicht seltsam, sondern sauer und traurig und zornig und..."

Arthur zog ihn an sich und Merlin legte seinen Kopf an seine Brust, denn er war kleiner als Arthur. Der Kontakt mit ihm beruhigt Merlin und er schloss seine Augen, als Arthur über seinen Rücken strich. Solche Momente der Zärtlichkeit waren so selten bei seinem Commander. Wraith waren nicht liebevoll oder zärtlich, auch nicht romantisch. Doch manchmal brauchte Merlin das und heute schien der Wraith zu spüren, was sein Gefährte brauchte.

„Beruhige dich erst ein wenig, bevor wir gehen", sagte jetzt Arthur „Es ist noch Zeit."

Merlin sagte nichts und schwelgte an Arthurs Brust, zog seinen Duft ein. Und das beruhigte ihn wirklich ein wenig. Und er dachte, das all dieses Aufregen eigentlich gar nichts brachte. Er würde heute Jason verlieren.

Da biss die Maus keinen Faden ab.



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Alle standen schon da, als Merlin mit Arthur und Sunshine eintraf. Sie hatten Sunshine in seinem Quartier abgeholt, doch Merlin hatte ihn keines Blickes gewürdigt. Auch sagte Arthurs Freund nichts; er war stumm wie ein Fisch. So kamen sie in die Halle, in dem das Stargate stand. Merlin trug seine Schwerter und seine Waffe, genauso wie er angekommen war. Er traute den Menschen einfach nicht. Die Minister neigten zum Gruß den Kopf, außer Kerrymade. Der grinste nur höhnisch.

Ich sollte ihm den grinsenden Schädel von seinem Kopf schlagen, sagte Merlin mental zu Arthur Dann hat er aus gegrinst, dieses Arschloch.

Immer noch blutrünstig, mein Gefährte? Bleib ruhig; wir wollen doch auf die letzten Minuten keinen Krieg anzetteln, sagte Arthur.

Merlin sah zu Jason, der neben seinem Vater stand und ihn tapfer anlächelte. Merlin war es flau im Magen und er wollte den anderen Wraith neben sich nicht anschauen. Sunshine sagte kein Wort, stand nur da.

Der General begann zu sprechen, dankte den Wraith für ihre Bereitschaft, eine Allianz einzugehen und sagte, das es für alle nützlich gewesen wäre. Kerrymade schnaubte herablassend, doch niemand beachtete ihn. Schließlich übergab der General Arthur ein Geschenk und nannte es guter Wille und Hoffnung für die Zukunft. Es war ein Messer, schick und messerscharf. Eins von der Sorte, die Merlin im Bauch hatte. Klein und doch tödlich. Als der General schwieg, sagte Arthur ein paar Worte und bedankte sich für die Gastfreundschaft, auch wenn sie seinen Gefährten niedergestochen hatten. Und er sagte, das noch nicht alles verloren wäre.

Damit waren die Höflichkeiten und das Verabschieden ausgereizt. Arthur würde von hier direkt zu dem kleinen Schiff gehen, das draußen stand, um sie abzuholen. Jäger flogen um die Stadt, um das Schiff ihres Commander zu eskortieren, bis sie zum Basisschiff kamen. Arthur sah zu dem General und nickte, sah dann zu Merlin und sagte mental.

Willst du dich noch von Jason verabschieden?

Nein, das taten wir schon letzte Nacht, denn wir wollten vor all diesen Menschen keine Gefühle zeigen. Lass uns einfach gehen, sagte Merlin.

Es tat zu weh, Jason zu sehen und Merlin wusste, das er litt wie ein Hund. Arthur nickte und die drei setzten sich in Bewegung. Doch dann blieb Sunshine stehen und drehte sich um nach Jason, der immer noch neben seinem Vater stand. Ohne Worte ging er zurück zum General. Merlin sah Arthur fragend an, der den Kopf schüttelte, was bedeutete, das er auch nicht wusste, was er tat.

„Was tut er denn jetzt?", fragte Merlin trotzdem leise.

„Ich weiß es nicht", sagte Arthur.

Sunshine blieb vor dem General stehen und musterte Jason, der jetzt nach unten sah und trotzig die Arme vor seiner Brust verschränkte. Er wollte lieber tot sein, als ihm zu zeigen, wie sehr er litt.

Aber was sollte das jetzt? Einige Minister waren schon gegangen, aber andere blieben noch, auch Kerrymade. Sie alle wollten sehen, was der Wraith noch wollte.

Die Stimmung war angespannt, als Sunshine nun den General ansah, der seinem Blick nicht auswich.

„Was will er denn noch?", fragte Merlin grimmig. Er wollte weg.

Arthur sagte nichts und so standen Merlin und er nur da und folgten dem Geschehen.

„Ich sagte doch...Noch sind wir nicht weg.", sagte er schließlich.

„Ich will aber weg."

Doch Sunshine schien noch etwas vergessen zu haben. Weiß der Teufel, was in seinem brillanten Hirn so vor sich ging.

Niemand wusste es...

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